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Homefront

Entwickler: KAOS Studios
Publisher: THQ

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 55,45 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Bereits seit seiner Ankündigung sorgt Homefront für Aufsehen. Schließlich wird in dem neusten Shooter von den Kaos Studios eine der Urängste der Amerikaner Realität - eine Invasion ihres eigenen Landes! In wie weit Homefront auch spielerisch von sich reden machen kann, erfährst Du in den folgenden Zeilen.

Meinung:
Nordkorea gilt bereits heute als Schurkenstaat. Obwohl das Land bettelarm ist, tyrannisiert Diktator Kim Jong-il nicht nur sein eigenes Volk (Wirtschaftskrise, Hungersnot sowie Verletzung der Menschenrechte) sondern auch die Welt seit Jahren mit seinen Kernwaffenprogrammen. Während Kim Jong-il bisher mit Angriffen nur drohte, sieht die Zukunft in Homefront düsterer aus:

Nachdem der "geliebte Führer" im Jahr 2012 verstarb, kam sein Sohn Kim Jong-un an die Macht und führte Nordkorea in eine bis Dato ungeahnte Position. Dank eines Wirtschaftsbooms und einem starken Militär schafft es Nordkorea nicht nur einen Nachbarn nach dem anderen zu annektieren sondern auch etliche Ölbohranlagen unter seine Kontrolle zu bekommen. Auf diese Weise wird es unter dem Namen Großkoreanische Republik zu einer echten Großmacht.
Eine andere Weltmacht verfällt hingegen zusehends. In den 14 Jahren, in denen Nordkorea zu neuer Blüte findet, ereignet sich in den USA nicht nur eine massive Wirtschaftskrise, in deren Folge das Militär drastisch verkleinert werden musste, sondern auch eine Energiekrise und Unruhen im eigenen Volk. All dies schwächt die einstige Weltmacht, so dass Kim Jong-un im Jahr 2025 seine Chance gekommen sieht und eine Invasion startet.

Die Urangst der Amerikaner
Wenn wir zwei Jahre später als Robert Jacob, einem Ex-Piloten, ins Spiel einsteigen, ist die Invasion bereits weit fortgeschritten. Viele amerikanische Städte sind in der Gewalt der Koreaner. Die Einwohner werden aus ihren Häusern gezerrt, werden misshandelt, verprügelt oder gar in aller Öffentlichkeit ermordet. Wer Glück hat und überlebt, wird in ein Arbeitslager gebracht und muss dort unter unmenschlichen Bedingungen schuften und hausen.

Dieses Schicksal ist eigentlich auch für Robert Jacob gedacht, als er eines Morgens von koreanischen Soldaten verschleppt wird. Dass es nicht soweit kommt, verdankt er einzig und allein der „Stimme des Widerstands“, einer kleiner Rebellengruppe, die die Koreaner mit gezielten Anschlägen zermürben und den kleinen Rest der amerikanischen Armee unterstützen wollen. Jacob wird von ihnen aus dem Gefangenenbus befreit und in ihren Reihen willkommen geheißen. Unser Alter Ego lässt all dies wortlos über sich ergehen. Leider wurde ihm keine Stimme verpasst, so dass man sich seine Ängste, Reaktionen etc. leider denken muss.

Schonungslos inszeniert
Die Story, die aus der Feder von John Millius (Apocalypse Now) stammt, hört sich nicht nur drastisch an, sie wird ebenso schonungslos dargestellt. Eine der dramatischsten Szenen bekommt man bereits nach wenigen Minuten zu sehen. So erlebt man während der kurzen Busfahrt, wie ein Elternpaar vor den Augen ihres noch kleinen Kindes kurzerhand exekutiert wird. Solch schonungslose Szenen bekommt man in den nächsten rund fünf Stunden der Singleplayer-Kampagne sehr oft zu sehen.

Ob solch eine Inszenierung wirklich sein muss, ist fraglich. Natürlich ist der Krieg brutal und hässlich, trotzdem sollte man darüber diskutieren, wie uns nicht zuletzt Call of Duty: Modern Warfare 2 eindrucksvoll bewies.

Alles schon mal dagewesen
Was das Gameplay betrifft, gibt es leider nur wenig Spektakuläres zu berichten. Denn was dem Spieler in der Singleplayerkampagne geboten wird, hat man leider alles in irgendeiner Form in anderen Ego-Shooter gesehen. Selbst Schleichen oder getarntes Vorangehen, wie man es von einer Widerstandsgruppe normalerweise erwarten würde, gibt es nur sehr selten. Stattdessen wird man zusammen mit ein paar Kollegen durch die einzelnen Levels gelotst und muss dabei in guter alter Rambo-Manier alles wegschießen, was einem vor die Flinte kommt. Auch den coolen Goliath, ein ferngesteuertes Vehikel, das nach dem Anvisieren auf die Gegner feuert, dürften Call of Duty: Modern Warfare 2-Spieler bereits aus einer Spezialeinheiten-Mission kennen.

Zum Glück gibt es dennoch einige abgefahrene Szenen. Neben den bereits erwähnten Goliath-Einsätzen fällt mir hier z.B. der Hubschrauberflug im sechsten Level oder das Humvee-Geschütz, welches man selbst betätigt darf, ein.

Wo bleibt denn der Panzer?
Ergänzt wird die Handlung natürlich mit allerlei gescripteten Events, die zwar gut aussehen und auch viel Action bieten, aber das Spielgeschehen immer wieder abrupt unterbrechen. Einige dieser Events werden nämlich erst dann ausgelöst, wenn man einen bestimmten Punkt der Karte erreicht hat. Geht man während eines Kampfes in Deckung, kann es passieren, dass der Punkt nicht überlaufen wurde und der anrollende Panzer einfach nicht erscheint. Stattdessen hüpfen immer mehr nordkoreanische Infanteristen über den Zaun.

In solchen Momenten merkt man deutlich, dass leider kein Ausnahmetitel im Konsolenschacht liegt. Ein weiteres Indiz dafür ist die eher maue KI. Während unsere Kameraden, die wir leider nicht selbst befehligen können, noch halbwegs schlau in Deckung gehen, sind die Gegner wohl völlig ohne Hirn auf die virtuelle Welt gekommen. Statt Schutz zu suchen, laufen sie schnurstraks vor unser Visier. Als ob das nicht genug wäre, scheinen sie auch noch taub zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass man sich ein ums andere mal völlig unberührt in kürzester Distanz an ihnen vorbei schleichen kann. Hier hätte es wirklich etwas mehr Feinschliff gebraucht. Denn so können einen nur unfaire Situationen, in denen man zahlenmäßig völlig unterlegen ist, Probleme bereiten.

Das war es schon?
Ein weiterer, bereits viel diskutierter Kritikpunkt, betrifft die Spielzeit. Wenn man nicht gerade alle 61 versteckten Notizen ausfindig machen will, kann man die Singleplayer-Kampagne nämlich problemlos in fünf Stunden durchspielen. Das dies eine Frechheit ist, hat auch THQ eingesehen und für den nächsten Teil wohl Besserung versprochen.

Sound hui, Optik Mittelmaß
Während das Setting mit seinen halb zerstörten Vorgärten, Hinterhöfen, Supermärkten, Hooters-Restaurants usw. jede Menge Authentizität übermittelt, lässt die Optik einiges zu wünschen übrig. Es gibt jede Menge unschöne Texturen und auch die Mimik der ansonsten recht gut gestalteten Charaktere lässt zu wünschen übrig. Dem gegenüber stehen gute Animationen, nette Effekte und zahlreiche liebevolle Details, die meist erst beim zweiten Blick auffallen.
Der Sound ist überwiegend positiv. Abgesehen von der mittelmäßigen deutschen Synchro, gibt es kernige Waffengeräusche, wuchtige Explosionen und einen guten Soundtrack auf die Ohren.

Multiplayer-Modus – das absolute Highlight!
Das absolute Highlight und wohl auch für viele der eigentliche Kaufgrund, ist der Multiplayer-Modus. Und das zu Recht! Auch wenn das Angebot mit nur sechs Maps und Klassen, sowie zwei verschiedenen Modi auf den ersten Blick eher Mau aussieht, hat es einer der beiden Modi gehörig in sich. Neben dem mittlerweile obligatorischen Team-Deathmatch sorgt nämlich vor allem die Bodenkontrolle für jede Menge Action. Hier gilt es jeweils drei Kontrollpunkte für sein Team zu erobern. Sobald die drei Punkte eingenommen sind, endet das Spiel nicht etwa sondern geht in einem anderen Abschnitt in die nächste Runde. Erst wenn ein Team zwei Runden für sich entscheiden konnte, hat es das Spiel gewonnen. Auf diese Weise muss man sich immer wieder auf neue Umgebungen und Gegebenheiten einstellen, was das Spielen sehr abwechslungsreich gestaltet.

Was soll ich mir bloß kaufen?
Ein weiterer sehr interessanter Punkt, der Homefront von allen bisherigen Ego-Shootern abhebt, ist das Battlepoint-System. Dies ist eine Art Währung, mit der man sich neue Waffen, Westen oder gar Panzer kaufen kann. Zu Anfang hat man natürlich nur eine kleine Anzahl an Punkten. Erst wenn man zum Beispiel Gegner erledigt oder bei einem Kill assistiert hat, bekommt man weitere Battlepoints auf sein Konto gutgeschrieben. Besitzt man genug Punkte, darf der Spieler beim nächsten Respawn mit einer Schutzweste, verschiedenen Drohnen oder eine Panzerfaust für Unruhe sorgen.

Für erheblich mehr Punkte kann man sich sogar in Fahrzeuge wie etwa einem Humvee, Panzer oder Helikopter setzen und den Gegner auf diese Weise gehörig einheizen. Spieler, die nicht so erfolgreich sind, aber dennoch in einen Panzer steigen wollen, können sich für vergleichsweise wenig Punkte einen Beifahrerplatz erkaufen. Dieses System sorgt dafür, dass die Matches brachialer und damit auch actionreicher werden.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert stefanHomefront hätte ein ganz besonderes Spiel werden können. Die Story und das Setting sind nämlich außergewöhnlich und erfreulich frisch. Doch leider hat man es nicht geschafft, daraus mehr als eine nur fünfstündige Kampagne zu machen, die zudem wenig Besonderes zu bieten hat. Statt spannender Guerilla-Kämpfe, die sich hier wirklich angeboten hätten, bekommt man überwiegend 08/15-Massen-Schießereien geboten. Dank der teils dümmlichen KI ist das Ballern nicht einmal besonders spannend.

Immerhin rettet der Multiplayer-Modus das Spiel vor dem Totalabsturz. Dieser ist dank interessanter Neuerungen, wie den Battlepoints oder dem Battle-Commander und spannenden Multiplayer-Schlachten eine echte Battlefield und Call of Duty-Alternative.
Schlussendlich ist Homefront zwar ein nettes, aber leider kein außergewöhnliches Spiel geworden.

Homefront - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8 Grafik: 8.00
Sound: 8.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 8
  • Spannendes Szenario
  • Gute Soundeffekte
  • Viele Details
  • Abwechslungsreicher Multiplayer-Modus
  • Battle-Commander-Modus
  • Kurze Kampagne
  • Schwache KI-Gegner
  • Viele Scriptet-Events
  • Schlechte deutsche Synchro
  • Teils matschige Texturen

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Rezension vom: 19.03.2011
Kategorie: Action
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