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Das schwarze Auge: Demonicon

Entwickler: Kalypso Media
Publisher: Kalypso Media

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 44,00 €

Systeme: PC

Testsystem: Pentium Dual Core 3 GHz; Win 7 32 Bit; ATI Radeon 5570; 3GB RAM

Anforderungen: OS: Windows XP SP3 (32bit)m, Windows Vista / 7 / 8; CPU: 2 GHz Dual-core; RAM: 2 GB; HDD: 10 GB; GPU: Dedizierte DirectX 9.0c kompatible Grafikkarte mit 512MB VRAM und Shader Model 4.0. ATI/AMD Radeon 3800 Serie oder höher; NVIDIA Geforce 9600GT oder hö

Inhalt:

demonicon_logo

Immerhin fünf Jahre sind seit den ersten Konzepten zum vorliegenden Titel im Universum des Schwarzen Auges vergangen. Kalypso präsentiert mit Demonicon ein Rollenspiel auf Basis des altbekannten und insbesondere in letzter Zeit für Computerspiele wieder entdeckten Fantasy-Universums. Schnell wird klar, dass man den altehrwürdigen Heldengeschichten der geistigen Vorgänger aus dem Hause Attic und auch den zwar unterhaltsamen aber dennoch im Verhältnis zu beispielsweise Dragon Age recht züchtigen Geschichten von Daedalic den Rücken zugekehrt hat, und sich inhaltlich düsteren Gefilden zuwendet.

Dämonenkriege, Zauberer, Blutsbande, Verfolgung und das ganz große Drama
Das Render-Intro zeigt eine eindeutig nicht ganz koschere Beschwörung eines mehrfach gehörnten Dämons – an und für sich im fiktiven Kontinent Aventurien bereits ein gewaltiger Faux pas – und zeigt damit schon in welche Richtung das Abenteuer sich entwickeln könnte. Der Spieler findet sich im Osten Aventuriens in den sogenannten Schattenlanden wieder. Ein mächtiger mit Dämonen paktierender Magier (DSA-Spielern ist Borbarad natürlich ein Begriff) hielt diese Region lange Zeit in seinem eisernen Griff, doch ein tapferer Recke setzte dem Unhold mit dem magischen Schwert Siebenstreich ein Ende und die mächtige Dämonenkrone ging zunächst verloren.
Nun herrschen in den einzelnen Gebieten der Schattenlande Borbarads Erben, die Heptarchen, und viele der dort lebenden Menschen verehren eher die „jenseitige Familie“ (nach meinem Verständnis menschenmordende Dämonen) als die eigentlich nahezu in ganz Aventurien verehrten 12 Götter, von denen sie sich im Stich gelassen fühlen. Einzelne Splitter der Krone haben ihren Weg zu den Bösewichtern und Dämonen gefunden und versorgen diese mit unheiliger Macht.

Die Familie des Protagonisten befindet sich wie viele andere in den Schattenlanden ständig auf der Flucht und erhofft sich nun zu Beginn unseres Abenteuers einen neuen Anfang in Warunk – einer Stadt die von Rondras Streitern von den Nekromanten und anderem unheiligen Gesindel befreit wurde. Hier nun hoffen Cairon, sein Vater und seine Schwester Calandra im Flüchtlingslager auf eine Aufnahme in die Bürgerschaft der Stadt, und damit auf die Möglichkeit in Warunk zu arbeiten und zu leben ohne ständig in Angst leben zu müssen. Zu diesem Zweck hat der Vater der Geschwister den Plan geschmiedet, Calandra mit dem angesehenen Ritter Falk von Arivor zu verheiraten und so nimmt das Unglück seinen Lauf. Die Schöne ist von dem Plan alles andere als begeistert und auch Cairon kann sich nicht für seinen Schwager erwärmen.

Relativ schnell wird klar, dass die Geschwister nicht alles über sich wissen, was vielleicht wichtig wäre und so entdecken beide eine Zuneigung zueinander, die nicht sein sollte und bemerken außerdem, dass sie über Fähigkeiten verfügen, die kein gottesfürchtiger Aventurier sein Eigen nennen sollte. Es gilt also Entscheidungen zu fällen und das mit teilweise gravierenden Auswirkungen auf den Spielverlauf. Cairon sucht nach einer Möglichkeit die Bürgerschaft auf einem anderen Weg zu erlangen und seine Schwester vor der Pflichtehe zu retten. Doch soll er eine kriminelle Laufbahn einschlagen oder bei der Stadtgarde beginnen, die lokale Puffmutter unter Druck setzen oder beschützen, Nekromantie übersehen oder anprangern, einen Kannibalen richten oder seine Opfer retten?



Meinung:

Erste Herausforderungen
Auf der Suche nach Cairons Schwester stolpern wir mit unserem zu Beginn unscheinbaren Antihelden prompt in den ersten Dungeon und dürfen uns dort mit Hilfe eingeblendeter Hinweise mit einigen Wolfsechsen herumschlagen, die wohl den ansonsten stereotyp zu Beginn eingesetzten Rollenspiel-Riesenratten entsprechen sollen. Diese Rolle erfüllen die Echsen bravourös und so lernen wir wie man ausweicht, blockt, Tränke, Zauber und Fertigkeiten auf einer der insgesamt 8 Kurzwahltasten platziert und im Kampf verwendet. Das Handling ist zunächst nicht ganz einfach, da die Kurztasten für Tränke und Fertigkeiten mit Mehrfach-Tasten-Kombis belegt sind, aber nach einer Weile geht das relativ flüssig von der Hand auch wenn das Bedienkonzept nicht revolutionär eingängig ist. Da man sich an vielen Stellen durch Ausweichen und Zuschlagen über Wasser halten kann fällt der perfekten Beherrschung der Fähigkeiten (leider) auch keine allzu große Rolle zu.

Natürlich finden wir auch die ersten Ausrüstungsgegenstände und widmen uns dem Inventar beziehungsweise der Ausrüstung des Charakters. Neben der üblichen Silhouette der Spielfigur gibt es kleine Inventarfelder mit winzigen Items, denen man leider häufig nicht ansieht um was es sich handelt. Insgesamt wirkt dieser Teil des Gameplays etwas unterdimensioniert: Es fehlen eingeblendete evtl. farblich abgesetzte Vergleichswerte für verschiedene Gegenstände, detaillierte Statistiken zu den Waffen und deren Vor- und Nachteilen, und schlichtweg das Gefühl etwas knobeln zu können wenn es um die Ausrüstung geht. Stiefel und Beinschienen sowie einen Helm kann man auch nicht anlegen, womit sich die Auswahl weiter reduziert.

Leere Gassen, kalte Blicke und leider, leider technische Mängel
Natürlich schlägt man sich nicht nur durch Dungeons sondern treibt sich auch viel in Warunk herum, um diverse Aufträge zu erledigen – und da ist durchaus Abwechslung geboten. Wenn man seine Umgebung aufmerksam erforscht, kann man vieles bereits „en passant“ erledigen, bevor man den Auftrag erhalten hat und gleich die Belohnung abstauben. Hier werden aufmerksame Rollenspieler belohnt!
So reizvoll die Aufgaben in den Gassen sein mögen, so trostlos wirkt das Städtchen selbst leider an vielen Stellen und dazu tragen nicht zuletzt einige technische Unzulänglichkeiten bei. Beispielsweise wirken die NPCs fast immer ausgesprochen leblos und hölzern. Das sieht man allerdings nur, wenn man mal jemanden trifft, denn manche Straßen liegen wie ausgestorben da. Das ist natürlich nicht sehr atmosphärisch. Die streckenweise wirklich schöne Musik und auch die vorbeihuschenden Fledermäuse in Höhlen und nagende Ratten im Armenviertel sind nett, können aber diese gröberen Mängel nicht kaschieren.

Wenn der Hauptcharakter beispielsweise einen Hebel umlegt, passiert dies ohne entsprechende Animation und der Hebel bewegt sich von Geisterhand, ebenso erscheint eine Kussszene skurril, da sich die Figuren nicht einmal berühren. Die Huren nahe des Bordells gleichen einander wie Klone, während sie mit identischen, sich wiederholenden Gesten ihre „Auslage“ präsentieren.
Trotz der eingestreuten und wirklich gut inszenierten Erzähl-Passagen verliert das Spiel durch diese Schwächen viel an Atmosphäre und wirkt technisch einfach nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Vielleicht ist das der langen Entwicklungszeit sowie dem Publisher- und Belegschaftswechsel währenddessen zuzuschreiben.

Das DSA-Regelwerk als solides Gerüst mit Schönheitsfehlern für die Portierung
Für kleine und große bestandene Herausforderungen erhält ein Held in der Welt des Schwarzen Auges ob auf dem Papier oder hier am Computer Abenteuerpunkte (AP). Diese werden dann wahlweise für die Steigerung von Eigenschaften (Mut, Fingerfertigkeit, Stärke usw.) oder in konkretere Fertigkeiten wie Grobschmied, Sagen/Legenden, Pflanzenkunde, Heilkunde oder diverse Spezialisierungen für den Kampf investiert, um das Leben in Aventurien etwas einträglicher zu gestalten. An dem Prinzip ist erst einmal nichts auszusetzen, auch wenn es bei Demonicon relativ lange dauert, bis man das Gefühl hat, das Cairon auch etwas kann, mit dem sich Eindruck schinden ließe. Zusätzlich zu den APs verdient man noch in einer zweiten Währung, die man zum Erlernen von Zaubern einsetzen kann. Die Investition will gut überlegt sein, da die magischen Gaben besonders teuer und (wie die Abenteuerpunkte auch) nach Bestätigung irreversibel vergeben sind. Einsteiger in das Rollenspielsystem werden einige Zeit benötigen, um herauszufinden welche Eigenschaft sich auf welche Fertigkeiten auswirkt, und nicht immer ist klar ersichtlich ob es günstiger ist direkt in eine Fertigkeit zu investieren, oder lieber die zu Grunde liegende Eigenschaft zu steigern, die gleich mehrere andere Talente beeinflusst. Hier sind Erfahrungswerte gefragt, die erst einmal gesammelt werden müssen.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel DavidDemonicon braucht einige Zeit bis es in Fahrt kommt und kann mit einer soliden, schaurig düsteren Geschichte aufwarten. Leider kann die Story alleine nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Titel in einigen Punkten des Gameplays und ganz besonders im Grafischen nicht mehr den heutigen Standard großer Produktionen erfüllen kann.

Das schwarze Auge: Demonicon - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.625 Grafik: 6.00
Sound: 7.00
Steuerung: 6.50
Gameplay: 7.
Wertung: 6.625
  • Spannende Geschichte
  • Solides Regelwerk für die Spielmechanik
  • Konsistente Spielwelt durch DSA-Franchise
  • Grafisch/atmosphärisch nicht auf der Höhe der Zeit
  • Etwas holprige Steuerung im Kampf (besser mit Gamepad)

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Rezension vom: 02.11.2013
Kategorie: Rollenspiele
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