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Ride to Hell: Retribution

Entwickler: Eutechnyx
Publisher: Deep Silver

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 36,99 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
RTH_Retribution_logo

Als Fan der Serie Sons of Anarchy war ich auf Ride to Hell: Retribution gespannt. So viele Spiele mit dem Thema Biken/Motorradgangs gibt es ja nun mal nicht. Und das dann auch noch in einer offenen Welt der wilden ausgehenden 60er bzw. frühen 70er Jahre, also in der Blütezeit der Biker in den USA angesiedelt, versprach für Fans des Themas eigentlich viel. Was dann kam, war dann aber so, als würde man eine Harley erwarten und ein Puky-Kinderrad bekommen...

Meinung:
Das einen am Ende ein solches Desaster erwartet, konnte man bei der Story noch nicht erahnen. Klar, auch die Geschichte rund um Jake Conway, der gerade aus dem Vietnam-Krieg in seine alte Heimat zurückgekehrt ist, dort mit Onkel Mack und seinem kleinen Bruder Mikey ein ruhiges Leben leben wollte, das Schicksal es aber anders meinte und Mikey von der Biker-Gang Devil's Hand ermorden ließ, woraufhin Jake selbstverständlich blutige Rache schwor, ist nicht gerade Literaturpreisverdächtig. Dennoch kann man sie grundsätzlich als recht interessant ansehen.
Doch schon die Art, wie die Story im weiteren Spielverlauf weiter erzählt wird, hat dieses Prädikat nicht mehr verdient. Denn im Grunde genommen geht es nach der Anfangssequenz nur noch darum, dass Jake möglichst viele "Devil's Hands"-Mitglieder töten will. Was anderes wird gar nicht angesprochen. Selbst die kleinen Techtelmechtel, die in einem echten Biker-Spiel natürlich nicht fehlen dürfen, sind irgendwie reingeworfen.

Wieso, weshalb und warum?
An einer Stelle trifft man zum Beispiel vor einer Kneipe (wie wir zu der Kneipe gekommen sind, wissen wir nicht) einen Typen der gerade eine, nennen wir sie mal "Dame", beschimpft. Nachdem wir dem Typen die Leviten aufgezeigt haben, bedankt sich die "Dame" mit einem Schäferstündchen (das nicht nur urplötzlich danach geschieht sondern, bei dem beide kurioserweise auch noch komplett bekleidet bleiben). Sobald dies erledigt ist, finden wir uns erneut auf der Straße wieder und können wieder Gang-Mitglieder jagen. Wieso, weshalb und warum wir gerade diese Begegnung hatten, wird mit keinem einzigen Wort erwähnt. Und eine solche Situation gibt es nicht nur einmal. Nein, solche Situationen gibt es regelmäßig – und jedes Mal wirken sie so, als ob sie nachträglich noch irgendwie reingepackt wurden, nur um dem typischen Biker-Klischee gerecht zu werden.



Wo ist die offene Welt hin?
Spielerisch gibt es über Ride to Hell: Retribution leider auch nicht viel Positives zu vermelden. Von der angepriesenen offenen Welt ist zum Beispiel weit und breit nichts zu spüren. Stattdessen fährt man mit seinem Bike, das man immerhin ein wenig umlackieren kann, so lange über vorgegebene Straßen (abbiegen oder ähnliches ist nicht möglich) bis man sein Ziel erreicht hat. Währenddessen springt man (warum auch immer) über etliche Sprungschanzen, rutscht unter Hindernissen hindurch, schlängelt sich durch Baustellen, findet Spielkarten und schlägt mit Hilfe von vorgegebenen Tasten Polizei und "Devil's Hands"-Mitglieder vom Motorrad (die daraufhin nicht etwa nur auf der Straße liegen bleiben, sondern gleich explodieren). Nicht zu vergessen sind natürlich auch die zahlreichen Unfälle, die man aufgrund der extrem schwammigen Steuerung alle paar Meter hinlegt. Doch zum Glück haben die weder Auswirkungen auf Jake noch auf seinen fahrbaren Untersatz. Denn wenn man mal wieder gegen irgendetwas gefahren ist, setzt einen das Spiel einfach ein paar Meter vorher wieder auf den Sattel und weiter geht’s, als ob nichts passiert wäre.

Wie ein Mettbrötchen in der Sommersonne
Am Ziel angekommen lässt man das Bike Bike sein, geht zu Fuß herum und prügelt oder schießt auf alles was sich einem in den Weg stellt. Auch hier stellt sich die Steuerung als größte Herausforderung heraus. Denn obwohl die (Klon-)Gegner ungefähr so klug agieren wie ein Mettbrötchen in der Sommersonne, ist es dank der schwammigen Steuerung gar nicht so einfach, sich ihrer zu erwehren. Denn einmal aus Glück treffen reicht bei den Typen leider nicht aus. Biker sind nun mal harte Typen und folgerichtig (es kann auch sein, dass das einfach nur ein weiterer gameplaytechnischer Patzer ist) halten die Gegner jede Menge aus. So mancher Lederwestenträger kann sogar mehrere Magazine vertragen, bis er endlich umkippt. Dabei hätten die Prügeleien und Schusswechsel wirklich gut sein können. Mit dem integrierten Deckungssystem hat man die Möglichkeit die Waffen der Gegner aufzunehmen und durch die Kombos, mit denen man die Feinde verprügeln kann, zeigt das Spiel, dass hier durchaus Potenzial für etwas besseres bestanden hätte. Doch leider wird eben nichts davon ordentlich umgesetzt.
Ansonsten gibt es spielerisch nichts zu vermelden – und zwar nicht, weil ich etwa keine Lust drauf hätte. Nein, Ride to Hell: Retribution hält ansonsten schlicht und ergreifend nichts mehr parat. Der Wiederspielwert hält sich darum in sehr überschaubaren Grenzen.

Das ist Current-Gen?
Grenzenlos erscheint einem hingegen die Anzahl an Ladebildschirmen zu sein. Vor jeder noch so kleinen neuen Mission und Zwischensequenz bekommt man den Ladebildschirm zu sehen. Und wofür das Ganze? Interessant sind die Zwischensequenzen nämlich nur in den allerseltensten Fällen. Oft haben sie sogar keinerlei Bezug zu der vorhergegangen Spielszene und spielen zudem teilweise auch noch an ganz anderen Orten. Die Frage, wie wir plötzlich dahin gelangt sind, bleibt, wie schon beider der Sache mit den Schäferstündchen, meist unbeantwortet. Bei solchen Schnitzern muss man sich natürlich nicht groß wundern, dass auch die Lippensynchronisation nicht wirklich hingehauen hat. Ohnehin ist Ride to Hell: Retribution technisch nicht auf der Höhe der Zeit, und das hätte selbst schon 2008, wo das Spiel unter dem Namen Retribution das erste Mal angekündigt wurde, gegolten. Die Grafik ist zum Beispiel so matschig und mit Clippingfehlern, Glitches sowie vielen weiteren Fehlern gespickt, dass sie beinahe auch von der PS2 stammen könnte.

Nur die Rasenmäher waren zu hören
Das einzige, was heutigen Ansprüchen genügt, ist die Sprachausgabe. Denn wenn man mal von den schon angesprochen asynchronen Lippenbewegungen der Protagonisten absieht, sind die Stimmen ganz in Ordnung (für das vorgegebene Skript können die Sprecher ja schließlich nichts). Und auch der Southern-Blues-Rock-Soundtrack passt ganz gut zum Geschehen. Die Soundeffekte sind hingegen wieder die reinste Enttäuschung. Die Bikes hören sich eher nach irgendwelchen Rasenmähern an, als nach fetten Choppern. Und auch die Schussgeräusche hören sich alles andere als real an. Und sonst? Sonst gibt es nicht viel zu hören. Denn irgendwelche Umweltgeräusche wie Vogelgezwitscher oder ähnliches gibt es nämlich nicht. Und so gibt es im Spiel so manches Mal Situationen, in denen es kurzzeitig wirklich mucksmäuschenstill ist.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert stefan2Ein Satz mit X, das war wohl nix. Nie passte dieser Spruch besser auf ein Spiel zu als im Fall von Ride to Hell: Retribution. Ehrlich gesagt frage ich mich, wie Deep Silver es zulassen konnte, dass solch ein Spiel überhaupt veröffentlicht wird. Denn abgesehen vom ganz interessanten Setting, der ordentlichen Sprachausgabe und dem Soundtrack, gibt es an dem Spiel wirklich nichts, was man selbst mit größtem Wohlwollen auch nur ansatzweise als OK bezeichnen könnte: Die Grafik sieht aus wie aus PS2-Zeiten, die weitere Story ist hanebüchen, das Gameplay langweilig und voller Fehler, die Motorengeräusche und Soundeffekte hören sich lächerlich an, und die eingebauten Schäferstündchen wirken völlig aufgesetzt. Wer Biker auf heißen Öfen sehen will, soll lieber weiter Sons of Anarchy oder von mir aus auch American Chopper ansehen – aber eines soll er auf keinem Fall, nämlich dieses Spiel kaufen!

Ride to Hell: Retribution - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 2.375 Grafik: 2.00
Sound: 3.00
Steuerung: 2.50
Gameplay: 2.00
Wertung: 2.375
  • Biker-Setting
  • Passender Soundtrack
  • Ordentliche Sprachausgabe
  • Völlig veraltete Grafik
  • Gameplay langweilig und voller Fehler
  • Aufgesetzte Sex-Szenen
  • Dämliche KI
  • Miese Soundeffekte und Motorengeräusche

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Rezension vom: 08.07.2013
Kategorie: Action
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