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Jagged Alliance - Back in Action

Entwickler: Kalypso Media
Publisher: Kalypso Media

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 41,00 €

Systeme: PC

Testsystem: Pentium Dual Core 3 GHz; Win 7 32 Bit; ATI Radeon 5570; 3GB RAM

Anforderungen: IntelAMD CPU (1,8 GHz+), 1 GB RAM Shader 3.0

Inhalt:
1994 wurde das kleine kanadische Entwicklerstudio Sir-Tech gegründet und veröffentlichte noch im gleichen Jahr Jagged Alliance. Das Spiel wurde von den beiden Gründern Ian und Linda Currie bereits seit 1991 entwickelt. Der damals neuartige Mix aus Action, Strategie und Rollenspiel-Elementen hatte großen Erfolg und zog Stand-Alone-Erweiterungen und 2 Nachfolger nach sich. Alle Ableger der Serie wurden auch in Deutschland gerne gespielt und daher hierzulande mit eigener Synchronisation veröffentlicht.

Zwischenzeitlich musste – wie in der Spiele-Branche so häufig – das Entwicklerstudio Insolvenz anmelden. Die Rechte für Jagged Alliance fielen Anfang 2010 von der ebenfalls kanadischen Firma Strategy First an bitComposer Games, die kürzlich neben dem vorliegenden Titel auch das Jagged Alliance MMO veröffentlichten. Ein noch junges, deutsches Entwicklerstudio hat sich nun daran gemacht Jagged Alliance 2 neu aufzulegen. Dabei sollten zum Einen die Fans des alten Titels angesprochen und zum Anderen neue Gamer begeistert werden. Mal sehen, wie gut das gelungen ist…

Die Story (Kenner des Originals können diesen Abschnitt überspringen)
Der legitime Herrscher des Inselstaats Arulco Enrico Chivaldori kann nicht länger mit ansehen, was dort passiert. Er beschließt seine letzten Diamanten zu investieren und eine Söldner-Gruppe zu engagieren, die Arulco befreien und die Diktatorin Deidranna unschädlich machen sollen. Und da kommen wir ins Spiel.

Mit diesem Startkapital können wir nur eine bescheidene Streitmacht aufstellen und diese über dem Flughafen von Arulco abspringen lassen, denn diesen gilt es als Brückenkopf einzunehmen. Alle weiteren Söldner und Waren werden hier ankommen… vorausgesetzt, wir halten die Stellung. Von dort aus ist es unser Ziel in kleineren und größeren Vorstößen die gesamte Insel zu befrieden und schließlich Deidranna in ihrem Palast zu stellen.



Meinung:
Rekrutierung und Boot Camp
Als Einstieg lohnt es sich definitiv das Tutorial zu absolvieren. Zum einen vermittelt die Einführung die wichtigsten Kenntnisse der Spielmechanik in halbwegs kurzweiliger Form und zum Anderen ist bereits der Tutorial-Parcour liebevoll und detailreich gestaltet.

Schon zu Beginn des Spiels fällt die Vielzahl an Möglichkeiten in jeder Hinsicht auf. Entscheide ich mich für wenige teure Söldner oder investiere ich in mehrere preiswertere aber niedriger qualifizierte Kämpfer? Kampferfahren, auf Infiltration spezialisiert? Ein Mechaniker der schlecht schleichen kann, eine begabte Ärztin, die am besten kämpft, wenn sie halb nackt (ohne Rüstung) arbeitet usw. Alle Charaktere haben ihre Eigenarten und die wollen auch im Kampfgetümmel berücksichtigt werden. Da insbesondere zu Beginn die Entscheidung für ein zusätzliches Team-Mitglied große Löcher in den Geldbeutel reißt, sollte mit Bedacht eingekauft werden.

Ab in den Süden… Willkommen auf Arulco
Sind die ersten Entscheidungen getroffen, landet unsere winzige Streitmacht mit Fallschirmen nahe des Flughafens von Arulco und macht sich daran, diesen in bester Jagged-Alliance-Manier (pirschend, aus dem Hinterhalt meuchelnd, Granaten werfend) zu erobern. Der Flughafen wird von den Soldaten der Diktatorin bewacht, diese müssen also ausgeschaltet werden um Nachschub zu erhalten. Mit den Kenntnissen aus dem Tutorial stellt das kein großes Problem dar.

Das „Plan & Go“-Kampfsystem oder "Wie erobere ich einen Inselstaat?"
Nicht Runden basiert! Das stellt wohl das größte Novum gegenüber dem Original dar. Die Kämpfe laufen in Echtzeit ab. Strategisches koordinieren der Einheiten ist jedoch trotzdem möglich. Dank des „Plan & Go“-Kampfsystems.
Eine Art Zeitleiste wird am unteren Bildschirmrand eingeblendet und der Chefstratege muss nur noch entscheiden welcher Söldner was wann tun soll. Diese Schachzüge lassen sich sogar miteinander in Verbindung bringen: Söldner A schießt sobald Söldner B ebenfalls in schussbereitschaft ist.
Durch den Echtzeit-Modus versucht das Spiel an Geschwindigkeit zuzulegen und mit dieser Zeitleisten-Funktion werden Fans des Originals bei der Stange gehalten. Die Theorie ist gut, doch die Praxis alles andere als zuverlässig. Leider vergessen die Söldner hin und wieder ihre Order oder weigern sich auch dann zu schießen, wenn ein Ziel ganz offensichtlich in Sicht- und Reichweite wäre. Das sorgt schnell für Frust, da von einer falsch koordinierten Option der Erfolg einer Mission oder der unwiederbringliche Tod eines Team-Mitglieds abhängen kann.

Triste Bananenrepublik aber Liebe zum Detail
Einige der zahlreichen Sektoren von Arulco wie etwa die Universität wirken ähnlich liebevoll und aufwändig gestaltet, wie der Tutorial-Parcour, viele der Schauplätze jedoch wissen durch triste Wüstenszenarien wenig zu überzeugen.
Den Portraits der Söldner und auch der Ausrüstung selbst wurde ganz offensichtlich viel Mühe gewidmet. Zugegeben: Das Waffenarsenal ist nicht so breit gefächert, wie das des Originals und die Gegenstände lassen sich weniger frei kombinieren, doch die verbliebenen Schießeisen, bieten trotzdem Vielfalt und erlauben strategische Varianz. Setzen unsere Söldner Sonnenbrillen auf oder nutzen grüne Anglerhüte zur Tarnung, sehen wir das an den Spielfiguren.
Positiv zur Stimmung des Spiels tragen sowohl der dezente aber gelungene Soundtrack als auch die Hintergrundgeräusche bei. Die Söldner selbst wissen wenig Sinnvolles zu erzählen und bereits nach kurzer Zeit ist die Anzahl vorgefertigter Sprüche pro Kopf erschöpft.

Einsatzplanung mit Strategiekarte und Laptop
Das Interface selbst ist in den Missionen und auch in der strategischen Übersichtskarte technisch und schlicht gestaltet. Während des Einsatzes sieht man am linken Bildschirmrand die derzeit aktiven Söldner und alle wichtigen Werte (Munition, Gesundheit, Ausdauer, Sichtbarkeit…). Unten links wird eine zoomfähige Minimap eingeblendet und am rechten Bildrand ermöglichen kleine Icons die Veränderung von Schuß- oder Fortbewegungsmodi.
Neue Waffen werden bei Bobby Ray`s Gun & Things Shop via Mail bestellt. Der Laptop ermöglicht uns auch die Rekrutierung neuer Söldner. Die vielen Informationen werden modern und übersichtlich präsentiert und alles ist auch ohne Handbuch-Studium zu verstehen.
Die Strategiekarte zeigt ganz Arulco und ermöglicht Truppenbewegungen. Außerdem lässt sich herausfinden wie stark welcher feindliche Stützpunkt besetzt ist, und wo wir wie viele Bürger für die Miliz gewinnen konnten.

Gameplay-Comfort
Da die Entwickler sich nicht gescheut haben in die Spielmechanik von Jagged Alliance einzugreifen, habe ich erwartet, dass der Klassiker nicht nur mit verbesserter Grafik einher kommt, sondern auch das einige Funktionen modernen Spielprinzipien angepasst werden.
Leider ist beispielsweise die Inventarverwaltung alles andere als zeitgemäß. Der Austausch von Gegenständen zwischen zwei Söldnern ist derart umständlich, dass ich begonnen habe regelmäßig nach einer gewissen Spielzeit das Inventar der gesamten Gruppe zu ordnen. Das fühlt sich wie Arbeit nicht wie Spielen an. Ein Gruppen-Bildschirm, der zumindest innerhalb einer aktiven Truppe den Austausch ermöglicht, wäre das Minimum. Ins Besondere für Gegenstände, die bestimmte Fertigkeiten benötigen (Dietriche, Brecheisen, Medikamente) und für die zahlreichen Muntionsarten, die den korrekten Waffen zugeordnet werden müssen, wäre ein Assistent heutzutage Pflicht.
Das „Plan & Go“-System wäre bei zuverlässiger Verarbeitung der gegebenen Befehle definitiv ein Schritt in Richtung modernes Spieldesign, weist aber leider die bereits oben beschriebenen Mängel auf.

Dumme Inselbewohner (und Söldner)
Last but not least muss unbedingt erwähnt werden, dass ein einziger Söldner bei geschickter Platzierung und ausreichend Munition ein gutes Dutzend Feinde niedermähen kann, da diese ihm – entsprechend angelockt – mit großer Sicherheit alle vor die Mündung laufen... auch wenn der Vordermann in Stücke gerissen wird. So viel zur KI. Wenn der Spieler diese Schwächen einzuschätzen weiß, sinkt der Schwierigkeitsgrad rapide.
Leider sind auch die eigenen Mannen nicht die hellsten Kerzen auf der Torte. Die Wegfindung ist (wenn nicht selbst geplant) unglaublich schlecht. Die Kameraden versuchen sich gegenseitig nierderzurennen und wenn das nicht klappt, bleiben die dringend benötigten Einheiten eben einfach stehen. Dann muss man wieder ran und das obwohl man doch genug andere Dinge selbst machen muss (Zum Beispiel: Die Waffen jedes Söldners nach jedem Wechsel manuell nachladen).



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel DavidJagged Alliance – Back in Action sei Fans der Serie ans Herz gelegt. Diese werden an einigen Stellen die Komplexität vermissen, sich aber vielleicht über das innovative Kampfsystem freuen.
Serien- oder sogar Genre-Neulinge müssen etwas Geduld mitbringen, da das Spiel einige Zeit braucht, bis es in Fahrt kommt. Der Spieler muss erst einmal herausfinden, was er seinen Einheiten zumuten kann. Die Grafik ist ansprechend und die Story – Genre bedingt – nebensächlich. Das umständliche Gameplay allerdings ist eine große Einstiegsbarriere und ein schneller Ausstiegsgrund.
An entscheidenden Stellen fehlt taktische Vielfalt (Warum kann man Wände nur an vorgegebenen Stellen zerstören) und Realismus (zerstörbare Objekte) und andernorts ist das Spiel unglaublich träge: Inventar, Heilung, Munition...

Jagged Alliance - Back in Action - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots












Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.375 Grafik: 7.00
Sound: 7.00
Steuerung: 5.75
Gameplay: 5.75
Wertung: 6.375
  • Coole Söldner-Figuren
  • Spielerische Varianz möglich
  • "Plan & Go"-Kampfsystem
  • Schreckliche Inventarverwaltung
  • Schlechte KI
  • Gelegentlich "meuternde" Söldner
  • Nochmal das Inventar...

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Rezension vom: 02.05.2012
Kategorie: Strategie
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