Wenn man den Namen Insomniac Games hört, denkt man zuerst an Ratchet & Clank. Diesen Erfolg konnte weder die Resistance-Trilogie und schon gar nicht FUSE wiederholen. Nun arbeitet Sonys ehemaliger Second-Party-Entwickler für Microsoft an Sunset Overdrive und Ratchet und Clank haben eine Pause eingelegt – immerhin ist für 2015 der Kinofilm angekündigt.
Wer wissen will, wie die Abenteuer des Duos begannen, findet jetzt die Ratchet & Clank Trilogy für seine PS Vita in den realen und virtuellen Regalen – und natürlich im PSN-Store.

Hierbei handelt es sich natürlich um die Vita-Umsetzung der Ratchet & Clank Trilogy – HD Classics, die vor zwei Jahren für die PS3 erschienen ist. Da die Vita ja aber keine HD-Auflösungen unterstützt, fehlt der HD-Zusatz im Titel.

Die Grafik ist dementsprechend ähnlich God of War zwar besser als auf der PS2, allerdings nicht ganz so gut wie auf der PS3. Die Spielgrafik wurde aber sehr ordentlich umgesetzt, doch an den Menüs und Videosequenzen erkennt man, dass es sich um kein Spiel aus der Gegenwart, sondern eben um eine Neuauflage handelt. Besonders schade ist das bei den Zwischensequenzen, wenn man mal vergleicht, was Square Enix da schon in ihren Neuauflagen gezaubert hat. Bei dieser Trilogie sind Bild- und Klangqualität der Videos absolut nicht preisverdächtig. Immerhin läuft das Spiel flüssig, Slowdowns sind mir keine aufgefallen.

Wie alles begann
Aber auch einzelne Spielelemente fühlen sich nicht mehr so frisch an wie damals. Ist man im Menü oder kauft Waffen und Munition beim Händler, so muss man immer mit der Dreieckstaste zurück gehen, während in der Kartenansicht ein Druck auf die Kreistaste das letzte Video nochmals abspielt. Das wäre nicht ganz so schlimm, wenn es denn überspringbar wäre. Und dass Ratchet seine vielen Waffen auch in der Egosicht abfeuern kann, ist meistens völlig unnötig, es sei denn das jeweilige Ziel befindet sich etwas weiter oben. Zumal man zwar mit L wie in einem Shooter üblich zielen kann, aber mit der Kreistaste schießt, was sich einfach nicht richtig anfühlt. Außerdem kann man dann nicht einmal mehr laufen, denn beide Sticks funktionieren im Zielmodus als Kameraeinstellung. Ab dem zweiten Teil konnte Ratchet auch »strafen«, also seitwärts gehen beim Schießen. Das lag damals auf L2/R2, die es bekanntlich an der Vita nicht gibt. Hier zeigt das Tutorial mit einem kleinen Symbol an, was man gedrückt halten soll. Hat man dieses als Touchscreen-Symbol identifiziert (was nicht gerade einfach ist), nützt das einem leider auch nichts, denn es will einfach nicht funktionieren. Auch das Rückseiten-Touchpad hilft da nicht weiter, aber das wäre sowieso eine schlechte Wahl für diese Funktion, da man es ja hin und wieder auch unabsichtlich berührt.

Kleine Unterbrechungen
Teil Zwei kommt insgesamt nicht ganz so gut wie die anderen beiden Teile weg, auch wenn hier erstmals das serientypische Waffenlevelsystem zum Einsatz kommt. Denn hier gibt es eine nervige Raumschiff-Shooter-Einlage, wenn man zu anderen Planeten reist. Im Vergleich zu guten klassischen und modernen Shoot‘em‘ups wirkt diese Einlage fast schon lächerlich. Als ob das alles nicht schon genug wäre, stürzt das Spiel immer dann ab, wenn der Wechsel auf einen anderen Planeten bzw. in ein anderes Gebiet erfolgt. Zwar ist man beim Neuladen dann schon an Ort und Stelle, man muss aber jedes Mal wieder das Spiel starten. Gerade bei kurzen Zwischenmissionen nervt das, weil es da zweimal in kurzen Abständen passiert. Das muss unbedingt gepatcht werden!

Auch andere kleine Bugs finden sich im Spiel, viele davon (wie fehlende Soundeffekte) werden einem aber nur auffallen, wenn man die PS2-Originale kennt. Insgesamt macht das Spiel aber einen stabileren Eindruck als die PS3-Version, die noch mehr Bugs hatte. Dagegen stören andere Dinge ganz sicher: Ist man nämlich mal in einem Spiel drin, kann man nicht mehr ins Trilogie-Hauptmenü zurückkehren, sondern muss die Anwendung schließen.