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Mafia II

Entwickler: 2K Games
Publisher: 2K Games

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45,95 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Testsystem: Intel Core Duo @3 GHZ; 4 GB RAM; ATI Radeon HD 4800

Anforderungen: 3 GHz-Prozessor; 1,5 GB RAM; 8 GB Festplatte; nVidia GeForce 8600- oder ATI HD 2600 Pro-Grafikkarte

Inhalt:
In vielen Previews gab es wahre Lobeshymnen auf Mafia II von 2k Games. Legionen von Videospielern weltweit freuten sich auf die Fortsetzung des ausgesprochen gelungenen ersten Teils von 2002...
Entsprechend war es auf den ersten Blick keine große Überraschung, dass Mafia II schon wenige Tage nach seinem Erscheinen für den ersten Rekord sorgte. Doch der hatte (aus Sicht des Publishers) leider wenig mit überragenden Verkaufszahlen oder absoluten Höchstwertungen der Kritiker zu tun, sondern nur mit der Anzahl an Schimpfwörtern, die das Spiel zu bieten hatte. Zum gleichen Zeitpunkt häuften sich aber bereits eher verhaltene Urteile der Kunden über Dauer und Linearität des Spiels. „Fehlkauf“, „Amateure“ usw.: Hat Mafia II, abgesehen von nicht jugendfreiem Vokabular, wirklich so viel weniger zu bieten als der Vorgänger?

Meinung:
Storytechnisch hat Mafia II mit dem ersten Teil auf jeden Fall wenig zu tun. Spielte man in Mafia noch den Mafioso Tommy Angelo im fiktiven Lost Heaven der 20er und 30er Jahre, steuert man im Nachfolger die Geschicke eines gewissen Vito Scaletta im (ebenfalls fiktiven) Empire Bay der 40er und 50er Jahre. Zwar tauchen ab und an Figuren aus Mafia auch in Mafia II wieder auf – so muss Vito in einer Mission auch den gealterten Tommy Angelo ausschalten – , wirkliche Verknüpfungen zum Vorgänger, was Personen, Organisationen oder Orte angeht, sucht man in Mafia II aber vergebens.

Alles Mafia
Das ändert aber natürlich nichts daran, dass Vito im Endeffekt eine Karriere durchmacht, die der von Tommy Angelo ziemlich gleicht. Raub, Mord, Raubmord, Verrat usw.: Die Mafia ist eine eben eine Organisation, die sich dem illegalen Gelderwerb verschrieben hat. Das Spiel bietet grundsätzlich wenig Überraschungen, was die Aufträge angeht, die Vito von seinen Paten etc. erhält. Denn natürlich geht es auch in Mafia II wieder um den Kampf verschiedener Familien gegeneinander, in den sich natürlich auch wieder Triaden und Behörden einmischen, bei dem aber auch wahre Freundschaft eine entscheidende Rolle spielt.

Einmal kurz geradeaus
Aber auch wenn Mafia und Mafia II viele Handlungselemente teilen, gibt es einen offensichtlichen Unterschied zwischen der Handlung beider Titel: ihre Linearität. Hatte Mafia sich noch durch eine lebendige und vor Allem offene Welt ausgezeichnet, die der Spieler auf der Suche nach neuen Aufgaben frei durchreisen konnte und musste, entwickelt sich die Story des Nachfolgers extrem stringent. Sidequests, Minigames usw. gibt es nicht, auf Mission A folgt Mission B, bis das Spiel vorüber ist. Das wiederum ist leider schon nach (zu) wenigen Stunden der Fall, auch langsame Spieler dürften das Kapitel Mafia II nach ca. 10 Stunden beendet haben.

Weniger ist mehr
Lässt man die mangelnde Entscheidungsfreiheit aber einmal beiseite, haben es diese 10 Stunden wirklich in sich. So bieten die Missionen von Mafia II abwechslungsreiche Szenarien, die der Spieler aber kaum genießen kann, da ihm vor Dramatik und Action das Adrenalin die Sinne vernebelt. Einen entscheidenden Beitrag dazu liefern die gute KI und nicht zuletzt die realistisch anmutende Gestaltung der Feuergefechte. Wer also frei nach GTA seine Gegner ohne Deckung und im Dauerfeuer beharkt, wird sich bald wundern, was diese mit wenigen gezielten Schüssen auszurichten vermögen. In den 40ern/50ern lebte es sich eben anders.

Aus dem Leben eines Mafioso
Wer sich davon selbst überzeugen will, braucht nur auf dem Weg durch die Stadt die Augen auf zu halten. Tatsächlich ist den Entwicklern nämlich ausgesprochen gut gelungen, Empire Bay zum Leben zu erwecken. Überall sitzen, gehen, stehen, reden Menschen und tun eben Dinge, die die Bewohner einer realen Großstadt auch tun würden. Dazu erklingt (wunderbar zu hörende) zeitgenössische Musik, die sich sich mit den Wortfetzen zahlloser Gespräche und dem klassisch-urbanen Lärm vermengt. Dass es sich dabei aber um mehr als eine schöne Kulisse handelt, ist an (fast) jeder Straßenecke zu sehen. So kann Vito entweder im Diner einen Happen essen (und so seine Gesundheit auf Vordermann bringen), sein Auto waschen oder tanken, sich aber auch mit einem Passanten prügeln. Einem entspannten Nachmittag in Empire Bay steht also nichts im Wege.

Playmates!
Der gute Eindruck, den diese Details machen, entsteht aus dem Zusammenspiel von Realismus und Charme, das die Entwickler ins Spiel gepackt haben. Beispiele dafür sind zum Einen die immer noch großartige zeitgenössische Musik, die aus Fenstern wie Autoradios zu hören ist, zum anderen aber auch z.B. das realistische (und teilweise verdammt schwierige) Fahrmodell der zu bewegenden Karossen. Die Krönung des Ganzen sind aber die im ganzen Spiel zu findenden originalen Playboy-Ausgaben aus der Zeit des Spiels. Eine schlichtweg grandiose Idee, die aber natürlich auch die Zielgruppe des Spiels etwas einschränkt. Aber was soll's...

Retro-Feeling
Während die Darstellung von alten (aber ästhetischen!) Fotos eine moderne Grafik-Engine natürlich nicht vor Probleme stellen dürfte, weiß Mafia II optisch aber auch sonst auf ganzer Linie zu überzeugen. So sind Personen und Gegenstände ansprechend und detailliert modelliert und auch die Gestaltung der Stadt beeindruckt aus design- wie auch spieltechnischer Sicht. Abgerundet wird dieser optisch sehr gute Gesamteindruck durch die Farbauswahl, die die Entwickler für das Spiel getroffen haben. Denn dank dem geschickten Einsatz von Farbfiltern wirkt Mafia II optisch eben wie ein gut 60 Jahre alter Hollywood-Film. Ein lobenswertes Beispiel an ästhetischem Sachverstand, das sich andere Publisher durchaus einmal zu Herzen nehmen sollten.

Unverschämt
Anders sieht das leider bei der DLC-Praxis von 2k Games aus. Denn auch wenn Empire Bay mehr als genügend Platz für etliche weitere Abenteuer bietet, ist es doch unverständlich bis dreist, dass mit „Jimmy's Vendetta“ schon wenige Tage nach Erscheinen des Spiels der erste DLC zum Download bereit stand. Für 7,99 €. Da aber Mafia II nicht besonders günstig ist und der Umfang von der neuen Story zwar solide, aber auch nicht mehr ist, fällt es schwer, diese Geschäftsstrategie nicht als Abzocke zu verurteilen. Es bleibt abzuwarten, ob sich das Management von 2k Games mit dieser Veröffentlichungs-Strategie einen Gefallen getan hat.

Fazit:
maxMafia II hat durchaus mehr zu bieten als die schlechte Kinderstube seiner Protagonisten. Erstens eine zwar konservative, aber dennoch gelungene Story, die den Spieler immer bei der Stange hält. Zweitens mit Empire Bay ein fantastisches, lebendiges und realtisches Setting, das die perfekte Bühne für einen anspruchsvollen Action-Titel darstellt und auch optisch sehr gut eingefangen wurde. Und drittens ein konsequent umgesetztes Design, das sich auf die Eigenschaften der behandelten Epoche eingelassen und diese kreativ und mit Herzblut umgesetzt hat. So weit, so gut.
Doch leider hat Mafia II eben auch eine hässliche Kehrseite: Angesichts einer überschaubaren Spielzeit und der extremen Linearität des Titels, bleibt der Eindruck, dass 2k Games diese Features erst später zu weiterem Geld machen will.
Im Endeffekt bleibt also nur das irgendwie bittere Fazit, dass es sich bei Mafia II um einen in manchen Bereichen großartigen Action-Titel handelt, der sein Potential zum absoluten Hit aber leider sehr leichtfertig verschenkt. Eine Tatsache, die nicht nur Fans der Vorgängers traurig machen oder verärgern dürfte.

stefanMafia II hat sein Potenzial zum absoluten Blockbuster leider verschenkt. Denn obwohl die grandios erzählte Story mit glaubhaften Charakteren wie auch die lebendig wirkende Stadt zum Besten gehören, was ich bisher gesehen habe, stören doch einige negative Punkte.
So ist die Spielzeit mit ihren rund 10 Stunden sehr mager, vor allem weil es abseits der Story (mal abgesehen vom Autoklau) nichts zu tun gibt. Es kann einfach nicht sein, dass Nebenbeschäftigungen, wie es sie z.B. bei einem GTA IV von vornherein massenhaft gab, erst mit einem teuren DLC verfügbar werden. Ebenfalls enttäuschend ist das Ende, das doch mehr Fragen offen lässt als es beantwortet. Zu guter Letzt wäre auf den Konsolen die Grafik als kleiner Kritikpunkt zu nennen. Das andauernde Flimmern nervt einfach nur und stört den sonst guten optischen Eindruck.
Trotzdem ist Mafia II ein sehr ordentliches Spiel geworden, das aber besser hätte sein können.


Mafia II - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.4375 Grafik: 8.50
Sound: 8.50
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.25
Wertung: 8.4375
  • Gute Story
  • Toll umgesetztes Setting
  • Ästhetische Grafik
  • Liebevolle Details
  • Geringer Umfang
  • Strenge Linearität
  • DLC-Praxis

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Rezension vom: 23.09.2010
Kategorie: Action
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