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Driveclub

Entwickler: Evolution Studios
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 56€ €

Systeme: PlayStation 4

Inhalt:

drive_club_logo

Berge, Bäume, Elefantenstatuen. Vor dem Rennen zeigt sich die Umgebung in ihrer ganzen Pracht, mehrere Kameraeinstellungen sollen dies verdeutlichen. Doch was ist das? Ein 2D-Blatt eines Baumes schiebt sich ins Bild, etwas, das sich nach so langer Zeit immer noch nicht aus der Spielewelt verabschieden will. In der Realität wäre es eine stimmungsvolle Einstellung gewesen, doch hier springt das Blatt einem ins Gesicht und sagt: Das ist ein Videospiel! Mir scheint es so, als ob Rennspiele in eine richtige Krise geraten sind. Denn es gibt noch mehr Versprechen, die in dieser Konsolengeneration einfach nicht gehalten werden.



Meinung:

Es hat mit Gran Turismo 5 angefangen. Nein eigentlich schon vorher, mit der Forza-Reihe. Obwohl die Forza-Spiele das Beste sind, was man auf der Xbox an Rennspielen bekommt, hat es die Reihe nie geschafft auch nur annähernd am GT-Thron zu kratzen. Und seit dem Erfolgs-Höhepunkt bei Forza 3 sinken die Verkaufszahlen wieder. Forza Horizon soll der absolute Tiefpunkt gewesen sein, während bei Forza 5, trotz der noch viel kleineren installieren Hardware-Basis, die Verkäufe wieder anzogen – offenbar ist es eine Simulation, was die Fans hier wollen.

Auch Gran Turismo 5 verkaufte sich längst nicht so gut wie die Vorgänger und hatte mit einigen Kritikpunkten zu kämpfen. Eine Cockpitperspektive gab es nur bei bestimmten Wagen, die ständigen Updates verbrauchten eine Menge Platz auf der Platte, das Force Feedback war nicht so toll und das Schadensmodell erst recht nicht. Und anstatt dann Gran Turismo 6 weiter zu entwickeln  und auf die PS4 zu bringen, brachte man es letzten Dezember auf der PS3 heraus. Zwar mit zahlreichen Verbesserungen wie gelungenen Wettereffekten und einem Tag-/Nachtwechsel, was sich nicht nur optisch sondern auch auf das Fahrverhalten ausgewirkt hat. Dennoch gab es wieder nicht alle Autos in Cockpitperspektive und das Schadensmodell war erneut nicht ganz gelungen. Das schlimmste war jedoch, dass Sony einfach den Onlinemodus des fünften Teils abschaltete, damit die Fans auf Teil 6 umsteigen. Das hat vielen Spielern natürlich missfallen.
Aber auch Forza 5 kam nicht ohne blaue Flecken davon. So gab es hier viel weniger Autos als zuvor, das Spiel setzte (übrigens wie GT6) auf unbeliebte Mikrotransaktionen, bei Spiegelungen wurde etwas getrickst und Zuschauer wirkten immer noch wie Pappaufsteller.

Elektroschrott?
Was inzwischen aber wirklich das Allerschlimmste für Rennspielfans beider Konsolenlager sein dürfte: Auf PS4 und Xbox One werden PS3- und 360-Lenkräder wegen einem benötigten Sicherheitschip nicht mehr unterstützt, was vor allem die Fanlager von Fanatec und Logitech erzürnt hat – schließlich hat man nicht wenig Geld in die Lenkräder investiert. Zwar wurde schon ein neues Fanatec-Lenkrad angekündigt, es wird aber wohl noch eine Weile dauern. Was neue Lenkräder angeht, so hatte bisher lediglich Thrustmaster Lizenzen sowohl für die PS4 als auch für die Xbox One zur Verfügung – und die lassen sich die Exklusivität natürlich einiges kosten. Ein Hohn der Artikel im PlayStation-Blog namens »Welche Lenkräder funktionieren bei Driveclub?«, denn hier werden nur zwei Lenkräder gezeigt. Die Fans sind derweil ordentlich am shitstörmen – und die Sony-Rennspielfangemeinde ist nun mal größer als die auf der Xbox.

Das spiegelt sich natürlich auch in den Verkaufszahlen wider, so soll das Verhältnis zwischen Driveclub und Forza Horizon 2 bei 5:1 liegen. Die ursprüngliche Ankündigung mit »TV, TV, TV«, »Gebrauchtspieleschutz/Onlinezwang? – Get over it« macht den Redmondern also immer noch zu schaffen, auch wenn man längst das Büßergewand angezogen hat. Ob der Lenkrad-Shitstorm ähnliche Ausmaße annimmt und entsprechende Auswirkungen nach sich zieht, bleibt abzuwarten.

Als ich Stefans Rezension zu Forza Horizon 2 gelesen hatte, blieb mir jedenfalls eines sofort im Gedächtnis: Man kann hinfahren, wohin man will, auch abseits von Strecke und Straße. Das hatte ich mir in Rennspielen schon immer gewünscht. Die Ernüchterung beim Test von Driveclub: Hier geht es leider nicht. Über das 2D-Blatt hätte ich hinweggesehen, hätte es gar nicht erst erwähnt und mich bei der ganzen Sache mit der Rennspielkrise vielleicht kürzer gefasst, wäre auch Driveclub so offen wie Forza Horizon 2. Schade.
Sogar wenn man mal an den Streckenrand fährt, um sich anzusehen, dass die Zuschauer hier keine Pappfiguren mehr sind, sondern animierte Modelle, die sogar klatschen und noch besser animierte Fahnen schwenken, muss man aufpassen, dass man nicht automatisch auf die Strecke zurückgesetzt wird.

Auf Tour
Bei Driveclub gibt es also kein Open-World-Konzept, sondern die Tour. Die meisten Events dieser Tour bestehen aus einem einzigen Rennen, manche aus dreien und bei wenigen gibt es vier. Zwei bis drei Herausforderungen muss man pro Rennen schaffen, dann hat man alle Sterne einer Tour gesammelt. 55 Events sind es insgesamt, unterteilt in mehrere Schwierigkeitsstufen. Alle Strecken lassen sich natürlich auch als Einzelveranstaltung wählen, unabhängig von der Tour. Hier gibt es neben normalen Rennen auch Zeitrennen und Drifts.

Das alles ist jedoch nichts, was einen vom Hocker reißt oder es nicht schon in zahlreichen Rennspielen zuvor gab. Die Streckenauswahl stimmt einen dann aber auch wieder milde. Hier gibt es fünf Länder – Norwegen, Schottland, Kanada, Chile und Indien – mit jeweils fünf Strecken. Von jeder Strecke gibt es dabei noch eine zweite Variante, von manchen gibt es gar drei Versionen. Diese Versionen unterscheiden sich im Wetter und der Tageszeit.
Auch die Grafik kann sich wirklich sehen lassen, und damit sind nicht nur Autos, der ferne Hintergrund und die Strecke gemeint. Wie schon gesagt sehen auch Zuschauer und eigentlich alles am Streckenrand gut aus. So sieht man z.B. Bewässerungsanlagen, farbigen Rauch, Vögel, Schmetterlinge, Konfettipapier oder aber auch umherfliegende Plastiktüten. Lässt man einmal die unglückliche Kameraeinstellung mit dem 3D-Blatt außen vor, so sieht auch die Vegetation toll aus.

Keine Sorge, der fährt noch
Ansonsten kann Driveclub aber wirklich kein besonderes Alleinstellungsmerkmal bieten, das den Titel vor dem Vergessen retten wird. Auch gibt es nicht viel Interessantes, das die Spieler bei Laune halten wird. Das Schadensmodell beschränkt sich auf Beulen und gesprungene Scheiben. Neue Fahrzeuge muss man nicht kaufen, sie schalten sich automatisch frei, wenn man selbst im Rang aufsteigt. Dazu braucht es Ruhm, der in den Rennen verdient werden kann. Durch Mini-Herausforderungen, die von anderen Spielern stammen, durch besonders gute Drifts, etc. Kracht man aber gegen die Leitplanke oder gegen andere Fahrzeuge, werden Ruhmpunkte abgezogen. Außer Lackierungen, etc. gibt es auch nichts, das man an den Autos verändern kann, also keine Tuningmöglichkeiten – und die gibt es inzwischen sogar beim Funracer Mario Kart.

Social Racer – nur ein Schlagwort?
Was es noch gibt, das sind die Clubs. Man kann einen Club gründen oder einem beitreten. Verdient der Club dann Ruhm und steigt im Rang auf, gibt es wieder Autos, Lackierungen und Betsandteile für Club-Wappen, die freigeschaltet werden. Leider war es das aber auch schon, denn so schön es auch ist, wenn man eine Art Gilde bzw. einen Clan in einem Rennspiel gründen kann, so wenig hat dies mit den Gilden und Clans zu tun, die man in MMORPGs oder in Shooter-Communitys findet.

Online steht bei Driveclub sogar noch auf einem anderen Blatt. Denn seit das Spiel erschien, hat es mit massiven Serverproblemen zu kämpfen, so dass man nicht von Multiplayerspaß reden kann. Die abgespeckte PS-Plus-Version, die kostenlos für Abonnenten ist, aber keine Tour und auch nur begrenzt Strecken und Autos beinhaltet, wurde verschoben – ebenso wie das Wettersystem.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch Das war wohl nichts. Driveclub sollte der GT-Ersatz für die PS4 sein, doch das Rennspiel wird dagegen sehr schnell von den Spielern vergessen werden. Es kämpft mit Online-Problemen und hat an sich nichts Interessantes zu bieten, was es nicht schon in unzähligen Rennspielen zuvor gab. Eine echte Karriere, Tuning und ein individueller Fuhrpark, den man mit Käufen und Verkäufen selbst gestalten/verwalten kann fehlen komplett, das Wettersystem soll dieses Jahr noch nachgepatcht werden.

Driveclub - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.9375 Grafik: 8.25
Sound: 7.50
Steuerung: 7.00
Gameplay: 5.00
Wertung: 6.9375
  • Gelungene Grafik
  • Viele Strecken in verschiedenen Ländern
  • Social Racing bleibt weit hinter den Erwartungen zurück
  • Keine richtige Karriere, nur eine Tour mit verschiedenen Events
  • Kein Tuning, Autos werden nach Rang freigeschaltet, können also nicht gekauft/verkauft werden
  • Massive Online-Probleme
  • Nur zwei Lenkräder werden bisher unterstützt

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Rezension vom: 23.10.2014
Kategorie: Sport
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