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Shadows on the Vatican - Act 1: Greed

Publisher: Adventure Productions

Genre: Adventure
USK Freigabe: Downloadspiel ohne USK-Prüfung
ca. Preis: 5,99 €

Systeme: PC

Testsystem: Windows 8; Intel® Core™ i7-4700MQ Prozessor; 16 GB Arbeitsspeicher; NVIDIA® GeForce® GTX 780M DirectX® 11

Anforderungen: Windows XP/Windows Vista/Windows 7/Windows 8; Prozessor: 2 Ghz; 2 GB Arbeitsspeicher; GeForce 200-series/Radeon 300-series/Intel HD 3000-series oder besser; DirectX 9.0c; 2 GB verfügbarer Platz auf Festplatte; Sound-Karte: DirectX® 9.0c compatible; 1920

Inhalt:

shadowsvat_logo

Eine Rezension zu einem Spiel wie diesem würde ich eigentlich mit Worten wie „Wer Baphomets Fluch und Dan-Brown-Romane mag, der wird auch an diesem Spiel Gefallen finden.“ beginnen, doch leider kann man es sich bei Shadows on the Vatican als Rezensent nicht ganz so leicht machen. Warum nicht und was der Titel dann doch mit den genannten Vorbildern gemein hat, könnt ihr im Folgenden lesen. Doch zunächst wie immer einige Hintergrundinformationen und die Eckpfeiler der Story.

Die Romanvorlage
1984 veröffentlichte David A. Yallop den Bestseller-Roman „In God’s Name: An investigation into the murder of Pope John Paul 1“. Johannes Paul der 1. war 1978 für nur 33 Tage Papst (übrigens die zweitkürzeste Amtsphase in der Geschichte der katholischen Kirche) und soll ein Mann mit vielen besonderen Gaben gewesen sein. Seine Amtszeit und ins besondere deren frühes Ende wurde von Korruptionsskandalen rund um die Vatikanbank überschattet, mit denen sich der Roman auseinandersetzt. Eben diese Ereignisse und damit auch lose den Roman nimmt sich Shadows on the Vatican zum Vorbild.

Als Entwickler für das vor einigen Monaten in einer speziell für Steam optimierten Version (Achievements, Trading Cards, zwei zusätzliche Sprachen) erschienene Spiel zeichnen Adventure Productions und 10th Art Studio verantwortlich. Die gesamte Geschichte erscheint in mehreren Akten, wie mittlerweile nahezu üblich bei Steam und Co. Natürlich bietet sich ein derartiger Vertriebsweg für Adventure-Titel geradezu an.

Ex-Priester, Doktor und Hobby-Privatermittler
Wie auch der liebenswerte und etwas tollpatschige Hauptcharakter der Baphomets-Fluch-Reihe George Stobbart, der mal als Journalist, mal als Sicherheitsbeauftragter einer Versicherung unterwegs ist, so hat auch der „Held“ dieses Adventures keinen ganz klassischen Lebenslauf: James Murphy war früher einmal Priester und hat im Vatikan gearbeitet, kehrte diesem Leben jedoch den Rücken und ist nun seit einigen Jahren in seiner Heimat Chicago als Arzt tätig.
Als James nun von seinem alten Freund – dem Priester Cristofero Ardemagni – angerufen wird, der in einer dringenden Angelegenheit Hilfe benötigt, macht er sich sofort auf den Weg nach Rom. Vor Ort stellt der clevere und nahezu allen Gesprächspartnern sympathisch erscheinende Arzt schnell fest, dass das Problem deutlich dringender als gedacht zu sein scheint und kurz darauf fällt Cristofero auch schon einem tragischen Unfall zum Opfer.



Meinung:

Eine Spur aus Brotkrumen
Cristofero hat seinen Freund aus gemeinsamen Studientagen wohl angerufen, weil er sich zumindest der Gefährlichkeit seiner Situation bewusst war und so hat er dem findigen James eine Spur aus Brotkrumen gelegt. Ein seltsames Buch mit Heiligen-Kärtchen in einigen Seiten, der versteckte Kontakt zu einer kleinen Bank und schließlich der Verweis auf eine kleine Kirche. Die Hinweise sind durchaus so spannend gestaltet, dass man als Spieler Lust hat, der Handlung zu folgen und die Rätsel zu lüften. Allerdings schwankt der Schwierigkeitsgrad zwischen den einzelnen Rätseln enorm.

Manchmal hilft nur Google
Natürlich stehen bei einem Adventure-Spiel neben einem ansprechendem Grafik-Stil (siehe unten) und einer spannenden Geschichte (siehe oben) die Rätsel im Mittelpunkt. Dabei geht es um logische Konsistenz und damit den Schwierigkeitsgrad und zum anderen um die technische Umsetzung ins Gameplay. Und während die ersten beiden Teile durchaus gelungen sind, hapert es beim dritten ungemein.

Um mal ein Beispiel zu geben: Dass ich mir ein gefundenes Foto genau anschaue, wenn ich einen Hinweis auf einen Zeugen oder gar Täter darauf vermute, liegt auf der Hand. Wenn ich darauf als Spieler und Charakter allerdings keine genauen Hinweise auf den Ort der Aufnahme erkenne, kann man vom Spieler nicht erwarten, das Foto mit jeder Location zu „benutzen“ um den nächsten Schritt machen zu können. In einem anderen Fall habe ich den Verdacht, dass ich an einen Schlüsselbund hinter der Rezeption nur herankomme, wenn die wachhabende Ordensschwester mit dem Alkoholproblem von mir neuen Stoff bekommt (den ich schon zur Hand habe). Aber wenn man nicht genau die Reihenfolge der Ereignisse einhält, passiert eben gar nichts in diese Richtung.

Solche Momente frustrieren ungemein, da man als Spieler eben nicht das Gefühl hat, selbst die Lösung gefunden zu haben obwohl man – wie sich nach der Google-Recherche herausstellt – doch bereits den richtigen Gedanken hatte. Im Verlauf des Spiels habe ich herausgefunden, dass das Scrollrad an der Maus dazu benutzt werden kann, schnell alle Gegenstände des Inventars an einem Hotspot „vorbeirattern“ zu lassen, um zu sehen ob einer etwa im Zuge einer abwegigen Idee leuchtet. Nicht wirklich clever von mir aber immer noch besser als der Wechsel zum Walkthrough.

Gut, wenn auch mittlerweile nahezu Genrestandard, ist die Möglichkeit alle anklickbaren Hotspots im Bild hervorzuheben, das erspart nerviges Pixelsuchen. Der nächste Schritt wäre eine stufenweise Rätselhilfe, die ins Spiel integriert ist. Auch das wäre eine Möglichkeit den Fenster-Wechsel zu Google zu vermeiden.

Tolle Comiczeichnungen und schwebende Spielfiguren
Wie man auf der Homepage des Spiels nachlesen kann, wurden für die statischen und bewegten Comiczeichnungen im Spiel zwei namhafte Grafiker engagiert. Zum einen Lorenzo Ruggiereo, der bereits für Marvel und DC Graphic Novels gezeichnet hat und Daniele Di Matteo, die derzeit am zweiten Band ihrer eigenen Comicreihe arbeitet und in Italien und Frankreich durch Ihre Arbeiten für viel Aufsehen sorgte. Tatsächlich sind die Comic-Zwischensequenzen, die in unregelmäßigen Abständen an Schlüsselpunkten die Geschichte vorantreiben, und die während der Dialoge eingeblendeten Figuren mit das Beste an dem Spiel. Man sieht einfach, dass da Profis am Werk waren.
Leider fällt der Rest der Spielgrafik dadurch umso mehr negativ auf. Die Animationen sämtlicher Charaktere wirken marionettenhaft und hölzern. Zwar bewegt der Protagonist die Füße, allerdings bewegt er sich dennoch gleitend durch ein Rom, das auf wenige Schauplätze beschränkt ist. Die detailverliebt gestalteten Zeichnungen der alten Adventures vermisste ich leider schmerzlich.

Den Tiefpunkt in puncto Optik und Spieldesign erreicht das Spiel bei einer Verfolgungsjagd, bei der man eine Art miniatureisenbahnartigen Stadtplan vor sich sieht, durch den eine braune Auto-Silhouette in eine Art „Fog of War“ gleitet, der wir dann schnell per Mausklick zu folgen haben. An der Grenze des nicht erkundeten Gebiets müssen wir dann per Trial and Error entscheiden, ob wir links oder rechts fahren wollen. Haben wir die falsche Entscheidung getroffen gehen wir zurück zum Start und ziehen nicht 4000 € ein… Das kann man dem Spieler seit mindestens 10 Jahren nicht mehr antun – weder optisch noch spielmechanisch.

Sprachausgabe und Hintergrundmusik
Ohne den Bereich stiefmütterlich behandeln zu wollen, muss ich schreiben, dass hier eigentlich nichts Auffälliges zu erwähnen ist. Die englische Sprachausgabe ist solide umgesetzt und die deutschen Sprechblasen dazu sind nicht auffällig fehlerhaft. Soweit also solide Arbeit. Die Hintergrundmusik ist teilweise überzogen melodramatisch, das mag sich aber im weiteren Verlauf der Geschichte noch relativieren. Und dass auch hier Profis am Werk gewesen zu sein scheinen, stimmt neben den Grafikpatzern milde.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel

Die interessante Hintergrundgeschichte mitsamt der vielen Verschwörungstheorien rund um den Vatikan und dessen finanzielle Verstrickungen bilden eine solide Basis für ein gelungenes Adventure. Die Comiczeichnungen und die solide Vertonung könnten das alles abrunden, wären da nicht Fehler im Rätsel-Design, beim Gameplay und die nicht zeitgemäße Pseudo-3D-Optik mit teilweise wirklich falschen Bewegungsanimationen. Positiv sehe ich, dass noch zwei Episoden erscheinen und viel Luft nach oben ist. Der erste Akt dauert je nach Rätselgeschick zwischen zwei und drei Stunden.

Ihr findet Shadows on the Vatican Act I: Greed hier bei Steam.



Shadows on the Vatican - Act 1: Greed - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots
















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6 Grafik: 5.00
Sound: 7.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 5.00
Wertung: 6
  • Spannende Hintergrundgeschichte
  • Schöne Comiczeichnungen
  • Solide Sprachausgabe & Übersetzung
  • Charakter-Animationen sehr hölzern bis falsch
  • Rätsel logisch aber sehr unflexibel gestaltet
  • Kurze Spielzeit (2-3 Stunden)
  • Keine Rätselhilfe außer Hervorheben der Hotspots

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Rezension vom: 20.11.2014
Kategorie: Adventure
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