Anforderungen:
WindowsXP SP2 oder neuer, 1,80 GHz Prozessor, 2 GB RAM, Grafikkarte mit 512MB VRAM (Hinweis: Intel HD Graphic 4000 wird nicht unterstützt auf Windows 8), 2GB freier Festplattenspeicher
Inhalt:
7. Juni 1995: Nachdem Sie über ein Jahr lang in Europa unterwegs war, kehrt Kaitlin Greenbriar nach Hause zurück. Doch sie findet niemanden vor, außer einer Notiz ihrer Schwester Samantha, wonach sie nicht nach ihr suchen soll. Das Haus ist verwaist und viele Wertgegenstände fehlen. Was ist da nur vorgefallen?
Meinung:
Spaltgeist Um es gleich vorweg zu sagen: An Gone Home werden sich die Geister scheiden. Die einen werden es fade finden, die anderen hingegen grandios. Und ich? Zähle mich zu letzterer Gruppe.
Ein paar Fakten vorab: Hinter Gone Home steckt die Fullbright Company, die sich aus drei ehemaligen 2k Games-Entwicklern zusammensetzt. Sie hatten zuvor unter anderem an Minerva‘s Den für Bioshock 2 gearbeitet. Auf Grund finanzieller Restriktionen entschlossen sie sich bei Firmengründung, einen Titel zu entwickeln, dessen Setting aus einer einzigen Umgebung besteht, und in der außer dem Spieler keine andere Figur vorhanden ist.
Aufpassen! Am 15. August 2013 erschien das Spiel auf Steam und erhielt von Höchstwertungen bis Durchschnittsnoten alles. Seit dem 3. Juli gibt es von Headup Games eine besondere Edition im Look einer SNES-Spieleschachtel zu kaufen, die auch Extras wie ein Poster, den Soundtrack und Gone Home selbst in einer DRM-freien Fassung sowie in Form eines Steam-Keys beinhaltet.
Es ist nachvollziehbar, wieso Gone Home die Spieler spaltet. Denn es präsentiert sich zurückhaltend. Im Grunde genommen macht man nichts, außer durchs Haus zu laufen und irgendwelche Zettel oder Bücher aufzuheben und sich Objekte näher anzugucken. Rätsel, die einen herausfordern sind Fehlanzeige. Das einzige was ist: Man muss höllisch aufpassen, dass man ja nichts übersieht. Und so kann man schon in einer Stunde durchrauschen. Und das ist ein großer Fehler!
It's the Story! Denn man muss sich auf das Spiel einlassen. Man muss sich Zeit nehmen. Zeit, zuzuhören und aus den Schnipseln, die sich einem präsentieren, ein Bild zu formen. Erst, wenn man dazu bereit ist, kann man die Faszination des Titels verstehen.
Denn es ist die Geschichte, die einen in ihren Bann zieht. Natürlich wundert man sich, wieso das Haus leer ist, wieso Wertgegenstände fehlen. Doch ist das nur Mittel zum Zweck, um den Gamer dazu zu bringen, das Haus zu erforschen.
Schein und Sein Und in der Tat stößt man bald auf eine andere Story. Auf viele Dinge, die einem etwas anderes erzählen. Vordergründig scheint es sich bei den Greenbriars um eine heile Familie zu handeln. Doch hintergründig gibt es Risse. Der Vater ist ein erfolgloser Schriftsteller, der von seinem Vater für seine Werke nie die Anerkennung erhielt, die er wollte. Außerdem leidet er unter einer Schreibblockade. Die Mutter scheint außerdem eine Affäre mit einem Arbeitskollegen zu haben.
Doch die eigentliche Person, um die es geht, ist Samantha, Kaitlins jüngere Schwester. Man erlebt eine pubertierende Jugendliche, die gerade die High School abschließt und kaum Freunde hat. Sie ist begabt – worin, das möchte ich nicht spoilern. Und sie ist verliebt.
Einfach grandios Mit einfachen Mitteln erschaffen die Entwickler eine grandios erzählte Story. Es gibt keine Zwischensequenzen, es gibt nur die Schnipsel und die Tagebucheinträge von Samantha, die akustisch präsentiert werden. Und doch reicht das aus, damit der Spieler nicht mehr von der Geschichte loskommt. Man ist fasziniert von Sam und ihren nachvollziehbaren Problemen.
Da kann man es verschmerzen, dass die Grafik alles andere als gelungen ist. Sie ist eindeutig veraltet, und erfüllt dennoch ihren Zweck problemlos, das Spiel zu präsentieren. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Umso besser ist natürlich der Sound. Sams Sprecherin schafft die Bürde, das Spiel praktisch alleine zu stemmen, ohne Schwierigkeiten. Und die seltenen Musikstücke passen zu der jeweiligen Situation, auch wenn sie sicherlich nicht jedem gefallen dürften.
Fazit: Gone Home spaltet. Doch wer sich auf das Spiel einlässt, der erlebt eine grandios erzählte Story, die einen von der ersten Sekunde in den Bann zieht. Die Geschichte, die präsentiert wird, ist Spitzenklasse. Daher eine absolute Kaufempfehlung!
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