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PES 2014 - Pro Evolution Soccer

Entwickler: Konami
Publisher: Konami

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 34,50 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
pes2014_Logo

Am Spielerischen haperte es bei PES noch nie. Technisch hinkte Konamis Fußballsimulation dem großen FIFA jedoch stets weit hinterher, wodurch man in der Endabrechnung auch immer den Kürzeren gegenüber der Konkurrenz zog. In diesem Jahr soll EAs Vorherrschaft auf dem Fußballthron aber endlich beendet werden. Um dies zu schaffen haben die Japaner alles auf die Waagschale geworfen und die komplette Technik ausgetauscht. Ob sich der Aufwand gelohnt hat, erfährst Du natürlich wie immer in den folgenden Zeilen.

Meinung:


Das neue Herzstück von PES 2014 heißt Fox-Engine. Die Engine, die von Hideo Kojima für sein Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain mitentwickelt wurde, sorgt nämlich ab sofort für das grafische Auftreten der Fußballsimulation. Zumindest basiert die hier genutzte Engine auf der von MGS 5. Denn da es sich hierbei schließlich um eine Fußballsimulation und nicht um einen Open-World-Shooter handelt, wurde die hier genutzte Fox Engine an die neuen Bedürfnisse angepasst.
Der Wechsel und die Arbeit, die da rein gesteckt wurde, haben sich auch wahrlich gelohnt. Grafisch spielt PES 2014 nämlich in einer ganz anderen Liga mit, als noch dessen Vorgänger. Die Spieler sehen nun wesentlich besser aus, die Bewegungsabläufe wirken viel flüssiger und die Fans nicht mehr wie ein Haufen matschiger Bitmap-Zuschauer. Aber nicht nur im Stadion hat sich einiges getan. Schon das Menü zeigt, dass mit PES 2014 eine neue Zeitrechnung für die Reihe begonnen hat. Anstatt eines veralteten Menüs bekommt man hier nun nämlich ein modernes und edel aussehendes Menü zu sehen, das je nach gewähltem Lieblingsverein in anderen Farben erstrahlt.
Trotz dieser gewaltigen Verbesserungen kommt aber auch das neue PES grafisch immer noch nicht an die große Konkurrenz ran. Denn leider gibt es z.B. immer noch zahlreiche Spieler, die alles andere als wie ihre realen Vorbilder aussehen. Zudem wirkt die Präsentation in FIFA einfach einen Tick runder.

Wie man steht ist entscheidend
Die überarbeitete Fox-Engine bringt aber nicht nur eine schönere Grafik mit sich, auch die Physik wird durch sie völlig verändert. Dabei gibt es nicht nur unzählige neue Animationen, auch aufs Spielerische hat die Physik großen Einfluss. Dank vieler neuer Faktoren, die stets in Echtzeit berechnet werden, ist es nun nämlich ganz entscheidend, wie der Spieler bei der Ballannahme zum Ball steht. Wenn man sein Körpergewicht mit dem rechten Stick zu früh verlagert oder mit dem linken Stick einen Tick zu schnell die Laufrichtung ändert, kann der Spieler den Ball nämlich nicht mehr optimal annehmen und der Ball verspringt. Um dies zu verhindern, kann man sich aber auch etwas mehr Zeit nehmen und den Ball mit der Schultertaste perfekt annehmen. Vor allem, wenn der Gegenspieler nah an einem steht, empfiehlt sich diese Variante. Denn so eine Annahme dauert zwar etwas länger, bei einer Mann-zu-Mann-Verteidigung ist sie allerdings wesentlich effektiver, da man so nicht Gefahr läuft das einem der Ball bei einer hektischen Annahme so verspringt, dass der Gegenspieler gleich wieder in dessen Besitz kommt.

Vorsicht, der Ball verspringt
Doch selbst wenn man den Ball annehmen konnte, heißt dass noch lange nicht das man nun auch locker aufspielen kann. Denn anders als in den letzten Jahren klebt einem der Ball nicht mehr so sehr am Fuß. Schuld daran ist natürlich auch hier wieder die neue Engine. Diese kommt nämlich auch hier zum Einsatz und bezieht ab sofort auch hier viele Faktoren mit ein, um jederzeit in Echtzeit zu berechnen wie sehr man den Ball wirklich unter Kontrolle hat, oder eben nicht.
Merken kann man diese Veränderungen vor allem bei den Sprints. Denn wenn man schnell unterwegs ist, verspringt der Ball nun wesentlich häufiger als zuvor. Das ist natürlich nicht nur realistischer, sondern zwingt einen auch seinen Spielstil ein wenig zu verändern. Denn durch die Tatsache, dass Sprints nun nicht mehr ganz so effektiv sind (und diese den Spielern bei häufigem Einsetzen auch wesentlich mehr Energie kosten) wird das gesamte Spielgeschehen in eine etwas langsamere und taktischere Schiene geschoben.

Endlich dynamischere Zweikämpfe
Der vierte und somit auch letzte Punkt, bei dem die neue Engine zum Einsatz kommt, sind die Zweikämpfe. Denn anstatt wie bisher auf ein paar Dutzend Animationen zurückzugreifen, die mehr oder weniger gut zum jeweiligen Zweikampf passten, werden nun auch hier stets etliche Faktoren berechnet, um daraus eine zum Spielgeschehen passende Animation zu basteln. Unter Berücksichtigung von Größe und Stärke der Spieler, sowie der Stärke und Richtung des Fouls, kann man so nun zum Beispiel beobachten, wie robustere Spieler bei einem harmlosen Foul lediglich ins Stolpern geraten, anstatt direkt hin zu fallen; oder aber man, sieht wie sich Spieler gegenseitig am Trikot ziehen.
Es gibt aber nicht nur neue Zweikampfanimationen, auch man selber hat jetzt wesentlich mehr Möglichkeiten, wie man einen Zweikampf bestreitet. So kann man nun beispielsweise auch einen Gegenspieler rempeln, damit dieser nicht zum Abschluss kommt. Natürlich muss man dabei aber, genau wie bei allen anderen Zweikampfaktionen, genau aufs Timing achten. Denn nur einen Moment zu früh oder zu spät, und die Aktion hat schwerwiegende Folgen.

Bis man die neue Engine, die leicht überarbeitete Steuerung (wie z.B. die neue Körpersteuerung oder die veränderte Off-the-Ball-Steuerung, die ab sofort über den linken Trigger aktiviert wird) und das etwas mäßigere Spieltempo verinnerlicht hat, dauert es natürlich seine Zeit. Diese Zeit nimmt man aber sehr gerne in Kauf. Denn schließlich bekommt man durch die vielen Veränderungen ein sehr viel realistischeres Spielgeschehen präsentiert als zuvor.

Das Herz muss es fühlen
Mit der neuen Engine und den damit verbundenen Veränderungen sind aber noch lang nicht alle Neuerungen, die in PES 2014 stecken, aufgezählt.
Denn mit dem sogenannten „Herz-System“ gibt es nun zum Beispiel auch ein neues Feature das (in einem Einzelspieler-Match) die Emotionen, die beim Fußball natürlich nicht zu unterschätzen sind, besser ins Spielgeschehen integrieren soll. Präzise gesagt soll dieses neue Feature z.B. einer Heimmannschaft, die von ihren Fans frenetisch bejubelt wird, einen extra Schub verleihen und sie zum Beispiel etwas schneller laufen lassen. Im Spielgeschehen selber merkt man davon aber leider kaum etwas. Denn selbst wenn eine Heimmannschaft ein Tor erzielt, und durch den Jubel der Fans daraufhin eigentlich noch etwas motivierter zur Sache gehen sollte, kann es durchaus passieren, dass sie im Gegenzug direkt den Ausgleichstreffer hinnehmen muss.

Wesentlich effektiver ist da schon das neu eingeführte „Combination Play“, mit dem man ab sofort im Taktikmenü bis zu drei Standardkombinationen für bestimmte Spielfeldbereiche erstellen kann. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel für verschiedene Spieler unberechenbare Laufwege vorbereiten, mit denen das gegnerische Team im Idealfall nicht gerechnet hat, und einen so zu einer einfacheren Torchance (die dank der ebenfalls nochmals verbesserten KI nun wesentlich seltener auftreten) verhelfen.

Boca Juniors und Tractorsazi Tabaiz
Es gibt aber nicht nur in Sachen Engine, Gameplay und KI Neuerungen zu vermelden – auch bei den Lizenzen hat Konami dieses Jahr zugelegt. Da beinahe alle bekannten Lizenzen aber schon vergeben sind (und die meisten davon in der Hand der großen Konkurrenz liegen) musste sich Konami hier wieder etwas einfallen lassen, und hat sich für frische Lizenzen auch mal in hierzulande unbekannteren Gefilden umgesehen. Herausgekommen sind zwei neue Lizenzverträge, die sich zu den bereits vorhandenen dazu gesellen. Zum einem ist dies die auch hierzulande durchaus bekannte argentinische Primera Division, die mit so klangvollen Namen wie den Boca Juniors oder River Plate auftrumpfen kann. Desweiteren konnte Konami die Rechte der AFC Champions League (das asiatische Pendant zur europäischen Champions League) und deren 32 teilnehmenden Teams für sich gewinnen. Somit sind nun auch exotische Teams wie Guangzhou Evergrande (das ehemalige Team des Ex-Dortmunders Lucas Barrios), Central Coast Mariners (Australien), Vegalta Sendai (Japan), Al Gharafa, Lekhwiya (beide Kuwait), Tractorsazi Tabaiz (Iran), Pohang Steelers (Südkorea) und Buntodkor (Usbekistan) spielbar.
Desweiteren sind natürlich auch wieder die bereits bekannten Lizenzen und Teams der spanischen Liga, der französischen Ligue 1, der italienischen Serie A, der holländischen Erendivisie, der brasilianischen Liga, der chilenischen Primera Division sowie verschiedene Nationalmannschaften mit ihren offiziell lizenzierten Kadern vorhanden. Darüber hinaus sind auch wieder die Europa League und die UEFA Champions League (in der zwar Bayern München, Schalke 04 und Bayer Leverkusen spielbar sind, der BVB aber leider hingegen fehlt) mit dabei.

Als Spielmodi dienen neben den eben erwähnten Ligen und internationalen Pokalwettbewerben (inkl. Copa Libertadores) auch wieder die altbekannten Modi wie etwa die Meister-Liga (die man auch Online spielen kann), "Werde zur Legende" (in dem man einen einzelnen Spieler steuert), den Pokal, sowie das Freundschafts- und das schnelle Spiel. Zudem besteht auch noch die Möglichkeit ein Training zu absolvieren und im Editor Daten zu editieren. Für genügend Abwechslung sollte also wieder durchaus gesorgt sein.

Ein ungewöhnlicher Mix
Abwechslungsreich geht es auch im Soundtrack zu. Hier hat PES 2014 nämlich auch einen eher ungewöhnlichen Mix und bietet von Klassik bis Carnival de Paris von Dario G so ziemlich alles, an was man bei einer Fußball-Simulation nur denken, oder eben auch nicht denken kann. Bei den Kommentatoren geht es hingegen gewohnt zu. Soll heißen, dass das altbekannte Kommentatorenduo Hansi Küpper und Wolff-Christoph Fuss das Geschehen auf dem Rasen mal gut und mal weniger gut kommentiert. Die Stadionatmosphäre ist ebenfalls gewohnt – und zwar gewohnt großartig. Die Fans gehen richtig mit, und veranstalten zu Beginn des Spiels sogar kleine Choreographien auf den Tribünen. Die Fotografen knipsen Bilder, und der Trainer läuft aufgeregt in seiner Coaching-Zone rum. Genau so muss das sein.

Inter besser als die Bayern?
Zu guter Letzt kommen wir noch auf ein Problem zu sprechen, das nicht erst seit diesem PES bekannt ist – die Spielerbewertungen. Hiermit hat Konami schon seit Jahren Probleme. Dieses Jahr scheinen diese aber noch größer zu sein als sonst. Ganz speziell fallen einem hier die italienischen Teams auf. Die scheinen nämlich prinzipiell viel zu hoch bewertet worden zu sein. Wenn man zum Beispiel das Team von Inter Mailand betrachtet, könnte man meinen, dass sie seit Jahren den internationalen Fußball beherrschen. Ein FC Bayern München, der die letzte Champions-League-Saison praktisch nach Belieben dominiert hat, scheint dagegen teilweise zu niedrig bewertet worden sein. Aber nicht nur die hohen Bewertungen stellen ein Problem dar, auch die speziellen Stärken der Spieler sind nicht immer nachvollziehbar. Warum ist ein van Buyten, der bei Bayern nun wirklich keine große Rolle mehr spielt, mit 87 Punkten wesentlich besser bewertet worden als ein Dante mit 82 Punkten? Hier hätte ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl sicherlich ganz gut getan.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert stefan2Wenn man bei Sportspielen von Neuerungen spricht, handelt es sich in der Regel lediglich um Feintuning, das betrieben wurde. Mit PES 2014 verhält sich das ein bisschen anders, denn hier wurde durch die Implementierung einer neuen Engine im Grunde das gesamte Spiel verändert. Doch der Mut zu diesem radikalen Schnitt hat sich gelohnt. Dank der neuen Engine wirkt PES 2014 nun nämlich nicht nur wesentlich hübscher als all seine Vorgänger, auch das Gameplay hat positive Veränderungen erfahren. Durch die vielen neuen Animationen, die neuen ausführbaren Spielaktionen, und das verlangsamte Spieltempo wirkt das Geschehen auf dem virtuellen Rasen von PES 2014 nun nämlich noch realer und nicht mehr so eintönig wie in den Jahren zuvor. Zusammen mit den ebenfalls hübscheren Fans (die sogar kleinen Choreographien veranstalten) sorgt all dies dafür, dass PES 2014, trotz noch geringer Grafikmängel und den noch immer bestehenden Problemen mit den Spielerbewertungen und Lizenzen, das beste PES seit Jahren ist. Ob dies schlussendlich auch dazu ausreicht, um den Fußballkönig von seinem Thron zu stoßen, wird aber erst unser FIFA14-Test zeigen. Doch auch so steht schon fest, dass PES 2014 auf jeden Fall eine sehr gelungene Fußball-Simulation ist und so oder so den Splash-Hit mehr als verdient hat.

PES 2014 - Pro Evolution Soccer - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.75 Grafik: 8.50
Sound: 8.00
Steuerung: 9.25
Gameplay: 9.25
Wertung: 8.75
  • Neue Engine
  • Verbesserte Grafik
  • Zahlreiche neue Animationen
  • Abwechslungsreichere Zweikämpfe
  • Viele Spielmodi
  • Es hapert noch immer an Lizenzen
  • Kommentare passen nicht immer zum Spielgeschehen
  • Manche Spieler sehen noch zum Fürchten aus
  • Viel zu hohe und unverständliche Spielerbewertungen

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Rezension vom: 29.09.2013
Kategorie: Sport
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