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Total War: Rome II

Entwickler: Creative Assembly
Publisher: Sega

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 49€ €

Systeme: PC

Testsystem: Windows 7 64Bit, Intel Core i5-2500K, 8 GB RAM, AMD HD 6850

Anforderungen: Windows XP, Dualcore 2 Ghz, 2 GB RAM, 512 MB Direct 9.0c kompatible Grafikkarte

Inhalt:

TWRomeII_logo

Ich beherrsche mit meinem Volk – den Sueben – Nordeuropa und den Osten, ich habe die barbarischen Stämme vereint unter der Flagge der Germanen. Mit brillanter Kriegsführung auf dem Schlachtfeld, gesunder Wirtschaft und geschickten Truppenbewegung war mir bisher kein Feind gewachsen. Als nächstes werden die Römer fallen! Total War: Rome II raubt mir zur Zeit den Schlaf, denn der Kampf um Europa ist umfangreich und fesselnd. Er raubt einem aber auch mit zunehmender Spieldauer die Nerven!



Meinung:

Total-War-Fans werden sich beim neusten Ableger schnell zurechtfinden, trotz einiger Neuerungen. Interessanter ist eher die Info, dass für absolute Neulinge der Einstieg in die komplexe Strategiereihe niemals so einfach war. Das liegt zum einen an der guten Übersichtlichkeit und den aufgeräumten, fast selbsterklärenden Menüs, zum anderen aber am wirklich gelungenen Prolog. Selbst erfahrene Veteranen können hier, schön verpackt in einem kleinen historischen Feldzug mit den Römern, sich Stück für Stück in die Spielmechanik einarbeiten. Die Entwickler beschneiden am Anfang des Prologs die meisten der Spielmöglichkeiten und geben dem Spieler im Laufe der Spielzeit immer mehr Freiheit. Wer den Prolog meistert, der weit mehr ist als ein typisches Tutorial ist, der ist absolut fit für die Kampagne.

Äußerst Komplex, und doch zugänglich
Die Kampagne um die Eroberung Europas ist natürlich das Herzstück von Total War: Rome II. Hier übernimmt man die Herrschaft über eines aus acht Völkern und versucht sich ein Imperium aufzubauen. Das Merkmal der Serie wird auch in Rome II beibehalten. Auf der einen Seite führt man Krieg in imposant inszenierten Echtzeitschlachten, auf der anderen Seite gibt es Rundenstrategie in Form eines Civilizations. Heißt, man verwaltet seine eroberten Provinzen, sorgt für Wirtschaftswachstum, das Wohlergehen der Bevölkerung, und handelt oder führt diplomatische Beziehungen mit seinen Nachbarn.

Jede Provinz besteht aus Regionen, die jeweils eine Stadt beinhalten. Pro Region kann man zig verschiedene Gebäude bauen, die je nach Typ unterschiedliche Boni bringen. Seien es neue Einheiten, Nahrung oder Ordnung – die Unterschiede sind zum Teil enorm, und da der Bauplatz begrenzt und die Art des Gebäudes vorgegeben ist, je nach Region und Größe der Stadt, ist das wirtschaftliche und innenpolitische Planen teilweise recht knackig. Denn wer zu wenig Nahrung produziert, hat massive Probleme mit Deserteuren, wer die Ordnung nicht aufrecht erhält, dem drohen Revolten, und dass solche Krisen das Wachstum in jeglicher Hinsicht behindern, sollte klar sein. Was wiederum überhaupt beim Bau zur Auswahl steht, wird darüber definiert was man als Volk schon erforscht hat.
Das ganze System ist nicht ganz so komplex wie in einem Civilization und wurde an manchen Stellen wie dem nicht mehr vorhandenen Straßenbau vereinfacht, ist aber immer noch komplex genug, um für jeden Spieltyp genug Tiefe zu haben.

Zu den Waffen
Aber nicht nur die Wirtschaft will aufgebaut werden, sondern auch die Armee! Hier spielt Total War: Rome II seine volle Stärke aus. Es gibt je nach Volk und Technologiestand unzählige authentische Einheiten. Von typischen Römern mit Kurzschwertern, barbarische Langbogenschützen oder fernöstliche Elefantenkavallerie – die Auswahl riesig, der spielerische Unterschied enorm – kriegt man wohl nirgends so detailversessene Armeen. Für Zahlenfetischisten, es gibt über 700 verschiedene Einheiten. In der umfangreichen, im Spiel aufrufbaren Enzyklopädie können jederzeit weitere Details nachgeschlagen werden.
In jeder Provinz können je nach vorhandenen Gebäuden verschiedene Armeen ausgehoben werden. Zuerst rekrutiert man einen General und lässt die Einheiten sich ihm anschließen. Zusätzlich ist es möglich, Spione und Waffenmänner zu rekrutieren, die für allerhand Aufgaben zu gebrauchen sind. Die Spione sind z.B. darauf spezialisiert, Länder zu infiltrieren und dem Feind Schaden zuzufügen. Waffenmänner helfen beim Plündern, unterstützen die Soldaten bei der Ausbildung oder sorgen in Städten für zusätzliche Ordnung.

Äußerst motivierend ist, dass Einheiten Erfahrungspunkte sammeln. Vor allem aber bei Spionen, Generälen und Waffenmännern kann man durch den Gewinn an Erfahrungspunkten neue Sonderfähigkeiten freischalten. So kann man z.B. einen General auf den Seekampf einstellen oder zum Belagerunsexperten fortbilden. Die Möglichkeiten sind vielfältig und sorgen auch für die nötige Identifikation mit seinen Männern.

Auf dem Schlachtfeld
Zweiter Baustein von Total War: Rome II ist der Echtzeitkampf auf weitläufigen Karten. Je nach Szenario und Umgebung auf der Strategiekarte unterscheiden sich die Kämpfe. Es gibt Hinterhalte, kombinierte See- und Landschlachten, Belagerungen oder Scharmützel auf offenem Feld. Langweilig wird es wirklich nicht, zumal die geographischen Gegebenheiten mehr sind als grafisches Beiwerk. Wälder geben Deckung, Flüsse behindern das Vorwärtskommen, Nebel verhindert die Sicht, Regen das Benutzen von Brandpfeilen, um nur ein paar der verschiedenen Optionen aufzuzeigen.

Danach stellen Angreifer und Verteidiger ihre Armeen in einem vorgegebenen Bereich auf. Einheiten lassen sich in unterschiedlichen Formationen aufstellen und in der Breite bzw. Länge variieren. Startet man die Schlacht, ist viel Übersicht und taktisch schnelles Handeln gefragt, was einem je nach Schwierigkeitsgrad alles abverlangt. Kompliziert wird es dabei zu keinem Zeitpunkt. Befehle lassen sich schnell und übersichtlich eingeben, man kann zur Not das Spiel auch pausieren, und das "Stein, Schere, Papier"-Prinzip der Einheitentypen hat man schnell verinnerlicht.

True Sight
In Total War: Rome II gibt es jetzt auf den Schlachtfeldern die sogenannte True Sight. Die Einheiten haben alle eine Sichtlinie, aufgrund dessen sie ihre Kommandos ausführen können. Wer seine Truppen hinter Mauern, Hügeln oder Wäldern postiert, kann vom Feind auch nicht wahrgenommen werden. Erst wenn feindliche Einheiten in die Sichtlinie eigener Einheiten kommen, werden sie für die ganze Armee sichtbar. Dies macht die Aufstellung und Truppenbewegung im Kampf wesentlich taktischer und ist ein echter Gewinn.

Die Schattenseite
Beta Patch 3. Hört sich fies an und steht aber vorzüglich für die andere Seite von Total War: Rome II. Die Seite die, eingangs erwähnt, einem die Nerven raubt. Mit der Release-Version noch schlimmer, mit Beta Patch etwas besser, jetzt ist Beta Patch 3 ein erster, echter kleiner Fortschritt, wandelt das Spiel die Liebe des Spielers trotz der Mühe der Entwickler oft in eine Art Hassliebe um.
Wer nach einiger Zeit in der Kampagne zwei geschlagene Minuten warten muss, bis die KI ihre Züge beendet hat, oder trotz potentem Rechner bei Ladescreens sich erstmal locker eine Scheibe Brot schmieren kann, wird auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Wenn der eigene Zug schnell ausgeführt wird, sitzt man länger passiv als aktiv vor dem Rechner. Das ist kein kleiner Bug, das ist unzumutbar!

Aber leider nicht das Ende der Bannerstange. Gerade mit zunehmender Spielerfahrung, oder für Veteranen der Serie von Beginn an ersichtlich, ist die KI des Computers oftmals völlig von der Rolle. Egal ob in der Schlacht oder mit seinen Aktionen auf der Karte, man kann sich öfters einfach nur wundern. Und das obwohl die Entwickler behaupteten, die KI stark verbessert zu haben. Aus meiner Sicht ist es eher ein Rückschritt zu Shogun 2.

Auf dem Schlachtfeld kann man viel zu leicht Einheiten ausmanövrieren, oft gewinnt man trotz starker Unterzahl die Kämpfe, teilweise lassen sich generische Einheiten stumpf abschießen, oder greifen einen an, um im letzten Moment plötzlich zu fliehen. Auf der Weltkarte sieht es nicht besser aus. Statt seine Armeen zu sammeln und koordiniert anzugreifen, zieht die KI einzelne, hoffnungslos unterlegene Armeen stückweise ins Verderben, oder hetzt sie wahnwitzig wie ohne Verstand durch halb Europa. Hier muss extrem nachgebessert werden, um die versprochene Qualität zu erreichen!
Ähnlich dämlich agiert die KI bei der Diplomatie. Das kann einem als Feldherrn wirklich die Geduld rauben. Gute Vereinbarungen werden ausgeschlagen, schlechte Vorschläge des Gegners soll man auch noch finanzieren. Eigentlich macht das Diplomatiesystem Spaß und ist auch ein äußerst sinnvolles Gameplayelement, aber so lange die KI so agiert wie zur Zeit, kann man sich das fast sparen. Absolut verschenktes Potential!

Capture the Flag
Ein weiterer Patzer, diesmal in Sachen Gameplay, ist die Einführung von Eroberungspunkten in Form von Flaggen. Um den Gegner zu besiegen muss ich entweder die Armee vernichten, oder die Flaggen erobern, die über das Schlachtfeld verteilt sind. Hört sich vielleicht interessant an, aber Total War II bemüht sich an allen Ecken und Kanten um Authentizität, und plötzlich kann ich mit meinen drei Einheiten Germanen ein viel größeres feindliches Heer besiegen, indem ich es von den Flaggen weglocke, um dann mit einer Einheit die Flagge zu erobern und die Schlacht zu gewinnen? Vor allem, weil der Timer zur Zurückeroberung viel zu kurz gesetzt ist, ist eine Rückeroberung oft schwer. Es fühlt sich einfach falsch an, so die Schlachten zu gewinnen oder zu verlieren.

Was fürs Auge und Ohr
Fernab dieser Probleme macht das Spiel in Sachen Grafik und Sound sehr viel richtig. Klar, nicht jeder Soldat sieht im totalem Zoom nach HD-Zeitalter aus, aber hier muss man aus meiner Sicht auch fair bleiben. Wer einen potenten Rechner besitzt und seine unzähligen Einheiten durch die stimmungsvollen Landschaften dirigiert, und zuschaut wie sie mit geschmeidigen Animationen in den Kampf preschen, der dann vor allem die Ohren mit einem tollem Sound verwöhnt bekommt, der hat nicht viel zu meckern. Einen großen Wermutstropfen gibt es aber trotzdem: Wer nicht gerade aktuellste Hardware hat, der wird schnell Performance-Probleme bekommen, und nicht in den oben beschriebenen Genuss kommen.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob christianEs steckt verdammt viel Liebe in diesem Spiel! Vor allen in den Details, in dem Nachschlagewerk, welches mit historischen Fakten aufwartet, den neuen taktischen Elementen, dem Civilization Light auf der Weltkarte, mit der Schlachtenatmosphäre und dem besseren Einstieg für Anfänger – ja dies könnte das große Strategiepiel dieser Zeit sein. Könnte deswegen, weil sich Total War: Rome II selbst ein Bein stellt. In einem Strategiespiel mit solch exzellenten Vorgängern so eine KI abzuliefern, ist mehr als merkwürdig, das Gameplayelement mit den Flaggen grotesk, und die Wartezeit beim Spielen durch Ladescreens und KI-Züge absolut inakzeptabel – auch wenn es sich mit jedem Patch bessert. Dass ich trotzdem viel Zeit in die Eroberung Europas gesteckt habe, zeigt, wieviel Potential in diesem Titel steckt! Wer Geduld hat, schlägt jetzt schon zu, ich empfehle aber noch ein paar Patches abzuwarten, und dann in ein wirklich grandioses Total War: Rome II einzusteigen!

Total War: Rome II - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.6875 Grafik: 8.00
Sound: 8.75
Steuerung: 7.00
Gameplay: 7.00
Wertung: 7.6875
  • Tolle Schlachtenatmosphäre
  • Gigantischer Umfang
  • Größtenteils sehr authentisch
  • Mangelhafte KI
  • Schlechte Diplomatie
  • Hardwarehunger
  • Ständige Wartezeit

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Rezension vom: 25.09.2013
Kategorie: Strategie
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