Age of Conan - Rise of the Godslayer
Entwickler:
Koch Media
Publisher:
Koch Media
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
25,90 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Core Duo @ 3 GHz, 4 GB RAM, Ati Radeon 4800 HD
Anforderungen:
MultiCore-Prozessor kompatibel, 3.0 GHz, NVIDIA GeForce 6600, 1024 MB RAM, 32 GB Festplattenspeicher
Inhalt:
Auch wenn World of Warcraft inzwischen schon fast sechs Jahre über die MMORPG-Szene regiert, führt noch immer so recht kein Weg am kalifornischen König vorbei. Zu groß und aktiv ist die Szene der Spieler, zu gut läuft der Support von Blizzard und zu gut ausgearbeitet ist das Spiel inzwischen, sodass bisher alle Versuche anderer Publisher, sich ein Stück vom immens nahrhaften MMORPG-Kuchen abzuschneiden, scheitern mussten. Naja, fast alle.
Denn eine Gruppe Barbaren wehrt sich mit zunehmenden Erfolg gegen die Blizzard-Übermacht. Immer mehr Spieler tummeln sich nämlich lieber in Hyboria als in Azeroth und spielen das von Funcom entwickelte Age of Conan. Und das hat einen Grund: Im Gegensatz zu WoW, das gezielt Spieler fast aller Alterklassen anspricht, was deutliche Auswirkungen auf das Verhalten einiger Spieler und die Gestaltung der Spielwelt hat, wendet sich AoC gezielt an Erwachsene. Brutalität, Sex und Barbarei sind in der Welt Conans Trumpf und zunehmend mehr Spieler wissen diesen Gegenpol zum relativ harmonischen Comic-Universum der Warcraft-Welt auch zu schätzen. Entsprechend ist es keine Überraschung, dass Funcom nun die erste Erweiterung zum Spiel präsentiert: Age of Conan – Rise of the Godslayer.
Meinung:
In diesem setzt der Spieler – entweder mit einem neu erstellten oder aus dem Grundspiel übernommenen Charakter – seine Erforschung der Welt von Hyboria fort. Die breit angelegte Mainquest thematisiert dabei, wie der Name der Expansion schon verrät, den Aufstieg eines Sklaven zum Gottestöter und bringt dabei in über hundert Quests neue Informationen über den hyborianischen Herrscher und Namensgeber des Spiels ans Licht.
Auf in den Osten Um diese zu erlangen, verlangt Rise of the Godslayer vom Spieler nicht weniger als die Reise in eine neue Welt. Denn die wohl zentrale Neuerung der Erweiterung besteht darin, dass mit dem östlichen, in fünf Provinzen geteilten Reich Khitai eine vollkommen neue Region Hyborias auf die Erkundung des Spielers wartet. Da diese sich atmosphärisch deutlich unterscheidenden Regionen – monumentale Gebirge, weite Grasebenen, usw. – zum Glück (und wie von vielen Spielern erwünscht) deutlich weniger linear gestaltet wurden als noch im Basisspiel, stellen die neuen Gebiete beleibe nicht nur eine Variante des Bekannten dar. Vielmehr ändern sie das AoC-Spielgefühl nachhaltig.
Die Qual der Wahl Denn während sich angehende Barbaren etc. früher durch eine Vielzahl von Tunneln und Tälern kämpfen mussten, hat der Spieler in Khitai selbst zu entscheiden, welchen der verschiedenen Wege er einschlägt, um sein Ziel zu erreichen. So schwer diese Entscheidung manchmal auch fallen mag, dem Anspruch und damit dem Spielerlebnis von AoC tut diese Entscheidung der Entwickler spürbar gut. Schließlich sollte man von volljährigen Zockern doch erwarten können, sich in digitalen Weiten orientieren zu können.
Klare Fronten Eine gewichtige Rolle bei der Wahl des Weges sollten dabei die verschiedenen einander bekämpfenden Fraktionen spielen, die Khitai bevölkern, denn zwischen denen wird sich der Spieler auf seinem Weg zur Macht entscheiden müssen. Angesichts der detailliert ausgearbeiteten Hintergrundgeschichte jeder dieser Gruppen – Reiternomaden, Meuchelmörder, etc. – fällt es dabei, anders als in manchem Konkurrenzprodukt, ausgesprochen schwer, sich für die richtige Seite zu entscheiden. So, wie es in einem guten Rollenspiel eben sein muss. Doch keine Angst: Sollte man einmal die Seiten wechseln wollen, ist auch das möglich. Allerdings nur mühsam.
Karriereplanung Angesichts dieser bedrohlichen Welt trifft es sich gut, dass Funcom den Spielercharakteren umfangreiche Updates gegönnt hat. Während die Talentbäume der Klassen im Basisspiel noch relativ stringent aussahen, bietet Rise of the Godslayer nun ein alternatives Aufstiegssystem mit mehreren neuen Fähigkeiten für jede Klasse. Dadurch gewinnt AoC deutlich an Dynamik, was wiederum ein Segen im Kampf gegen Powergamer ist.
Noch einmal mit Gefühl Für Spieler, die aber lieber noch einmal ganz vor vorne anfangen wollen, bietet Funcom die reizvolle Möglichkeit, sich einmal als Khitaner durch Hyboria zu schlagen, was sich schnell als lohnend erweist. Denn die Neuerungen der Erweiterung beschränken sich natürlich nicht auf die neuen Gebiete im Osten des Kontinents, auch an altbekannten Orten lassen sich in Rise of the Godslayer zahlreiche neue Items finden bzw. erwerben. Gerade die neuen Mounts und Kampfbegleiter – Tiger und Wolf – wissen zu gefallen, und sind eine Erwähnung wert.
Üppiger Nachschlag Davon abgesehen bietet Rise of the Godslayer natürlich das, was zum Standardprogramm einer MMORPG-Erweiterung gehört: einen ganzen Haufen neuer Gegner, Dungeons, Raidinstanzen, usw. Da bei Funcom darüber hinaus auch Wert auf neue Herausforderungen für Charaktere mit der maximalen Level-Stufe 80 gelegt worden ist, steht langen Abenden in der barbarischen Welt von Hyboria nichts mehr im Wege.
Hausmannskost Angesichts dieser Unzahl an auffällig sinnvollen Neuerungen – die Nähe Funcoms zur Spielercommunity wird an mehr als einer Stelle des Spiels deutlich – ist es zu verschmerzen, dass sich Rise of the Godslayer technisch nur wenig weiterentwickelt hat. Sowohl Sound als auch Grafik wissen zwar noch immer zu gefallen – gerade in einem MMORPG, die euphorisch versprochenen DirectX-10-Effekte fallen doch recht überschaubar aus. An den gelungenen Animationen der Modelle ändert das aber zum Glück nichts.
Fazit:
Während Funcom mit dem ausgesprochen gelungenen Basisspiel schon das Unmögliche wahr gemacht, und sich einen eigenen MMORPG-Claim abgesteckt hat, haben sich die barbarischen Entwickler mit Rise of the Godslayer offenbar ehrgeizigere Ziele gesetzt. Denn das Addon baut die Stärken des Spiels genau so aus, wie es dessen Spieler mit neuem Material versorgt, ohne sich dabei inhaltlich zu überheben. Angesichts der offensichtlichen Kreativität der Verantwortlichen und dem schier unerschöpflichen Fundus an Hintergrundmaterial zur Welt Conans müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn Funcom von den AoC-Spielern nicht noch die Gelegenheit für weitere Erweiterungen erhalten würde.
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Autor der Besprechung:
Max Link
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