Das Kickstarter-Projekt Cloudberry Kingdom von den Pwnee Studios ist auf Wii U, PC, PS3 und Xbox 360 gelandet, und konnte dafür Ubisoft als Publisher gewinnen. Das angeblich beinharte Jump'n'Run wirft zwei elementare Fragen auf: Macht ein Spiel, das auf schwer getrimmt ist, überhaupt Spaß? Und kann ein Computeralgorithmus einen Leveldesigner ersetzen? Die Antworten findet ihr im nun folgenden Test der WiiU-Version.

Ihr habt richtig gelesen, in Cloudberry Kingdom werden alle Level durch einen Algorithmus erstellt. Das Spiel sieht dementsprechend leider ein wenig nach Baukasten und Flashgame aus, was sofort auffällt. Hier hätte man die Grafik sicher noch etwas verbessern können. Auch die Videosequenzen, die die Story in der Kampagne erzählen, sind etwas ruckelig und unschön geraten. Aber der Hauptaugenmerk liegt bei Cloudberry Kingdom auf anderen Dingen.

Die Vielfalt machts
Die Level, die man in Cloudberry Kingdom absolvieren muss, sind zahlreich. Die Level, die man in den vielen Modi absolvieren kann, quasi unendlich. Man spielt einen Helden namens Bob, der durchaus mal andere Fähigkeiten bzw. Items wie Doppelsprung, Jetpack, Hüpfpferd oder andere Dinge haben kann. Die Kampagne stellt einem alle Fähigkeiten und Welten vor. Diese Fähigkeiten kann man nicht während eines Levels erlangen, denn der Level wird auch nach der Ausgangssituation und der Spielweise des Spielers erstellt. Wenn jetzt also das Jetpack dran ist, wird der Level entsprechend aussehen, dass er auch mit Jetpack (und nur mit Jetpack) zu schaffen ist. Das funktioniert einwandfrei!

Gut portionierte Herausforderungen
Die Level sind aber alle sehr kurz. Es sind eigentlich eher Levelhäppchen oder kleine Herausforderungen. Sie enthalten hauptsächlich verschiedene Arten von Plattformen und Fallen, die so kombiniert werden, um dem Spieler die entsprechende Herausforderung zu bieten. Das Sammeln von Münzen ist nur in manchen Modi relevant, Gegner dienen letztlich auch nur als Plattform und Falle in einem, und sonstige Jump'n'Run-Elemente wie etwa versteckte Geheimnisse, die man in anderen Spielen liebgewonnen hat, gibt es nicht. Also nur die Grundlagen. Wahrscheinlich wäre das für den Algorithmus auch viel zu schwer.

Der Computer kann also nicht zur Gänze den Leveldesigner ersetzen, so wie es in Cloudberry Kingdom gemacht wird, funktioniert es aber sehr gut, weswegen das Spiel meiner Meinung nach auch gar nicht mehr sein will, als das, was es eben ist. Richtig schwer ist es eigentlich auch nicht, da man unendliche Leben in der Kampagne hat, und sich der Schwierigkeitsgrad anpassen kann. Außerdem ist Cloudberry Kingdom trotz der mit Fallen gespickten Levels nie unfair. Es ist alles mit dem richtigen Timing zu schaffen, und durch die kurzen Levels entsteht fast nie Frust durch mehrmaliges Probieren. Dazu trägt auch die sehr präzise Steuerung bei.

Multiplayerspaß mit Modusvielfalt
Neben der Kampagne gibt es auch weitere Modi, wie z.B. den Zeitangriff, bei dem die Uhr gnadenlos tickt, und Münzen mehr Zeit geben. Hier enthüllt auch der Multiplayermodus seine wahre Stärke. Denn ein Spieler kann z.B. zum Ziel rennen, während der andere sich auf die Münzen konzentriert. Und wenn einer mal stirbt, kann es der andere Spieler immer noch zum Ziel schaffen. Auch gibt es einen Modus, bei dem man wirklich Leben verliert, und diese durch das Sammeln der Münzen wieder erhöhen kann. Je weiter man kommt, desto besser. Erfolgreiches Spielen erhöht den Spielerlevel, wodurch neue Heldenkostümteile, neue Modi und neue Stufen freigeschaltet werden. An Umfang und Spaß mangelt es in Cloudberry Kingdom also nicht.

Der Soundtrack des Spiel besteht aus ein paar Tracks, deren Titel unten eingeblendet wird, wenn das Stück anfängt. Anders würde es wohl auch nicht so sehr passen.