Ape Escape
Entwickler:
Sony Computer Entertainment
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
PlayStation 3
Inhalt:
Die verrückten Affen sind wieder da! Ape Escape war damals auf der Playstation das erste Spiel, das einen Dualshock-Controller voraussetzte und nicht nur optional unterstützte. Nun hat die Primaten-Saga endlich ihren ersten PS3-Auftritt und der setzt zwingend einen Move-Controller voraus. Doch Ape Escape ist wohl nicht der offizielle vierte Teil der Hauptserie und, wie der schlichte Titel schon sagt, wohl auch kein Spinoff. Was ist es dann?
Meinung:
Es geht jedenfalls wieder um den intelligenten Affen Specter, der eine ganze Affenhorde mitsamt UFO-Flotte kontrolliert, und mit dieser die Weltherrschaft an sich reißen möchte – dabei macht er auch nicht vor Zeitreisen halt. Die anderen Charaktere der früheren Spiele kommen jedoch nicht mehr vor, was den Verdacht nahe legt, dass es sich um einen Reboot der Geschichte bzw. Spielereihe handelt. Hauptcharaktere sind zwei Schwestern, die ihre Oma suchen. Die hatte früher mit Specter, der im Dienste der Wissenschaft ins All geschickt wurde, zu tun – in zahlreichen und hübschen Anime-Zwischensequenzen erfährt man von dem Affen und der Dame. Die Schwestern wollen die beiden finden, und da kommt der namenlose Kumpel/Held alias Spieler gerade recht. Mit einem Gerät, das einem Move-Controller verblüffend ähnlich sieht, soll man auf Affenjagd gehen.
The Ape Train is coming... Und auch die gestaltet sich nicht mehr so wie früher. Denn wo man sich einst in den Levels frei bewegen konnte, da läuft nun alles nur noch auf Schienen ab – ich höre schon so manchen Fan der Reihe schwerer atmen. Das liegt hauptsächlich daran, dass man eben wieder nur den Move-Controller und nicht das Nunchuk-Pendant namens Navigationscontroller einsetzen darf. Nicht mal optional, obwohl man hin und wieder den Blickwinkel mit X und O nach links bzw. rechts drehen muss. Da wäre ein Analogstick unter dem freien Daumen ganz praktisch gewesen – als Spieler ist man sowieso gewohnt, dass beide Hände etwas zu tun haben.
Spitzer Stock? Sowas, sowas... Die Levels laufen also automatisch, während man mit einem Prügel, der wie ein Fächer aussieht, herumwedelt, um so Bananen einzusammeln oder mechanische UFO-Feinde zu vermöbeln. Meistens sind aber viele Gegenstände und Gegner so weit weg, dass man per Move-Taste auf die Schleuder umschalten sollte. Die feuert leider langsamer, als manch einem lieb ist. Es ist nun mal eine Schleuder. Hält das Spiel an, bedeutet das: Affenangriff! Nun kann man immer noch die Schleuder zum Sammeln oder zum Um- bzw. Runterschubsen der Affen verwenden, ohne das Fangnetz kommt man aber nicht weit. Das steuert sich besonders prima, und die Affen lassen sich damit gut fangen. Kommen sie jedoch zu nahe, stehlen sie einige Bananen und flüchten. Wem die gelbe Frucht heilig ist, der zückt sofort die Schleuder und hält das freche Vieh auf, bevor es die Banane „entschärft“.
Nicht zu einfach Manche Affen sind schneller, tauchen hinter Verstecken auf, tragen Gegenstände bei sich. So sehr sich das bisher nach Gelegenheitsspiel anhört, der Schwierigkeitsgrad wird auch den Hardcore-Gamer fordern, besonders da man Medaillen für einzelne Levels wirklich nicht geschenkt bekommt. Abhilfe schaffen da versteckte Batterien, mit dem wir unser Werkzeug je nach Situation (Verfolgung oder Affenattacke) kurzzeitig in einen Bananerator (ich nenne es jetzt mal so, denn er verwandelt Gegner mittels Dauerblitz in Bananen) oder einen spektakulären Affensauger verwandeln können.
Primatenparade Die Affen haben alle unterschiedliche Namen und auch Persönlichkeiten, in der Affzyklopädie (nein, das ist jetzt nicht meine Erfindung) kann man diese auch nachschlagen. Quasi ein Sammelalbum für durchgeknallte Primaten. Ebenfalls freischaltbar sind Minispiele, bei denen man bestimmte Affen per Sniper-Schleuder finden und treffen muss oder im Koop durch einen Parcour fahren muss. Hier steuert ein Spieler dann das Gefährt mit einem Standard-Controller, der andere räumt mit dem Move-Controller Hindernisse aus dem Weg. Die Minispiele sind allerdings nicht sehr zahl- und umfangreich.
Mehr ist machmal doch mehr Zwar wird man Ape Escape keinen Optik-Preis verleihen, Grafisch und technisch gibt es keine Kritikpunkte. Auch Musik, Soundeffekte und die deutsche Sprachausgabe sind ok. Auf Dauer Spaß macht das Spiel aber nur, wenn man sich auf die Herausforderung einlässt, ansonsten hat man schnell alles gesehen und gemacht. Ein paar Werkzeuge mehr, einen richtigen Partymodus mit mehr Minispielen und mehr Bewegungsfreiheit hätten dem Spiel gut getan.
Fazit:
Man merkt es schon an der geringen Anzahl an Trophäen, dass Ape Escape ursprünglich als Downloadtitel und somit wohl noch günstiger geplant war. Sony hat offensichtlich aber gemerkt, dass es für den Verkauf eines Zusatzcontrollers sinnvoll ist, wenn die passenden Spiele im Laden ebenfalls zu haben sind. Für 30 Euro geht der Umfang dennoch in Ordnung, auch wenn die Minispiele zahlreicher sein könnten. Im Grunde ist Ape Escape etwas zwischen Casual- und Coregame – einfach zu lernen aber schwierig zu meistern.
Für viele Fans wird es aber schade sein, dass man sich so weit vom ursprünglichen Gameplay entfernt hat. Dabei wäre es mit dem Einbinden des Navigationscontrollers durchaus möglich gewesen, dass man sich frei bewegen kann. Den hätte man wohl doch lieber zum Starterpack dazulegen sollen, denn langsam frage ich mich, ob ich das Teil nur zum Anschauen gekauft habe.
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