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Risen 3: Titan Lords

Entwickler: Deep Silver
Publisher: Deep Silver

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 44,99€ €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Testsystem: Intel® Core™ i7-4700MQ Prozessor; Windows 8; NVIDIA® GeForce® GTX 780M DirectX® 11 Grafik, 16 GB Arbeitsspeicher

Anforderungen: OS: Windows Vista SP2, Windows 7 SP1, Windows 8; CPU: Dual-Core ab 2,4 GHz; Memory: 2 GB RAM; Grafik: NVIDIA GeForce 9600 GT oder AMD Radeon HD 3850, 512 VRAM; DirectX: Version 9.0c; Hard Drive: 8 GB frei; Sound: DirectX 9.0c kompatibel

Inhalt:
Risen_3_Titan_Lords_Logo
Risen 3 wurde von vielen Rollenspielfans sehnsüchtig erwartet. Und nicht zum ersten Mal soll endlich das gute, alte Gothic-Feeling und dessen rauer Charme erneut Einzug auf dem heimischen Computer halten.

Da ein kurzer Ausblick auf die Geschichte der Gothic/Arcania/Risen-Entwicklung hier bereits den Rahmen sprengen würden, verschiebe ich das auf unbestimmte Zeit in ein dafür besser geeignetes Special. Im Folgenden widme ich mich ausschließlich dem aktuellen Ableger der erfolgreichen deutschen Rollenspielreihe.

Beinahe Piratenidylle
Wir sind – so viel wissen wir dieses Mal über unser Alter Ego – einer der Nachkommen eines legendären Piratenkapitäns und sind zumindest zu Beginn auf unserem Schiff gemeinsam mit unserer schlagkräftigen Schwester unterwegs, um einen Schatz an der Krabbenküste zu heben. Wenn da nicht diese lästigen Alpträume wären, in denen wir von einem Geisterpiraten heimgesucht werden, dessen Mannschaft uns mit Hilfe eines riesigen Meeresungeheuers zu kapern droht.

In der Tempelanlage angekommen, die wir als Standort des Schatzes herausgefunden haben zu glauben, läuft plötzlich nichts mehr wie geplant und alles geht sehr schnell: Portal zur Zwischenwelt der Toten – Höllenhunde – dämonenähnliches Wesen – K.O.-Schlag – Seelenraub – Protagonist verstorben – Unsere Schwester Patty weinend an unserem Grab …

Es beginnt…
Cut – Einige Wochen später tut sich etwas an unserem Grab: Ein durchgeknallter (Serien-Veteranen bereits bekannter) Schamane namens Bones hält es für eine gute Idee uns wiederzubeleben. Und prompt stehen wir ohne die geringsten Anzeichen von Verwesung wieder auf und sind bereit für neue (Schand-)taten. Aber es ist ja auch Risen 3 und nicht Dark Souls II. Bones erklärt uns nun in groben Zügen, dass wir nach und nach zu einem Schergen der Unterwelt werden, wenn wir nicht jemanden finden, der uns beim Kampf gegen die finsteren Mächte hilft, die in uns wüten, da dem Helden ein Teil seiner Seele geklaut wurde.

Entsprechend aufgeklärt, erfahren wir von unserem seltsamen Begleiter, welche Fraktionen uns dabei nützlich sein könnten und es gilt, erste Entscheidungen zu treffen.

Meinung:


Die Qual der Wahl

Wie schon zu Gothic-Zeiten üblich, gibt es verschiedenen Fraktionen, die unterschiedliche teils gegenläufige Ziele verfolgen und von denen wir uns Hilfe versprechen. Natürlich müssen wir uns bei jeder dieser Parteien entsprechend Freunde machen, um unserem Ziel näher zu kommen.

Die Magier der Donnerinsel Taranis könnten uns vielleicht mit ihrer Magie helfen. Die Eingeborenen auf Kila praktizieren eine mächtige Form der Voodoo-Magie und kennen sich auch mit Dämonen und dergleichen aus. Und dann gibt es da noch die Dämonenjäger auf Calador, die eventuell fachkundiges Personal haben. Theoretisch könnte man sich ebenfalls der guten alten Inquisition auf Takarigua anvertrauen, aber ob das im aktuellen Zustand mit halber Seele und so weiter wohl so empfehlenswert ist …

Bones verfügt über eine kleine Schaluppe, mit der wir zu jeder der Inseln reisen können, um uns bei einer Fraktion einzuschl… also hochzuarbeiten. Außerdem gibt es noch einige Eilande wie die Krabbenküste oder die erst später wichtig werdende Totenkopfinsel oder die Insel der Diebe und die Nebelinsel (noch ein Schatz), die es auch zu erkunden gilt.

Ungerecht
Zwei der Inseln (die Insel der Diebe und die Nebelinsel) sind exklusiv für Vorbesteller. Diese Art der Verteilung von Spielinhalten auf unterschiedliche Versionen greift immer mehr um sich und scheint nach erzwungenen Internetaktivierungen via Steam, Origin und Co. leider der nächste Versuch der Spieleindustrie zu sein, Spieler zum Kauf von Originalen zu einem möglichst frühen Veröffentlichungstermin zu bewegen. Ich denke, ein Game wie Risen 3 hätte das nicht nötig.

Eine handgemachte Welt
Die Grafikengine, die Piranha Bytes für Risen 3 nutzt, ist mittlerweile schon etwas betagt. Und das kann man im Vergleich zu anderen modernen Titeln auch monieren. Allerdings gibt es ebenso viele Spiele des gleichen Genres, denen Risen 3 visuell den Rang abläuft (hier sei noch einmal Dark Souls II genannt).

So manch einen nervte das Karibik-Feeling schon im vergangenen Teil, aber ich finde das Wasser, die Beleuchtung, die Dschungelsounds und die vielen Details recht stimmungsvoll umgesetzt und habe deshalb durchaus Spaß an dem Setting. Natürlich kommen insbesondere bei den Geisterpiraten und dem einem Leviathan sehr ähnlichen Meeresungeheuer schnell Assoziationen zu großen Vorbildern des Piratengenres auf, aber warum sollen sich die Entwickler nicht auch irgendwo inspirieren lassen.

Farne wehen im Wind, die Brandung rollt gegen den Strand, Papageien flattern davon und Wasser bricht sich in kleinen Stromschnellen an Felsen im Flussbett. Die Südseewelt von Risen 3 ist voller derartiger Details und weiß daher zu gefallen, auch wenn die eine oder andere Textur in manchen Triple-A-Titeln detailreicher gestaltet ist.

Außerdem macht die grafische Vielfalt der einzelnen Inselwelten Spaß. Die düstere, transsilvanisch anmutende Insel der Dämonenjäger unterscheidet sich vom Flair der eher westeuropäisch kontinental geprägten Donnerinsel und auf der Diebesinsel gibt’s erneut Palmen-Feeling.

Auch in puncto Beute ist die Welt überaus vielfältig gehalten: Von Besteck, Waffen und Obst über Voodoo-Puppen, Metallschalen und simple Goldmünzen bis hin zu Götzen, Zauberrollen und jeden Menge Zeug zum Craften ist alles dabei und alles ist irgendwie nützlich und wenn es nur zum Verkaufen ist.

Apropos handgemacht
Im Verlauf des Spiels begegnen unserem Avatar wieder viele Lehrer, von denen wir jede Menge lernen können. Das beginnt dabei die erlegten Untiere fachgerecht zu verwerten, in dem wir lernen, wie man ihnen die Zähne raus- oder das Fell abzieht. Und reicht über verschiedene Berufe wie den Schnapsbrenner (Heiltränke), den Alchemisten (Zaubersprüche) und den Schmied (Waffen) bis hin zu praxisnahen Fähigkeiten wie den Schwertkampf.

Die Ressource der Wahl ist dabei nicht mehr nur Gold, sondern auch Ruhm. Den ernten wir für alles Mögliche: Vom Anlegen der ersten Ausrüstung bis hin zum Erlegen diverser Ungeheuer. Wenn wir genug Geld und Ruhm beisammenhaben, kann es allerdings noch sein, dass wir zunächst einen bestimmten Charakterwert steigern müssen um beim Erlernen einer Fähigkeit voran zu kommen. Hier steckt viel Potential für Charakterentwicklung, denn es gibt einiges zu lernen.

Der Welt phlegmatischster Pirat
Die Lage ist im Grunde genommen brenzlig: Schließlich hat uns ein Schattenlord einen Teil der Seele ausgesaugt und falls wir uns nicht beeilen, werden wir über kurz oder lang ein seelenloser Knecht der Unterwelt sein. Auch wenn wir als Spieler das durchaus verstehen, scheint unsere Spielfigur das ganze wesentlich weniger zu beeindrucken. Reaktionen erfolgen bestenfalls in Form unartikulierter Ausrufe und die Traumsequenzen in der Schattenwelt (die wir übrigens durch Nicht-Schlafen-Legen weitestgehend umgehen können) sind ebenfalls nicht viel dramatischer.

Auch wenn es den Entwicklern gelingt, eine atmosphärisch dichte Spielwelt zu schaffen, die zum Erkunden einlädt, so schaffen Sie dennoch das Kunststück, die Story nicht zu einem Teil des Geschehens werden zu lassen. Ebenso das ein Moralsystem in die Dialogsequenzen eingebaut wurde, welches uns ermöglicht uns entweder gut oder böse zu verhalten, und dadurch Seelenpunkte zu gewinnen/zu verlieren, ist eine nette Option, hat aber spielerisch keine spürbare Konsequenz.

Schade eigentlich, dass die Story damit zur Belanglosigkeit degradiert wird. Denn damit verschenkt Risen 3 viel von seinem Potenzial. Das ändert nichts daran, dass es Spaß macht sich für eine Fraktion zu entscheiden und den Helden Stück für Stück zum Erfolg zu führen. Aber eben nicht, weil es der Plot erfordert und das Ziel so verheißungsvoll ist, sondern weil der Weg dahin einfach unterhaltsam ist.

In den Staub, Sterblicher
Mein übelster Gegner zu Beginn war ehrlich gesagt das Kampfsystem selbst. Blocken, schlagen, stärker schlagen, ausweichen und Fernkampfwaffe… Im Prinzip nicht so schwer, sollte man meinen. Allerdings muss das Timing genau stimmen, wenn man zu Beginn eine Chance haben möchte, eine gekonnte Schlagabfolge platzieren zu können. Mit der Zeit und einigen zusätzlichen Techniken sowie einer gehörigen Portion Übung wird es aber besser. Risen 3 zeigt sich hier als erwachsenes Rollenspiel, das dem Spieler nicht alles vorkaut. Es gilt zu entdecken und zu verstehen wie ein Gegner attackiert und wann man am besten zuschlägt. „Dance like a butterfly and sting like a bee“ sagte schon Mohammed Ali und was für den König des Boxsports galt, sollte sich auch der namenlose und halb seelenlose Pirat zu Herzen nehmen.

Wurden wir doch zu oft getroffen, heilt uns zum Glück so ziemlich alles Essbare. Und besonders gut wirkt alles mit Alkohol: Rum, Grog, Fusel…

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel David_NEUMir macht Risen 3 Spaß, denn vieles stimmt einfach. Die Welt ist handgemacht und wirkt stimmig und atmosphärisch. Die Soundeffekte und die Vertonung der Dialoge tun ihr Übriges, damit ich mich stundenlang in der Südsee verlieren kann. So sehr, dass ich teilweise vergesse, warum ich eigentlich einen Auftrag erfülle, denn die Story ist nicht so wichtig. Nicht einmal dem Protagonisten, um dessen Seele es doch geht.

Let’s Play…
Wenn ihr Lust habt, mir bei meinen Abenteuern in der Südsee über die Schulter zu schauen und einen genauen Eindruck von dem Spiel bekommen wollt, schaut doch einfach mal in mein Let’s Play zu Risen 3 rein. Weitere Folgen lade ich in Kürze hoch.


Risen 3: Titan Lords - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.125 Grafik: 7.50
Sound: 9.
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 8.125
  • Handgemachte Welt mit dichter Atmosphäre
  • Viel Beute mit Sinn zum Verkaufen und Craften
  • Große Spielwelt mit unterschiedlichen Gebieten
  • Schöne Soundeffekte und gut vertonte Dialoge
  • Verschiedene Fraktionen (Wiederspielwert)
  • Phlegmatischer (gesichtsloser) Protagonist
  • Story ohne Dramatik erzählt
  • Konsolenversionen dürften recht veraltet wirken

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Rezension vom: 11.09.2014
Kategorie: Rollenspiele
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