Die Sims 3
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40-52 €
Systeme:
DS, PC, PlayStation 3, Wii, Xbox 360
Inhalt:
Eigentlich ist das hochgelobte Simulations-Game Die Sims ein trauriger Spiegel der weltlichen Realität. Da muss man also tatsächlich die Begebenheiten des Alltags virtuell erleben, weil man es in der Realität nicht mehr auf die Reihe bekommt. Zumindest ist so manche kritische Betrachtung des EA-Games nicht von der Hand zu weisen. Allerdings weckt Die Sims ferner auch Phantasien und Wünsche und spiegelt Sehnsüchte wieder, die man ggf. nur in diesem Rahmen befriedigen kann. Und davon abgesehen: Das Ganze macht Spaß, sehr viel Spaß sogar, weshalb man sein Urteil mit Bedacht sprechen sollte. Doch wie sieht es nun mit dem neuen Konsolenabenteuer von Du und Ich aus?
Meinung:
Nun, insgesamt ist die Umgebung des dritten Sims-Titels auf den aktuellen Konsolen leider etwas dürftiger gestaltet als in den vergleichbaren PC-Variante. Zwar geistert man mit seinen Figuren auch hier durch das besonnene Küstenstädtchen Moonlight Bay, allerdings ist man auch auf genau dessen Umgebung beschränkt. Die Kreation neuer Orte und Örtlichkeiten ist als Modus Operandi nicht vorhanden, was auf Dauer schon ein bisschen frustrierend ist. Denn bei allem Suchtpotenzial ist das Drumherum von Moonlight Bay irgendwann erschöpft. Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht in der Steuerungskomponente. Und um es direkt auf den Punkt zu bringen: Das Gamepad kann die PC-Maus definitiv nicht ersetzen. Aber, und das ist eine beruhigende Erkenntnis: Es ist ein würdiger Ersatz.
Die virtuelle Schöpfungsgeschichte Die Sims 3 zeigt in Sachen Spielaufbau keine wesentlichen Neuerungen im Vergleich zu den vorherigen Titeln. Man kreiert zu Beginn diverse Figuren und bestückt sie mit Attributen und Eigenschaften, die sich im späteren Spielverlauf mehr oder weniger bezahlt machen sollen. Allerdings sollte man mit Bedacht vorgehen, denn einmal erworbene Charakter-Qualitäten lassen sich nachher kaum mehr ablegen und können auch in halbwegs segensreichen Situationen noch zum Fluch werden. Gerade die Frage, ob man nun einen introvertierten Typen erstellen soll oder am Ende doch eher den Party-Hengst bevorzugt, kann hier ganz entscheidend für das sein, was man im Nachhinein noch alles erleben soll.
Hat man sich schließlich für ein bestimmtes Profil entschieden, erkundet man sehr freizügig die Umgebung von Moonlight Bay. Leider sind zu Beginn längst nicht alle Häuser und Räumlichkeiten zugänglich, so dass man sich hier Schritt für Schritt herantasten muss. Sobald man schließlich einen Platz entdeckt hat, der lukrativ genug scheint, um sich dort niederzulassen, kann man sich in aller Bequemlichkeit mit dem Ausbau und der Gestaltung der eigenen häuslichen Umgebung beschäftigen. Schade ist lediglich, dass nicht sonderlich viele Deko-Artikel zur Auswahl stehen, um die eigenen vier Wände auch ansprechend zu gestalten. Abgesehen von möblierten Basics kommt die Kreativität hier nicht ganz auf ihre Kosten.
Eine ständige Entwicklung Richtig interessant wird es schließlich dann, wenn die eigenen Fähigkeiten auf die Probe gestellt werden bzw. man feststellt, dass man mit gewissen Situationen einfach noch überfordert ist. Wer beispielsweise nicht das nötige Selbstbewusstsein mitbringt, sollte im Kontakt mit dem anderen Geschlecht seine Schwierigkeiten bekommen. Fehlt es indes an handwerklichem Geschick, wird man die ersten Reparaturarbeiten im Haus nicht einfach so bewältigen können. Diese Attribute kommen schließlich auch zum Zuge, wenn man sich für einen bestimmten Karriereweg zu entscheiden gedenkt. Insgesamt kann man ganze 11 Richtungen einschlagen, bei denen ganz unterschiedliche Fähigkeiten und Eigenschaften gefragt sind. Von konservativen Geschichten wie dem Polizeijob bis hin extrovertierten Jobs als Stadionrocker ist alles möglich.
Das A und O - Das Miteinander Letzten Endes geht es aber auch in Die Sims 3 darum, sich mit seinen Mitmenschen zu arrangieren, Kontakte zu knüpfen, Beziehungen einzugehen, Krisen zu überwinden, Konflikte zu bewältigen und sich schließlich für eine Person zu entscheiden, mit der man tatsächlich den Bund der Ehe eingehen möchte. Die Interaktion mit den übrigen Charakteren funktioniert natürlich in erster Linie auf Basis von Gesprächen, bei denen das Spiel immer wieder Auswahlmöglichkeiten bietet, in welche Richtung man den Dialog lenken möchte. Man kann Verstimmungen und Enttäuschungen ebenso zum Ausdruck bringen wir liebreizende Worte, und in manchen Passagen kann man hier sogar wirklich tief bohren und inhaltlich wahrlich Interessantes diskutieren. In diesem Sinne kommt es auch permanent zu Herausforderungen, die zu meistern Punkte einbringt, die man später gegen Fähigkeiten und andere Updates eintauschen kann. Unterm Strich ist das Ganze besonders in diesem Punkt realistischer denn je zuvor.
Das Karma als Hilfe Damit man nicht ständig frustriert durch die Gegend läuft, wenn dann doch einmal eine Konversation schief gelaufen ist oder bestimmte Herausforderungen das Gemüt bedrücken, haben die Entwickler im dritten Teil der Serie eine Karma-Leiste integriert, mit der man gewisse Daseinszustände schlagartig wieder verändern kann. Hat man beispielsweise einen der Sims über längere Zeit vernachlässigt und erlebt ihn sehr gebeutelt, kann man mithilfe der Karma-Leiste sein Wohlbefinden mit einem Knopfdruck wieder verbessern. Das mag der Sache ein wenig Realitätsnähe nehmen, ist aber als Hilfesmittel immer ganz angenehm, da es einem viel Mühen bei der Aufbereitung von Problemen erspart. Und außerdem ist es eine der prägnantesten Neuerungen im Spielsystem, das weitestgehend erhalten geblieben ist, und nur fokussiert Verbesserungen anvisiert hat.
Fazit:
Konsole oder PC? Nun, die Frage erübrigt sich insofern, als dass es auf dem klassischen Rechner mehr Optionen und eine bessere Steuerung gibt. Als Variante für die PS3 ist Die Sims 3 aber sicherlich ein Gewinn für das hier doch sehr stark vernachlässigte Simulations-Genre, da die Systematik und das Gameplay mal wieder durch die Bank überzeugen. Moonlight Bay mag zwar hier und dort noch ausbaufähig sein, doch letzten Endes kann man hier unzählige Stunden verbringen, Konversation führen und muss sich irgendwie nie wirklich langweilen. Lediglich die Ladezeiten machen dem ganzen ab und an einen Strich durch die Rechnung und gestalten sich ziemlich langweilig. Ansonsten kann man denjenigen, die Die Sims 3 bislang noch nicht besitzen, diesen Neuling nur wärmstens empfehlen!
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Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes
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