Anforderungen:
Minimum: OS: Windows Vista/7/8, Processor: Intel Core 2 Duo-Prozessor or similar, Memory: 2 GB RAM, Graphics: DirectX 10 compatible, 512MB, DirectX: Version 10, Hard Drive: 3 GB available space, Sound Card: DirectX compatible
Inhalt:
Dein Vater ist vor kurzem gestorben. Noch auf dem Sterbebett nahm er dir das Versprechen ab, nicht in seine Fußstapfen zu treten, sondern ein reicher Händler zu werden. Und natürlich willst du als braver Sohnemann dem Wunsch deines Papas Folge leisten. Denn wer weiß? Eventuell wirst du am Ende der Doge von Venedig.
Meinung:
Auf in die schönste Stadt Italiens
Ah, Venedig. Die Lagunenstadt. Schauplatz des berühmten Karnevals und der Comissario-Brunetti-Romane. Romantik pur, oder etwa nicht?
Nicht in Rise of Venice! Hier ist weniger Schwärmerei, als vielmehr strategisches Geschick gefragt. Dein Ziel ist es, am Ende eine der einflussreichsten Familien der Stadt Venedig in der Epoche der Renaissance zu werden. Und um dies zu erreichen ist dir jedes Mittel recht: Von Bestechung, über Rufmord bis hin zu, sagen wir mal, unglücklichen Unfällen, um Rivalen aus dem Weg zu räumen. Oh, und natürlich gilt es außerdem noch ein kleines Vermögen anzuhäufen.
Aller Anfang ist…
Doch bis du soweit bist, dauert es einige Zeit. Du fängst klein an, mit einem einzigen Schiff. Zuerst musst du eine der bereits entdeckten Städte anfahren, und dort Waren kaufen. Etwas Kleingeld besitzt du schon, jetzt will es vermehrt werden. Dabei gilt das aus Spielen wie Port Royale 3 bekannte Handelsprinzip: Möglichst billig dort einkaufen, wo eine Ressource in Massen vorhanden ist, möglichst teuer loswerden, wo großer Bedarf besteht. Wenn du dieses Prinzip aus dem Eff Eff beherrschst, steht deinem gesellschaftlichen Aufstieg nichts im Weg.
25 Städte erwarten dich. Der gesamte Mittelmeerraum harrt deiner Entdeckung! Doch selbst wenn du einen neuen Hafen findest, bedeutet das noch längst nicht, dass du auch darin handeln kannst. Häufig musst du zunächst eine Handelslizenz erwerben, oder, falls die jeweilige Stadt nicht gut mit Venedig kann, Bestechungsgeld fließen lassen. Erst danach hast du Zugriff auf die Handelswaren. Der Bedarf ändert sich dabei im Laufe der Zeit, unter anderem auf Grund von Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Feuer.
Gut gesteuert oder schlecht gelenkt?
Allerdings ist die Einstellung, wie viel man von einer Ressource kaufen oder verkaufen möchte, fummelig geworden. Das erfolgt über einen Schieberegler, den man mit gedrückter Maustaste hin- und her bewegt, bis man die gewünschte Menge hat. Hier muss man scharf aufpassen, dass man am Ende nicht zu viel kauft und so für Ärger sorgt. Eine Eingabe via Tastatur wäre besser gewesen. Dafür kommt diese zum Einsatz, wenn man die Kamera hin- und her bewegt. Die WASD-Tastenkombination wird hierfür in Gebrauch genommen. Natürlich kann man auch die Maus benutzen, doch ist das längst nicht so komfortabel, wie die Tastatur.
Übrigens: Wenn man die mittlere Maustaste benutzt, um aus der Weltkarte stufenlos rein- oder raus zu zoomen, kann man feststellen, dass die Entwickler von Gaming Minds auf eine separate Stadtansicht verzichteten. Alles findet auf ein und derselben Karte statt, so dass Ladezeiten auf Grund eines Darstellungswechsels ein Thema der Vergangenheit sind.
Aufstieg einer Kaufmannsfamilie
Später wird man mehrere Schiffe gleichzeitig verwalten können und die Steuerung der KI überlassen. Die macht einen ordentlichen Job und erledigt die ihr zugewiesenen Aufgaben problemlos. Und während so also der Computer das eigene Vermögen häuft, kann man sich um den gesellschaftlichen Aufstieg kümmern.
Dabei ist es wichtig, dass man sich mit dem sogenannten Rat der Zehn gut stellt. Jener besteht aus den zehn einflussreichsten Familien der Stadt, die dir mehr oder weniger wohlgesonnen sind. Willst du in der Gunst steigen, musst du unter anderem diverse Aufträge erledigen. Doch wiederholen die sich mit der Zeit. Spätestens, wenn du erneut eine Ressource innerhalb einer bestimmten Zeitspanne von A nach B verschiffen musst, langweilst du dich.
Kein Königreich für einen Bug!
Auch scheint das Spiel sich je nach Rechner merkwürdig zu verhalten. Während es auf einigen PCs problemlos läuft, ist es auf anderen verbuggt. Mauszeiger funktionieren nach Beenden des Games nicht mehr so wie vorher, oder, wie im Falle des Redakteurs, weigert sich Rise of Venicezu speichern, weil es angebliche Probleme mit dem Datenspeicher gibt. Eine Überprüfung auf eventuelle Fehler der Festplatte lieferte kein Ergebnis. Und andere Games konnten ohne Schwierigkeiten den Spielstand und ebenso wieder laden. Man kann nur hoffen, dass Kalypso das bald korrigiert. Denn die Kampagne kann bis zu 18 Stunden dauern, was ohne diese Problematik im Grunde wunderschön ist. Doch die ohne mindestens Autosave durchzuhalten, verlangt schier übermenschliches Durchhaltevermögen.
Die Präsentation ist nüchtern. Die Zwischensequenzen werden durch Zeichnungen präsentiert, und die Spielgrafik wirkt durchschnittlich. Sie wirkt zwar recht nett, aber mehr eben nicht. Immerhin kann der Sound überzeugen. Die deutschen Sprecher leisten gute Arbeit, und die Musik gefällt.
Fazit:
Port Royale 3 habe ich rauf- und runtergespielt. Und dementsprechend war meine Vorfreude auf Rise of Venice groß, da hier dieselben Entwickler am Werk waren. Doch was ich stattdessen erhielt, enttäuschte mich. Das Spiel ist zwar gut, aber es ist kein Überflieger. Der Handel machte mir Spaß, trotz der fummeligen Steuerung beim Kauf und Verkauf der Ressourcen. Auch die Weltansicht mit der integrierten Stadtdarstellung gefiel mir. Ich hätte mir jedoch mehr Abwechslung bei den Aufträgen gewünscht. Und die Bugs verhagelten mir die Spiellaune deutlich. Wobei dies scheinbar von der jeweiligen Rechnerkonfiguration abhängig ist. Trotzdem erhält das Spiel keine uneingeschränkte Empfehlung von mir.
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