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X Rebirth

Publisher: Deep Silver

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45,00 €

Systeme: PC

Testsystem: Windows 7 SP1 (64-bit), Intel i2500, 8 GB RAM, Radeon HD 6850

Anforderungen: Windows 7 SP1 (64-bit), Intel i-Serie mit 2GHz, 4 GB RAM, Nvidia GT400 Serie

Inhalt:

xrebirth_logo

In einer nicht ganz so weit entfernten Galaxis tobt der Mob. Denn Egosoft hat letzten Freitag die Neugeburt seines X-Universums gestartet. Sieben Jahre Entwicklungszeit, garniert mit zuletzt tollen Werbetrailern und schmackhaften Interviews haben den nach Nachschub gierenden und ausgehungernden Weltraumfetischisten den Sabber bis zum Kinn triefen lassen. Doch die Realität hat hart zurückgeschlagen! Sieben Patches in wenigen Tagen, wütender Protest bei Steam und im Egosoftforum, dazu ziemlich schlechte Reviews. Böse Zungen sprechen von der Totgeburt. Was steckt dahinter? Und warum kann man trotzdem Spaß haben – sofern man Stahlzähne sein Eigen nennt.



Meinung:

Nach der Installation hat man zwei Möglichkeiten das Spiel zu beginnen – entweder das freie Spielen oder die Kampagne. Während beim freien Spielen der Name Programm ist und ich vom Start weg mein eigener Herr bin, habe ich in der Kampagne eine Story, die mich durchs Spiel führt und vor allem auch ein langangelegtes Tutorial ist. Ich entscheide mich für die Kampagne, weiß ich doch, dass die X-Spiele nie so ganz leicht sind und eine Einführung sicher nicht schaden kann.

Wofür steht X?
Bevor ich in das Universum mit Rebirth einsteige, eine kurze Zusammenfassung wofür die X-Spiele stehen und auch Rebirth mit dienen sollte. Die Zauberworte sind Trade, Fight, Build und Think. Das heißt, das Spiel verbindet die Elemente eines Weltraumshooters und das Erkunden von endlosen Weiten mit einer Wirtschaftssimulation. Ich kann Weltraumpirat oder Polizist werden, ich kann kleine Scharmützel gegen Fraktionen genau so führen wie riesige Kriege gegen Wirtschaftsmächte. Ich kann aber auch eine Frachterflotte aufbauen, Weltraumbasen im All installieren und mich zu einer Handelsmacht hochackern. Theoretisch ist es ein riesiges und klassisches Sandboxspiel, frei nach dem Motto: Tob Dich aus und hab Spaß dabei!

Der Hammer in jeder Hinsicht
Kommen wir nun von der Theorie zur Praxis. Nach einem kurzen, etwas lieblosen Intro, das X-Neulinge völlig überfordern dürfte, sehe ich als erstes mein Cockpit und den unendlichen Weltraum. Was für eine Wucht! Da kann man soviel über Direct X9 meckern wie man möchte, der erste Blick ist zum Verlieben. Die Lichtreflexe im Cockpit, die Weitsicht und das grandiose Design – das passt! Sofort will man die Weite des Alls erkunden und voller Energie gen Ferne setzen. Dann höre ich von einer Pilotin einen Notruf und einen Wimpernschlag später sitzt eine Frau neben mir im Cockpit. Meine neue Co-Pilotin. Ihr Name ist Yisha und ihre Berufung ist nerven und schrecklich aussehen. Gut, das war jetzt eine Einführung mit dem Holzhammer – das passt nicht so ganz. Mein Blick trifft erst ihr Dekolleté, dann ihr Gesicht – ja ich bin auch nur ein Mann. Ich gebe zu, das ist nach dem geilen Weltraum ein Schock. Gesichtsmimik? Artdesign? Der übertriebene Ausschnitt? Hilfe! Ich verlasse fluchtartig mein Cockpit und gehe kurz durch mein Schiff. Dauert nicht lange, ein Flur und ein Zimmer – etwas mickrig, aber das ist meine geringste Sorge. Denn ich traue auch hier meinen Augen kaum. Einem Freund, dem ich später die grafische Qualität der Personen und Inneneinrichtungen von Stationen und Raumschiffen zeige, formuliert es treffend mit "irgendwie 90iger". Was ist hier denn passiert? Die Diskrepanz zwischen Außen- und Innenwelt könnte größer kaum sein – das geht nun leider gar nicht! Auch später wird dies nicht besser, eher schlimmer. Gerade die Raumstationen sind einfach furchtbar schlecht. Schön, dass sie begehbar sind, aber es ist weit hinter dem Möglichen. Wer Mass Effect oder Eve Online zum Vergleich heranzieht, dem steigen bei X Rebirth die Tränen in die Augen. Immer die gleichen verwaschenen Texturen, Bars ohne Stimmung, Wohnräume wo keiner wohnen will, starre Gesichter bei Unterhaltungen, steife Animationen der Bewohner, hölzerne Dialoge, es gibt nahezu keinen positiven Aspekt. Dass ich munter Kisten looten und Schränke ausräumen kann, erfreut meine Bordkasse, Spaß bringt aber auch das nicht. So schön begehbare Stationen sind, in dem jetzigem Zustand hätte man sie fast lieber weglassen sollen.

Der Spielspaß ist da
Einige Stunden später, vom Schock des ersten Kontaktes mit der Co-Pilotin erholt, stellt sich Spielspaß ein! Ja richtig gelesen. Keine bösen Käfer in Sicht, keine Abstürze, konstante FPS bei toller Grafik im Weltraum. Ich erlebe in der Kampagne erste Kämpfe, treffe Kontakte, eskortiere und genieße die Schwerelosigkeit im Weltraum. Ich treibe Handel und verbessere mein Raumschiff. Dieses Gefühl hatte ich als Sci-Fi-Fan schon lange nicht mehr. Zugegeben, ich habe mich sogar an die schlechte Grafik in den Innenarealen gewöhnt. Ich frage mich, was ist nur mit der Community los? Warum schimpft sie so? Die neuen Autobahnen mit ihren Spurwechseln als Minispiel finde ich witzig, das Universum ist groß und sieht toll aus, die Kämpfe funktionieren sogar mit Maus und Tastatur recht gut – auch wenn einige Komfortfunktionen beim Manövrieren fehlen. Dazu später mehr. Es stellt sich nach einiger Zeit sogar ein gewisser Suchteffekt ein. Schnell noch diese eine Mission, die Energiezellen will ich noch verkaufen und wie sieht es wohl hinter dem riesigen Asteroiden aus? Schätze per Langstreckenscanner orten? Piraten jagen? Taxifahrer spielen und Passanten durchs All fliegen oder die Raumstationen von außen umfliegen, um alle Bereiche zu entdecken und Rabatte freizuschalten? Es gibt viel zu tun, auch immer neben der Hauptmission. In diesen Phasen, wo das Spiel seine Stärken ausspielt, merkt man was unter der Haube schlummert und man hat als Fan des Genres definitiv Spaß.

...aber
Jetzt kommt das Wort, das alles wieder in Relation stellt: Aber. Denn leider bleibt es nicht so. Ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung, warum ich trotz dem eben beschriebenen Spielspaß die wütende Community verstehen kann. Da kriegt man eine Mission, einer Station Ware abzukaufen, diese mit einem Transportschiff aus der Flotte abzuholen und dann zu einer anderen Station zu befördern. Im Grunde eine Mission, die fünf Minuten dauert. Ich habe dafür zwei Stunden gebraucht. Mein imposanter Frachter dockte an und… nichts passierte. Andere Station versucht – gleiches Spiel. Mehrere Forenbesuche, Neustarts des Spiels und Zurücksetzen der Besatzung hat nach unzähligen Versuchen dazu geführt, dass der Frachter endlich die Ladung schlucken konnte. Danach wollte ich bei der anderen Station die Fracht verkaufen. Das Problem war nun, dass sich das Handelsfenster nicht geöffnet hat, bzw. einfach verschwunden war. Auch hier verbrachte ich mehr Zeit in Foren als im Spiel. Das ist dann auch leider kein Einzelfall. Man muss einfach Stahlzähne haben, um sich immer wieder durch die Granitkäfer des Alls zu beißen, um zwischendurch wohlschmeckenden Spielspaß zu erhalten. Der wird übrigens erhöht, sofern man sich einige der jetzt schon vorhandenen Mods der Community installiert. Hier sei die Frage angebracht, warum Egosoft in sieben Jahren nicht das geschafft hat, was einige Modder in wenigen Tagen auf die Beine stellen. So bleibt mein Zwischenfazit in Sachen Spielspaß leider am Ende doch durchwachsen, auch wenn X Rebirth allerhand Power unter der Haube hat. Aber verbuggtes Interface, nicht funktionierende Flotten im Kampf, UI-Fehler, und nicht ganz optimaler Basenbau, all das torpediert dann doch irgendwann jeden Spieler, so schön die Phasen dazwischen auch sind.

Weitere Probleme
Schon angesprochen wurden die Soundfiles in den Konversationen. Aus meiner Sicht ist es einer der schlechtesten Sprachausgaben der letzten Jahre. Wirklich hören lassen kann sich hingegen die Hintergrundmusik. Richtig schön spacige Chilloutmusik, die einfach nach unendlicher Weite klingt. Ist der Sound zwiespältig, ist die Usability des Spiels für PC-Spieler einfach gruselig. Manches ist funktional aber hässlich umgesetzt, anderes völlig umständlich versteckt, die Bedienung dabei nicht wirklich logisch. Man hat ein so tolles Cockpit, ich frage mich warum man gewisse Dinge nicht als Shortcut direkt im Cockpit verbaut hat. Auch die Sternenkarte wäre ausklappbar im Cockpit wesentlich stylischer, als versteckt in den Untermenüs. Hier wird unheimlich viel Atmosphäre verschenkt! Die Steuerung lässt aber nicht nur Komfort vermissen. Den Joystick kann man zur Zeit nicht wirklich empfehlen, da man bei diversen Modellen die Tasten nicht belegen kann, und/oder die Achsen nicht erkannt werden. Fernab der Belegung ist die Steuerung im Kampf für eine "Flugsimulation" nicht vorbildlich. Ziele lassen sich im Kampf nicht aufschalten oder einloggen. Sie werden automatisch markiert, leider aber auch wieder demarkiert. So ist der klassische Dogfight etwas unübersichtlich und man ist als Spieler froh, dass die KI nicht die Beste ist.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob christianWas bleibt am Ende? Mensch Egosoft, mit dem Zustand von X Rebirth habt ihr der Community keinen Gefallen getan. Ich will das Spiel lieben und in seinen guten Momenten tut man dies bedingungslos. Der Weltraum lebendig, die grafische Präsentation spitze, ja man kann an vielen Ecken sehen, was möglich ist. Unterm Strich sind am Ende aber zu viele kapitale Patzer vorhanden. Wenn man viele Stunden damit verbringt, verbuggte Missionen der Hauptgeschichte zu fixen, zusätzlich Probleme mit dem Handel und der Wirtschaft hat, oder Joysticks nicht richtig erkannt werden, dann kann man dieses Spiel nicht wirklich empfehlen. Unglückliche Gameplay-Entscheidungen und völlig veraltete Grafik beim Charakter- und Stationsdesign trüben weiter den Gesamteindruck. Wermutstropfen: Egosoft arbeitet fleißig an Patches, die Community hat erste Mods erstellt, das Spiel befindet sich definitiv im Aufwind. Wer völlig ausgehungert ist, darf gerne probespielen, alle anderen sollten mit dem Kauf noch ein paar Patches warten.

X Rebirth - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6 Grafik: 7.00
Sound: 7.00
Steuerung: 5.00
Gameplay: 5.00
Wertung: 6
  • Tolle Weltraum-Atmosphäre
  • Viele Patches, die das Spiel stetig verbessern
  • Wirklich traurige Qualität bei Inneneinrichtungen (Schiff & Stationen)
  • Viele Bugs behindern den Spielfluss
  • Unausgereifte und unkomfortable Steuerung

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Rezension vom: 13.12.2013
Kategorie: Strategie
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Knack
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Bewertung: 1 (1 Stimme)
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