Iron Sky: Invasion
Entwickler:
Reality Pump
Publisher:
TopWare Interactive
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
ca. 35 €
Systeme:
Mac, PC, PlayStation 3, Xbox 360
Testsystem:
Intel Core2Duo E8400, 4GB Ram, ATI HD6850
Anforderungen:
2Ghz CPU, 2GB Ram, WinXP/Vista/7/OS X 10.6, 512MB Graka, 1,5GB HDD
Inhalt:
Vor knapp einem dreiviertel Jahr machten die Nazis mobil und griffen von ihrer geheimen Mondbasis aus die Erde an. Dieser abgefahrene Plot stammt aus dem Trashfilm Iron Sky, der nicht nur mit seiner bekloppten Grundidee, sondern auch mit ziemlich ansehnlichen Spezialeffekten und tollem Design der Nazi-Weltraumfahrzeuge auftrumpfen konnte. Jetzt erscheint mit Iron Sky Invasion quasi das Spiel zum Film. Doch solche Titel sind natürlich immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen...
Meinung:
Nachdem die Nazis nach dem zweiten Weltkrieg auf die dunkle Seite des Mondes geflohen sind, haben sie in ihrer Basis unentdeckt eine eigene Gesellschaft aufbauen können. Nazis wären aber nicht Nazis, wenn sie nicht auch etwas für die militärische Aufrüstung getan hätten. Mit den Rohstoffen des Mondes haben sie eine ganze Flotte aus Kampfzeppelinen und panzerartigen fliegenden Untertassen gebaut, um eines Tages die Erde zu erobern. Durch Zufall entdecken zwei Astronauten die versteckte Nazibasis und es kommt schließlich zur Invasion. Hier setzt die Geschichte des Spiels an, welches sich als reinrassige Weltraumaction herausstellt.
Invasion der Nazis
Als Pilot der vereinten Erdenstreitkräfte gilt es die Naziinvasion zu stoppen. Im Film nimmt die Invasion natürlich nur einen Teil der Geschichte ein. Entwickler Reality Pump kettet die Missionen der fünf Kampagnen so aneinander, dass sie einen großen Einsatz ergeben und sich so auch glaubwürdig in die Geschehnisse des Films einfügen. Man kann das Spiel sicherlich auch ohne Filmkenntnisse angehen, allerdings wird man dann sicherlich nicht alles verstehen. Bevor es aber gegen die Nazizeppeline und Valkyren in den Kampf geht, bekommt man in einem kurzen Tutorial alle wichtigen Dinge erklärt, um das eigene Schiff zu steuern. Die Steuerung fällt dabei sogar erfreulich komplex aus, ohne einen aber mit zahlreichen Tastenkürzeln zu erschlagen.
Ein Hauch von X-Wing und Freelancer
Wie bei Freelancer sieht man sein Raumschiff die ganze Zeit aus der Dritte-Person-Ansicht, auch die Steuerung ist mit Tastatur und Maus oder alternativ dem Gamepad möglich. Für etwas Simulationscharakter sorgt die Möglichkeit, die Energieverwaltung des Schiffs zu übernehmen. Wer sich noch an das gute alte X-Wing erinnert, kennt das Spiel: Schilde, Laserwaffen und Antrieb. Die Verteilung beschränkt sich hierbei zwar auf einfaches hin- und herschalten, aber immerhin. Gegner können nicht nur anvisiert werden, sondern es lassen sich auch gezielt Systeme, wie Waffen und Antriebe, anwählen und ausschalten. Die unterschiedlichen Schiffe lassen sich in die typischen Klassen wie Bomber und Jäger einteilen.
Hin und Her
Ausgangspunkt des Kampfes ist die internationale Raumstation. Von hier aus fliegt man in den Kampf gegen die Nazis, kann andere angedockte Schiffe wählen oder eingesammelten Weltraumschrott von zerstörten Gegnern verkaufen, um mit den Einnahmen die Verbesserung verschiedener Schiffssysteme zu finanzieren. Die Missionen sind so aufgebaut, dass man verschiedene Sektoren um die Erde herum anfliegt. Dank Schnellreisefunktion springt man so schnell von Einsatzort zu Einsatzort. Die Missionsziele sind dabei hauptsächlich daraus ausgelegt, feindliche Jägerverbände oder gar Zeppeline zu zerstören. Hin und wieder gilt es auch unter Zeitdruck Nazis davon abzuhalten, die Erde zu erreichen. Die Kämpfe gestalten sich dabei in der Regel recht übersichtlich und meistens auch relativ einseitig und anspruchslos. Richtiges Dogfight-Gefühl, wie seinerzeit bei Wing Commander, will leider selten aufkommen, was auch etwas an der schwachen KI liegt.
Wie im Film
Viel rausreißen kann nicht nur die wirklich ansehnliche Grafik – die Schiffsmodelle sind abwechslungsreich und ansprechend detailliert gestaltet – sondern natürlich auch die aufwendig gedrehten Filmsequenzen mit vielen Schauspielern aus dem Film. Der herrliche B-Movie-Flair der Filme wird hierdurch hervorragend eingefangen und wunderbar transportiert. Wer mit dem Humor des Films schon nichts anfangen konnte, wird hier natürlich auch nicht glücklich. Sehr gelungen ist auch die "Synchronisation". Die Nazis sprechen hier deutsch und die Amerikaner englisch. Die Videos werden hauptsächlich als Kommunikationsgespräche während der Missionen präsentiert. Wer sie nicht sehen mag, kann sie auch zu jeder Zeit wegdrücken.
Fazit:
Iron Sky Invasion ist tatsächlich mehr als nur eine billige Lizenzversoftung. Es ist zwar wahrlich kein Meilenstein im Genre der Weltraumactionspiele, aber besonders bei der momentan im Genre herrschende Dürre – die sich ja in Zukunft durch Titel wie Star Citizen hoffentlich ändern wird – für Genrefans durchaus einen Blick wert. Vorausgesetzt man mochte den Film Iron Sky und dessen trashigen B-Movie-Flair. Durch die vielen Videosequenzen wird die Story um die Nazi-Invasion passend getragen und überdeckt auch so manche Schwäche im eigentlichen Missionsdesign.
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