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Fussball Manager 13

Entwickler: Bright Future
Publisher: Electronic Arts

Genre: Simulationen
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 44,99 €

Systeme: PC

Inhalt:
Seit nunmehr elf Jahren kann man in EAs Fußball-Manager-Reihe Jahr für Jahr beweisen, dass man den Job als Trainer und Manager in Personalunion besser drauf hat als z.B. der kürzlich entlassene Felix Magath. Dieses Jahr muss man aber nicht nur darauf achten, das Team richtig aufzustellen, sondern auch die menschliche Seite des Sports mit einbeziehen. Was das genau bedeutet und welche weiteren Neuerungen es im Fussball Manager 13 noch gibt, erfährst du, wenn du weiter liest.

Meinung:
Beinahe jeder Bundesliga-Verein hatte oder hat sie schon – die Rede ist von Spielern, die ihr eigenes Interesse vor dem des Teams stellen und bei Nichteinhaltung für schlechte Laune sorgen. Aktuell ist wohl der Wolfsburger Diego das beste Beispiel für solch einen Spieler. Aber auch der hochtalentierte aber egozentrische Marko Arnautovic oder Demba Ba, der sogar soweit ging und durch Arbeitsverweigerung seine Wechsel von Hoffenheim nach England provozierte, sind berühmte Beispiele.
In EAs Fussball Manager musste man sich bisher keine Sorgen machen, dass ein solcher Spieler ernsthafte Probleme bereitet. Zumindest bis jetzt! Eine der großen Neuerungen im FM 13 ist nämlich die Team-Dynamik die nicht nur aktuelle Ergebnisse und Positionskämpfe, sondern auch die Interessen der einzelnen Spieler berücksichtigt und so für die Team-Dynamik sorgt. Der eine möchte unbedingt die Elfer schießen, der andere die Freistöße und der dritte Torschützenkönig werden. Und wenn die Wünsche nicht in Erfüllung gehen, sind sie beleidigt und stören das Teamgefilde, was sich prompt auf das Geschehen auf dem Platz auswirkt.

Wunschkonzert
Um dem entgegen zu wirken wäre es natürlich ein einfaches, den Spielern ihre Wünsche zu erfüllen. Bei den Elfmeterschützen oder ähnliches ist dies natürlich auch machbar. Manchmal sind die Wünsche aber so, dass man sie nicht berücksichtigen kann oder einfach keinen Einfluss auf sie hat. Wenn der dritte Stürmer im Team Torschützenkönig werden möchte, kann man ihn deswegen ja nicht einfach aufstellen und das Beste hoffen. Genauso hat man keinen Einfluss darauf, wenn Spieler bei einer fairen Mannschaft spielen möchten, und das Team, trotz eines geringen Einsatzes von gerade mal 30%, drei bis vier gelbe Karten im Spiel erhält.

Selbst eine gute Tabellenposition garantiert nicht, dass sich die Stimmung der Spieler bessert. Ich habe zum Beispiel mit dem 1. FC Köln gespielt und war nach der Hälfte der Hinrunde überraschend Tabellenzweiter. Die Dynamik im Team war aber trotzdem so schlecht, dass es zu einer wahren Negativserie kam und ich am Ende der Hinrunde gerade noch sechster war.
Und auch Spielergespräche bringen leider nicht den gewünschten Effekt. Ohnehin muss man sagen, dass sich Bright Future auch darum einmal kümmern sollte. Die Möglichkeiten, die man für ein Spielergespräch oder eine Halbzeitansprache hat, sind nämlich einfach viel zu gering. Durch all diese kleinen Probleme wirkt das Feature leider noch nicht ganz so ausgereift, wie man es sich wünschen würde. Allerdings zeigt es durchaus, dass es Potenzial hat und durch ein Update oder spätestens im nächsten Jahr ein wichtiges und spannendes Puzzleteil sein kann.

Was würde mein Lieblingsspieler bewirken?
Eine weitere Neuerung ist die Team-Hierarchie. Hier wird anhand einer Pyramide die Hierarchie innerhalb des Teams vom Newcomer bis zum Anführer aufgezeigt. Als Führungsspieler dienen meist die besten oder treuesten Spieler eines Vereins. Das heißt aber nicht, dass sie auch die Rückendeckung des gesamten Teams besitzen. Es gibt auch Fälle, in denen Führungsspieler nicht sonderlich beliebt sind. Da dies ebenfalls das Team-Klima stört, sollte man solche Konstellationen am besten vermeiden und die Spieler eventuell austauschen.

Damit wären wir auch schon gleich bei der Kaderplanung und den Transfers angelangt. Während es bei zweitem keine großartigen Veränderungen gibt (außer, dass man nun bei einem Verkauf eines Spielers auch eine Rückkauf-Option mit in den Vertrag schreiben kann) gibt es bei der Kader-Planung eine große und vor allem sinnvolle Neuerung. Bisher musste man sich stets auf sein Gefühl, die Fähigkeitspunkte und die Aussagen der Scouts verlassen. Dies brachte einem zwar durchaus einen Überblick darüber, welche Stärken und Schwächen ein Spieler hat, ob er die Mannschaft aber tatsächlich so verändert wie man es gerne hätte, konnte man daraus nicht ersehen. Das neue Kader-Planungs-Feature bringt einem aber jetzt genau diese Informationen. Einfach den potenziellen Neuzugang in die Mannschaft ziehen und schon sieht man, welche Auswirkungen der Spieler hat und ob sich der Kauf lohnt oder nicht. Das Risiko von kostspieligen Flops wird damit zwar nicht zu 100% getilgt (es kann ja immer noch eine Verletzung oder ähnliches dazwischen kommen), aber zumindest verringert.
Wer denkt, mit diesem neuen Feature einen großen Vorteil gegenüber den KI-Teams zu haben, täuscht sich allerdings. Denn auch die nutzen ihrerseits das Feature und kaufen nun sehr viel strukturierter ein. Die Zeiten in denen ein Team während einer Transferperiode drei gleich gute und teure Torhüter kauft, wie ich es früher das eine oder andere Mal erlebt habe, sind nun endgültig vorbei.

Erfolge nur online
Neu ist auch, dass man FM 13 nur spielen kann, wenn man das Spiel über EAs Origin-Plattform aktiviert. Das ist natürlich nichts Schlimmes. Etwas fragwürdiger ist hingegen die Verfahrensweise mit dem Achievement-System. Im Gegensatz zu letztem Jahr ist dieses nämlich nur noch offen, wenn man auch beim Spielen angemeldet bleibt. Wer gerne Offline spielt, muss also darauf verzichten, Achievements zu erreichen und die dadurch gewonnenen Punkte in weitere Features, wie etwa weitere Gesprächsoptionen, einzutauschen.

Viel zu tun als managender Trainer
Neben all diesen größeren Neuerungen gibt es natürlich auch zahlreiche kleine Detailverbesserungen und Neuerungen, die das Spielgeschehen noch etwas runder machen. So ist die Gerüchteküche nun zum Beispiel die ideale Plattform um das ein oder andere Schnäppchen zu machen. Ebenso sorgt die Erhöhung der Auflösung auf 1280x1024 Pixel für etwas mehr Übersicht auf dem virtuellen Schreibtisch.

Und genau die ist auch bitter nötig. Durch die ganzen Tabellen und Aufgaben, die man in FM 13 übernehmen kann, ist es mitunter gar nicht so einfach noch den Überblick über alles zu behalten. Denn neben Kaderplanung, Transfers, Mannschaftsaufstellung der ersten, zweiten und Jugend-Mannschaften und der Erstellung des Trainingsplans kann man sich, wenn man denn möchte, auch noch um den Stadionausbau, Ticketpreise, Merchandise, Entwicklung neuer Fanartikel samt Fanshops, Sponsoren-Verhandlungen, Mitarbeiter- und Budgetverwaltung und vieles weitere kümmern. Darüber hinaus gilt es zudem auch noch sein Privatleben im Griff zu haben und sich um seine Familie und sein Hobby zu kümmern, Immobilen, Autos und Luxusgüter zu kaufen und auf der Börse mit Aktien anderer Vereine zu spekulieren.
Wem das zu viel ist, kann natürlich einige Aufgaben auch Assistenten und Co-Trainern übergeben, oder das Privatleben von vorne rein ausschalten. Doch welcher Fussball-Manager würde das schon in Erwägung ziehen?

Es gibt also wirklich viel zu tun. Darum ist es auch gut, dass nicht nur die erhöhte Auflösung für ein bisschen mehr Übersicht sorgt. Auch die individuell anpassbare Schnellzugriffsleiste, bei der man per einfachem Drag&Drop seine bevorzugten Menüpunkte schnell und bequem erreichen kann, sorgt für wesentlich mehr Übersicht und Komfort.

Hier besteht Nachholbedarf
Ein Punkt, der ebenfalls etwas Überarbeitung bitter nötig gehabt hätte, ist der 3D-Modus. Grafisch gibt es daran zwar eigentlich nichts zu meckern, schließlich ist und bleibt der Fussball Manager nun mal ein Manager-Spiel. Und für ein solches sehen die 3D-Szenen (auch wenn sie seit dem Update im letzten Jahr keine weitere Verbesserung erfahren haben), nun wahrlich nicht schlecht aus. Dass die taktischen Vorgaben, die man seiner Mannschaft im 3D-Modus geben kann, noch immer nicht so umgesetzt werden wie man es eigentlich vor hatte, ist aber durchaus eine Enttäuschung. Warum stellt man bitte ein, dass vornehmlich über die Flügel gespielt werden soll, wenn dann doch alles durch die Mitte läuft? Hier besteht wirklich noch Nachholbedarf!
Ich persönlich bevorzuge aber ja ohnehin schon seit eh und je den Textmodus. Und hier dran gibt es auch dieses Jahr nichts zu mosern. Ganz im Gegenteil, man darf das Spiel nun nicht nur durch die wirklich guten und mitunter witzigen Texte miterleben, sondern bei entscheidenden Momenten wie etwa einem Elfmeter, durch Befehle auch selber ins Spiel eingreifen.

Wenn die schon einmal dabei sind, den 3D-Modus zu verbessern, können sie auch direkt noch an den mitunter extrem schwankenden Ergebnissen feilen. Warum eine Mannschaft nach einem klaren 5:0-Auswärtssieg über den Tabellenführer anschließend 2:6 zu Hause gegen ein schwächeres Team verliert, ist mir nämlich nicht ganz klar. Ohnehin scheinen die Ergebnisse das eine oder andere Mal auch vom Glück abzuhängen. Ich habe zu Testzwecken einmal ein Spiel (Mainz gegen Freiburg) mehrmals hintereinander im Textmodus gespielt. Und obwohl die beiden Mannschaften immer unverändert ins Spiel gingen, habe ich häufig völlig unterschiedliche Ergebnisse (0:3, 4:4, 5:1) gehabt. Beim FM 12 sind mir solch krasse Unterschiede nicht aufgefallen. Vielleicht hatte ich aber auch einfach nur Pech mit der Partie. Denn im Großen und Ganzen gehen die Ergebnisse in Ordnung, und auch die Position der einzelnen Mannschaften am Ende der Saison waren OK (auch wenn Schalke Meister wurde und die Bayern gerade mal fünfter).

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert stefanAuch dieses Jahr besitzt der Fussball Manager wieder über zahlreiche (meist) kleinere Neuerungen und Verbesserungen, die das Spiel noch ein wenig runder und komfortabler machen. Allerdings bedeutet das leider nicht, dass der Fussball Manager 13 auch gleich besser ist als seine Vorgänger. Denn leider gibt es doch einige Ungereimtheiten, die das wirklich in Frage stellen. So ist das neue Team-Dynamik-Feature zwar durchaus eine gute und interessante Idee, doch leider gibt es viel zu wenige Möglichkeiten gezielt einzugreifen und etwas an einer möglicherweise schlechten Team-Dynamik zu ändern. Außerdem ist es wirklich schade, dass die taktischen Vorgaben während eines 3D-Spiels so gut wie gar nicht umgesetzt werden, und das die Ergebnisse unberechenbarer sind als noch im FM 12, ist ebenfalls alles andere als positiv. Mit ein oder zwei Patches kann man all dies natürlich beheben und den FM 13 zu dem machen, was er eigentlich sein sollte, nämlich zum besten Fussball Manager aller Zeiten. Doch bis es soweit ist, ist der FM 13 zwar ein durchaus gutes Manager-Spiel, das Fans wieder für unzählige Stunden in seinen Bann zieht, für alle Besitzer des Vorgängers aber leider nicht zwingend ein Must-Have-Kauf.

Fussball Manager 13 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.125 Grafik: 8.00
Sound: 7.00
Steuerung: 9.00
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.125
  • Viele Neuerungen und Verbesserungen
  • Zahlreiche Aufgaben
  • Riesiges Lizenzpaket
  • Team-Hierarchie-Feature
  • Langzeitmotivation
  • Man hat kaum Einfluss auf die Team-Dynamik
  • Zu wenige Gesprächsoptionen
  • Ergebnisse schwanken teils extrem
  • Achievements nur Online zu erreichen
  • Taktische Vorgaben werden im 3D-Modus kaum umgesetzt

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Rezension vom: 11.11.2012
Kategorie: Simulationen
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