Create
Entwickler:
Kein Hersteller
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
q €
Systeme:
PlayStation 3, Wii, Xbox 360
Inhalt:
Shooter und Rennspiele sind eine feine Sache. Allerdings möchte ich nicht immer alles mit großen Rumms zerstören oder mit 200 Sachen über den Asphalt rasen. Manchmal möchte ich auch mal leisere Töne anschlagen, etwas erschaffen und meine grauen Gehirnzellen auf Trab bringen. Wenn man nicht gerade PS3- (LittleBigPlanet) oder NDS-Besitzer (Crazy Machines) ist, war das bis jetzt gar nicht so einfach. Doch nun gibt es EA’s Create, dass neben PS3- und Wii- nun auch allen Xbox 360-Fans das Knobeln ermöglicht. Inwieweit das Gehirn dabei allerdings gefordert wird, haben wir für dich getestet.
Meinung:
Das Spielprinzip von Create ist schnell erklärt: Setze Deine Fantasie ein und gestalte jedes der 14 Szenarien nach Deinen Vorstellungen. Mit bunten Tapeten, Blumen, Wolken, Lebewesen oder Gegenständen wie zum Beispiel Karussells und Parkbänken lassen sich die anfänglich trist aussehenden 14 Szenarien ganz nach Deinem Geschmack gestalten. So kann man eine kleine Parkanlage anbauen oder den Boden in Holzoptik erstrahlen lassen. Als Belohnung für die Mühe gibt es sogenannte Funken (Nein, liebe Kölner, hier sind nicht rote, blaue oder gelbe Funken sondern Lichtfunken gemeint), mit denen sich nach und nach mehr Gegenstände freischalten lassen.
Das Herzstück des Spiels
Die freigeschalteten Gegenstände werden im eigentlichen Herzstück des Spiels benötigt. Denn das Gestalten der Welt ist eigentlich nur eine nette Dreingabe bzw. Mittel zum Zweck, die eigentliche Aufgabe besteht darin, die zahlreichen Kettenreaktions-Puzzles (von denen es pro Szenario zehn Stück gibt) a la Crazy Machines, LittleBigPlanet und Konsorten zu lösen. Zu Anfang des Spiels sind die Aufgaben noch recht simpel. So muss man z.B. einen Monstertruck über den Create-Schriftzug oder einen Eiswagen mittels einer Rakete über einen Abgrund springen lassen.
In späteren Szenarien werden die Aufgaben natürlich immer schwerer, so dass man sich schon gehörig anstrengen muss, um sie erfolgreich abzuschließen. Erschwert wird das Ganze auch noch durch die sehr gut funktionierende Physik-Engine. Die lässt nämlich alles physikalisch korrekt fliegen/fallen, so dass man auch diesen Punkt in seine Aufbauten mit einberechnen muss.
Der Fantasie Grenzen gesetzt
Leider sind gerade bei den Kettenreaktionen der Fantasie Grenzen gesetzt. Denn obwohl das Spiel Create heißt, darf man nur bedingt kreativ sein. Anstatt ganz nach Belieben vorzugehen, werden einem pro Aufgabe bestimmte Gegenstände wie zum Beispiel Rampen, Ventilatoren, Raketen, Luftballons, Magnete, Teleporter etc. zur Verfügung gestellt. Mit diesen muss man dann die Aufgaben lösen - als Belohnung winken auch hier wieder Funken. Wie und wo man die Gegenstände einsetzt, ist natürlich jedem selbst überlassen, dennoch ist es bedauerlich, dass man nicht selbst entscheiden kann, welche Gegenstände man nutzen möchte.
Präsentiere Deine Kreationen
Neben den Herausforderungen gibt es auch noch den sogenannten Create-Frei-Modus. Hier darf man sich wieder voll entfalten und ein Stück Land ganz nach Belieben kreieren und dekorieren. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit eigene Herausforderungen zu bauen und mit dem sogenannten Schnappschuss online der ganzen Create-Community zu präsentieren und von ihr bewerten zu lassen. Die besten Schnappschüsse werden zudem auf der Create Wall of Fame, welche sich wiederum auf der offiziellen Create-Site befindet, besonders hervorgehoben.
Egal wie, frickelig ist es immer
Create kann unterschiedlich gesteuert werden. Auf der PlayStation 3 darf der Spieler mit der herkömmlichen Gamepad- oder aber mit der neuen Move-Steuerung spielen. Welche Art nun besser ist, muss jeder für sich bestimmen. Tatsache ist, das beide Steuerungs-Varianten nicht sehr genau sind und das millimetergenaue Platzieren der Gegenstände eine ruhige Hand und viel Geduld erfordern.
Das gleiche Problem gibt es auch bei der Kamera, die nicht immer das zeigt, was man eigentlich sehen will. Dafür ist die Grafik recht schön anzuschauen. Alles ist kunterbunt und die verschiedenen Gegenstände sind ebenfalls recht ansehnlich geworden. Der Sound passt sich dem Rätsel-Thema hervorragend an, bleibt dezent im Hintergrund und nervt nicht mit irgendwelchen Technobeats oder Fahrstuhlmusiken.
Fazit:
 Ich bin von Create etwas enttäuscht. Der Titel verspricht mehr Freiheiten, als das Spiel erlaubt. Schließlich würde ich gerne die Herausforderungen ganz nach meinem Geschmack lösen. Dennoch ist Create kein Flop. Wenn man sich einmal damit abgefunden hat, dass man mehr tüftelt als kreiert, kann man dennoch seinen Spaß mit dem Spiel haben.
Die zahlreichen Herausforderungen fordern den Spieler zumindest im späteren Verlauf.
Leider bleibt der fade Beigeschmack, dass noch mehr möglich gewesen wäre und EA einen Großteil des vorhandenen Potenzials leichtfertig verschenkt hat.
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Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert
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Grafik: 8.00
