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Hunted: Die Schmiede der Finsternis

Entwickler: inXile Entertainment
Publisher:

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 44 bis 52 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Hinter inXile steckt niemand geringeres als Interplay-Gründer Brian Fargo – in seiner Zeit als CEO entstanden dort Titel wie Fallout und The Bard's Tale. Das Portfolio seiner neuen Firma inXile klingt dagegen weder spannend noch abendfüllend: Nach der humorvollen, aber spielerisch nicht ganz so gelungenen Neuauflage des Barden-Abenteuers konzentrierte man sich auf iOS-Spiele und entwickelte die Konsolenfassung von Line Rider. Nun hat sich Brian Fargo mit Hunted: Die Schmiede der Finsternis wohl einen länger gehegten Traum erfüllt, trug doch sein allererstes Spiel, ein Textadventure, auch den Namen The Demon's Forge – genau wie der Untertitel von Hunted im englischen Original lautet. Ob inXiles Rückkehr auf den großen Schirm geglückt ist, lest ihr jetzt.

Meinung:
Tief im Innern eines Tunnelsystems, umgeben von Tod und Spinnweben, ruft eine Frauenstimme Caddoc, den Krieger, zu sich, und verspricht ihm Reichtum. Caddoc folgt dem Ruf, doch am Ende erwartet ihn etwas Grauenhaftes. Der Krieger erwacht aus seinem Traum und erzählt seiner Gefährtin E'lara davon. Er ahnt, dass der Traum ihm die Zukunft prophezeit.

Reichtum und Ruhm
So mysteriös beginnt Hunted: Die Schmiede der Finsternis. Umso humorvoller geht es dann weiter, wenn das ungleiche Duo - E'lara ist eine elfische Jägerin - auf dem Weg zu einem Mana-Brunnen ist, um einen Auftrag auszuführen. Die beiden sind schließlich Abenteurer, die man für Geld anheuern kann. Doch (Neu-)Gier ist nicht nur menschlich und so haben die beiden bald mehr Probleme als ihnen lieb ist. In der Third-Person-Ansicht steuert man im Prolog bzw. Tutorial zunächst E'lara, die flink mit dem Bogen, aber weniger stark im Nahkampf ist. Caddoc, der Angst vor Krabbelviechern hat, vermutet, dass die beiden hier nicht alleine sind. E'lara schaut sich um, man sieht wie irgendwas hinter dem zerbröckelnden Gemäuer verschwindet. Kurz darauf begegnen mir nicht nur die ersten gegnerischen Käfer, sondern auch schon der erste Bug.

Gears Of The Rings oder Lord Of The Gears?
Das Spiel wollte mir nämlich erklären, wie man – ganz shooterlike – in Deckung geht, zielt und Pfeile abfeuert. Nur ahne ich das nicht, sondern erledige – rollenspieltypisch – die Gegner aus sicherer Entfernung von weiter oben. Ich folge dem Krieger nach unten, und der vor kurzem noch gesprächige Caddoc steht da wie eine Salzsäule, redet und macht nichts mehr. Nirgends geht es weiter, also Neustart vom letzten Checkpoint. Dieses Mal gehe ich runter, lass mir die Deckung erklären und erledige die Biester. Caddoc reagiert prompt und entfernt mit seinem Schwert einen Busch aus der Landschaft, es geht weiter.

Schon im weiteren Verlauf des Tutorials treten weitere Bugs auf. Wieder steht der KI-Partner still, schiebt den Holzkarren nicht aus dem Weg. Keine Ahnung, was ich dieses Mal wieder falsch gemacht habe. Wieder ein neuer Versuch – zum Glück liegen die Checkpoints nicht weit auseinander. Die Frau aus dem Traum, eine Seraphim, ist inzwischen aufgetaucht, schloss einen Pakt mit unseren Helden, und die Hölle brach los. Zu den Käfern gesellen sich Skelette, eine Sidequest verspricht uns eine magische Axt. Zuvor konnte man Waffen aufnehmen und die momentan getragene dabei ablegen. Ich experimentiere mit der magischen Axt herum, auf einmal liegt gar nichts mehr da.

Buguser!
So geht es weiter. Nach der Erklärung von Magie läuft die eigene Figur nicht mehr, Pfeilen kann man beim Fliegen zusehen und in einer Stadt kommen unten plötzlich Unmengen von Gegnern an, als hätte irgendsoein Noob bei WoW zu viel Aggro gezogen. Caddoc prescht los, E'lara kann anscheinend nicht überall runterspringen, und die Pfeile gehen mir langsam aus. Ich muss die Treppe suchen, packe die Klingen aus und finde schließlich neue Pfeile. Plötzlich rennt irgendwo oben ein Gegner wirr hin und her, den man nicht treffen kann. Bis ich überlegt habe, wie man da rauf kommen könnte, hat Caddoc die Arbeit schon erledigt. Er steht plötzlich neben dem Fiesling und gibt ihm ordentlich Saures. Alle Achtung, KI-Kumpane, cleveres Ausnutzen der Spielmechanik! Nicht mehr lange, und beim nächsten MMO ninjalooten dann die NPCs...

Atmosphäre ja, aber...
Es ist lange her, dass ich so ein verbuggtes Spiel getestet habe und das noch auf einer Konsole. Dabei wollte mir Hunted schon von dem frühen Moment an gefallen, als Caddoc und E'lara den Mund aufmachten, und sich gegenseitig Sprüche an den Kopf warfen. Auch die Steuerung ging gleich super von der Hand. Doch es sind nicht nur die Bugs und die auf Dauer etwas eintönigen Landschaften, die ordentlich am Spaßfaktor nagen.
Die Story von Hunted: Die Schmiede der Finsternis weiß irgendwie nicht so recht in welche Richtung sie eigentlich will. Kann man das Spiel gut und gerne als Dark Fantasy bezeichnen, so fängt es wie gesagt zwar mysteriös an, wird dann lustig und wartet dann mit Horrorszenen auf. Das will alles nicht so recht zusammenpassen.

Kein Platz?

Das Ausrüstungssystem ist das nächste Problem. Waffen und Schilde nutzen sich sehr schnell ab, magische Waffen (Überraschung: blauer Text) verlieren ihren Zusatzeffekt und werden schwächer. Ein richtiges Inventar gibt es nicht – was man an Ausrüstung findet, ersetzt das bisher ausgerüstete. Das ist ein Problem, wenn man eine Weile alleine gespielt hat (der Prolog geht nur im Singleplayer) und dann auf Koop wechselt. Man kann dann nämlich nicht einfach den letzten Spielstand laden und jemand steigt mit ein, sondern man muss die freigeschalteten Kapitel im Hauptmenü unter Online-, LAN- oder Splitscreenkoop anwählen. Dabei bekommt man dann eine dem aktuellen Fortschritt entsprechende Ausrüstung, aber nicht das, was man zuvor gefunden hat.

Mehr Sinn und Fun zu zweit
An sich ist das Spiel - wie Resident Evil 5 oder Army Of Two - gemacht, um es mit einem Freund zu spielen. Dank Bugusing des KI-Partners ist es aber auch alleine spielbar – wenn eben nicht gerade die Fehler gegen einen arbeiten. Oder die Umgebung, denn manchmal sucht man etwas, findet es nicht, kommt dann aber über einen bestimmten Punkt hinaus, Gegner tauchen auf und man kommt nicht mehr zurück. Das ist nicht immer gleich ersichtlich, obwohl es einige markierte Stellen gibt, und auch Türen, die beide Helden zusammen öffnen müssen. Für ein Spiel im Fantasy-Setting hat man einfach andere Erwartungen, obwohl es sogar in manchem Shooter (z.B. Bioshock, Resident Evil 5) ein viel besseres Inventarmanagement gibt und man freier in den Levels umhergehen kann.

Dabei sind genügend Ideen (wenn auch oft geliehene) vorhanden, die Hunted spielenswert machen. Man sammelt Kristalle, die oft auch auf Alternativwegen versteckt sind, um damit Fähigkeiten kaufen zu können; z.B. kann E'lara Pfeile anzünden und mit magischen Pfeilen Gegner vereisen. Caddoc generiert Wut (wie ein echter Krieger eben) für Spezialangriffe und versteckte lila Epics gibt es auch. Leider kann man die Charaktere nur an speziellen Steinen wechseln - hier wäre gerade für Singleplayer mehr Flexibilität schöner gewesen.

Wohnzimmer-Frust
Der Splitscreen-Modus ist ein Paradebeispiel, woran es momentan in vielen Spielen mangelt. Warum kann ein Lego-Spiel einen dynamischen Splitscreen haben und ständigen Einstieg eines weiteren Spielers ermöglichen und ein auf Koop ausgelegtes Fantasyabenteuer kann es das nicht? Wenn man mal eben mit einem Kumpel vor dem Bildschirm spielen will, ist Hunted: Die Schmiede der Finsternis jedenfalls nicht zu empfehlen. Links und rechts vom Bild ist ein ordentliches Stück schwarz, und die Bildausschnitte sind somit zu klein. Dabei könnte man hier sogar beim Nahkampf die Kamera noch weiter vom Helden weg fahren, während der andere Spieler mit dem Bogen viel näher an der sexy Elfe steht. Man kann nur hoffen, dass der 3D-Brillen-“Split“-Screen von Sony und der WiiU-Controller gerade in Sachen Wohnzimmer-Koop endlich neue Maßstäbe setzen werden.

Wink an Sony
Ideal wäre in der getesteten PS3-Version von Hunted auch die Verwendung des bisher spärlich genutzten Move-Controllersets gewesen. Hier hätte Sony aber auch schon längst nachhelfen können, indem man einfach eine Emulation des Standard-Dualshocks in die Firmware integriert, so dass ein Spiel gar nicht speziell Move unterstützen muss. Die Tasten bzw. Aktionen müsste man nicht im Spielmenü, sondern über die Cross-Media-Bar umbelegen, wenn man nicht sogar Belegungs-Einstellungen für die einzelnen Spiele direkt von Sony oder von Freunden herunterladen könnte. Ich bin mir sicher, dass es machbar wäre, sogar die Zeigefunktion zum Zielen rein über Controller-Emulation verwendbar zu machen. Die fehlende Move-Unterstützung soll aber kein Kritikpunkt an Hunted sein, das waren jetzt auch genug. Aber als eine Anregung darf es gerne verstanden werden.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelTeils stimmungsvolle Grafik, gute Synchronstimmen, erstklassige Charakter und ein Spielprinzip, aus dem man was machen hätte können. Leider verdirbt einem Hunted: Die Schmiede der Finsternis den Spaß mit zahlreichen Bugs, einer merkwürdig wechselhaften Story und einem mangelhaften Inventar-, Level- und Koopsystem. So mal schnell als Spieler zwei einsteigen, geht nicht, den Splitscreen sollte man gar nicht erst ausprobieren. Hunted hätte so ein tolles Spiel werden können, und viele Fehler hätten beim Testspielen auffallen müssen. Ob sich inXile nochmal an ein großes Spiel traut, oder lieber weiter iPhone-Spiele macht? Das Potential und die Ideen sind auf jeden Fall da, jetzt fehlt nur noch Handwerk und Feinschliff.

Einen Leveleditor gibt es übrigens auch, wenn auch keinen sehr mächtigen. Das Problem: Man muss zunächst im Spiel Gold einsammeln, um dann Elemente für den Editor freischalten zu können.



Hunted: Die Schmiede der Finsternis - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.4375 Grafik: 6.00
Sound: 7.50
Steuerung: 7.25
Gameplay: 5.00
Wertung: 6.4375
  • Tolle Charaktere, gute Atmosphäre
  • Gute deutsche Synchronisation
  • Nette Ideen, besonders im Koop
  • Viel zu viele Bugs, schon im Tutorial
  • Storyausrichtung schwankend
  • Schlechtes Ausrüstungssystem
  • Kein Koop-Einstieg mitten im Spiel möglich, schlechter Splitscreen
  • Grafisch meistens sehr trist

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Rezension vom: 16.06.2011
Kategorie: Action
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