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Singularity

Entwickler: Raven Software
Publisher: Activision

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45,93 €

Systeme: PC, PlayStation 3

Testsystem: Intel Core Duo @ 3 GHz, 4 GB RAM, ATI Radeon 4800 HD

Anforderungen: 2,8 GHz Dual Core, 1 GB RAM, NVIDIA GeForce 8800 GT oder ATI Radeon X1800, 8 GB Festplattenspeicher

Inhalt:
Auch wenn der Schweizer Schriftsteller und Architekt Max Frisch (bekannt u.a. für „Homo Faber“) einmal bemerkte, „Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur“, existiert eine Unzahl unterschiedlicher Videospiele, in denen genau das passiert: Irgendwer kann durch die Zeit reisen, passt in der Vergangenheit nicht genau auf und verändert die Zukunft, um dann verzweifelt zu versuchen, alles wieder rückgängig zu machen. Was sich meist als ziemlich fordernde Aufgabe herausstellt.

Die in solchen Situationen zu Tage tretende Macht gezielter Veränderungen der Zeit hingegen ist bisher selten Inhalt eines Videospiels gewesen. Gut, nach Max Payne kann so ziemlich jeder Action-Held, der etwas auf sich hält, in bestimmten Situationen die Zeit verlangsamen, um dann in Slow-Motion auch einer absoluten Übermacht Herr zu werden. Spiele, in denen die Zeit aber wirklich eine Waffe darstellt, sind problemlos an einer Hand abzuzählen. Auftritt Singularity: Der von den Shooter-Veteranen des Raven-Studios (Star Trek Voyager: Elite Force, Quake 4 usw.) entwickelte Action-Titel wurde um das Konzept gezielter Eingriffe in die Zeit herum entwickelt.

Meinung:
Im Zentrum des Spiels steht der US-Soldat Nate Renko, der davon aber natürlich nichts weiß. Schließlich handelt es sich bei der Mission, mit der er irgendwann 2010 beauftragt wird, um schlichte Routine: Ein amerikanischer Satellit hat irgendwo im russischen Nordpazifik eine außergewöhnlich starke Strahlung aufgespürt, obwohl an dieser Position eigentlich keine Menschenseele zu finden sein sollte. Angesichts der katastrophalen Auswirkungen des Unfalls in Tschernobyl will sich das US-Militär das Ganze genauer ansehen und startet einen geheime Aufklärungsmission. Vor Ort geschieht das Unvorhergesehene: Auf der Insel wird eine mysteriöse Entladung ausgelöst, die die amerikanischen Hubschrauber zum Absturz bringt und Nate Renko in einer buchstäblich alptraumhaften Umgebung stranden lässt: auf Katorga-12.

Die rote Gefahr mal wieder
Hinter diesem Code-Namen verbirgt sich ein Projekt, das noch auf die Zeit Stalins zurückgeht und, wie sollte es anders sein, die Erforschung einer mächtigen Waffe zum Ziel hatte. Denn auf der Insel wurde bei Bergarbeiten ein neuartiges Element entdeckt, „Erz-99“, dessen unglaubliche Fähigkeiten (unendliche Energieressourcen, Zeitmanipulationen usw.) nach Stalins Plan Mütterchen Russland vor der Gefahr durch amerikanische Atombomben im Kalten Krieg schützen sollte. Eines Tages ereignete sich während der Elemente aber ein schrecklicher Unfall, der die Insel... veränderte und zu ihrer Abriegelung durch das russische Militär führte. Ein Manöver, das bis zu Sgt. Renkos Unfall auch erfolgreich gewesen war...

Nicht für den Politik-Unterricht geeignet
Was in Singularity nun inhaltlich folgt, ist zwar nichts Neues und in der Vergangenheit leider etwas aus der Mode gekommen, macht aber dennoch einen Heidenspaß: Auf den Spieler wartet, ähnlich wie in den Alarmstufe-Rot-Teilen, eine trashige Parallelwelt mit fiesen Russen, irrsinningen Mega-Waffen und ur-demokratischen US-Soldaten. Wunderbar. Ein irrer und zu allem entschlossener russischer General, kommunistische Propaganda, schlechtes Englisch und Amerikaner, die natürlich immer und überall das Wohl der Weltbevölkerung verteidigen. Unterhaltsamer Schwachsinn eben, dessen politisch/kulturelle „Botschaft“ natürlich aber nicht zu ernst genommen werden sollte. Was ja eigentlich überflüssig zu erwähnen ist, aber es soll ja auch Leute geben, die Frau Müller-Hohenstein den „inneren Reichsparteitag“ übel nehmen.

Von gestern
Soweit, so gut. Leider muss der Spieler aber schon nach wenigen Spielminuten erkennen, dass die Entwickler es beim nostalgischen Design des Spiels etwas übertrieben haben. Dabei ist an den monumentalen Denkmälern russischer Denker, den gelungenen Propaganda-Filmchen und den überzeugend altmodisch wirkenden Gerätschaften auf Katorga-12 per se nichts auszusetzen. Da Singularity aber leider auf die inzwischen schlichtweg veraltete Unreal-3-Engine setzt, sieht das Spiel trotz aller Mühe, die sich die Designer offensichtlich gegeben haben, eben nicht angenehm nostalgisch, sondern schlicht alt aus:
Sowohl Feuer- und Wassereffekte als auch sämtliche Texturen sind von dem, was heute als state of the art gilt, ungefähr so weit entfernt wie der Kalte Krieg vom Bewusstsein gegenwärtiger Abiturienten. Was jeweils in jeglicher Hinsicht zu bedauern ist.

Tradition verpflichtet
Schade ist die ausgesprochen schlechte Grafik des Spiels vor allem deshalb, weil es seine eigentlich ausgesprochen gelungene Inszenierung in einem buchstäblich schlechten Licht erscheinen lässt. Denn auch wenn der Titel wohl keinen Preis für besondere Innovation verdient hat – dazu später mehr – , verdeutlicht das Spiel die Erfahrung der Entwickler von Raven nachhaltig. Und die liegt eben im Bereich der absolut linearen, gut erzählten und umgesetzten, nicht ganz einfachem Oldschool-Shooter, die den guten Ruf der Firma begründet haben. Entsprechend dürften sich nur die wenigsten Fans des Genres, lässt man die Optik von Singularity einmal beiseite, beim Spielen schlecht unterhalten fühlen.

Altbewährtes
Das liegt u.a. daran, dass sich jeder, der in den 90ern den ein oder anderen Shooter gespielt hat, in Singularity sofort wohl fühlen wird. Man ahnt, wo es noch ein Power-Up zu finden gibt, freundet sich sofort mit den zur Verfügung stehenden Waffen an und hat seinen Spaß an Kämpfen, die eben nicht besonders realistisch, aber wohl gerade deshalb absolut unterhaltsam sind. Zu sicher wähnen sollte man sich aber nicht: Die Schockeffekte des Spiels sind allesamt geschickt gesetzt und wissen zu überraschen (Polaroid-Foto!!!), was auf elegante Art und Weise verhindert, dass es vor dem TV/Monitor zu gemütlich wird. Und so soll es ja auch sein.

Erkennbare Vorbilder
Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass die Szenen in Singularity, die man so einfach noch nicht gesehen hat, deutlich überschaubar sind. Bioshock (Setting), Half-Life 2 (Spielmechanik) oder FEAR 2 (Schockeffekte) standen so offensichtlich Pate, dass es seitens Raven eigentlich dreist ist, diese Titel nicht irgendwo in den Credits zu erwähnen. Ähnlich wie bei einem guten Cover-Song gilt aber eben auch hier: Eine gute Interpretation ist eben doch besser als jede schlechte Eigenkomposition. Zum Glück verkauft Raven das Spiel aber auch nicht als Letztgenanntes.

Fazit:

max

Keine Frage, Raven hat gut daran getan, Singularity im berühmt-berüchtigten Spiele-Sommerloch zu veröffentlichen. Denn würde zeitgleich ein wirklich guter Shooter erscheinen, dürfte man die verkauften Kopien von Singularity bequem im Kofferraum eines betagten Opel Corsa lagern können.
Das liegt aber wie gesagt weniger an der Qualität des Spiels insgesamt, sondern eher an mangelnden Schauwerten und nicht vorhandenen Neuerungen.
Wer aber auf der Suche nach einem unterhaltsamen Ego-Shooter ist, ohne sich dabei zu sehr anstrengen zu müssen, kann bei Singularity ohne Reue zugreifen. Spaß macht das Spiel nämlich trotz seiner Schwächen. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

thommi01_1Singularity macht auch auf der Konsole einen soliden Eindruck. Texturen und Animationen sind zwar nicht auf dem aktuellen Stand, dafür haben die Vetranen von Raven Software eine ordentlich düstere Stimmung in das Spiel gepackt. Wer Grusel-und Überraschungseffekte mag, kommt mit Singularity voll auf seine Kosten.
Auch der Sound, die unheilschwangere Musik und vor allem die tolle Synchronisation überzeugen.
Selbst ein paar nette Rätsel wurden eingestreut, so dass man neben der Fingerakrobatik auch ein paar seiner Gehirnwindungen gebrauchen darf.
Freunde von Horrorshootern können mit Ravens Ballersoftware die Wartezeit auf Dead Space 2 bestens überbrücken.

Singularity - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.5 Grafik: 7.00
Sound: 7.50
Steuerung: 7.50
Gameplay: 8.00
Wertung: 7.5
  • Trashige, aber interessante Story
  • Solide Inszenierung
  • Bewährte Spielmechanik
  • Schlechte Grafik
  • Alle Spielelemente bekannt

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Rezension vom: 09.07.2010
Kategorie: Action
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