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Way Of The Samurai 4

Entwickler: Acquire
Publisher: NIS America

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 44 €

Systeme: PlayStation 3

Inhalt:
In den USA nur als Download, bei uns als reguläre Discversion: Acquire und NIS America bringen das PS3-exklusive Way Of The Samurai 4 nun auch nach Europa. Als reisender Samurai kommt man um 1855 in der fiktiven Handelsstadt Amihama an, und gerät in einen Konflikt zwischen den drei dort ansässigen Fraktionen: Das Shogunat, die Briten und die fremdenfeindlichen Prajina. Wie ihr euch entscheidet, und wem ihr helft, ist ganz allein eure Sache. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch auch komplett raushalten.

Meinung:
Eines ist wird einem beim Spielen von Way Of The Samurai 4 schnell klar: Dies ist garantiert kein Spiel für Gelegenheitsspieler. Man bekommt zwar zu Beginn gezeigt, dass man in Zwischensequenzen oft die Möglichkeit hat, per Tastendruck eine Dialogoption zu öffnen, und auch die Grundlagen des Kampfes werden in einer Art Tutorial erklärt. Dennoch steht man recht schnell alleine da, und weiß nicht so recht, was zu tun ist. Denn in Amihama kann man so ziemlich alles machen, was man möchte. Einen vagen Hinweis auf die Storyevents bekommt man dabei im Journal. Dort sieht man die (noch) nicht erlebten Storyabzweigungen mit ??? betitelt, manchmal mit Farben für die einzelnen Fraktionen und hin und wieder auch mit Hinweisen versehen. Oft steht aber auch einfach nur, dass man mal sehen soll, was kommt.

Der Samurai kommt und geht
Denn wie schon gesagt, man hat wirklich sehr große Freiheiten, wie in wohl keinem anderen Spiel. Die ganze Story läuft aber an vier Tagen ab, weswegen man zusätzlich unter Druck geraten könnte, obwohl man später sehr viel Zeit hat. Storyevents können dabei sogar verschlafen werden, sie sind nämlich an den entsprechenden Tag und auch an eine Tageszeit gebunden. Doch Way Of The Samurai 4 ist sowieso nicht dafür ausgelegt, dass man es nur einmal durchspielt. Im Prinzip kann man es nämlich recht schnell durchzocken, und Amihama ist an sich nicht sehr groß. Stirbt man, verlässt man mit dem Boot die Stadt wieder, oder erlebt eines der zahlreichen Enden, kann man die Reise seines Samurai beenden und speichern. Die erhaltenen Waffen lagern dabei für den nächsten Samurai, den man sich dann erstellen kann, in einer Kiste im Dojo, erlernte Moves behält man ebenfalls. Je nachdem wie man gespielt hat, können sich einige Dinge beim nächsten Durchgang in der Stadt verändert haben. Mit Samuraipunkten und diversen Errungenschaften lassen sich dann auch neue Outfits freischalten, mit denen man seinen Kämpfer gestalten kann. Auch weibliche Charaktere sind nach einiger Spielzeit möglich.

Gärtner, Fischer und Dieb
Es ist zu empfehlen, mit Leicht zu beginnen, und dann bei einem späteren Durchgang mal auf Normal umzusteigen. Ich habe mit Normal angefangen, und mein Samurai konnte sich anfangs zwar sehr heldenhaft aufführen, bekam später besonders von „named“ Charakteren ordentlich was auf die Mütze, auch wenn er zuvor eine ganze Reihe normaler Gegner niedermähen konnte. So kam es dann zu einigen, sagen wir Kompromissen, die ich nicht unbedingt habe eingehen wollen. Aber genau das macht den Reiz des Spieles aus. Man probiert, erforscht und sammelt Erfahrungen. Mit den vielen unterschiedlichen Storyevents, die auf mehrere Arten ausgehen können, hat man viel zu tun. Dabei gibt es auch noch eine Menge Nebenmissionen, man kann ein Dojo eröffnen, angeln, Minispiele absolvieren, zum Dieb, Attentäter oder Gärtner werden, entscheiden ob man beim Händler oder nach dem Restaurantbesuch bezahlen will oder nicht, andere Kämpfer herausfordern und ihnen einen Fisch um die Ohren hauen, sogar während einem Kampf reden und dabei zwischen mehreren Dialogoptionen wählen, und, und, und.

Big Trouble In Little Britain
An Waffen gibt es nicht nur Schwerter, sondern beispielsweise auch Speere und Schusswaffen. Unbewaffnet kann man ebenfalls kämpfen. Die Waffen sind sehr zahlreich, sehr unterschiedlich, und man kann sie beim Schmied in mehreren Punkten verbessern. Waffen haben z.B. auch eine Haltbarkeit und können so während dem Kampf abbrechen. Dazu gibt es noch jede Menge Kampfstile, es müssen wohl um die dreißig sein. Das alles gibt dem Spiel schon einen gewissen Simulationscharakter, wäre es nicht an manchen Stellen etwas albern. Etwa wenn der behelmte Katana-Dieb herumwandert, und dann von seinem tollen Schwert redet, dass er gefunden hat, und nun bis an sein Lebensende behält. Oder wenn man „Is it a giiirl?“ als Dialogoption hat, wenn es um einen Lehrer für die Sprachschule geht. Manche Sprüche sind aber wirklich witzig und unerwartet, und oft überrascht das Spiel auch richtig.

Ansonsten ist Amihama sehr belebt. Zahlreiche Typen von NPCs laufen herum, und auch Online-Profile von anderen Spielern kann man besiegen. Die Charaktere reden miteinander oder duellieren sich, mit den meisten fremdländischen NPCs im Stadtteil „Little Britain“ kann man gar nicht reden, bis man nicht durch die Sprachschule auch diese Möglichkeit erhält. Das trifft nicht auf die Fotografen zu, die in jedem Teil von Amihama stehen, auch auf dem Friedhof und auf den „Back Roads“. Bei denen kann man nämlich speichern, wegen der Seele, die in einem Bild festgehalten wird.

Fensterln auf Fernöstlich
Was man aber schon zu Beginn tun kann, ist flirten. Wählt man die richtigen Worte, kann man täglich eine Verabredung für die Nacht ergattern. Da beginnt nun die sogenannte Nightcrawling-Mission: Man geht zum vereinbarten Treffpunkt, betritt z.B. ein Haus, und schleicht sich dort durch. Wird man entdeckt, sollte man den Spielverderber schnell ausknocken, ansonsten wird man geschnappt. So kann man nun die Schildkrötenanzeige beachten, um zum richtigen Bett zu kommen, und dort die Decke wegzuziehen. Macht man das am falschen Bett, muss man evt. einen weiteren potentiellen Zeugen ins Reich der Träume zurückschicken. Hat man es schließlich geschafft, gehen der Samurai und sein Date zur Übernachtung ins Gasthaus, wo man dann auch noch ein bisschen „kämpfen“ und die Dame mit einem beherzten Wurf aufs Bett befördern kann. Wird man auf seinen nächtlichen Streifzügen doch erwischt, wartet die Folterstrafe, die man je nach Geschick überleben kann, oder auch nicht.

Scheinbar unvereinbare Gegensätze
In vielen Belangen ist Way Of The Samurai 4 historisch korrekt und stellt Umgebung, Umstände, Waffen und Kampfstile realistisch dar. Viele Fremde aus der westlichen Welt würden jedoch eher in ein JRPG passen. Da gibt es die wohl höchstens sechzehnjährige, britische Botschafterin, die ihre Eltern verloren hat, die weiblichen „Blondie Soldiers“, und den Captain der königlichen Marine, die Melinda Megamelons heißt. Andererseits könnte es auch so gewollt sein, dass die japanischen Charaktere stilistisch eher westlich-real rüberkommen, und die westlichen eben im fernöstlichen Stil überzeichnet sind.

Jetzt aber: Schwert ziehen!
Nun habe ich schon so viel über das Spiel geschrieben, und bin noch nicht mal richtig auf das Kämpfen eingegangen. Dafür braucht man so einige Buttons auf dem PlayStation-Controller. Mit L1 zieht man sein Schwert, während man in Verbindung mit dem linken Stick dann mit Quadrat (normal) und Dreieck (Stark) angreifen kann. Mit R1 blockt man, mit Kreis weicht man aus, und mit X springt man. Je nachdem, wie viele Moves man erlernt hat, und welchen Kampfstil man verwendet, kann man so einige Tricks hinbekommen, was die Kämpfe wirklich zu Highlights macht. Mit Tritten kann man nicht nur den Gegner aus Gleichgewicht bringen, man kann damit auch noch Items aufsammeln, und liegt man am Boden, so kann man das Aufstehen mit eine Angriff verbinden. Der Samurai-Ehre sei dank, kämpft man dabei immer nur gegen einen Gegner gleichzeitig, die anderen Feinde bleiben zwar wachsam, halten sich aber raus, bis sie an der Reihe sind, oder man das Ziel wechselt. Treffen kann man sie aber trotzdem, sollten sie im Weg stehen.

Hält man L2 gedrückt, hat man zudem noch volle Kontrolle über seinen Kampfstil, das Spiel wird dabei aber nicht pausiert. Mit links und rechts auf dem Steuerkreuz kann man nun seine Haltung ändern, mit oben und unten die Waffe, von denen man neben der ausgerüsteten noch zwei weitere griffbereit haben kann. Mit den Tasten kann man auf Unbewaffnet schalten, oder die Waffe drehen, damit man mit der stumpfen Seite zuschlägt. Falls die Klinge dann doch mal im Kampf abbricht, kann man seine Waffe dann mit (L2 plus) Dreieck wegwerfen. Praktisch, wenn gerade ein gutes Schwert auf dem Boden herumliegt, das man dann per Tritt einsammeln kann und durch den freigewordenen Slot nun sofort verwenden darf. Wichtig für den Kampf ist nicht nur die Lebensenergie, sondern auch die Vitalität, durch die man länger durchhält. Allerdings nimmt diese bei den Streifzügen durch Amihama stetig ab, während sie beim Schlafen und Essen regeneriert.

Kampf dem Tearing
Grafisch ist Way Of The Samurai 4 nicht gerade das gelbe vom Ei, obwohl vieles sehr stimmig aussieht. Gerade die Charaktermodelle sind nicht auf der Höhe der Zeit. Sehr störend ist das starke Tearing, für das ich aber im Gamefaqs/Gamespot-Forum eine Lösung gefunden habe: Man muss einfach speichern, dann Amihama mit den Boot verlassen, und nun nicht abspeichern, sondern zum Hauptmenü zurückkehren. Lädt man seinen Speicherstand dann neu, ist das Tearing wie weggezaubert. Es ist schon seltsam genug, dass manche Entwickler es einfach nicht schaffen, dem Tearing Einhalt zu gebieten, doch frage ich mich, wie solche Sachen zustande komme. Nun, immerhin hilft es.

 

Nichts zu meckern gibt es beim Soundtrack. Für jeden Teil von Amihama gibt es eine eigene, sehr stimmungsvolle Musik, und auch die Kämpfe wurden schön untermalt.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelDas größte Problem, das man mit Way Of The Samurai 4 haben wird, ist einfach die Tatsache, dass einem das Spiel kaum was erklärt. Vor vielen Dingen steht man erstmal ratlos da, was durch den komplett englischen Text natürlich nicht verbessert wird. Zuerst wird man feststellen, dass einem die Zeit davonläuft, und man dadurch Storyevents verpassen kann. Dabei gibt es doch so viel nebenbei zu tun! Dabei ist gar keine Eile geboten, wie man später merkt. Am besten ist es also, man stürzt sich einfach mal ins Getümmel und spielt drauf los. Im echten Leben kann man schließlich auch nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Dafür kann man in Way Of The Samurai 4 wunderbar experimentieren, und seine Samurai-Charaktere die unterschiedlichsten Geschichten erleben lassen.

Way Of The Samurai 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots










Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.25 Grafik: 7.00
Sound: 8.50
Steuerung: 8.75
Gameplay: 8.75
Wertung: 8.25
  • Sehr viel Spielfreiheit
  • Zahlreiche Waffen, Kampfstile und Individualisierungsmöglichkeiten
  • Hoher Wiederspielbarkeitswert
  • Gelungener Soundtrack
  • Nur englische Texte, kaum Erklärungen
  • Grafisch etwas mau

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Rezension vom: 20.10.2012
Kategorie: Action
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
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