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Bodycount

Entwickler: Codemasters
Publisher: Codemasters

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45,99 €

Systeme: PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
„Ehrlich währt am längsten“, dachte man sich wohl im Hause Epic Games und ging Ende Juli mit dem Eingeständnis an die Öffentlichkeit, dass der hauseigene Shooter Bulletstorm finanziell alles andere als erfolgreich gewesen sei. Schade, denn das spielbare B-Movie hatte neben viel Selbstironie und einem angenehm derben Humor eine zumindest originelle Spielmechanik zu bieten, die den Spieler belohnte, wenn Gegner möglichst kreativ ausgeschaltet wurden.

 

Im Hause Codemasters dürfte diese Nachricht wiederum für eine gewisse Nervosität gesorgt haben. Denn mit Bodycount hatte der Publisher ein eigenes Projekt in der Pipeline, das sich über genau das gleiche Konzept definierte. Wenige Wochen später ist genau diese kreative Ballerei jetzt erschienen. Erfolgreicher als Bulletstorm dürfte sie aber nicht werden.



Meinung:
Ein langes Intro gibt es nicht: Mit minimalen Informationen über Spielwelt oder persönliche Hintergründe ausgestattet, wirft Bodycount den Spieler als Agent des „Network“ sofort ins Gefecht. In einer afrikanischen Hafenstadt bruchgelandet, gilt es sich im Dienste dieser Söldner-Organisation nun zwischen Rebellen und Militär zu seinem Ziel zu schießen, ohne dabei das Zeitliche zu segnen. Warum man das genau tun soll, bleibt unklar, Granateineinschläge und Kugelregen sorgen aber dafür, dass man auch nicht lange darüber nachdenken kann.

Planlos
Zugegeben, ganz so sinn- und ziellos wie in den ersten Minuten des Spiels läuft man in Bodycount nicht die ganze Zeit durch die Gegend: Im Laufe des Spiels betritt neben den nebulösen Rebellen und Soldaten auch eine weitere Partei die Bühne, die dem Spielgeschehen dann tatsächlich etwas Tiefe gibt. Zu viel sollte man dabei aber nicht erwarten, die Komplexität des Titels dürfte niemanden überfordern und irgendwelche Überraschungen bleiben auch aus. Aber gut, das stellt im Shooter-Genre bekanntlich nicht unbedingt einen Nachteil dar, hier zählen andere Werte.

Gefühl...
Zum Beispiel die Spielmechanik, die im Fall von Bodycount auf zwei Säulen steht. Eine davon ist die bereits angedeutete Belohnung für den kreativen Umgang mit seinen Feinden. Wann immer der Spieler einen (oder am besten mehrere seiner Gegner) irgendwie außergewöhnlich ausschaltet, erhöht er seinen Bonus, der durch „normales“ Vorgehen dann wieder reduziert wird. Belohnt wird dabei ein ganzes Arsenal an Tötungsarten: Neben den obligatorischen Kopfschüssen sorgen auch Granatentreffer, ausgelöste Explosionen und sonstiger Unfug für ordentlich Extrapunkte. Man sollte sich also Zeit dafür nehmen, seine Gegner mit Stil zu erledigen.

... und Krawall
Um so überraschender ist es da, dass die Inszenierung von Bodycount konträr zur Spielmechanik eher auf Dynamik ausgelegt ist. Immer wieder regnet es Explosionen auf den Spieler, kommt es zu schnellen Feuergefechten mit sich stetig wandelnden Situationen. Großen Anteil daran hat die immense Zerstörbarkeit der Level. Diese sind zwar eigentlich recht konservativ gestaltet, lassen sich aber mit der richtigen Waffe problemlos „neu gestalten“. Das alles sieht spektakulär aus und macht auch wirklich Spaß, führt aber immer wieder zu Szenen, in denen man keine Gelegenheit hat, sich um eine kreativ-elegante Problemlösung zu kümmern.

Kanonenfutter
Nicht unbeteiligt daran ist auch die KI, die sich - die richtigen Kaliber vorausgesetzt - nicht zurückhält und auch ihrerseits im großen Stil Deckung oder ganze Mauern zerstört, hinter denen man sich als Spieler gerade befindet. Taktisches Vorgehen steckt da allerdings selten hinter, dieses haben die Entwickler den Widersachern nämlich leider kaum eingebläut. Sicher, in Deckung gehen die Gegner in Bodycount schon, oft aber eher zögerlich. Dort dann erstmal angekommen, beschränken sie sich dann aber meist darauf, stupide auf den Spieler zu schießen. Gefahr, von einem Teil der Feinde umgangen zu werden oder ähnliches, läuft man dabei nicht.

Das gewisse Etwas

Wird die Übermacht dann aber doch zu groß, kann man als Spieler immer noch auf ein paar Spezialfertigkeiten zurückgreifen, die es sich wirklich in sich haben. So kann die Spielfigur - wenn sie denn genügend „Intel“ eingesammelt hat - z.b. kurz unsichtbar werden oder auch Luftschläge anfordern. Angesichts des Verhaltens der Gegner ist der Einsatz dieser Gimmicks aber nur selten notwendig, Gefahr für das Leben der Spielfigur entsteht auf ganz andere Art und Weise.

Aussetzer
Schnell fällt einem nämlich eine Eigenart der Steuerung von Bodycount auf, die im Vergleich zur Konkurrenz schlicht nicht zu erklären ist. Anders als in allen anderen Arcade-Shootern kann man in Bodycount nämlich nicht gleichzeitig laufen und genau zielen. Nein, sobald man einen Gegner anvisiert, war es das mit der Bewegung. Eine Tatsache, die gerade zu Beginn des Spiels zu einigen frühen Toden führt, da man plötzlich und unfreiwillig auf freier Fläche stehen bleibt.

 

Leider ist das aber auch nicht der einzige schlichte Fehler im Spieldesign. So sind z.b. Granaten praktisch nicht einzusetzen, da ihre Flugbahn unmöglich zu berechnen ist. Und auch wenn Munitionsmangel eine unschöne Begleiterscheinung vieler Shooter ist, haben die Entwickler es mit den Patronenmassen, die es in Bodycount zu finden gibt, doch absolut übertrieben. Alles in allem macht das nur selten einen ausgereiften Eindruck.

Licht und Schatten
Gleiches gilt leider auf für die grafische Präsentation des Titels. Zwar kann diese technisch durchaus überzeugen - die Texturen sind gut, die Modelle auch und genügend Details gibt es auch zu sehen - , wirkliche Begeisterung kommt aber dennoch nicht auf. Das liegt in erster Linie daran, dass sich die Entwickler einige böse Schnitzer erlaubt haben, die den Spielspaß immer wieder unnötig hemmen. So gibt es insgesamt z.b. viel zu wenig unterschiedliche Gegner-Varianten, oftmals sieht man in einem Trupp Soldaten sogar mehrmals das gleiche Gesicht. Gerade in Kombination mit der überschaubaren Abwechslung der Level-Szenarios ergibt das ein optisch mehr als zwiespältiges Bild.

Ohrenschmaus
Soundtechnisch hingegen gibt es keinen Grund zu klagen. Bodycount klingt insgesamt sehr satt, gerade das Abfeuern der Waffen und die Explosionen im Spiel geben akustisch perfekt Rückmeldung. Aber auch einige Effekte - z.b. das Aufsammeln von „Intel“ - wurden klanglich so gelungen umgesetzt, dass sie auch im Donnerwetter von Granaten und Feuerwaffen positiv zu vermerken sind, was ja gar nicht so einfach ist. Schade, dass es hinsichtlich des Soundtracks dann nur für einige beliebig klingende Elektrofetzen gereicht hat.



Fazit:
max„Schade, schade, schade“, denkt man beim Spielen von Bodycount an vielen Stellen, schließlich hat der Titel ohne Zweifel Potential. So kann die Engine des Spiels einiges, stellt das Spielprinzip grundsätzlich eine sinnvolle Abwechslung im Genre dar und macht die Inszenierung der Kampfeinsätze in ihren guten Momenten einfach richtig Spaß.

 

Leider gibt es von diesen Höhepunkten aber viel zu wenige, da die Komponenten von Bodycount insgesamt einfach viel zu schlecht aufeinander abgestimmt sind. Besonders deutlich wird das natürlich mit Blick auf das Spielkonzept, aber auch im Detail steckt hier mancher Teufel. Da dann auch noch eine ansprechende Story genau so sehr fehlt wie andere eigenständige Unterhaltungsmerkmale, wird Bodycount wohl noch weniger Spieler zum Kauf bewegen können als Bulletstorm. Mal sehen, ob das Codemasters auch so offen kommunizieren wird, wie die Kollegen bei Epic Games.



Bodycount - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.125 Grafik: 7.50
Sound: 8.25
Steuerung: 6.00
Gameplay: 6.75
Wertung: 7.125
  • Originelles Spielprinzip
  • Satte Effekte
  • Grundsätzlich gute Grafik
  • Unkomfortable Steuerung
  • Banale Story
  • Schlecht abgestimmte Spielelemente
  • Primitive KI

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Rezension vom: 09.09.2011
Kategorie: Action
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