Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  Final Fantasy XIII-2
RSS-Feeds
Podcast
https://splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.442 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Final Fantasy XIII-2

Entwickler: Square Enix
Publisher: Square Enix

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 40 bis 50 €

Systeme: PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Die Final Fantasy-Serie steht anno 2012 mehr auf dem Prüfstein denn je; nachdem Episode XIII nicht nur unter Kritikern, sondern auch unter langjährigen Fans einige Kontroversen auslöste und man sich nicht so wirklich sicher war, ob man mit dem letzten Titel des einstigen Selbstläufers zufrieden sein konnte, waren die Entwickler bei Square Enix dieses Mal besonders gefordert - zumal das frisch gepresste Kapitel des vielleicht wichtigsten Rollenspiel-Titels aller Zeiten eine direkte Fortsetzung des letzten Releases ist. Und tatsächlich hat sich bei Final Fantasy XIII-2 spieltechnisch einiges getan. Doch sind all die Rückbesinnungen und Neuentwicklungen auch ein Fortschritt, den man als Liebhaber annehmen kann?

Meinung:
Den Mittelweg zwischen klassischen Elementen und der ordentlich gepimpten Action-Variante, die Final Fantasy XIII zweifelsohne war, sollte die Lösung des viel diskutierten Problems sein. Nachdem die offenkundige Neudefinition des Fantasy-Rollenspiels an der erzwungenen Modernisierung scheiterte, schien es letzten Endes nur logisch, wieder Inhalte heranzuziehen, die einst noch als angestaubt und altbacken verschrien waren. Doch diesen Gefallen tut Square Enix seinem bewährten Publikum nicht. Zwar hat man beim Gameplay und bei einigen Systematiken wieder einen Schritt zurückgeschaltet und sich wieder auf das besonnen, was gerade die alten FF-Titel ausmachte. Doch in der Mixtur mit den teils abgedrehten neuen Aushängeschildern (eigenwillige Dialoge, seltsamer Soundtrack) ist der Kontrast immer noch relativ groß und lässt den Rollenspieler lediglich die Ambitionen erahnen, sie aber nicht dauerhaft spüren.

Eine echte Fortsetzung
Ob man dies nun kritisch betrachten muss? Fakt ist jedenfalls, dass man als Quereinsteiger seine lieben Probleme haben wird, tiefer in die Story einzudringen. Die erneut ausladende Grafik-Präsentation, die zwischenzeitlich echtes Kinoformat annimmt, entführt einen zwar kurzzeitig in die elementaren Geschehnissen des letzten Kapitels, doch die wahren inhaltlichen Wendungen und Kniffe wird man sicher nicht verinnerlichen, wenn man das Intro angeschaut hat. Insofern bleiben die Entwickler ihrer Linie sicher treu und bieten dem Gamer eine echte Fortsetzung, die eben in erster Linie für all diejenigen reizvoll ist, die bereits den ersten Part von Teil 13 durchgespielt haben. Sollte man unterdessen in der Sache nicht bewandert sein, stößt man an manchen Punkten der Handlung an seine kreativen Grenzen, weil gewisse Vorkenntnisse zum Lösen einiger Rätsel definitiv von Vorteil sind.

Kino oder Rollenspiel
Doch genau diese erneute Besinnung auf die actiongeladenen Ausführungen der Filmsequenzen stellt das ganze Konzept auch wieder in Frage. Geht es in Teil 2 wirklich darum, die Story ähnlich bombastisch fortzuführen, oder will man tatsächlich die Ausrutscher kaschieren, ohne die pompösen Elemente aus der Konzeption zu verdrängen? Immer wieder wird man mit diesem Thema konfrontiert, zumal manche Wendung im Spielsystem bei weitem nicht so spektakulär ist wie die äußere Aufmachung von Final Fantasy XIII-2.

Dies beginnt bereits bei der Identifikation mit den Charakteren. Serah und Noel mögen grafische Leckerbissen sein, die sich in einzelnen Sequenzen auch mehr als tapfer durch die Story schlagen. Doch im Hinblick auf ihre Ausstrahlung, ausgelöst durch manch nervigen Kommentar oder die allgemein begrenzten Möglichkeiten in den Dialogen, fehlt es in vielen Passagen an Qualitäten, die man mit dieser Serie seit mehr als 20 Jahren verbindet. Man will Kino? Man will es richtig fett? Soll man haben, aber dann bitte auch mit Charakteren, mit denen man mehr verbindet, als relativ emotionslose Aufarbeitungen von verlorener Liebe und ziemlich belanglosen Zwischengedanken. Irgendwie ist der angestrebte Mittelweg schon hier ein zweischneidiges Schwert.

Es lebe die Freiheit
Andererseits hat man sich vom ziemlich linearen Spielgeschehen des direkten Vorgängers distanziert. Schlauchförmige Rollenspielwelten sind in Episode 2 nicht mehr an der Tagesordnung. Stattdessen wandelt man durch eine sehr freizügig gestaltete, absolut freie Welt, die ferner auch noch durch Zeitreisen und allerhand Tamtam gezeichnet sind. Innerhalb der sogenannten Chronosphäre, einer mehrteiligen Dimension, die durch verschiedene Portale die Flucht in völlig andere Welten und Zeiten erlaubt, verlagert sich das Spiel auf eine Vielzahl von Ebenen, die direkt miteinander verknüpft sind, und zwischen denen man sich auch treiben lassen muss, um das übergeordnete Puzzle, das dem Spiel zugrunde liegt, lösen zu können. Eine gewisse Linearität ist natürlich immer noch gegeben, da man bestimmte Ebenen nicht erreichen kann, sofern man vorab nicht die entsprechenden Schlüsselpunkte geknackt hat, doch in der allgemeinen Gestaltung hat man insgesamt viel größere Freiheiten, die man weitaus lebendiger ausleben darf, als man das zuletzt gewohnt war. In diesem Punkt ist der Nachfolger also klar im Vorteil!

Kampfsystem - pro und contra
Im Hinblick auf das Schlachtensystem ist der Gesamteindruck ebenfalls sehr ambivalent. In Part XIII-2 wird wieder das altbewährte Zufallsprinzip angewandt, welches jedoch mit einem dynamischen Unterpunkt und einer fordernden Handlungsschnelligkeit gepaart wird. Dies hat Vor- und Nachteile, zumal die grafische Seite in diesen Szenen nie zu kurz kommen möchte. So trifft man gelegentlich sehr überraschend auf neue Monster und Widersacher und muss blitzschnell reagieren, da die Schwelle zum Tod heuer noch geringer ist als beim letzten Mal. Die Kämpfe sind schwieriger, der Anspruch dementsprechend höher, doch da man gewisse Spielzüge somit nicht mehr einfach so planen kann, genießt die angesprochene angestaubte Komponente oftmals wieder Priorität. Mit wachsender Erfahrung ist man natürlich für alle Gegner gewappnet, wenngleich gerade die Schlachten mit mehreren Kontrahenten in ihrer Ausarbeitung chaotisch wirken. Aber Letzteres ist im Rahmen eines FF-Releases ja auch keine echte Neuerung mehr.

Final Fantasy neu definiert?
Woran es aber am allermeisten hapert, ist einen adäquaten Weg gefunden zu haben, die vielen modernen Elementen in den Kontext des Spielsystems einzubauen, ohne die Verfechter des klassischen Final Fantasy-Segments zu verdrängen. Die gesamte Aufbereitung wirkt stellenweise sehr hektisch und gewissermaßen auch planlos. Dies lässt sich beispielsweise daran ablesen, dass die Dialoge erschreckend plump sind, und ihren eigentlichen Zweck nicht wirklich erfüllen. Oder man nehme einfach die optisch gewaltige Präsentation der Schlachten und ihre veraltete Systematik, die nun absolut nicht zueinander passen wollen.
Aufblähen um jeden Preis? Kann das der Weg sein, ein traditionsbewusstes, eigentlich immer für gut befundenes Gameplay in eine neue Generation überzuleiten? Mitnichten. Dennoch wagt Square Enix - diesmal zwar mit anderen Mitteln - diesen Schritt erneut, vielleicht in der Hoffnung, dass sich das angestammte Publikum heuer leichter vertrösten lässt als seinerzeit, als das Rollenspiel-Segment noch viel härter umkämpft war als zu Zeiten des Online-Gamings.

Doch die entscheidenden Argumente, die eine ähnliche Euphorie rechtfertigen, wie sie seinerzeit in den Anfangstagen der Serie herrschte, sobald ein neuer Titel auf den Markt drängte, fehlen der legendären Firma heute. Hinzu kommt, dass die Geschichte bis auf einige knifflige Situationen in den Kampfszenen keine überaus anspruchsvollen Inhalte mit sich bringt. Die ersten beiden Drittel des Spiels durchläuft man mehr oder weniger im Spaziergang, und selbst wenn die Gegner später einen ganzen Ticken stärker sind, muss man sich kein Bein ausreißen, um auch die vermeintlichen Bosskämpfe unbeschadet zu überstehen. Gleiches gilt für die Rätselaufgaben, die eher bescheiden sind und eher dem Selbstzweck dienen. Insofern scheint es schon fast eine Beleidigung an den Konsumenten, dass parallel ein sehr ausführlich bebildertes Lösungsbuch erscheint, indem die wenigen etwas härteren Aufgaben schnell entschlüsselt werden.

Wenn also hier ein Franchise, das über Jahre erfolgsverwöhnt war, gezwungen neu definiert werden soll, muss man sich wiederholt fragen, was sich die Entwickler davon versprechen. Einen Gefallen hat man der eingeschworenen Fangemeinde damit jedenfalls nicht getan - egal welche hervorragende Qualitäten Final Fantasy XIII-2 partiell auch haben mag.

Fazit:
bjoernEs sollte eine Versöhnung werden, ein bewusster Rückschritt zu alten Tugenden, gepaart mit den monumentalen Action-Sequenzen der jüngeren FF-Bewegung. Stattdessen ist Final Fantasy XIII-2 eine ähnlich inkonsequente Angelegenheit wie der vorangegangene Titel, die zwar einige Durchhänger kaschiert, dafür aber an anderen Stellen neue Angriffsfläche bietet. Natürlich: Wer es opulent und aufgeblasen mag und mit dem klassischen RPG nicht sonderlich viel verbindet, kann sich hier sein persönliches Verwöhnprogramm ins Haus holen.

Doch mit einer Marke wie Final Fantasy verbindet man letzten Endes immer noch wesentlich Anspruchsvolleres als das, was Square Enix hier auftischt. Es wäre womöglich zu krass, das Ganze als halbgaren Release abzustempeln. Doch wenn man sich ein bisschen mehr Zeit für die Liebe zum Detail genommen hätte, wäre das Ziel, die enttäuschten Konsumenten des letzten Werkes zu besänftigen, durchaus realistischer gewesen.

Final Fantasy XIII-2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.875 Grafik: 9.50
Sound: 6.50
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.50
Wertung: 7.875
  • Herausragende Grafik
  • Kinoreife Filmsequenzen
  • Frei erkundbare, große Welten
  • Nerviger Pop-Soundtrack
  • Hölzerne Charakteere
  • Hektisches Kampfsystem
  • Zu wenig fordernde Elemente

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 08.03.2012
Kategorie: Adventure
«« Die vorhergehende Rezension
Tekken 3D - Prime Edition
Die nächste Rezension »»
Sam & Max - Season Three
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: Keine Bewertung vorhanden
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6