Seit 2003 gibt es Square Enix, das aus einer riesigen Fusion der beiden namensgebenden Unternehmen entstand.  Das größte Kapital des Konzerns liegt in zahlreichen sehr erfolgreichen Franchises von Videospielen. In Asien sind die Dragon-Quest-Spiele immer wieder vorne mit dabei und haben sich in Japan schon mehr als 40 Millionen mal verkauft. Weltweit erfolgreich ist Square Enix beispielsweise mit der Final-Fantasy-Reihe groß am Markt von der ins gesamt schon mehr als 80 Millionen Einheiten verkauft wurden. Abgesehen von diesen großen und bis heute weltweit bekannten Marken, entstammen aber auch viele andere tolle Titel den kreative Köpfen des japanischen Herstellers, wie z.B. Chrono Trigger, Kingdom Hearts, die Mana-Reihe, The World Ends With You oder Vagrant Story, um nur ein paar zu nennen.

2009 gesellten sich noch mehr berühmte Marken zum Portfolio der Japaner, als Eidos übernommen wurde: Tomb Raider, Hitman, Deus Ex, Kane & Lynch, Legacy Of Kain, Thief – Lange Rede kurzer Sinn: Square Enix kann mit Fug und Recht eine „Masterpieces Serie“ aus dem Boden stampfen. Mittlerweile sind 11 Masterpieces-Boxen erschienen (allerdings nicht alle mit gleich herausragenden Spielen).

Der Mythos…
Die Tomb-Raider-Spiele sind Teil einer der erfolgreichsten Marken überhaupt. Für keine andere Figur  aus dem Bereich der Computerspiele gibt es so viele Franchise-Artikel und Eidos bzw. Square Enix konnten sogar überdurchschnittlich viele weibliche Spieler erreichen.

Die Protagonistin Lara Croft agiert in etwa wie ein weiblicher Indiana Jones. 1996 bei Einführung der Marke durch Entwickler Core Design war Tomb Raider das erste wirkliche 3D-Action-Adventure für den Computer. Man konnte springen, schießen, sich abrollen, schwimmen, klettern… Eine Revolution! Nach 2003 entschied sich Eidos dazu, Crystal Dynamics mit der Entwicklung der Fortsetzungen zu betrauen und die Serie nach sinkenden Verkaufszahlen zurück zu alter Größe zu führen.

Tomb Raider II: Starring Lara Croft
Der zweite Teil der Serie wurde von Core Design entwickelt und 1997 veröffentlicht. Lara Croft ist auf der Suche nach dem Dolch von Xian. Im alten China gab es einen Herrscher, der sich der Legende nach die Macht des Dolches zu Nutze machen konnte, in dem er selbst zu einem Drachen wurde. Natürlich ist nicht nur Lara auf der Suche nach dem Dolch sondern zum Beispiel auch die Mafia…

Im zweiten Teil wurde das Waffenarsenal verändert und erweitert. So stehen der Grabräuberin nun auch ein Granatwerfer, eine Harpune und ein M16 zur Verfügung. Auf der Gegenseite sind viele identitätslose Bösewichter dazu gekommen, die es zu bekämpfen gilt.

Die Optik der Hauptfigur wurde etwas „geglättet“ und mehr den realen anatomischen Gegebenheiten angepasst. Im Verlauf des Abenteuers wechselt Lara mehrmals das Outfit. Das passt zu dem abwechslungsreicheren Gesamtbild des Spiels gegenüber dem 1. Teil. Es geht durch exotische und frostige Gebiete, in Klöster, Wracks und Unterwelten, und hin und wieder kann man sogar einen fahrbaren Untersatz finden (Motorboot, Schneemobil).

Tomb Raider III: Adventures of Lara Croft
1998 erschien ebenfalls noch von Core Design entwickelt der nächste Teil der Serie. Wieder wurden einige Modifikationen an der Bewaffnung vorgenommen. Die Automatikpistolen und auch das M16 haben es diesmal nicht ins Spiel geschafft dafür ist ein Raketenwerfer, eine Desert Eagle und eine MP5 mit an Bord. Darüber hinaus hat Lara einige neue Bewegungen gelernt: Hangeln, Sprinten und Kriechen sind nun auch möglich.

Für die Optik nutze Core Design die Zeit um an dynamischen Lichtreflexen und der besseren Darstellung von Wettereffekten wie Schnee zu arbeiten. Alles in allem tun die technischen Neuerungen der Atmosphäre gut.
Diesmal ist die Akteurin auf der Suche nach den Infada-Steinen. Insgesamt gibt es davon vier und die Suche danach verschlägt den Spieler u.a. nach Indien in den Dschungel, nach Nevada in die Wüste und zur Area 51, auf die verregneten Dächer Londons und schließlich auf die Südsee-Inseln.

Tomb Raider: Legend
Bei diesem Spiel handelt es sich um den mittlerweile schon siebten Teil der Serie. Der 6. Teil, Angel of Darkness, wurde von großen Teilen der Fachpresse und auch von den Spielern für mangelhaft befunden und so kam Crystal Dynamics an den Ball. Tomb Raider sollte 2006 zurück zu den archäologischen Wurzeln der Hauptfigur geführt werden. Zunächst sucht man in Bolivien eine Steinestrade und trifft dort den bis dato unbekannten Gegenspieler James W. Rutland Jr. Dieser stößt Lara auf eine verstorben geglaubte Studienfreundin. In Peru versucht Lara mehr herauszufinden und stößt auf Geheimnisse die einerseits mit Excalibur, Avalon und auch ihrer eigenen Vergangenheit zu tun haben…

Technisch bedienten sich die neuen Entwickler bei Legacy of Kain: Defiance aus den eigenen Reihen, welches damals hoch gelobt wurde. Dadurch erhielt das Gameplay von Tomb Raider eine Rundum-Erneuerung. Allen voran ist da eine neue Grafikegine zu nennen: Partikeleffekte, eine Physikengine und glattere Kanten mit mehr Details fallen sofort ins Auge.

Die Steuerung wurde ebenfalls angepasst und ist gleichzeitig spielerfreundlicher und realistischer geworden. Lara kann nicht mehr so exorbitant hoch springen und rutscht auch manchmal ab, was durch schnelle Reaktion verhindert werden kann. Die Bewaffnung wurde deutlich umgestaltet. Neben den Pistolen ist nur eine Waffe gleichzeitig tragbar und dafür verfügt man über bis zu vier Splittergranaten. Völlig neu sind die Fähigkeiten Laras im Nahkampf, die zeigen, dass nun fast alle denkbaren Bewegungen möglich sind. Die Ausrüstung wurde weiterhin durch einen Kletterhaken und einen PDA ergänzt. Für die besondere Herausforderung sorgen zahlreiche Gold- und Silberschätze, die in allen Levels gefunden werden können und die Outfits, Screenshots usw. freischalten können.

Tomb Raider: Anniversary
Eigentlich knüpfte Crystal Dynamics mit Tomb Raider: Underworld an die packende Storyline des oben beschriebenen Vorgängers an, doch im Masterpieces-Paket hat man sich stattdessen dafür entschieden, die Neuauflage des ursprünglichen Tomb-Raider-Spiels mit auf die Silberscheibe zu brennen. Es handelt sich um ein Remake des Originals aus dem Jahr 1996.

Lara Croft wird von Natla, einer geheimnisvollen Unternehmerin, angeheuert um ein Artefakt zu bergen. Den ersten Teil eines dreiteiligen Scions. Im Verlauf der Geschichte geht es von Peru nach Griechenland und Ägypten wo sich weitere Teile finden. Doch Laras Auftraggeberin scheint ein doppeltes Spiel zu spielen. Eine Verschwörung apokalyptischen Ausmaßes führt sogar bis nach Atlantis.
Die Schauplätze und die Handlung entsprechen nahezu vollständig dem Original. Die Menüführung ist klar und funktionell. Statt des Magnethakens kommt ein etwas altmodischerer Kletterhaken zum Einsatz, der beispielsweise das Entlanglaufen an Wänden in bestimmten Situationen ermöglicht.

Hierzulande erhielt das Spiel bereits eine Freigabe ab 12 Jahren, da Laras Gegner nur Tiere, Dinosaurier und Fabelwesen sind. Die wenigen menschlichen Gegner schaltet die Powerfrau in automatisch ablaufenden Sequenzen aus. Das Remake hat den Spagat zwischen guten technischen Neuerungen und Beibehaltung der Elemente, die Tomb Raider zum Kult machten, gut geschafft.