Guitar Hero: Van Halen
Entwickler:
Neversoft
Publisher:
Activision
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 bis 64 €
Systeme:
PlayStation 3, Wii, Xbox 360
Inhalt:
Es ist mal wieder an der Zeit für eine weitere Auskopplung des Guitar Hero-Franchis', die inzwischen wohl alle paar Monate auftaucht. Dieses Mal dürfen wir zu den Songs der Band Van Halen (Das Lied Jump sollte wohl jeder kennen) spielen, trommeln und singen. Ob sich der Kauf lohnt, und ob sich Activision-CEO Bobby Kotick wieder ordentlich die Hände reiben darf, das lest ihr in unserem Test.
Meinung:
Teure Controller, die man fürs Spielen benötigt, davon würde Activision Blizzard gerne mehr verkaufen, obwohl dies schon zu SNES-Zeiten nicht gerade ertragreich war und auch das Motion Plus vom Marktführer Nintendo derzeit nur von sehr wenigen Wii-Spielen unterstützt wird. Und ich bezweifle einfach mal, dass DJ Hero und Tony Hawk's Ride so ein großer Erfolg waren. Also greift man wieder zu Bewährtem - Auf Guitar Hero: Van Halen findet ihr folgende Songs.
Die Trackliste
Van Halen-Songs: • “Ain't Talkin Bout Love” • “And The Cradle Will Rock” • “Atomic Punk” • “Beautiful Girls” • “Cathedral” (solo) • “Dance The Night Away” • “Eruption” (solo) • “Everybody Wants Some” • “Feel Your Love Tonight” • “Hang ‘Em High” • “Hear About It Later” • “Hot For Teacher” • “Ice Cream Man” • “I'm The One” • “Jamie's Cryin” • “Jump” • “Little Guitars” • “Loss Of Control” • “Mean Street” • “Panama” • “Pretty Woman” • “Romeo Delight” • “Running With The Devil” • “So This Is Love” • “Somebody Get Me A Doctor” • “Spanish Fly” (solo) • “Unchained” • “You Really Got Me”
Gäste: • Alter Bridge - “Come To Life” • Billy Idol - “White Wedding” • blink-182 - “First Date” • Deep Purple - “Space Truckin” • Foo Fighters - “Best Of You” • Foreigner - “Double Vision” • Fountains of Wayne - “Stacy's Mom” • Jimmy Eat World - “Pain” • Judas Priest - “Painkiller” • Killswitch Engage - “The End Of Heartache” • Lenny Kravitz - “Rock And Roll Is Dead” • Queen - “I Want It All” • Queens of the Stone Age - “Sick, Sick, Sick” • Tenacious D - “Master Exploder” • The Clash - “Safe European Home” • The Offspring - “Pretty Fly For A White Guy” • Third Eye Blind - “Semi-Charmed Life” • Weezer - “Dope Nose” • Yellowcard - “The Takedown”
Der Gast ist König Nun, 28 Songs von der Titelband sind nicht gerade viel für einen Vollpreistitel. Dabei hätte es bei Van Halen an Songs wahrlich nicht gemangelt. So findet sich z.B. kein einziges Stück aus der Zeit, als Sammy Hagar der Leadsänger der Band war. Ein Detail, das die Fans entzweit. Aber egal, welche Ära man bevorzugt, mehr Songs wären auf jeden Fall besser gewesen. Auch die Tatsache, dass mehr als ein Drittel der Tracks von Gastbands stammen, trägt nicht gerade zu einem positiven Eindruck bei. Zwar hatte auch Guitar Hero: Metallica nur ein paar Songs mehr und eine ebenso starke Präsenz der Gäste, inzwischen sollte sich ein Band-Spiel allerdings an Rock Band: The Beatles messen, zumindest wenn es um ein Vollpreisspiel geht. Oder man geht den Weg von AC/DC Live, welches als Trackpack-Disc erschien, die auch als Standalone funktionierte. Man konnte die Songs dann zusätzlich auch per Gutschein auf die Platte importieren, und mit den anderen Spielen der Reihe verwenden.
World Tour mit neuen Songs Guitar Hero 5 kam im letzten Herbst mit einigen neuen Features daher. So konnte man mitten im Song das Instrument wechseln, und durfte in einer Band auch mit mehr als einem Sänger, Schlagzeuger, etc. antreten – also nach Lust und Laune kombinieren. All diese Features gibt es in Guitar Hero: Van Halen nicht mehr, denn hier wurde leider die alte World Tour-Engine verwendet, die zwar nicht schlecht ist, aber eben nicht aktuell. Man geht bei den Musikspielen einfach davon aus, dass ein Ableger, der nach dem letzten Teil der Hauptreihe erscheint, auch auf diesem basiert. Selbst die Tutorials sind noch genau dieselben wie bei Guitar Hero: World Tour.
Unterbesetzt Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn man das Spiel wenigstens komplett auf Van Halen getrimmt hätte. Leider wird auch hier viel zu wenig geboten. Bei Guitar Hero: Aerosmith gab es beispielsweise interessante Videos mit Interviews und Facts über die Band. Hier findet man lediglich die moderne Version der Band als virtuelle Figuren, viele ehemalige Mitglieder fehlen ebenso wie ein klassischer Look, der zu einer mehrere Dekaden alten Rockband einfach dazugehört. Richtig schön wäre es, wenn man den Style aller möglichen Band-Ären und dazu alle ehemaligen Mitglieder auswählen könnte, und dafür die typischen Guitar Hero-Charaktere nicht einfach fehlen würden. Man könnte eine Covergalerie der erschienenen Alben präsentieren, und, und, und. Ich denke mal, hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt um den Fans ein schönes Rundum-Paket ihrer Band zu liefern. Wenn man aber nur auf den schnellen Dollar aus ist, geht das schon mal nach hinten los.
Volle Dröhnung Wenigstens was den Sound angeht gibt, man sich bei Activision Blizzard und den Entwicklern Neversoft bzw. Underground keine Blöße. Über die Dolby Digital-Anlage hat man hier ein Klangerlebnis, das die alten CDs so nicht bieten können. Schade, dass es keine Funktion gibt, um die Songs einfach nur abzuspielen, so wie es z.B. bei Karaoke Revolution der Fall ist.
Fazit:
Keine Frage, Guitar Hero-Fans, die nach einer neuen Herausforderung
suchen, kommen um Van Halen nicht herum. Auch Fans der Band sollten
sich den Kauf überlegen, dabei vielleicht noch ein wenig warten. Denn
für ein Spiel, das auf der alten World Tour-Engine basiert, und so
wenig bietet, den Vollpreis von 60 bis 70 Euro zu verlangen, ist
einfach unverschämt von Activision Blizzard. Einen zusätzlichen
Beigeschmack bekommt das Spiel durch die Tatsache, dass Käufer von
Guitar Hero 5 in den USA Guitar Hero: Van Halen gratis bekamen, wenn
sie die Gutschein-Aktion bis zum 31.10.2009 nutzten. Auch dürfte man ein wenig die Popularität der Band in diesen Gefilden
überschätzen – schließlich muss der geneigte Fan auch gleichzeitig noch
ein Konsolenrocker sein. Lange wird es jedenfalls nicht dauern, bis der
Preis fällt. Vielleicht wären die Van Halen-Songs daher eher als DLC
für Guitar Hero 5 geeignet gewesen.
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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