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R.U.S.E.

Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 61,76 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Schon nach der ersten Vorschau war klar, dass R.U.S.E. vieles anders machen wird und im Gegensatz zu einem eher klassischen RTS Spiel wie Starcraft 2, voll auf Innovationen setzt. Ein Wagnis, das Eugen System mit R.U.S.E. einging, ein Wagnis das sich allerdings gelohnt hat, denn schon lange habe ich kein so cleveres und frisches Strategiespiel gespielt – das stellenweise eher an ein Schachspiel erinnert. Doch ist das auch massentauglich?

Meinung:
Um es vorweg zu nehmen, so innovativ das Gameplay ist, in Sachen Story und Setting präsentieren die Entwickler altbewährtes – leider! Denn man erlebt als Spieler nichts Anderes als eine ziemlich austauschbare, mit eher mittelmäßigen Rendersequenzen erzählte Geschichte, im zweiten Weltkrieg. So kämpft man mal wieder mit den Alliierten (Engländer, Amerikanern, Russen und Franzosen) gegen die bösen Deutschen und Italiener. Das Ganze schmeckt so aufregend wie trockenes Brot. Glück für R.U.S.E., dass es im Gegensatz zu Starcraft 2 nicht auf die Karte Atmosphäre und Story setzt, sondern seine Trümpfe voll und ganz aus den strategischen Schlachten zieht.

Bevor man sich aber ins Schlachtgetümmel stürzt, hat der Spieler im sehr spartanischen Spielmenü die Auswahl, die dem Titel eine wahrhaftige Langzeitmotivation schenkt. Denn neben der Kampagne, darf sich der Hobbygeneral noch im Operationsmodus und dem umfangreichen Multiplayer austoben. Wobei der Operationmodus knackiger ist und teilweise sogar im Koop bestritten werden kann. Den größten Spaß wird man bei R.U.S.E. allerdings im Multiplayer gegen menschliche Gegner haben und das liegt am innovativen Spielkonzept.

Table Top mit einer Runde Poker
Die Spielmechanik von R.U.S.E. zieht ihren Reiz aus dem einzigartigen strategischen Ansatz, mehr General zu sein, der auf seinem Kommandotisch, ähnlich wie in einem Table Top Spiel a la Warhammer, große Verbände verschiebt und gleichzeitig durch sogenannte Listen das Pokern ermöglicht.

Ein Gameplay, das sich von den anderen Echtzeit Strategiespielen merklich abhebt. Es gibt keine Einheit, mit der man den Gegner einfach überrennt, Quantität nicht über Qualität siegt oder man sich in Aufrüst- und Ausbauorgien verlieren muss. R.U.S.E. arbeitet mit einem an sich klassischen Stein-Schere-Papier Prinzip, das viel Wert auf Geländevorteile legt und seinen Reiz aus dem richtigem Zusammenspiel zwischen unterschiedlichen Truppen zieht. Auch geht es weniger um Scharmützel auf kleinen Maps, sondern um groß angelegte Schlachten auf weitläufigem Terrain.

Knackiges Spielgefühl

Eine Einheit der einfachsten Infanterie in einem Waldstück oder Dorf positioniert, nimmt jedes Panzerregiment per Hinterhalt auseinander. Hat der Gegner aber einen Aufklärer dabei, wird der Hinterhalt aufgedeckt und von den Panzern auseinandergenommen. Hier würde dem Infanterieregiment nur ein weiteres Regiment eines Panzerabwehrgeschütz nützen, das mit seiner enormen Sichtweite jeden Panzer zu Kleinholz verarbeitet. Aber auch dieses Panzerabwehrgeschütz kann man wiederum kontern. Keine Einheit ist sinnlos, richtig eingesetzt sogar extrem mächtig.

Dabei ist in R.U.S.E. die Sichtweite im Zusammenspiel mit dem Gelände der Einheiten von enormer Bedeutung. Um jede angewählte Einheit befindet sich ein kontextsensitiver blauer Kranz, der die maximale Sichtweite darstellt und je nach Einheit unterschiedlich groß ausfällt. Durch Gelände wie Hügel, Dörfer oder Wälder wird dieser Kranz durchbrochen und es entstehen so tote Winkel, in deren Bereich keine Einheiten beschossen werden können. So kann man diese Winkel als Gegner zur Deckung nutzen, bzw. selbst dafür sorgen möglichst keiner dieser Winkel zuzulassen, um optimalen Beschuss zu gewährleisten.

So entwickeln die Partien in R.U.S.E. ein knackiges Spielgefühl aus dem Nutzen von Gelände und der Symbiose von Einheiten, die man ganz General in schachartiger Manier über das Schlachtfeld schiebt. Diese besondere Atmosphäre wird vor allem durch die Ansicht unterstützt, als das man eben nicht wie herkömmlich die Einheiten selbst sieht, sondern in einer etwas entrückten Ansicht Chipberge wie bei einem Casinoabend über das Gelände schiebt. Sofern man eben nicht direkt ins Geschehen hineinzoomt.

Pokerface
Stein-Schere-Papier ist schön und gut, überraschend wird es dann aber mit den Listen. Durch diese hebt sich R.U.S.E. ein weiteres Mal erfrischend vom Einheitsbrei ab. Eine List ist ein Ass im Ärmel, das für die eigene Armee enorme Vorteile bringt. Wichtig hierbei ist zu wissen, das die gesamten Schlachtfelder in R.U.S.E. in viele Sektoren eingeteilt sind, eine List dabei aber immer nur auf einen einzigen Sektor wirkt.

Spiele ich z.B. den Spion aus, sehe ich selbst ohne Aufklärer alle versteckten Einheiten des Gegners im gewählten Sektor. Umgekehrt kann ich durch die List Funkverkehr meine eigenen Einheiten vor dem Gegner verstecken. Die Listen sind dabei alle überaus praktisch und vor allem vielfältig und teilen sich in 3 Gruppen auf: zur Informationsbeschaffung, Informationsschutz und zur Irreführung. So kann ich Einheiten schneller machen, oder gar Panzerattrappen aufstellen, die dem Spieler vorgaukeln, dass in dem gewählten Sektor starke Panzerverbände stehen. Da man gleichzeitig mehrere Listen aufschalten kann, ergeben sich daraus ganz unterschiedliche Möglichkeiten, die vor allen in den Multiplayerpartien ihre volle taktische Wucht entfalten.

Steuerungsproblematik
Die Unterbesetzung von Strategietiteln auf Konsolen liegt ja bekanntermaßen an der Steuerungsproblematik. Wo es sich auf dem PC mit Maus und Tastatur inklusive diverser belegbarer Shortkeys verdammt schnell und flüssig spielen lässt, bleibt auf der Konsole nur der Controller.

Durch sinnige Automatismen, wie schnelles Auswählen des gleichen Einheitentyps oder dem Fokus auf das langsame verschieben von großen Verbänden und dem Verzicht auf Micromanagment, eignet sich R.U.S.E. aber überraschend gut für die Konsole. Wenn auch hier der PC durch das Zuweisen von Verbänden über Shortcuts komfortabler ist. Und genau das ist gerade in der Hitze des Gefechts ein entscheidender Vorteil, bzw. Nachteil für alle Konsolengeneräle. Denn während der Gegner bedingungslos näher walzt, kann man gerade als Anfänger durch fehlende Gruppenbefehle oder komplizierte Einzelauswahl bei Feinjustierungen die Übersicht verlieren. Da die Gegner alles andere als dumm agieren, selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad, ist R.U.S.E. nicht gerade für blutige Strategieanfänger geeignet.

Herrlicher Zoom
In erster Linie beeindruckt R.U.S.E. durch seine extrem zoombare Kamera. Es ist schon sehr imposant anzusehen, wenn man von der absoluten Totalen rein ins Geschehen zoomt und Chips auf einer taktischen Landkarte sich in realistische Landschaften samt Truppen verwandeln. Für diese Ansicht muss man allerdings auf den Konsolen leichte Pop-Ups und schwächere Texturen in Kauf nehmen. Auch stimmt hier und da die Kollisionsabfrage nicht - so schießen Panzer durch Häuser oder Kampfjets durchfliegen höher gelegenes Terrain. Hier merkt man ganz klar, dass R.U.S.E. nicht wirklich für die herkömmliche Ansicht von Strategietiteln designt wurde. Ansonsten glänzt das Spiel mit einem satten Sound und taktisch brillant gestalteten Maps, die auch für das Auge aufgrund von geografisch unterschiedlichen Regionen genug Abwechslung bieten.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob christianAls alter Warhammer Table Top und Brettspielfan habe ich mich bei R.U.S.E. sofort heimisch gefühlt. Man schiebt seine Einheiten in großen Verbänden umher, die taktisch an die geografischen Gegebenheiten angepasst wurden und pokert dabei mit Listen in der Hinterhand. Der Sieg ist nie sicher, weil an jeder Ecke Überraschungen lauern und selbst Einheiten mit wenig Durchschlagskraft wie die Infanterie, richtig eingesetzt, dem Gegner das Fürchten lernen.

Es zählt nicht die Masse an Einheiten, oder der Typ, es gibt kein Micromanagment wie in Starcraft II oder zeitfressendes Basenbau, R.U.S.E. ist anders und damit herrlich erfrischend, wenn auch gerade für Anfänger aufgrund des Schwierigkeitsgrades stellenweise frustrierend.
Die PC Version hat zwar gerade in der Hektik des Gefechts Steuerungsvorteile, insgesamt muss man den Entwicklern für die Konsolenumsetzung aber ein Lob aussprechen. So wird gerade für Hobbygeneräle auf den Konsolen aufgrund des Mangels an guten Alternativen R.U.S.E. zu einem Pflichtkauf, alle anderen sollten zumindest Probespielen.

R.U.S.E. - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8 Grafik: 7.75
Sound: 8.00
Steuerung: 7.50
Gameplay: 8.75
Wertung: 8
  • Hervorragender stufenloser Zoom
  • Erfrischende Mischung aus Taktik und Pokern
  • Starker Multiplayer
  • Sehr gutes Stein-Schere-Papier Prinzip bei den Einheiten
  • Ausgelutschtes Setting
  • Zuweilen auf Konsolen in hektischen Situationen umständlich zu steuern
  • Pop-Ups auf den Konsolen

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Rezension vom: 05.10.2010
Kategorie: Strategie
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