Lernen mit Pokemon: Tasten-Abenteuer
Entwickler:
Sonic Team
Publisher:
Nintendo
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
54 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Nicht jeder, der richtig mit einem Computer umgehen können sollte, kann das auch von sich behaupten. Dabei geht es nicht mal um um die Soft- oder die Hardware: Das Ein-/Zweifinger-Suchsystem ist beim Tippen am Rechenknecht auch in deutschen Büros und sogar bei Vorgesetzten noch viel zu weit verbreitet. Damit es euch oder euren Kids mal anders ergeht (Beim Handwerker würde man sich schließlich auch beschweren, wenn der im Schneckentempo mit dem Schraubendreher arbeitet), hat Nintendo nun das ideale Lernspiel im Programm – Lernen mit Pokémon: Tasten-Abenteuer lässt euch das Zehnfinger- oder Maschinenschreiben spielend erlernen.
Meinung:
Nein, Nintendo ist nicht zu den PC-Lernspielen wie Mario is Missing, Mario's Time Machine oder dem durchaus mit ähnlicher Thematik versehenen Mario Teaches Typing zurückgekehrt. Denn dem DS-Spiel liegt eine 26cm mal 11cm große Bluetooth-Tastatur bei, die durchaus auch mit anderen Geräten (z.B. Android-Smartphones) funktionieren soll. Aber mit dem DS bzw. dem 3DS, die gar kein Bluetooth unterstützen? Wie schon bei einigen Spielen zuvor hat auch die Karte von Tasten-Abenteuer die dazu notwendige Technik integriert. Damit funktioniert die Tastatur leider nur mit diesem Spiel (und eventuell noch erscheinenden, die dann aber auch das Bluetooth-Modul verbaut haben müssen), was besonders beim 3DS schade ist, da hier durch Software-Updates und App-Downloads einiges zu machen gewesen wäre.
Sei es drum, die kompakte Tastatur macht einen hochwertigen Eindruck und lässt sich auch angenehm bedienen. Es sind fast alle Tasten einer normalen Tastatur ohne Nummernblock vorhanden, wobei die Cursortasten nicht fehlen, und durch eine Funktionstaste auch Escape, Position 1, Bild hoch und runter, Entfernen und Ende verwendet werden können. Aber kommen wir nun zum eigentlichen Zweck der Tastatur, dem Tasten-Abenteuer.
Mit der Tastatur auf Reisen Um die zahlreichen Übungen hat Nintendo auch eine kleine, wenn auch einfache Story gestrickt. Man hilft Professor Quentin Wertz und seiner Schülerin Lea Taste die Pokemon in ihren Lebensräumen (die nach den Tasten auf der Tastatur benannt sind, z.B. die Tabulator-Strecke) zu erforschen, in dem man alles über sie aufschreibt. Im Prinzip geht es darum, die Namen der Pokemon so schnell wie möglich abzutippen, während man automatisch einen Weg abläuft. Doch immer wieder kommen neue Elemente hinzu und anfangs geht es sowieso recht einfach los. Da muss man zuerst einzelne Buchstaben, die einem auf dem oberen Bildschirm entgegenkommen, erwischen, wobei diese in Tastaturreihen eingeteilt sind. Pro Übung stehen anfangs also erstmal die verschiedenen Bereiche der Tastatur im Fokus.
Buchstabe für Buchstabe Bald geht es aber darum, Pokemon zu erforschen, und da fängt es auch einfach an, nämlich mit dem Anfangsbuchstaben. Wer das Pokemon erkennt, ist natürlich immer im Vorteil, der Name wird aber auch rechtzeitig eingeblendet, manchmal aber auch etwas langsamer Buchstabe für Buchstabe. Je besser man wird, desto mehr Buchstaben muss man eingeben, bis man irgendwann die Namen ganz ausschreiben muss. Auf dem unteren Bildschirm werden dabei die Tastatur und zwei Hände eingeblendet, die Tastaturbereiche und entsprechenden Finger sind farblich gekennzeichnet. Wer noch mehr Schützenhilfe braucht, kann die Übungen der „Kleiner-als“-Grundlagen angehen. Dort gibt es für jeden Finger und auch für die linke und die rechte Hand entsprechende Übungen.
Legendär Um ein Level absolvieren zu können, muss man stets eine Aufgabe erfüllen. Mal ist dies eine bestimmte Anzahl von Pokemon, die erforscht werden müssen, oder es muss eine Mindestmenge an Punkten erreicht werden. Auch starke Boss-Pokemon können das Ziel sein. Die greifen dann mit diversen Attacken an, die mit einzelnen Buchstaben gekennzeichnet sind, welche man dann wegtippen muss. Ist man schnell genug, kann man nach erfolgreicher Verteidigung auch den Namen eines solchen Bosses eintippen, um das Pokemon zu erforschen. So gibt es immer neues in den Levels zu entdecken. Mal muss man rollende Schneekugeln mit dem richtigen Buchstaben entfernen, damit das Pokemon, dessen Name man gerade eingeben will, nicht davor flieht. Ein anderes Mal ergeben die am Wegesrand gefundenen und eingetippten Bonusbuchstaben den Namen eines seltenen Pokemon, das das am Ziel auftaucht und dann auch nicht so leicht zu „schnappen“ ist, wie ein gewöhnliches Monster. Immer wieder tauchen seltene Pokemon auf, die besonders viele Punkte bringen.
Die Jagd nach dem Edelmetall Denn für genug Punkte bekommt man Bronze-, Silber- und Gold-Medaillen, und nur mit genug Medaillen kommt man in manche Bereiche auf der Tastatur, die im Spielmenü sie Funktion einer Oberweltkarte übernimmt. Und bei einer bestimmten Anzahl erforschter Pokemon öffnen sich nach und nach die Bereiche der Zahlenreihe. Natürlich gibt es auch wieder eine Art Pokedex, bei der man nachsehen kann, welche Arten man bisher erforscht hat. Zu finden in „Mein Zuhause“, welches über die Hometaste erreichbar ist, und noch weitere nützliche Infos wie die Spielzeit, Trefferquote, den momentanen Rang und die durchschnittlichen Anschläge pro Minute enthält.
Die Pokemon und ihre Landschaften sehen für DS-Verhältnisse recht gut aus, die Musik passt zu Pokemon, und Nintendo hat dem Spiel auch noch eine deutsche Sprachausgabe spendiert, die auch richtig gut klingt. Alles in allem ein rundes Paket für lernwillige Pokemon-Fans.
Fazit:
Für Kinder ist Lernen mit Pokémon: Tasten-Abenteuer wirklich ideal, aber auch erwachsene Pokemon-Fans können so Spaß am Zehnfingerschreiben finden. Die die Jagd auf Pokemon, Punkte und Medaillen ist man immer motiviert, noch besser und schneller zu werden. Das könnte so manch einem helfen, den suchenden Blick auf die Tastatur in Zukunft zu vermeiden. Natürlich gibt es auch auf dem PC vergleichbare Programme, mit denen man Maschinenschreiben lernen kann, ich kenne selbst jetzt aber keines, das so viel Spaß macht, wie die Pokemon-Variante auf dem DS. Schade nur, dass es für die Tastatur bisher keine anderen Anwendungsmöglichkeiten gibt. Vielleicht kommt ja mal noch etwas für den 3DS – ein Lernspiel, welches man mit DLCs erweitern kann. Wäre doch interessant!
| |
Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
|