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Motorstorm: Apocalypse

Entwickler: Evolution Studios
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 55 €

Systeme: PlayStation 3

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Schlechtes Timing – das kann man wohl nicht nur bei Motorstorm: Apocalypse behaupten. 2012 soll ja bekanntlich mal wieder die Welt untergehen, und da es zuletzt im Jahr 2000 nicht mal unter Zuhilfenahme der Maschinen (denen es anscheinend egal war, dass es sie im Jahr 1900 noch nicht geben konnte, aller Logikspielchen in SciFi-Filmen zum Trotz) geklappt hat, stehen Untergangspropheten jetzt natürlich unter Zugzwang. Allen voran natürlich Roland Emmerich, der entweder am nächsten visuellen Weltuntergang bastelt oder sich schon irgendwo im tiefsten Bunker einfrieren ließ.
Ja, der Weltuntergang ist in aller Munde, schließlich geht ja auch der Kalender der Maya zu Ende (viel zu spät, wenn ihr mich fragt, oder habt ihr noch irgendwo einen Maya gesehen?) Disaster Report 4 stand auf dem Programm, in Yakuza: Of The End geht es auch mehr um Endzeit statt Verbrechen, und in Motorstorm: Apocalypse dient eine von Erdbeben verwüstete Stadt als Austragungsort für den Racing-Extremsport. Dann kam die Realität und überholte die Fiktion.

Meinung:
Zugegeben, die Naturkatastrophen und gerade Erdbeben gefolgt von Tsunamis scheinen sich in den letzten Jahren zu häufen. Dennoch kann die Natur nichts dafür, wenn wir mit riskanten Dingen wie Atomkraft spielen. Und Revolution Studios, die Macher von Motorstorm: Apocalypse konnten nicht ahnen, dass der Release mit einem der verheerendsten Beben der Neuzeit zusammenfällt. Was also tun? In Japan und in den USA wurde das Spiel zunächst verschoben, in Großbritannien wurde die weitere Auslieferung gestoppt. In Deutschland und vielen anderen Ländern scheint es das Spiel regulär zu geben, und uns ist ebenfalls ein Rezensionsexemplar ins Haus geflattert, auch wenn Sony die Marketingkampagne gestoppt haben soll. Die Situation ist also unklar, doch das soll uns nicht davon abhalten, das Spiel zu testen und wie jedes andere zu behandeln. Schließlich kommt ein Verkaufserfolg Sony zu gute und Sony hat wie andere Spielehersteller ordentlich für die Opfer von Beben und Tsunami gespendet. Und wenn wir hier anfangen, dürfte sowieso kein Spiel und kein fiktionales Werk mehr erscheinen, weil sich überall die Realität widerspiegelt. Und die hat eben positive wie negative Seiten.

Von Lebensmüden und Verückten

In Motorstorm: Apocalypse machen sich die Motorstormer unter Führung von Big Dog mit einem Flugzeugträger auf zu einer evakuierten und von Erdbeben erschütterten, amerikanischen Metropole, um dort das Motorstorm-Festival abzuhalten. Drei Schwierigkeitsgrade repräsentieren drei Charaktere, und so erlebt man zuerst die Geschichte des Anfängers Mash und am Ende schließlich die von Big Dog selbst. Die Story selbst, die mittels Cartoons im MTV-Stil erzählt wird, ist jedoch ziemlich überflüssig. Zwar ergeben sich somit Spezialevents wie „Flüchte in zwei Minuten aus der Stadt, bevor das nächste große Beben beginnt“, diese fallen aber ohnehin hinter den normalen Rennen zurück. Weiterhin sorgen die in der Stadt zurückgebliebenen „Crazies“- Menschen, die alle irgendwie gleich aussehen und immer einen Molotow-Cocktail dabei haben - , sowie die Sicherheitsfirma Dusklite mit Panzern und Hubschraubern für zusätzlichen Stress.

Baufällig
Story und Setting sind es also, die Apocalypse von den bisherigen Motorstorm-Spielen unterscheidet. Zwar wurde die Action in der Reihe schon immer großgeschrieben, hier übertreffen sich die Revolution Studios selbst. Die Strecken sind nicht unrealistisch, jedenfalls nicht bis zu einem gewissen Punkt. Wenn dann aber die Strecke hoch auf den Dächern kommt, bei der umstürzende Wolkenkratzer erst die Fahrbahn vervollständigen, dann will das irgendwie nicht zum Rest und schon gar nicht zu den Vorgängern passen. Die Offroad-Thematik von Motorstorm und Pacific Rift gerät so in den Hintergrund, wenn man auch sagen muss, dass Revolution Studios die Idee Fahrer gegen Naturgewalten konsequent weitergedacht hat.

Streckenreich
Ansonsten überrascht das Spiel aber mit einer sehr großen Anzahl Strecken - etwas mehr als dreißig dürften es sein - , die alle actionreich und sehenswert sind. Zerstörte Highways, Vororte, die Innenstadt, der Hafen wurden alle beeindruckend in Szene gesetzt – Explosionen und zusammenbrechende Bauwerke gibt es zuhauf, überall liegt Müll und Schutt herum. Die Steuerung der unterschiedlichen Boliden ist sehr gelungen, der Schwierigkeitsgrad angemessen. Die Kampagne an sich ist nicht so lang, wird aber auch nicht unnötig gedehnt wie z.B. bei Arctic Storm. Die Effekte - hin und wieder gibt es auch Zeitlupensequenzen bei diversen, gescripteten Zerstörungen – sind grandios, und in 3D auf einem entsprechenden Fernseher kommt alles noch bombastischer rüber. Die Soundeffekte tun ihr übriges, die Musik - eine Mischung aus Techno und Filmmusik - passt zum Setting, hält sich dennoch meistens dezent im Hintergrund.

Splitscreen!
Trophäenjäger werden die Sammelkarten, die verstreut auf den Strecken und oftmals an ganz ungewöhnlichen Abschnitten – wie üblich sind die Kurse sehr offen und verschachtelt – noch lange nach Abschluss der Kampagne suchen. Ein Vierspieler-Splitscreen-Modus ist vorhanden (heutzutage nicht mehr selbstverständlich), und Siege im Storymodus schalten Spezialevents frei. Online kann man nicht nur fahren, sondern auch auf Sieger setzen und mit so erhaltenen Münzen neue Skins, etc. für die Fahrzeuge freischalten. Alles in allem ist Motorstorm: Apocalypse ein absolutes Highlight, wenn nicht die bereits erwähnte Integration der Story wäre.

Fehl am Platz
Die bringt nämlich nicht wenig Zynismus ins Spiel, was vielleicht der wahre Grund für die Verschiebung in Japan ist. So kann man alle „Crazies“, die sich auf den Straßen tümmeln, auch überfahren, was dem Spiel hierzulande eine USK-Freigabe "ab 16" eingebracht hat. Big Dog findet auch nichts dabei, die seien ja schließlich selbst schuld. Und ob es Sinn ergibt, wenn Dusklite mit schwerem Geschütz auf Leute schießt, damit diese aus der Stadt und somit in die Sicherheit verschwinden, ist auch fraglich. Klischees und Zynismus sind für ein Motorstorm-Rezept vielleicht nicht die besten Zutaten, man hätte die Personen und die Comicstrip-Clips einfach weglassen können, und hätte dabei auch sicher ohne Abstriche ein breiteres Publikum angesprochen. Schließlich sorgt Motorstorm: Apocalypse für kontroverse Diskussionen unter Gamern weltweit. Letztlich ist es nur ein spektakuläres Rennspiel, und vielleicht hätte man es bei den Revolution Studios auch so belassen sollen.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch

michaelWer auf actionreiche Rennspiele steht, dem immer realistischer werdenden Naturkatastrophenszenario etwas abgewinnen kann, und sich am Zynismus nicht stört, für den ist Motorstorm: Apocalypse ein Pflichtkauf. Mehr Action wird in keinem anderen Rennspiel geboten, der 3D-Modus setzt dem ganzen noch die Krone auf. Dabei spielt es keine Rolle, ob man lieber offline alleine, mit bis zu vier Mitspielern oder online fährt. Das Spiel bietet für jeden etwas.

Auch wenn das Überfahren der „Crazies“ nicht besonders realistisch aussieht, bleibt dennoch ein kleiner Beigeschmack, und ich denke auch, dass viele Fans der ersten beiden PS3-Motorstorm-Spiele nicht mit der Entwicklung der Reihe zufrieden sein werden. Das Spiel wird weiter für Diskussionen sorgen, den Leuten in Japan wird ein Kauf aber sowieso eher helfen als schaden. Das Setting werden wir wohl ohnehin nicht mehr so schnell in einem Spiel zu sehen bekommen, was sich an der Einstellung von Disaster Report 4 schon erahnen lässt.



Motorstorm: Apocalypse - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.6875 Grafik: 9.25
Sound: 8.50
Steuerung: 8.75
Gameplay: 8.25
Wertung: 8.6875
  • Rasante Endzeit-Action
  • Präzise Steuerung
  • Erstklassiger 3D-Modus
  • Vierspieler-Splitscreen
  • Zynische Story
  • Hat immer weniger mit dem Ur-Motorstorm zu tun

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Rezension vom: 24.03.2011
Kategorie: Action
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