Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
7,99 €
Systeme:
3DS
Inhalt:
Zocken kann manchmal richtig in Arbeit ausarten, wenn man sich Ziele gesteckt hat, und damit kämpft, diese zu erreichen. Sei es ein Boss, bei dem man einen neuen Zeitrekord schaffen will, die allgegenwärtigen Achievements, die Komplettierung der Sammelobjekte, das Freischalten aller Levels, ein bestimmter Schwierigkeitsgrad oder eine Online-Karriere. Da kommt es gelegen, dass es Spiele gibt, die eher einem Urlaub entsprechen, damit man sich zwischendurch auch mal erholen kann. Und wo soll es dieses Jahr hingehen? Wie wäre es denn mal mit einem Vorort von Tokyo der 1970er Jahre? Als noch nicht alles so zugebaut war, und als gigantische Monster und Helden auf den TV-Bildschirmen gegeneinander kämpften und bei japanischen Kids für Begeisterung sorgten. Willkommen bei Attack of the Friday Monsters! A Tokyo Tale von Level-5 und Millennium Kitchen.
Meinung:
Der junge Sohta ist neu in der Gegend, und seine Eltern haben einen Wäscheservice aufgemacht. Er freundet sich mit einigen Kindern an, und erfährt, dass an diesem Ort Freitags immer die Monster zum Leben erwachen und auf einem nahem Feld gegeneinander kämpfen. Das Spiel spielt an einem Freitag, und während alle auf den Abend und die Ankunft der Monster warten, lernt Sohta das Dorf und dessen Bewohner besser kennen. Der Kern der Handlung geht dabei in die Richtung kindlicher Wahrnehmung, denn schnell meint man zu wissen, worum es geht, und warum die Monster kommen. Doch dann geschehen Dinge, die man sich als Spieler nicht so leicht erklären kann. Ist es die Wahrheit, oder spielt und da unsere Wahrnehmung nun einen Streich?
Attack Of The Friday Monsters erzählt eine wirklich tolle Geschichte, und ist somit wieder eine richtig gelungene Japan-Perle aus der Guild-Serie von Level-5. Für das Spiel selbst zeichnet dieses Mal Millennium Kitchen verantwortlich, die auch die die Spiele der Reihe My Summer Vacation entwickelt haben. Man fühlt sich teilweise wie in einer Anime-Story, und die Handlung, und wie sie erzählt wird, ist auch das wesentliche im Spiel. Dies wird unterstützt durch eine tolle Grafik und durch ebenso gelungene Musik und Soundeffekte. Der 3D-Effekt beschränkt sich auf mehrere Ebenen, das wird dafür aber auch gut eingesetzt. Die Handlung wird dabei anscheinend rückblickend von einer kleinen Dorfbewohnerin erzählt, deren Stimme man auf japanisch hören kann. Die Untertitel (eigentlich erscheinen sie ja mitten im Bild, was sehr angenehm ist) und sonstigen Texte sind komplett in englisch.
Entspanntes Zocken Doch wie ist das Gameplay? Nun, man kann es am ehesten als Mix zwischen Adventure und RPG bezeichnen, wobei aber nur einige Elemente übernommen wurden. Das Gameplay fällt sehr stressfrei, erholsam und eben wie Urlaub im Vergleich zu anderen Spielen aus. Man bewegt sich durch die Stadt wie in einem JRPG, sammelt verschiedene Monster Glims, die die Monster angeblich immer verlieren, durch die man dann an Monsterkarten kommt.
Sieben Glims eines Typs ergeben eine Karte, und mit einem Deck aus fünf Karten kann man gegen die anderen Kinder spielen. Das Kartenspiel fällt dabei sehr simpel aus, denn die Karten haben Schere-Stein-Papier-Symbole und Zahlen. Es liegen sich dabei immer zwei Karten gegenüber, bei einem Unentscheiden entscheidet der Zahlenwert. Jeder Spieler bekommt Hinweise und darf zwei Karten tauschen, dann wird der Kampf der fünf Kartenpaare ausgetragen. Der Gewinner erhält einen Glim und wird dann zum Boss des anderen. Der Boss kann seinen Diener dann mit einem „Zauberspruch“ umfallen lassen – das sind die Regeln unter den Kids – und bekommt mehr Informationen von diesem. Umgekehrt erfährt ein Diener von seinem Boss nicht so viel.
Das Leben in der Vorstadt Da wären wir auch schon beim zweiten, wichtigen Gameplayelement angelangt, nämlich dem Führen von Unterhaltungen. Dadurch startet man die sogenannten Episoden, bringt sie weiter und schließt sie ab, wodurch man auch wieder Glims bekommt. Die Episoden laufen dabei parallel ab, manchmal muss man aber erst mal einige Dinge erledigen, damit andere Episoden weitergehen können. 26 Episoden gibt es, wobei die letzte der Start in die Bonsrunde (Der Samstag) ist, bei dem man Dinge nachholen kann, die man vor dem Ende des Spiels noch nicht geschafft hat. Manche Sachen können auch erst am Samstag erledigt werden, da erst dann die Möglichkeit des Themawechsels freigeschaltet wird. Man spricht die Leute auf ein bestimmtes Thema an, und wenn die dadurch auf etwas anderes kommen, ändert sich Sohtas Thema, und er kann die anderen Leute darauf ansprechen.
Eigenleben Wie gesagt, das Spiel ist eher Urlaub, die Atmosphäre ist einfach super und die Story ebenfalls. Was ich aber besonders interessant fand, war das Verhalten der Leute, wobei das eher geskriptet ist, wie ich denke. Man findet die Bewohner nämlich selten an immer der gleichen Stelle, sie sind öfter auch mal woanders, weswegen sie auf der Karte auch alle ein anderes Symbol haben. In vielen West-RPGs wandern die NPCs umher und gehen diversen Tätigkeiten nach, in JRPGs findet man das eher nicht. Die Skript-Methode in Attack of the Friday Monsters wäre aber auch für JRPGs interessant.
Der einzige Kritikpunkt, den ich neben den fehlenden deutschen Texten finden konnte (die Spielzeit von etwa drei Stunden, die Bonusrunde und das Komplettieren der Karten und Episoden nicht mitgerechnet, geht meiner Meinung nach völlig in Ordnung), ist die Anzeige der Episoden im Menü. Dort kann man nämlich nur den Status einer Episode sehen, und bekommt keinerlei weiteren Informationen, etwa in der Form von Tagebucheinträgen.
Fazit: Attack of the Friday Monsters! A Tokyo Tale ist nur im Ansatz ein RPG-/Adventure-Mix mit eingebautem Kartenspiel. Der Schwerpunkt liegt definitiv auf der Handlung, der Atmosphäre und dem Erlebnis. Ich kann mir vorstellen (und es ist wohl auch so), dass die für die Story und das Setting verantwortlichen Entwickler in eben dieser Zeit in Japan aufgewachsen sind, und die Monster- und Heldenfilme liebten. Die Intention war also, dieses Gefühl von damals dem Spieler näherzubringen, und das ist absolut gelungen. Danke, Millennium Kitchen und Level-5!
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.