Rennspiele sind eine Seltenheit auf der Wii U, sogar Funracer, denn das obligatorische Mario Kart ist noch nicht erschienen. Ein Highlight, auch auf den anderen Konsolen, war definitiv Sonic & All Stars Racing Transformed von SEGA, auf PS3 und Xbox 360 hatte es fast zeitgleich aber auch Codemasters mit einem eigenen Funracer versucht. Nun gibt es dieses Spiel, das mein Kollege Stefan 2012 getestet hat, auch auf der Wii U, und zwar als Download-Variante mit allen DLCs und Extras. Es nennt sich nun F1 Race Stars: Powered Up Edition.

Formel 1 und Funracer? Warum nicht. Das Prinzip hat Stefan damals auch gut gefallen. Allerdings gab es auch Anlass zu Kritik. Denn das Safety Car ist tatsächlich das einzige Item, das irgendwie zur Formel 1 passt. Überhaupt könnte noch viel mehr Bezug zur Formel 1 hergestellt werden. Es ist zwar lustig, mit einem Comic-Vettel herumzufahren, und ihn dann auf dem Siegertreppchen seine Pose machen zu lassen, spätestens aber wenn die Plätze ein bisschen anders geordnet sind, und einfach jeder die gleiche Siegerpose macht (dies also nur davon abhängt, auf welchem Treppchenplatz man gelandet ist), nutzt sich der Spaßfaktor extrem ab, und es ist eigentlich völlig egal, mit wem man fährt – sowohl kosmetisch als auch vom Fahrverhalten her.

Man muss aber schon einsehen, warum es nicht möglich ist, dass aus den Comic-Avataren der Rennfahrer echte Comic-Figuren werden, die überspitzte Versionen ihrer realen Vorbilder darstellen. Wer viel schon verklagt werden, weil dem echten Promi die Darstellung im Spiel nicht passt? Dafür gibt es wirklich sehr viele Fahrer: 14 Teams sind vertreten, macht also 28 Fahrer, unter denen erfreulicherweise auch Fahrerinnen zu finden sind.

Mehr Strecken, mehr Spaß
Dennoch stecken gute Ideen im Spiel. Manche davon kennt man natürlich ähnlich schon aus anderen Funracern, andere haben mich sogar überrascht. Einsetzenden Regen, der die Fahrbahn nass macht, bekommt man nicht überall zu sehen. Auch, dass man hin und wieder durch die Boxengasse fahren muss, wenn man zu sehr an Hindernisse und Gegner geschrammt ist, passt zum realen Vorbild. Die Strecken, von denen es nun 15 statt nur die 11 aus dem ursprünglichen Spiel gibt, sind immer einem Land zugeordnet und ziemlich abgedreht. Es gibt Loopings und viele Schrägen. Dass in der deutschen Strecke ein Teil des Rennens auf der Autobahn stattfindet, ist lustig. Insgesamt finden sich in den Eigenheiten der Länderstrecken oft jedoch zu viele Klischees, die zwar prinzipiell in die Comic-Welt passen, aber dadurch, dass die Stars nur vom Aussehen her karikiert werden, wiederum nicht. Hier hätte man noch mehr darauf setzen sollen, existierende Orte bzw. Strecken zum Vorbild zu nehmen, und diese zu verfremden.

Mehr Unterschiede bitte
Das Problem, dass alle Fahrer sich spielerisch zu sehr ähneln, und sich auch die Schwierigkeitsgrade nicht so sehr voneinander unterscheiden, ist immer noch vorhanden. Neben dem normalen Rennen und den Zeitrennen gibt es noch die Karriere, in der man in dreißig Events ordentlich Pokale sammeln kann bzw. muss, denn die Events müssen zuerst noch freigeschaltet werden. Alle Modi können auch optional mit der Bewegungssteuerung bedient werden. Das Spiel ist übrigens entweder auf TV und Gamepad zu sehen, oder nur auf dem Gamepad. Im Zweispielermodus ist es natürlich praktisch, dass das Gamepad einen eigenen Bildschirm bietet, da man sich so den TV-Bildschirm nicht teilen muss. Einen Onlinemodus gibt es leider nicht.