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Gray Matter

Entwickler: dtp entertainment
Publisher: dtp entertainment

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 36 bis 44 €

Systeme: PC, Xbox 360

Inhalt:
Adventures gehören auf den PC. Zumindest war es lange Zeit so, und zahlreiche Genrevertreter blieben der Plattform auch als Exklusivtitel erhalten. Doch seit DS, Wii und Handys mit kapazitiven Touchscreens ihre alternativen Steuerungsmethoden unters Spielervolk brachten, bekam das Wörtchen Multiplattform auch hier eine immer größere Rolle. Gray Matter, das lang erwartete, neue Spiel der amerikanischen Sierra- und Gabriel Knight-Veteranin Jane Jensen, findet nun seinen Weg auf die Xbox 360 - wer hätte das gedacht.

Meinung:
Natürlich, von der Entwicklung her ist es für ein kleineres Studio wohl die beste Lösung, neben der PC-Version auch eine für die 360 zu programmieren. Das gab es schließlich schon öfter. Trotzdem musste ich mich zuerst fragen, wie ich mir denn ein Adventure auf einer Konsole mit klassischer Steuerung überhaupt vorstelle. Ich dachte an die Render-Hintergründe von Resident Evil und Final Fantasy VII, damals auf der PSX. Schließlich ist das Grafik-Adventure nicht nur schon sehr alt, es stecken auch viele seiner Elemente in anderen Genres. Durch vorgezeichnete Hintergründe laufen, mit hervorgehobenen Objekten interagieren, das Inventar verwenden - ja, das geht auch mit einem Gamepad, und nicht erst seit gestern. Und schließlich konnte schon Cloud Strife auf eine Hotspot-Funktion - zumindest für Ein- und Ausgänge - zurückgreifen.

In einer stürmischen Nacht...
Doch widmen wir uns zunächst der Geschichte von Gray Matter. Samantha Everett streift mit Motorrad und Hase durch England und hält sich mit Zaubertricks über Wasser. Als sie in einer Unwetternacht eine Panne hat, ergreift sie die Chance und nimmt den Platz einer Studentin ein, die sich in letzter Sekunde gegen ein Vorsprechen als Assistentin eines sonderbaren Wissenschaftlers mit Phantom-der-Oper-Tick, der in einem großen und düsteren Anwesen wohnt, entscheidet. Zuerst will Sam nur eine Weile bleiben, doch Bezahlung, gutes Essen, ein warmes Bett und nicht zuletzt eine nette Haushälterin lassen ihre Bedenken schnell verschwinden. Außerdem bietet sich der jungen Straßenkünstlerin im nahen Oxford die Gelegenheit in eine legendäre Zauberervereinigung aufgenommen zu werden. Doch bald geschehen merkwürdige Dinge, und Sam muss sich fragen, was die Experimente ihres Chefs Dr. Styles damit zu tun haben.

Magisch
Gray Matter ist in mehrere Kapitel unterteilt. Diese Kapitel an sich spielen sich recht nichtlinear. Es gibt mehrere Aufgabenstränge, die man erledigen muss, um ein Kapitel zu beenden. Man kann sich das grafisch und in Prozentzahlen anzeigen lassen, um zu sehen, wie weit man mit welcher Aufgabe ist. Das alles hat den Vorteil, dass man solange woanders weitermachen kann, wenn man mal bei einem Rätsel hängt.

Die genretypischen Dialoge und "kombiniere-Inventargegenstand-A-mit-Objekt-B"-Rätsel werden hierbei gut durch Sams Zauberbuch ergänzt, aus dem man bei manchen Personen Tricks einsetzen muss, um beispielsweise einen Gegenstand auszutauschen oder für kurze Zeit verschwinden zu lassen. Es öffnet sich hierbei ein separater Bildschirm, bei der man dann eine Abfolge konstruiert, die in etwas der im Zauberbuch entsprechen muss. Man legt dann z.B. einen Gegenstand in eine Hand, kann ihn benutzen, in die Umgebung legen, oder ihn in Ärmel, Hosentasche oder auch in die andere Hand wandern lassen. Zusammen mit der Möglichkeit, das Gegenüber abzulenken, erstellt man dann eine Kette von Aktionen, deren Punkte vom Spiel abgehakt werden, sollten sie funktionieren. Da kann es schon mal vorkommen, dass man zwar den Anfang richtig gewählt hat, es in der Mitte oder auch erst zum Schluss hapert. Die Aktionskette wird dann einfach so weit abgehakt, wie sie funktioniert.

Wissen ist Macht
Damit dieses Gameplay, das sich durch die Aufgaben und Zaubertricks schon ein bisschen von anderen Adventures unterscheidet, auch funktioniert, kann es natürlich nicht angehen, dass die Protagonistin lange an einem Schauplatz fest hängt und nicht weg kann. Dem ist auch nicht so. Die Bushaltestelle ist immer der zentrale Punkt von Oxford: Hier öffnet sich eine Karte, an der alle besuchbaren Orte in Oxford und Umgebung angezeigt werden. Diese werden im Verlauf des Spieles auch immer mehr. An der Farbe der Beschriftung erkennt man zudem, an welchem Ort in diesem Kapitel noch etwas zu erledigen ist, bzw. ob man noch Bonuspunkte - die man nur für Erfolge und nicht für die Lösung des Spiels braucht - erhalten kann. Ist die Schrift des Schauplatzes ausgegraut, braucht man den Ort vorerst nicht mehr zu besuchen.

Das Rad neu erfunden?
Wie eingangs erwähnt, ist für ein Adventure auf einer Konsole die Steuerung sehr wichtig. Und tatsächlich darf man sich mittels Analogstick frei über die nur dezent animierten und teilweise mit unbeteiligten Passanten aufgepeppten, vorgezeichneten Schauplätze bewegen. Leider ist das ziemlich unnötig. Denn anstatt, dass man hervorgehobene Objekte oder gesprächsbereite Personen direkt mit einem Tastendruck anwählt, nachdem man sich vor sie hingestellt hat, haben die Entwickler eine neue und gewöhnungsbedürftige Art der Interaktion eingeführt: Hält man einen der Trigger gedrückt, öffnet sich ein Ringmenü, von dem aus man alle Personen, Ausgänge und Objekte des aktuellen Schirmes anwählen kann.

Dabei dreht man den Zeiger so lange, bis man an eine hervorgehobene Stelle des Menüs kommt - ein dezentes Vibrieren des Controllers weist ebenfalls darauf hin. Nun wird die Stelle im Raum z.B. mit einem Betrachten oder Interagieren-Symbol markiert, und man kann mit A die Aktion ausführen. Lässt man den Zeiger noch eine Weile dort, ehe man den Knopf drückt, so wird auch noch der Name der Person bzw. des Gegenstandes eingeblendet. Um die Hotspot-Funktion zu aktivieren, muss man einfach die Back-Taste drücken, dann erscheinen alle Namen auf einmal auf dem Schirm. Das alles ist sehr gewöhnungsbedürftig, und geht zwar schnell vonstatten, wenn man sich etwas eingespielt hat, gefällt mir persönlich aber nicht so gut, wie die einfache und intuitive Lösung, die auch in Action-Adventures und Rollenspielen verwendet wird.

Gut gesprochen
Was die Grafik angeht, so bietet Gray Matter Standardkost, die nicht herausragt, aber auch nicht zu billig wirkt. Viel mehr Mühe hat man sich bei der Musik und der Synchronisation gegeben. Alle Stücke sind sehr stimmig und passen zum Spiel, egal ob instrumental oder gesungen. Die deutschen Sprecher waren sichtlich professionell, nichts klingt wie abgelesen. Ein großes Lob hierfür, da kann sich so mancher große Publisher eine gehörige Scheibe abschneiden.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch

michaelAdventures haben auf der Konsole sicher keinen leichten Stand, die Umsetzung ist dem Entwickler Wizarbox und dem Publisher dtp ziemlich gut gelungen. Zwar könnte die Steuerung passender sein, dennoch gewöhnt man sich auch an das für diesen Zweck eher untypische Ringmenü.
Die Story des Spiels kommt zwar nur langsam in Fahrt, durch die Aufgaben und Rätsel bleibt man trotzdem gerne am Ball. Die gezeichneten und nur leicht animierten Zwischensequenzen dürften nicht jedermanns Geschmack sein, bei der Synchronisation gibt es allerdings überhaupt nichts zu meckern - im Gegenteil.

Am Ende bleibt ein gutes Spiel, das Adventurefans auch gerne an der Konsole spielen können. Kein Blockbuster, eher eine kleine Veröffentlichung, aber definitiv keine schlechte.



Gray Matter - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.8125 Grafik: 7.50
Sound: 8.50
Steuerung: 7.00
Gameplay: 8.25
Wertung: 7.8125
  • Gelungene Atmosphäre, gute Rätsel
  • Hebt sich durch Zaubereien und Aufgaben etwas ab
  • Erstklassige Synchronisation
  • Steuerung gewöhnungsbedürftig

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Rezension vom: 27.11.2010
Kategorie: Adventure
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