PokePark 2: Die Dimension der Wünsche
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
44 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Mit PokéPark: Pikachus großes Abenteuer hat Nintendo ein Action-Adventure für die Wii geschaffen, das sich nicht nur durch die Optik stark an eine jüngere Zielgruppe richtet, sondern besonders durch das Gameplay – der Abenteuer-Anteil war dementsprechend hoch. Mit der Fortsetzung Die Dimension der Wünsche geht man diesen Weg konsequent weiter, verspricht aber mehr Abwechslung. Ob dies gelungen ist, und ob PokéPark 2 das ideale Geschenk für die kleinen Fans der niedlichen Monster darstellt, könnt ihr hier nun lesen.
Meinung:
Ein anderer PokéPark, ein anderes Pikachu oder doch das gleiche? Die Gattung der beliebten Elektromaus stellt jedenfalls auch im zweiten Teil den Protagonisten. Eigentlich wollten Pikachu und Plinfa nur ein wenig Spaß im Hafengebiet des Poképarks haben, doch sie und andere Parkbewohner werden mit Versprechungen von endlosen Spielen und Süßigkeiten in den Wunschpark gelockt (Pinocchio lässt grüßen). In dieser anderen Dimension stellen Plinfa und Pikachu jedoch schnell fest, dass man mit dem Kuchen zu willenlosen Gefangenen wird. Zusammen mit Ottaro, der beauftragt wurde, das Verschwinden zahlreicher Pokémon zu untersuchen, unternehmen die beiden einen Fluchtversuch. Plinfa opfert sich jedoch, um seinen Freunden das Entkommen zu ermöglichen, und bleibt im Wunschpark. Klar, dass Pikachu und Ottaro das nicht auf sich sitzen lassen, und nach einer Möglichkeit suchen, die anderen Pokémon zu befreien.
Freundschaft zahlt sich aus Wie im Vorgänger kann man auch in PokéPark 2: Die Dimension der Wünsche Freundschaften mit anderen Pokémon schließen, die dann ins Album aufgenommen werden. Um das zu erreichen, muss man mit denjenigen z.B. Fangen oder Verstecken spielen, Fotos machen, Rätselfragen beantworten oder ihnen anderweitig helfen. Hier hat das aber auch einen direkten Einfluss aufs Gameplay, denn um die Portale in die Wunschdimension zu öffnen, braucht man die Kraft seiner versammelten Freunde. Je mehr Freunde man hat, desto weniger heftig muss man die Wii-Fernbedienung schütteln, um ein Portal zu öffnen.
Vierer-Team Außerdem ist dieses Mal nicht nur Pikachu spielbar. Neben Ottaro trifft man bald auch auf die anderen Starter-Pokémon der Editionen Schwarz und Weiß: Floink und Serpifeu. Mit A kommt man zur Charakterauswahl und kann die besonderen Fähigkeiten der Monster nutzen. Serpifeu kann z.B. höher springen, und Ottaro schwimmen. Auch gibt es Blöcke und Schalter, die nur mit einer bestimmten Elementarattacke entfernt bzw. ausgelöst werden können. Das Leveldesign der verschiedenen Zonen des Poképarks – in dem sich nicht nur, aber hauptsächlich Pokémon aus den neuesten Editionen aufhalten – und des Wunschparks ist dementsprechend auch um einiges interessanter als im Vorgänger. Für kleine Entdecker gibt es hier eine Menge zu finden.
Mehr Abwechslung Die Minispiele, die hin und wieder absolviert werden müssen, sind um einiges abwechslungsreicher als im Vorgänger, allerdings weniger zahlreich. So gibt es dieses Mal nur vier verschiedene, was ja aber nichts schlechtes sein muss, da das Spiel mehr Wert auf die anderen Aspekte legt, und somit nicht zur Minispielsammlung verkommt. Dafür gibt es aber zahlreiche kleine Kampf-Herausforderungen, auch mal mit mehreren Gegnern, sowie einige 2D-Jump'n'Run-Einlagen, die meistens auch unter Zeitdruck absolviert werden müssen. Auch hier muss man hin und wieder das Pokémon wechseln, um zur Schatztruhe mit dem gesuchten Gegenstand zu gelangen, und noch etwas Bonuszeit unterwegs einzusammeln. Die vier großen Minispiele können auch für den Mehrspielermodus freigeschaltet werden, wo man sie dann mit zwei bis vier Spielern spielen kann.
Da ist es auch sinnvoll, dass man die Attacken der Pokémon verbessern kann, sobald man deren nächsthöhere Entwicklung (z.B Raichu oder Ferkokel) getroffen hat. Auch Energie und Sprint können verbessert werden, alles natürlich gegen einen kleinen Obolus an Beeren, welche wie im ersten Teil die Währung darstellen. Jede der vier Spielfiguren hat drei Attacken, meistens ein elementarer Angriff wie Donnerschock oder Aquaknarre, ein physischer wie Eisenschweif und die Rempelattacke. Im Kampf hat das natürlich den gleichen Effekt wie gehabt, so dass man mit Wasserattacken besser gegen ein Boden-Pokémon dasteht wie mit Elektroangriffen.
Zielgruppengerecht Die Story des Spiels ist auch um einiges spannender und interessanter als die des Vorgängers. Hier kann es schon mal passieren, dass die kleinen Spieler mitgerissen werden, und mit Pikachu mitfiebern und mitleiden, wenn kurz vor dem Durchspielen alles verloren scheint. Je nach Alter ist es also schon ratsam, wenn ein Erwachsener dabei ist und auch hin und wieder hilft, denn nicht alle Herausforderungen werden auf Anhieb klappen.
Das kann durchaus auch an der Steuerung liegen, für die kein Nunchuk verwendet wird. Denn auch wenn die Steuerung per waagrecht gehaltener Wii-Fernbedienung für die 2D-Einsätze super funktioniert, ist es in der 3D-Umgebung nicht die perfekte Lösung. Pikachu und seine Freunde steuert man mit dem Steuerkreuz, mit 1 spurtet man bzw. lädt seine Attacke auf, und mit 2 springt man. Mit B kann man die Kamera neu ausrichten. Das diese Steuerungsvariante wird das Spiel an manchen Stellen unnötig schwerer, auch wenn es für die Zielgruppe ideal ist, dass man nicht erst noch ein Nunchuk braucht und es anschließen muss.
Einall-Stil Grafik und Sound wurden nur marginal verbessert. Die Pokémon sehen zuckersüß aus – allen voran Pikachu und Floink, und machen sich durch ihre bekannten Laute bemerkbar. Die Welt des Poképarks wirkt nun auch um einiges lebendiger. Die Bewohner laufen und rennen durch die Gegend, spielen mit Bällen, lassen sich mit Puppen und Edelsteinen anlocken, und reden beim Vorbeigehen schon mal etwas (innerhalb von Sprechblasen). Die neuen Bezirke passen zum Stil der Einall-Region in den Editionen Schwarz und Weiß. So gibt es auch eine Hafenstadt mit Häusern, denen man auch aufs Dach steigen kann, und einen Rostbezirk mit einem Abstellgleis voller Zugwaggons.
Fazit:
Pokémon-Fans und jüngere Spieler, die den Vorgänger gemocht haben, werden PokéPark 2: Die Dimension der Wünsche lieben. In allen Belangen sind hier Verbesserungen durchgeführt worden, besonders beim Gameplay und der Story. Natürlich bleibt es ein einfaches Action-Adventure, bei dem der Action-Anteil nur leicht gestiegen ist. Durch die abwechslungsreicheren Kämpfe, die vier verschiedenen Spielfiguren, die Multiplayer-Minispiele, die größeren Entdeckungsmöglichkeiten und die Jump'n'Run-Einlagen werden besonders jüngere Pokémon-Fans viel Spaß an dem Spiel haben.
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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