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Terraria

Entwickler: Re-Logic
Publisher: Headup Games

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 18,99 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel Core2Duo E8400, 4GB Ram, ATI HD6850

Anforderungen: Win XP/Vista/7, 512MB Ram, 128MB Grafikkarte, 200MB HDD

Inhalt:
Terraria erschien bereits im Mai 2011 auf Steam und stellte sich schnell als kleiner Überraschungserfolg heraus. Nicht wenige Spieler sind dem vermeintlichen 2D-Minecraft-Klon seitdem verfallen und haben schon zahlreiche Stunden in der Spielwelt verbracht. Der Entwickler Re-Logic bedankte sich bei den Fans mit einigen kostenlosen Updates, die das Spiel erweiterten. Mittlerweile wurden sogar bereits über eine Millionen Kopien verkauft. Mit dem neulich erschienenen Patch auf Version 1.1 hat der Entwickler allerdings angekündigt, dass Terraria fertig und keine großen Updates mehr zu erwarten seien. Also genau der richtige Zeitpunkt für eine Retailversion des Titels, der das komplette Spiel und einige Boni in sich vereint.


Meinung:
Die Retailfassung von Terraria muss auch über Steam aktiviert werden, wodurch ein Weiterverkauf natürlich nicht möglich ist. Neben dem Spiel enthält die DVD-Verpackung noch ein kleines Poster, einen Schlüsselanhänger in Form einer Spitzhacke, zwei Sammelkarten und einen kleinen Hasen als Ingame-Haustier. Eine Anleitung fehlt leider. Hier hätte zumindest eine Übersicht über die wichtigsten Rezepte und Zutaten und ein kurzes Tutorial zum Spieleinstieg nicht geschadet.

Brave New World
Nachdem man zum Spielstart eine Schwierigkeitsstufe gewählt hat, und die Größe der zufallsgenerierten Spielwelt festgelegt hat, findet man sich in einer 2D-Umgebung wieder. Im Inventar findet sich eine Spitzhacke, ein Schwert und einige weitere Gegenstände und neben einem steht ein Berater, der dem Spieler helfend zur Seite stehen kann, besonders in Rezeptfragen, also ein kleiner Ersatz für die fehlende Spielanleitung. In klassischer Jump'n'Run-Manier kann die Spielfigur durch die Welt bewegt werden. Schnell wird man aber feststellen, dass man in Terraria größtenteils auf sich allein gestellt ist.

Nichts zu tun?
Terraria ist ein Sandboxspiel durch und durch. Als solches bietet es dem Spieler einen riesigen Spielplatz mit zahlreichen Möglichkeiten, aber keine eigentlichen, klar definierten Spielziele. Eine Hintergrundgeschichte als Führung durch die Spielwelt sucht man vergeblich. Lediglich einige globalen Konstanten, wie die gefährlichen Zombies oder fliegenden Augen, die des Nachts auftauchen, drängen den Spieler zu bestimmten Aktionen: In diesem Fall sich also über Nacht einen sicheren Unterschlupf zu suchen. Aber genau hier liegt auch der Reiz dieser Spielegattung. Der Spieler kann vollkommen frei darüber entscheiden, was er als nächstes macht. Und da bieten sich zahlreiche Möglichkeiten. 

Bob der Baumeister
Diese Freiheit beschränkt sich nicht nur darin, sich frei durch die 2D-Welt zu bewegen, sondern auch die dargebotenen Rohstoffe zu sammeln, um diese dann in Gegenstände weiterzuverarbeiten. Mit der Spitzhacke kann so Erde abgetragen werden, es können Steine oder Metalle abgebaut, und mit der Axt Bäume gefällt werden. Einen nicht unerheblichen Teil der Spielzeit wird man damit verbringen Rohstoffe abzubauen, was je nach Qualität der Spitzhacke unterschiedlich lange dauert. Hat man einige Rohstoffe beisammen, lassen sich aus den unzähligen im Spiel vorhandenen Rezepten dann Gegenstände herstellen. Das können Baustoffe wie Ziegel oder Glas, Ausrüstung wie Schwerter oder Fackeln, oder Gegenstände zur Weiterverarbeitung von Rohstoffen und Baustoffen wie ein Ofen oder eine Werkbank sein. Der Begleiter kann einem zu jedem Gegenstand alle verfügbaren Rezepte anzeigen, ansonsten hilft einem aber auch immer ein Blick in die sehr gut dokumentierte Wiki-Seite zum Spiel weiter. Wie man sieht muss man aber ordentlich Eigeninitiative mitbringen, da einem Terraria nicht einfach alles vorkaut.

Hoch hinaus und tief hinunter
Mit der Spitzhacke bewaffnet wird man sich in der Regel erst einmal daran machen sich in die Erde zu buddeln, um wichtige Rohstoffe wie Eisen, Silber oder noch wertvollere Metalle zu finden, die man später weiterverarbeiten kann. So trifft man auch mit ein wenig Glück auf unterirdische Höhlen und Stollen, in denen man versteckte Schätze finden, aber auch gefährliche Monster antreffen kann. Auch sollte man niemals eine Fackel vergessen, wenn man sich in die düstere Unterwelt von Terraria wagt. Abgebaute Rohstoffe, wie Steine oder Holz lassen sich auch blockweise wieder in die Spielwelt setzen, um sich so Häuser oder Plattformen zu bauen oder zum Beispiel auch sandige Stollen abzustützen oder Wasser aufzuhalten. Wer mag, kann so sein eigenes Schloß oder einen eigenen Turm von Babel bauen, um den Himmel zu erobern. Lediglich die bei Spielstart gewählte Weltgröße legt fest, wie weit man sich in die vier möglichen Richtungen des Spiels bewegen kann.

Minecraft oder Jump'n'Run?
Auf dem ersten Blick sieht Terraria wie ein klassisches Action-Jump'n'Run á la Metroid aus. Die Spielfigur kann laufen, springen und je nach Ausrüstung schießen und kämpfen, um sich gegen die Gefahren der Spielwelt zu wehren. Schnell wird man natürlich auch auf die von Sandboxspielen wie Minecraft oder Dwarf Fortress inspirierte Bau-Komponente aufmerksam. Beide Spielelemente ergänzen sich wunderbar. Um gefährliche Entdeckungstouren zu bestehen benötigt man über kurz oder lang auf jeden Fall bessere Ausrüstung. Die muss man sich in der Regel herstellen, wofür man Rohstoffe benötigt, die man wiederum abbauen muss. Ein toller Kreislauf, der einen schnell die Zeit vergessen lässt, vor allen Dingen auch deswegen, weil es immer wieder neues zu entdecken gibt. So erscheinen im weiteren Spielverlauf gefährliche Bossgegner, die sich als echte Brocken herausstellen, und man kann faszinierende Gegenstände wie Jetpacks herstellen.

Tausend Tode
In Terraria kann man natürlich auch sterben. Je nach gewählter Schwierigkeitsstufe sind die Monster stärker und gefährlicher und die Strafen beim Sterben sind empfindlicher. Bei einem Tod wird man am Startpunkt der Welt oder an einem Bett wiederbelebt, und verliert auf Einfach nur ein paar Münzen, im Hardcoremodus aber sogar das komplette Inventar. Doch nicht nur Monster können zum Spielfigurentod führen. Auch Sprünge in tiefe Abgründe, das Ertrinken in Seen oder Verschüttet werden in sandigen Bergwerkschächten sind mögliche Todesursachen. Jeder Ort des Ablebens wird mit einem Grabstein gekennzeichnet, den man mit einer Inschrift verzieren kann.

Teamplay
Terraria bietet auch die Möglichkeit mit bis zu vier Spielern gemeinsam auf Abenteuersuche zu gehen, oder sich als Baumeister zu betätigen. Auch hier ist es toll, dass man sich die Spielziele einfach selber setzen kann und wird schnell feststellen, dass die Zeit wie im Fluge vergeht. Wer es lieber kompetiv mag, kann sich mit seinen Mitspielern auch im PVP bekriegen oder mit einer Runde Capture the Flag die Zeit vertreiben. Oder man setzt sich ganz eigene Ziele, wie zum Beispiel möglichst lange in der Nacht zu überleben oder versucht die Basis eines Spielers zu eroberen. Kreative Spieler können sich voll und ganz austoben.

Super Nintendo?
Die Spielwelt ist wie in Minecraft größtenteils aus Blöcken aufgebaut. Allerdings ist das gesamte Spiel nicht so sehr auf die Blockoptik getrimmt wie der dreidimensionale Bruder. Von der Optik her sieht Terraria eher aus wie ein typischer Vertreter der 16Bit-Konsolenära. Die Grafik ist in sich stimmig und kann mit hübschen Sprites überzeugen. Ein Highlight ist hierbei die Ausleuchtung der unterirdischen Gewölbe. Die Anforderungen des auf XNA basierten Titels fallen natürlich relativ gering aus, und auch betagte Hardware oder Netbooks sollten in der Lage sein, Terraria problemlos zu stemmen. Gesteuert wird der Protagonist mittels der Tastatur und der Maus. Die Tastatur wird hierbei zur Bewegung eingesetzt und mit der Maus lassen sich zielgerichtete Aktionen durchführen.


Fazit:
sebastianTerraria ist ein zweidimensionaler Abenteuerspielplatz für kreative und abenteuerlustige Spieler, die gerne auch etwas Eigeninitiative beim Spielen zeigen und sich nicht in das Handlungs- und Gameplaykorsett vieler Spiele pressen lassen wollen. Diese kleine Indieperle bietet auf dem ersten Blick nur eine tolle Spielwiese, die aber mit zunehmender Spieldauer immer wieder neue Überraschungen offenbart und so auch ein Gefühl des Spielfortschritts vermittelt. Obendrauf gibt es noch den tollen Koopmodus, denn mit Freunden macht das Bauen und Erleben von Abenteuern in der zufallsgenerierten Welt gleich doppelt so viel Spaß.

Terraria zeigt auch eindrucksvoll in einer Zeit, in der viele Hersteller den PC als Plattform nur noch wiederwillig unterstützen zu scheinen, dass sich gute Spielideen auch als reine PC-Entwicklung sehr gut verkaufen lassen. Man muss sich etwas in Terraria rein beißen, aber wenn man einmal im Spiel drin ist, lässt es einen so leicht nicht mehr los, da es einfach so unglaublich viel zu entdecken und zu machen gibt, wenn man seiner Kreativität freien Lauf lässt. Einfach mal Terraria auf YouTube eingeben und staunen, auf was für Ideen die Spieler bisher gekommen sind. Schade nur, dass man keine großen Inhaltspatches mehr erwarten darf, aber auch so bietet das Spiel unzählige Stunden Spielspaß!


Terraria - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sebastian Köller

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.75 Grafik: 7.50
Sound: 6.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 9.50
Wertung: 7.75
  • Sandkastenspielprinzip ermöglicht Kreativität
  • Viel zu Entdecken und viele Herausforderungen, ...
  • Vier-Spieler-Koop
  • Einsteiger können sich vom Spiel allein gelassen fühlen
  • ... die man sich selber suchen muss

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Rezension vom: 22.03.2012
Kategorie: Action
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