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Sleeping Dogs

Entwickler: United Front Games
Publisher: Square Enix

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 29,99 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Wie kaum ein anderes Genre sind Open-World-Spiele mit einem Titel verbunden: Grand Theft Auto. Egal wie viele Spiele auch erscheinen, wie sie heißen mögen und wie sehr sie sich anstrengen, noch bevor es in den Händlerregalen steht wird jedes Open-World-Spiel mit Rockstars Vorzeigetitel verglichen.
Bei Square EnixSleeping Dogs war das natürlich auch nicht anders. Und wie bei so vielen Spielen war sich die Internetgemeinde schnell im Klaren, dass auch dieses Spiel nicht an den Platzhirschen heranreichen kann. Das wird auch in unserem Test klar, aber eines wird auch deutlich: auch wenn es mit GTA nicht mithalten kann, bedeutet das noch lange nicht das Sleeping Dogs ein Reinfall ist.

Meinung:
Bevor wir zum Spielgeschehen kommen, möchte ich zunächst kurz auf die Entstehungsgeschichte von Sleeping Dogs zusprechen kommen. Die war nämlich alles andere als alltäglich und mit einigen Hindernissen gespickt.

Alles begann am 14. Dezember 2009. Genau an diesem Tag kündigte Activision den dritten Teil der beliebten Reihe True Crime an, nämlich True Crime: Hong Kong an. Als Veröffentlichungstermin des von United Front Games entwickelten Spiels war der Herbst 2011 angedacht. Als am 27. Mai 2010 im Zuge der E3 die ersten Spielszenen veröffentlicht wurden sah ebenfalls noch alles nach einem pünktlichen Release aus. Doch dieser Tag sollte der Beginn einer chaotischen Odyssee werden. Anstatt lobender Worte hagelte es Kritik. Aufgrund der schlechten Resonanz und der damit verbundenen Extraarbeit wurde das Releasedatum des Spiels immer wieder verschoben. Zumindest bis zum 9. Februar 2011. An diesem Tag gab Activision nämlich bekannt, dass sie aufgrund der immer höher werdenden Kosten und den häufigen Release-Verschiebungen keine Zukunft mehr für das Spiel sehen. Das nicht zum Activision-Konzern zugehörige Entwicklerstudio nahm diese Ankündigung zwar zur Kenntnis, wollte das Spiel aber dennoch nicht aufgeben und arbeitete weiter dran.

Schon bald darauf sollte sich die Hartnäckigkeit der Entwickler bezahlt machen. Am 1. August 2011 verkündete Square Enix die Rechte am Spiel (aber nicht am Namen) gekauft zu haben.
Ein halbes Jahr später bekam das Spiel endlich einen neuen Titel: Aus dem ehemaligen True Crime: Hong Kong wurde Sleeping Dogs. Am 10. August erreichte uns die letzte schlechte Nachricht. Aufgrund besonderer Anpassungen musste der für den 17. August angedachte Deutschland-Release kurzfristig um ein paar Wochen nach hinten verschoben werden. Ein neuer Termin ist bei erscheinen dieses Reviews leider noch nicht bekannt. Nichts desto trotz fand die Odyssee auf der restlichen Welt am 17. August endlich sein Ende – die uns auch zum Test vorliegende englische Version von Sleeping Dogs wurde veröffentlicht!

Willkommen in Hong Kong!
Glücklicherweise haben die Entwickler trotz aller Kritik und der Namensänderung aber nicht den Ort des Geschehens geändert. Und so dürfen wir uns auch in Sleeping Dogs darüber erfreuen, nicht etwa das x-te Mal durch New York oder Los Angeles zu fahren, sondern das unverbrauchte Hong Kong unsicher machen zu können. Dabei strotzt die ehemalige britische Kolonie vor Leben: Auf den Gehwegen sieht man Leute ihrer Arbeit nachgehen und Pärchen Hand in Hand über den Markt schlendern. Auf den Straßen fahren Autos und Motorräder und verursachen hin und wieder einen Stau. Doch so lebendig all dies auch wirkt, ihren ganz besonderen Charme versprüht die Stadt erst bei Nacht. Denn sobald die Sonne untergegangen ist, schalten sich unzählige Neonreklamen ein und tauchen die Straßen in alle nur erdenklichen Farben.

Hong Kong gehört mit seinen 7 Millionen Einwohnern nicht nur zu den größten Städten der Welt (Rang 23), auch flächenmäßig ist es weit oben angesiedelt (Platz 32 der Welt). Ganz so groß ist die Spielwelt in Sleeping Dogs leider nicht. Selbst an die Größe von Liberty City kommt es nicht heran. Dennoch ist es groß genug um einen ein Weilchen auf Trab zu halten, wenn man alle Straßen, Gassen und Hinterhöfe kennenlernen möchte. Dass man während seiner Erkundungstour immer mal wieder matschigen Texturen begegnet gehört dabei leider genauso zu einem Open-World-Spiel wie die mitunter chaotischen Verkehrsbedingungen. Und auch die Tatsache, dass vor allem bei schneller Fahrt Gebäude und Bäume plötzlich am Horizont erscheinen, ist leider ein typisches Open-World-Problem und somit auch kein triftiger Grund warum einem Sleeping Dogs‘ Hong Kong nicht gefallen sollte.

Spannende Kriminalgeschichte oder Klischee?
Die Story ist hingegen Geschmackssache. Für einige dürfte sie eine spannende Kriminalgeschichte sein, für die anderen eine Aneinanderreihung von Klischees. Für mich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte: Als Wei Shen, ein gebürtiger Hong Konger der in den USA zum Polizisten wurde, muss man als verdeckter Ermittler die Triadenbande Sun On Yee infiltrieren. Da viele der Bandenmitglieder mit Wei aufgewachsen sind, und früher gute Freunde waren, entstehen recht schnell spannende Momente, in denen er zwischen Job und Freundschaft hin- und hergerissen ist. Zudem muss unser Held auch noch sekündlich Angst haben, dass sein Schauspiel von den Bandenmitgliedern durchschaut wird. Und was hat eigentlich der Tod seiner kleinen Schwester mit all dem zu tun? Viele Fragen, die zusammengenommen eine durchaus spannende Geschichte ergeben.

Leider gibt es aber eben auch Momente, in denen die Story wenig prickelnd ist. So sind manche Situationen einfach zu vorhersehbar. Außerdem wird die ganze Zeit über mit zu vielen Klischees gespielt. Im Großen und Ganzen kann einen die Story aber dennoch in ihren Bann ziehen.

Wei lässt die Fäuste fliegen
Der Kampf gegen die Triade fängt für Wei trotz einiger Freunde ganz unten an. Als Banden-Neuling muss man sich zunächst einmal mit kleineren Aufträgen und Gefälligkeiten zufriedengeben, und sich so den Respekt des Bosses erarbeiten. Anders als bei vielen anderen Open-World-Titeln fliegen dabei auch oft die Fäuste. Erst mit fortschreitender Spielzeit greift Wei immer öfter auf das großzügige Waffenarsenal zurück. Doch selbst wenn er Zugriff auf Pistolen, MGs und Co. hat, lässt Wei gerne die Fäuste sprechen und das ist auch verdammt gut so. Denn im Gegensatz zu den (ohnehin nur seltenen) Kämpfen in GTA IV sehen die fernöstlichen Nahkämpfe in Sleeping Dogs sehr viel authentischer aus. Anders als Niko hat Wei nämlich ein großes Arsenal an verschiedensten Angriffen. Besonders cool sehen dabei die Enviromental-Kills aus. Bei diesen besonders spektakulären Kills nutzt Wei Gegenstände in der Umgebung und tötet seine Gegner zum Beispiel mit Hilfe eines Rollgitters, eines Ventilators oder aufgestellten Schwertfischköpfen. Leider sind diese Kills aber nicht nur spektakulär sondern mitunter auch ziemlich brutal. So brutal, dass sie der deutschen Gesetzgebung ein Dorn im Auge waren, und der Grund sind, warum sich der Deutschland-Release verschiebt.

Da sich Wei regelmäßig einer Überzahl an Gegnern gegenübersieht, sind aber nicht die spektakulären Enviromental-Kills Weis wichtigste Waffe, sondern die Konterattacken. Denn nur wenn man die Angriffe der Feinde kontert, hat man gegen vier, fünf oder sechs Mann eine Chance zu überleben. Zum Glück erleichtert einem das Spiel das Kontern immens: Sobald ein Gegner angreift leuchtet dieser nämlich auffällig rot. Wenn man nun schnell genug reagiert und die Y- bzw. Dreiecks-Taste drückt, kontert man seinen Angriff aus und schaltet ihn so für einige Sekunden oder auch ganz aus. Als zusätzliche Hilfen im Kampfgeschehen sind auch Getränke und Speisen sehr nützlich. Wenn man sich vor dem Kampf an einem der zahlreichen Verkaufsständen oder Shops einen Tee oder Energy Drink kauft verbessert dieser nämlich für eine begrenzte Zeit die Regenerationsfähigkeit bzw. erhöht die Leidensfähigkeit von Wei.

Cop oder Triade?
Wenn man eine Mission erfolgreich gemeistert hat, bekommt man am Ende ein kleine Übersicht zu sehen, was für Belohnungen man erhalten hat (meist sind es neben Geld noch Informationsberichte über bestimmte Personen) und ob man eher im Sinne der Polizei oder der Gangsterbande gehandelt hat. Denn je nachdem, ob man sich trotz wilder Verfolgungsjagd vornehmlich im Straßenverkehr benommen hat und mit den Gangstern eher zurückhaltend umgesprungen ist, oder ob man alle Gesetze hinter sich gelassen hat und sich der Bösewichter auf die brutalste Art und Weise entledigt hat, steigt entweder das Cop- oder Triaden-Upgrade-Meter. Wenn eine Leiste voll ist, und man auf der einen oder anderen Seite einen Level aufgestiegen ist, erhält man einen Upgrade-Punkt und kann damit beispielsweise den Rückstoß von Waffen vermindern (Cop-Upgrade) oder mehr Schlagschaden und neue Angriffe (Triaden-Upgrade) freischalten. Neben diesen beiden Upgrade-Arten gibt es auch noch Nahkampf-, Ansehens- und Gesundheits-Upgrades, die man durch verschiedenste Möglichkeiten freischaltet (Ansehen gibt es zum Beispiel durch Kleidung, eine Massage oder Gefälligkeiten an fremde Personen) und so an eine längere Gesundheitsleiste, besondere Services oder weitere Nahkampfattacken gelangt.

Ganz egal, ob man nun vorsichtig oder rabiat vorgeht, am Ende einer Mission hat man häufig die Polizei an den Fersen. Allerdings ist dies kein solch großes Problem wie etwa in GTA. Im Gegensatz zu den Kollegen in Liberty City ist die Hong Konger Polizei nämlich wesentlich leichter abzuschütteln. Und außerhalb einer Mission scheinen sie sich gar nicht für einen zu interessieren. Um hier Ärger mit den patrouillierenden Streifenpolizisten zu bekommen, muss man nämlich schon einiges anstellen.

Hong Kong bietet viele Möglichkeiten
Und anstellen kann man in Sleeping Dogs wirklich einiges. Denn neben den Storymissionen, die einen für circa 13-15 Stunden auf Trab halten, gibt es noch viel mehr, was man in Hong Kong unternehmen kann. Da warten zum Beispiel etliche der bereits erwähnten Gefälligkeiten. Und die sind wirklich breit gefächert. Von Autorennen, dem Demolieren eines Autos, Verfolgungsjagden, über das Aushebeln von Drogenumschlagplätzen und dem Anzapfen von Sicherheitskameras bis hin zu heißen Dates, dem obligatorischen Karaoke und Glücksspielen gibt es so gut wie alles, was man in einem ordentlichen Open-World-Spiel erwartet. Zudem gibt es auch noch kleinere „Wettkämpfe“, bei denen via Sozialknoten Highspeed-Fahrten, die Dauer eines Wheelies und etliche weitere Kategorien mit Freunden verglichen werden. Alles nicht wirklich neu, aber dennoch schön abwechslungsreich.

Viel Abwechslung bieten auch die zahlreichen Radiostationen, die man während der Fahrt anhören kann. Doch das ist noch nicht das Beste am Sound. Noch besser gefallen hat mir nämlich die Synchro. Für die Stimmen von Wei und Konsorten wurden nämlich zahlreiche bekannte Schauspieler wie Lucy Liu (Drei Engel für Charlie), Tom Wilkinson (In the Bedroom), Emma Stone (The Amazing Spider-Man) und Will Yun Lee (Witchblade) engagiert. Da dies natürlich eine tolle Synchroarbeit verspricht, ist es sogar ganz gut, dass auf eine deutsche Synchro verzichtet wurde und stattdessen nur Untertitel vorhanden sind.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert stefanDas Durchhaltevermögen der United Front Games hat sich schlussendlich doch ausgezahlt. Denn nachdem ihr Spiel schon für tot erklärt wurde, haben sie mit Sleeping Dogs am Ende doch noch einen grundsoliden Open-World-Action-Titel hervorgebracht. Klar macht es weder alles perfekt (Grafik) noch erfindet er das Genre neu (fehlende Neuerungen), dennoch dürften Open-World-Fans mit dem Spiel mehr als zufrieden sein. Denn durch das unverbrauchte Hong-Kong-Setting, der (meist) spannenden Story, der hervorragenden Synchro und den nicht zuletzt vielen abwechslungsreichen Möglichkeiten werden sie gut und für lange Zeit unterhalten. Wer also mal eine andere Metropole als New York (un)sicher machen möchte, und obendrein auch noch ein wenig für Open-World-Spiele übrig hat, kann mit Sleeping Dogs nichts falsch machen!

Sleeping Dogs - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8 Grafik: 7.50
Sound: 9.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 8.50
Wertung: 8
  • (zumeist) Spannende Story
  • Zahlreiche Nebenmissionen und Tätigkeiten
  • Endlich mal nicht New York oder L.A.
  • Bekannte Sprecher
  • Viele Faustkämpfe
  • Story nicht immer ganz stimmig
  • Viele Klischees
  • Grafikfehler
  • Fahrverhalten zu arcadelastig
  • Fehlende Innovationen

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Rezension vom: 22.09.2012
Kategorie: Action
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1 (1 Stimme)
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