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PES 2012 - Pro Evolution Soccer

Entwickler: Konami
Publisher: Konami

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 19 bis 46 €

Systeme: 3DS, PC, PlayStation 2, PlayStation 3, PSP, Wii, Xbox 360

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Es gibt ja diese konservativen Spieljunkies, die sich auf eine Serie einschwören und auf Teufel komm raus mit viel Herzblut ihren Spielableger feiern. Einmal FIFA immer FIFA. Und um unparteiisch zu sein, auch auf Seiten vom japanischen Konkurrenten PES gibt es zahlreiche Verfechter, die selbst in schlechten Jahren die Unzulänglichkeiten des Spiels stoisch ignorierten. Ich gehöre nicht dazu und genau das stellt mich dieses Jahr vor enorme Probleme.

Meinung:
Letztes Jahr wurde bekanntermaßen FIFA 11 für tollen Fußball gefeiert - EA sicherte sich damit die Fußballkrone. Bei mir rotierte trotzdem PES 2011 in der Konsole und das aus dem einfachen Grund: das dynamische Pass-System! Völlige Freiheit im digitalem Fußball und ein schneller Spielaufbau, der einem alle Möglichkeiten offen ließ. Dieses Spielgefühl wird mit dem neuen Ableger noch weiter verfeinert.

Brillante Offensive
PES 2012 bietet den wohl schnellsten dynamischen Fußball dieser Generation. Schnelles Direktspiel mit enormen Laufpensum - so wie es Dortmund oder Barcelona zelebrieren - stand wohl Pate, wenn sich Spieler schnellstmöglich frei laufen oder in Räume vorstoßen. Es gibt keine starren Verteidiger oder Angreifer, die fest in ihren Positionen verharren, die KI von PES 2012 kennt nur Fußballer, die das beste in der jeweiligen Situation machen. Extrem schnelle Konter, die so in FIFA 12 einfach nicht möglich sind, oder brillante Angriffe über perfektes Kurzpassspiel, PES macht in der Offensive fast alles richtig. Einziges Manko sind die etwas zu leicht auszuführenden und so gerade im gegnerischen Strafraum zu mächtigen Tricks, mit denen man locker ein oder zwei Verteidiger aussteigen lässt.

Das zu perfekten Angriffen auch geile Tore zählen, ist kein Geheimnis. Und wer aus vollem Lauf das Leder mit Wucht in die Maschen drischt, der weiß das er PES spielt. Denn nach wie vor ist die Ballphysik hervorragend. Flanken sind scharf, die Kopfbälle noch schärfer und Schüsse von Weltstars werden eben mit Druck aufs Tor gepfeffert. Den Nachteil haben die Nachbarn oder Besucher als direkte Gegenspieler, wenn nach gekonnten Angriffen Jubelschreie durch heimische Wohnzimmer schallen. Ganz klar, das kann in dieser Intensität trotz aller Neuerungen kein FIFA bieten.

Dass im Angriffsspiel die Pässe völlig frei und stufenlos von der Härte her dosiert werden können, ist aus dem Vorgänger übernommen. Wer neu einsteigt muss sich etwas umgewöhnen, wird dafür aber mit dem wesentlich freieren Spielaufbau belohnt. Die Richtung des Sticks bestimmt, wohin der Ball gespielt wird, die Passtaste dosiert die Weite. Wer das nicht beherrscht, dem fliegen die Bälle ins Aus oder schlimmer, versauern auf halber Strecke und bieten dem Gegner Konterchancen. Gekonnt lassen sich so aber gerade mit der Dynamik der neuen Offensiv-KI wahre Pass-Stafetten vom Pad feuern.

Verfeinerte Verteidigung
Diese verbesserte Dynamik ist jetzt auch in der Verteidigung auszumachen. Die Abwehrketten agieren wesentlich intelligenter und handeln je nach Spielsituation anders. Allgemein wird Raumdeckung höher eingestuft als das bekannte Vorpreschen auf den Ballführenden, welches beim Misslingen dann oftmals Lücken riss.

PES 2012 wirbt mit Zonenverteidigung, und auch wenn das oftmals nur PR-Wörter in Werbetrailern sind, trifft es diesmal doch den Punkt. Aktiv erledigt man dies durch die linke Triggertaste. Hier hält man als Verteidiger eher Abstand, sorgt aber trotzdem durch Zustellen der Pass- und Laufwege für Druck, oder versucht Schüsse zu blocken. Durch richtiges Timing und dem Starten eines Tacklings, lässt sich dem Angreifer so natürlich auch der Ball abnehmen. Doch Vorsicht, wer zu ungestüm vorgeht und den Angreifer passieren lässt, holt ihn nur noch schwer ein. Die Neuerungen sorgen dafür, dass das Spielgefühl als Verteidiger weit näher dran am echten Fußball ist, wenn man auch im Vergleich zu FIFA 12, das gerade in diesem Sektor einen Riesensprung gemacht hat, leicht hinterherhinkt.

Unterstützt wird das flüssige Spiel in Angriff und Verteidigung vor allem dadurch, dass nun zum ersten Mal die 360°-Steuerung der Spieler wirklich spürbar ist. Auch wenn der Vorgänger dieses Feature schon besaß, ist die Steuerung der Spieler diesmal so richtig butterweich und präzise, dass man wirklich perfekten Fußball zelebrieren kann - wenn auch auf Speed.

Zwei Sticks - zwei Spieler
Nächstes PR-Zauberwort ist die Teammate Control. Die neue Funktion ermöglicht es, einen zweiten Spieler mit dem rechten Stick zu steuern. An sich eine tolle Sache um sich frei zu laufen, oder gegnerische Verteidiger zu binden. Die Teammate Control stolpert dabei aber über das eigene schnelle Gameplay von PES 2012. In der Hektik des Spiels verliert man zu schnell die Übersicht und verstolpert nur all zu schnell seinen Angriff. Und gerade weil die CPU-KI so gut funktioniert, ist das manuelle Steuern - selbst nach längerem Üben, eher nachteilig.

Besser zu handhaben ist die alternative Teammate Control, bei der ein Druck auf den rechten Stick nur den vorher anvisierten Spieler nach vorne stürmen lässt. Auch wenn der Einsatz der Teammate Control nicht immer von Erfolg gekrönt ist, insgesamt bereichert es das Spiel vor allem bei Standards. Schnell den ballabnehmenden Spieler per rechten Stick übernehmen, Standard ausführen und sich darüber freuen, dass die immer gleichen Bewegungsabläufe nach Ecken und Einwürfen der Vergangenheit angehören.

Wo ist die Bremse?
Speed, die Droge? Oder Geschwindigkeit? Wohl beides, denn im Vergleich zum eher behäbigen aber dadurch sehr authentischen FIFA 12 wirkt PES 2012 oftmals etwas gehetzt und regelrecht aufgedreht. Man hält bei diesem neunzigminütigem Powerfußball regelrecht den Atem an und will desöfteren aufgrund des Spielrausches auf die Bremse treten. Hier muss man ganz klar sagen, das es spielerisch zwar Spaß macht, aber FIFA 12 mehr nach Fußball aussieht, vor allem dann, wenn in PES 2012 im Mittelfeld Hektik ausbricht und im Gewusel zwischen eigenen und generischen Spielern der Ball flipperartig durch die Spielerreihen rauscht.

Atmosphäre ausverkauft?
Und wenn wir schon beim Fußballgefühl sind, auch diesmal patzt Konami mit der Atmosphäre. Im Vergleich zu FIFA ist das Kreisklasse gegen Championsleague. Ob Stadien, animierte Fans oder Fangesänge, ja der eigentlich emotionale Ballsport wird viel zu bieder und steril präsentiert. Die Spieleranimationen und Zweikampfduelle sind ebenfalls nicht ganz so packend präsentiert, auch wenn sich PES hier im Vergleich zum Vorgänger spürbar weiterentwickelt hat.

Wichtig ist zwar immer noch auf dem Platz, aber wer mal in eine Runde FIFA 12 reinschnuppert wird neidisch darauf schielen, wie dort die Seele einer Fußballbegegnung dargereicht wird. Bei PES 2012 kann man nur froh sein, dass die kreative Fanbasis meist innerhalb der ersten Monate nach Release alle wichtigen Ligen editiert und sich so zumindest die fehlende Lizenz für viele Ligen teilweise verschmerzen lässt.

Meisterliga & Co
Bei der Anzahl der Spielmodi, On- wie Offline, muss sich PES 2012 ebenfalls FIFA 12 geschlagen geben. Und das nicht nur knapp sondern recht deutlich! Während man in FIFA 12 am Anfang gar nicht weiß, was man zuerst ausprobieren bzw. welchen Spielmodi man spielen soll, ist PES 2012 leider wesentlich übersichtlicher. Zum Glück sind die vorhandenen Spielmodi aber äußerst motivierend und machen die fehlende Auswahl wieder etwas wett.

In Be A Legend spielt man sich mit seinem eigenen erstellten Spieler vom gefühlten Amateur bis hin zum Weltstar. Der Modus macht auch wie im letzten Jahr Spaß, wenn auch noch immer das ganze etwas zu steril und emotionslos präsentiert wird.

Wesentlich motivierender ist da die bekannte Meisterliga, die diesmal einige Änderungen spendiert bekommen hat. Ziel ist es noch immer einen Verein an die Weltspitze zu führen. Man trainiert Spieler, stellt Personal ein, scoutet Talente, kauft und verkauft Spieler und baut seinen Verein auch abseits des Spielgeschehen weiter aus. Welche Änderung mir allerdings gar nicht gefällt, ist dass man nun immer in einer Fantasy-Liga beginnt, und dann auch noch in der zweiten Liga.

Der letzte Modus ist ein reine Fußballmanagervariante, bei dem man selbst nicht auf dem Platz spielt. Im Grunde macht auch dieser Modus seine Sache für ein Fußballspiel nicht schlecht, nur wenn ich einen reinen Manager spielen will, gibt es auf dem Markt der Managerspiele weit bessere Titel.

Mangelnder Umfang
Online gibt es nach wie vor Einzelspiele, Meisterliga, einzelne Wettbewerbe und ein Ko-op-Kick für bis zu vier Spieler, die mit ihren Legenden antreten können. Ja, das macht Spaß, ist aber nicht mehr als grundsolide. Wer gerade den Fokus aufs Onliespielen legt, der sollte sich FIFA 12 angucken, welches hier ein regelrechtes Spielmodifeuerwerk an den Tag legt.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob christianFIFA 12 oder doch PES 2012? Selten war ich bei einem Sportspiel spielerisch so hin- und hergerissen. Wären Fußballspiele ein Wunschkonzert, dann würde ich die exzellente KI der Spieler, die Angriffsmöglichkeiten mit dem präzisem und schnellem Passspiel und die wuchtige Ballphysik von PES mit der Atmosphäre, den Spieleranimationen und dem realistischeren Verteidigen von FIFA 12 verschmelzen lassen.

Da der Wunsch unerfüllt bleiben wird und dank kreativer Fanbasis auch ein PES 2012 mit originalgetreuen Vereinen aufwartet, der motivierende Manager- und "Be a Pro"-Modus für Singleplayerfreuden sorgt, ist PES auf dem besten Weg zu alten, glorreichen PS2-Zeiten.

Das Spielgeschehen wirkt in PES 2012 zwar etwas gehetzt, ist insgesamt aber gerade im Angriffsspiel eine richtige Spielspaßgranate und muss sich dem sehr authentischem FIFA 12 nur knapp geschlagen geben. Wenn Konami endlich die Atmosphäre und die Teammate Control verbessert und zusätzliche (online) Spielmodi einbringt, wird das Spiel um die Fußballkrone nächstes Jahr noch knapper ausfallen.

PES 2012 - Pro Evolution Soccer - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.5 Grafik: 9.00
Sound: 6.75
Steuerung: 9.50
Gameplay: 8.75
Wertung: 8.5
  • Passsystem mit vielen Freiheiten
  • Tolle Angriffs-KI, verbesserte Defensive
  • Motivierende Meisterliga
  • Verbesserte Animationen
  • Hervorragende Ballphysik
  • Zu wenig Online-Spielmodi
  • Spielgeschehen wirkt manchmal etwas überdreht
  • Atmosphärisch nach wie vor wesentlich schlechter als FIFA 12
  • Teammate Control verbesserungswürdig

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Rezension vom: 18.10.2011
Kategorie: Sport
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