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Sim City

Entwickler: Maxis Software
Publisher: Electronic Arts

Genre: Simulationen
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 55 €

Systeme: PC

Testsystem: Core i-7 3770, 8GB Ram, Geforce 660TI

Anforderungen: DualCore CPU, 2GB Ram, 10GB HDD, 512MB Grafikkarte

Inhalt:
Ja ich weiß, was jetzt folgt ist sicherlich nicht die originellste Einleitung, aber es ist nun einmal ein Tatsachenbericht. Mittwoch 6. März 2013: Ich sitze noch an einem Projekt und stelle fest, dass die Zeit schon weit fortgeschritten ist. Um 00:30 beende ich meine Arbeit und denke mir, dass ich doch mal einen Blick ins neue Sim City werfen könnte. Vorsichtig optimistisch starte ich das Spiel. EA und Maxis haben den Fans zum Europastart zwar genügend Serverkapazitäten versprochen, aber so ganz traue ich dem Braten nicht. Das Startmenü öffnet sich und es muss erst einmal ein Patch heruntergeladen werden. Day-1-Patch, trotz Preload? Auch das kennt man ja mittlerweile zu Genüge. Ich habe ja eine schnelle Internetleitung, also ist es zumindest für mich kein Problem. Dann kann ich mir ja noch schnell die Zähne putzen. Zurück am Rechner ist der Download gerade einmal zu 33% abgeschlossen. Es ist 01:00, ich schalte den PC aus und lege mich dann doch lieber schlafen...



Meinung:
Am nächsten Tag verfolge ich immer wieder die Newsticker einschlägiger Spieleseiten und lese von Servern, die de Ansturm nicht standhalten, es wird an Notfallpatches geschraubt, Onlinespielfeatures werden entfernt und es wird Besserung gelobt. Good Old Games hat die Situation am Mittwoch, dem 6. März mit einem witzigen Tweet genutzt, und geschickt etwas Werbung in eigener Sache gemacht. Ich muss schmunzeln.
Abends schalte ich zu Hause meinen Rechner an. Natürlich findet meine Maus das verlockende Sim-City-Icon auf dem Desktop. Der Patch von gestern Abend wird installiert und ich kann endlich auf den "Spiel starten"-Knopf klicken. Es dauert einen Moment und tatsächlich öffnet sich das Spiel. Im seltsam verwaist wirkenden Spielmenü gibt es momentan nur die Möglichkeit ein Tutorial zu spielen. Wer liest heutzutage schon gerne Anleitungen – also hinein ins Vergnügen. Denkste! Da suggeriert mir der Ladescreen auf bekannt unterhaltsamer Maxis-Art, dass Lamas verschoben und Sims generiert werden, und was weiß ich nicht noch alles. Und dann? Serverprobleme!!!! 

Sim City ein Onlinespiel?
Wofür benötigt man für Sim City zum Teufel eigentlich eine Daueronlineanbindung? Natürlich für vermeintlich tolle Socialfeatures, und Teile der eigentlichen Simulation werden wohl in der Cloud berechnet. Letzteres will mir nicht so recht in den Kopf gehen. Die Entwickler behaupten, dass das Spiel so auch auf eher schwachbrüstiger Hardware laufen würde. Eigentlich eine lobenswerte Einstellung, doch es soll mir keiner bei EA erzählen, dass dieser Mechanismus dem Publisherriesen nicht auch wunderbar die Karten in die Hand spielt. Ja ich weiß, es war im Voraus bekannt, dass man eine bestehende Internetverbindung braucht, um das Spiel zu spielen, trotzdem kann und sollte man so etwas hinterfragen. Bisher liefert mir Sim City nur Argumente, die dagegen sprechen – und der Kunde ist der Gelackmeierte.
Ich bin eh skeptisch, ob die Simulation so dermassen komplex ist, als dass sie ein System vollkommen auslastet. Aber gut, ich habe die zugehörigen Routinen und Algorithmen nicht programmiert. Und wer weiß, vielleicht wird ja wirklich doch weitaus mehr als bei anderen Städtesimulationen berechnet. Ich würde mir ja gerne selbst ein Bild davon machen, wenn ich denn endlich spielen könnte!   

Endlich Wochenende
Samstag morgen dann der nächste Versuch. Das Spiel startet und ich komme sogar ins eigentliche Spiel, nur um kurz darauf die Nachricht zu lesen, dass die Server abgestürzt sind. War ja eigentlich zu erwarten. Es ist ja nicht so, dass dort viele Leute daheim sitzen und auch gerne mal ein Spielchen zur Entspannung wagen. So langsam macht sich auch bei mir, der ja freundlicherweise ein Rezensionsexemplar von EA zur Verfügung gestellt bekommen hat, etwas Frustration breit. 
In den Neuigkeiten im Spiellauncher lese ich eine Nachricht, die wohl etwas hektisch ins Deutsche übersetzt wurde. Schön ist, dass hierbei immer von "einigen Spielern" gesprochen wird. Genaue Zahlen werden wir hierzu natürlich niemals zu Gesicht bekommen, aber ich vermute mal lapidar, dass es doch mehr als nur eine Handvoll Spieler sind, die Sim City momentan nicht spielen können. Wäre ich zahlender Kunde, würde ich mich spätestens jetzt verarscht vorkommen.
Um es kurz zu machen. Auch am Sonntag Vor- und Nachmittag war keine Änderung in Sicht. Mehrere Startversuche ließen mich sogar maximal die Nachricht, dass die Server momentan ausgelastet seien, zu Gesicht bekommen. Am späten Abend war dann aber plötzlich Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Das Spiel startete ohne Murren. Sollte ich tatsächlich in der Lage sein, das Tutorial zu absolvieren? 

Übung macht den Meister
Beim ersten Spielstart kann man im Startbildschirm von Sim City nämlich lediglich die Optionen anpassen oder eben besagtes Tutorial starten. Überspringen lässt sich der hilfreiche und ungefähr 20 Minuten andauernde Handbuchersatz aber, in dem man über die Optionen einfach zurück ins Hauptmenü kehrt. Leider musste ich auf die harte Tour zurück ins Menü, als ich in der Regionsübersicht die Nachbarstadt besuchen wollte, kam es nämlich erneut zu einem Serverausfall. Egal, wenigstens konnte ich einen ersten zaghaften Eindruck des Spiels in mich aufnehmen, und der fällt – auch wenn es schwer fällt, all die Probleme und Pannen auszublenden – durchaus positiv auf. Die Darstellung der Stadt wartet mit einer beschwinglichen Leichtigkeit auf, die natürlich zu den Sims-Spielen passt, und viel Liebe zum Detail offenbart. Es macht Spaß mit der eingängigen Steuerung über und durch die dreidimensional und erfreulicherweise sehr organisch wirkenden Stadt zu huschen. Die Menüs sind klar strukturiert und schon jetzt sind die grafischen Darstellung von Informationen, wie der Wasserversorgung und allen voran der Abwasserentsorgung, ein Highlight.     

Bürgermeister mit Stolpersteinen
Am Dienstag, also fast eine Woche nach dem offiziellen Spielstart, beruhigte sich die Lage zusehends und Sim City ließ sich problemlos starten. Bevor man beginnen kann, eine Stadt aus dem Boden zu stampfen, muss man sich auf einer Karte für eine Region entscheiden. Sim City bietet nämlich die Möglichkeit auf einer großen Karte mehrere Regionen mit Städten zu bebauen, die dann untereinander auch interagieren können. Überschüssiger Strom kann an Nachbarn verkauft werden, man erkauft sich die Möglichkeit den Müll aus der eigenen Stadt auszulagern, oder geht überregionale Großbauprojekte an. Um das Ganze dann im Interntzeitalter auch "sozialer" zu machen, hat man die Möglichkeit auf einer Karte mit seinen Freunden oder anderen Menschen online zu spielen. Auf Wunsch kann man eine Karte aber auch komplett für sich beanspruchen, was dann einem Einzelspielerspiel am nächsten kommt. Auf dem Papier ein wirklich tolles Feature, welches auch zusammen mit Freunden tatsächlich viel Spaß machen kann. 

Kleinstadt
Aber die Regionen fallen leider, wie bereits im Vorfeld auch schon bekannt geworden war, in der Tat recht klein aus. Schnell erreicht man die Grenzen und muss nicht selten ganze Teile der Stadt umstrukturieren. Wenn man die Regionen nun als Stadtteile ansieht würde das Sinn machen, aber dafür liegen die einzelnen Regionen auf den Karten – zumindest optisch – stellenweise doch etwas weit auseinander, so dass es nicht was von einer metropolen Region – wie etwa dem Ruhrgebiet – hat, sondern eher vom Münsterland. Außerdem ist jede Region erst einmal ein autonomes Element. Durch geschicktes Wirtschaften lassen sich zwar Wohnregionen und Industrieregionen oder eben typische Innenstädte mit Einkaufsmöglichkeiten realisieren, aber insgesamt fühlt es sich trotzdem sehr auseinandergerissen an.  

Vom Dorf zur Stadt
Jeder Anfang ist nun mal klein und so wird man in den ersten Spielstunden die knapp bemessenen Grenzen auch gar nicht als einengend empfinden. Wenn man sich auf einer Weltkarte für eine Region entschieden hat, gilt es als erstes, die neu gegründete Stadt an die Autobahn anzuschließen, damit überhaupt Sims anreisen können. Danach baut man Straßen, von denen es sieben verschiedene Größen für unterschiedliche Auslastungen gibt, und weist die bekannten drei Gebietszonen aus, als da wären Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete. Nachdem dann die ersten Bewohner mit Umzusgswagen in die Stadt gezogen sind, der erste Supermarkt und die erste Fabrik stehen, gilt es sich um die Strom- und Wasserversorgung zu kümmern. 

Eigen- oder Fremdversorgung
Dazu hat man die Wahl, wie übrigens bei vielen anderen Versorgungen und Dienstleistungen, ob man selbst entsprechende Gebäude aufstellt oder einfach aus Nachbarregionen einkauft – sofern dort Überschüsse zum Verkauf angeboten werden. Wer nicht das Risiko hoher Luftverschmutzung oder einer nuklearen Katastrophe eingehen möchte, kann so nahezu komplett umweltfreundliche Regionen aufbauen, muss dann aber im Gegenzug dafür sorgen, dass genügend Geld in die Stadtkasse kommt. Der Einkauf ist natürlich teurer als die Eigenproduktion.

Großprojekte
Neben dem wirtschaftlichen Austausch kann man mit den Nachbarregionen auch noch andersweitig interagieren, indem man Großprojekte ansetzt. Dazu gehören ein Flughafen oder die bekannten Arks – quasi Superhochhäuser, in denen gleich hunderttausende Sims Platz finden. Solche Großprojekte sind nur in der Gruppe sinnvoll zu stemmen, da die Kosten doch etwas höher ausfallen. Ein abgeschlossenes Großprojekt wirkt sich dann positiv auf alle Regionen auf der Karte aus.

Stadtverwaltung
Für jeden Bereich im Stadtbau, sei es Straßen, Müllentsorgung oder die Stadtfinanzen, gibt es einen Berater, der einen immer wieder mit Rat und kurzen Infos zur Seite steht, so dass man jeder Zeit einen guten Überblick darüber hat, was in der Stadt vor sich geht. Generell ist Maxis der Aspekt der Datenvisualisierung extrem gut gelungen. Hier geben nicht nur nüchterne Zahlen und Diagramme Informationen zum Zustand der Stadt, sondern man sieht je nach gewählter Stastikansicht, wie das Wasser durch die Straßen fließt und kann genau sehen, wie weit es gepumpt wird. Die Bevölkerungsdichte sieht man anhand dreidimensionaler Balkendiagramme, die aus den Wohngebieten aufragen und so weiter. Man kann jedes Gebäude anklicken und erhält so genaueste Infos darüber, wie sich die Mieter fühlen und was sie auf dem Herzen haben. Hin und wieder vergeben die Sims auch direkt Aufträge an den Bürgermeister.

Simulation oder alles Fake?
Nachdem Maxis die eklatanten Startschwierigkeiten größtenteils beseitigt hatte, stürzte sich die Internetgemeinde auf eine weitere vermeintliche Schwachstelle von Sim City: der eigentlichen Stadtsimulation. Im Bezug auf die tatsächliche Bevölkerungsgröße wird gemogelt, die Sims-KI ist besonders im Verkehr unterirdisch, man hinterfragte, ob die Daueronlineverbindung, die ja unter anderem auch für die Simulation zuständig sein soll, Sinn macht, denn mit einigen Kniffen ließ sich das Spiel dazu bewegen, komplett offline zu spielen. 

Die Bugs und Probleme sind natürlich ärgerlich und es ist schade, dass solche Mängel nicht während der Testphasen beseitigt wurden, aber das meiste davon kann und wird in Zukunft durch Patches behoben werden. In Punkto Onlineanbindung ist es aber unwahrscheinlich, dass Maxis hier von seinem Standpunkt abrücken wird und einen reinen Offlinemodus werden wir wohl nie zu Gesicht bekommen.

Am Reißbrett
Optisch ist Sim City äußerst gelungen. Dabei wird noch nicht einmal auf eine ultrarealistische Darstellung der Stadt wert gelegt, sondern ein äußerst stimmungsvolles und zu den Sims-Titeln passendes Aussehen verwendet, welches zum einen für einen hohen Wiedererkennungswert bietet und zum anderem auch auf nicht so leistungsstarken Rechnern etwas hermacht. Tag- und Nachtwechsel, vorbeifliegende Flugzeuge, Autos und Sims, die durch die Straßen wandern, sorgen zusätzlich noch für einen recht hohen Wuselfaktor, bei dem das einfache Zusehen schon Spaß macht. Auch sehr schön ist es, dass man die Städte organischer auslegen kann, in dem man nicht nur eckige Gebietsblöcke anlegen kann, sondern auch entlang von Kurven. Hilfslinien und ein Raster unterstützen einem beim Bau, um zumindest etwas geplante Struktur zu behalten.

Wie geht es weiter
Maxis hat in den Wochen nach der verkappten Veröffentlichung schon zahlreiche Patches geliefert und so ist das Spiel zum Zeitpunkt dieser Rezension schon bei Version 1.8 angelangt. Waren die ersten Patches hauptsächlich noch dafür verantwortlich, dass man das Spiel überhaupt spielen konnte, sollen jetzt Bugs ausgemerzt werden und das Spiel insgesamt verbessert werden. So wurde mit dem letzten Patch das Verkehrsproblem angegangen, welches für verstopfte Straßen in den Städten gesorgt hat, obwohl die Sims auch Alternativrouten hätten wählen können. Maxis verspricht noch weitere Verbesserungen für die Zukunft.  


Fazit:
sebastianBleibt zu hoffen, dass sie ihre Fans nicht enttäuschen. Denn sieht man mal über den katastrophalen Spielstart und einer, nennen wir es mal etwas irreführenden Informationspolitik in Hinsicht auf die Daueronline-Problematik hinweg, ist Sim City ein wirklich äußerst sympathisches Spiel. Es macht einfach Spaß als Bürgermeister aus einer leeren Region eine florierende Stadt hochzuziehen. Zumindest am Anfang, denn nach einiger Zeit, wenn die Stadt in die Vertikale wächst, wird es in den knapp bemessenen Regionen einfach verdammt eng. Am meisten Spaß macht das Spiel dann, wenn man es mit Freunden zusammen auf einer Weltkarte spielt und untereinander interagieren kann. 
Man sollte sich vor dem Kauf von Sim City bewusst machen, dass man hier eigentlich ein Sim City Online kauft. Wenn man damit leben kann, erhält man eine hübsche, aber in vielen Belangen noch verbesserungswürdige Aufbausimulation.


Sim City - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sebastian Köller

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.9375 Grafik: 8.50
Sound: 7.75
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.50
Wertung: 7.9375
  • Karten mit mehreren Regionen
  • Interaktion zwischen den Regionen
  • Top Datenvisualisierung
  • Sympathische grafische Darstellung mit Wuselfaktor
  • Daueronlinezwang unnötig
  • Auf Dauer zu kleine Regionen
  • Bei der Simulation wird geschummelt

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Rezension vom: 25.03.2013
Kategorie: Simulationen
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