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Die Kunst des Mordens

Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 29,95 €

Systeme: PC

Testsystem: Dual Core @ 3 GHz; 4 GB RAM; ATI Radeon 4800 HD

Anforderungen: 2 GHz CPU; 512 MB RAM; 128 MB Grafikkarte

Inhalt:
Vergleicht man verschiedene Erfolgsserien der Videospielgeschichte miteinander, erkennt man schnell, was diese Spiele (neben viel Glück und Erfolg) oftmals auszeichnet: Ein starker, eindrucksvoller Protagonist. Schließlich bildet er den Schnittpunkt zwischen Spieler und Spiel, bündeln sich in dieser Figur die Sehnsüchte, Ziele und Eigenarten des Spielers. Das gilt für den lakonischen Gordon Freeman genau wie für einen gefährlichen Sam Fisher, für den Säbel schwingenden Guybrush wie für den Götter jagenden Kratos. Und irgendwie sogar auch für die Pixelhaufen, die irgendwer irgendwann mal Mario und Sonic getauft hat.
Zweifellos lässt sich diese These nicht auf jedes erfolgreiche Spiel anwenden, schließlich  kommen Sport- oder Strategiespiele oft sogar ganz ohne durchkonstruierte Titelhelden aus. Umso essentieller wird die Bedeutung und entsprechend auch Bewertung des Protagonisten im Fall eines Adventures gewichtet. Schließlich zehren die zu lösenden Rätsel meist schon genug an den Nerven, und für die Entwickler gilt es deshalb, langweilige Kommentare eines unangenehmen Charakters möglichst zu vermeiden.

Genau dieser Vorwurf stellte aber die Kernaussage vieler Kritiken zu den beiden ersten Teilen der Adventure-Serie Die Kunst des Mordens dar, die sich allerdings trotzdem wohl relativ gut verkaufte. Sollte City Interactive den dünnen Charakter seiner Titelheldin Nicole aber im neusten Teil, Die Karten des Schicksals, nicht in den Griff bekommen, dürfte sich das bald ändern.



Meinung:
Dabei hat Nicole Bonnet eigentlich einen Beruf, von dem dank CSI, etc. viele Menschen träumen: Sie ist FBI-Agentin. Aber auch die brauchen irgendwann mal eine Auszeit und entsprechend befindet sich Nicole, nachdem sie in den Vorgängern mehrmals um die Welt geflogen ist um irgendwelche Mörder zu stellen, am Anfang von Die Karten des Schicksals in den Ferien. Gerade ist sie von einem netten Ausflug zu ihren Eltern in ihr Appartement in New York zurückgekehrt, als ihr ein Paket zugestellt wird. Dieses enthält seltsame Dinge (eine Glühbirne, eine Schraube und eine Zeichnung), was natürlich die Neugier von Nicole weckt. Schnell stellt sie fest, dass ein weiterer Mörder seiner blutigen Berufung nachgeht. Eine Situation, die keinen Urlaub kennt.

Ganz klassisch
Doch während andere, eingangs erwähnte Spielehelden dieses Problem wahrscheinlich recht physisch lösen würden, tut Nicole (und mit ihr der Spieler) das, was sie am Besten kann - nachdenken, suchen und nachdenken. Wie sie es an der Akademie gelernt hat. Für den Spieler heißt das im Klartext: Ein absolut klassisches Adventure erwartet ihn. Es gilt, solange verschiedene Räume abzulaufen und alles einzusammeln, was man irgendwie tragen kann, bis man bestimmte Gegenstände so kombinieren kann, dass man durch einen neuen Raum laufen kann. Das geht dann so lange, bis man den Abspann sieht.

Fiese Tricks
Das Niveau der Rätsel bei Die Karten des Schicksals ist dabei ausgesprochen hoch. Nach einem kurzen Beginn, der den Spieler mit den grundlegenden und überschaubaren Funktionen des Spiels vertraut macht, geht es direkt in die Vollen und die Synapsen beginnen schnell zu rauchen. Zum Teil liegt das aber auch daran, dass wichtige Gegenstände schlicht so versteckt platziert sind, dass der Erfolg einer Suche eher Sturheit als Intellekt zuzuschreiben ist. Die eingebaute Hilfsfunktion des Spiels hilft dabei leider nicht immer.

Amtsschimmel
Ein weiteres Hindernis für wirklichen Spielspaß entsteht aus der sehr bzw. zu genau simulierten Arbeit eines FBI-Agenten in Die Karten des Schicksals. Denn wie es sich für einen stolzen Beamten gehört, verbringt Nicole den Großteil ihrer Arbeitszeit damit, irgendwas einzutüten, irgendwohin zu schicken und zu warten, bis irgendwer sie anruft und ihr erklärt, was sie da überhaupt eingetütet hat. So ehrenwert es auch sein mag, den Arbeitsalltag eines Polizisten der breiten Bevölkerung näher zu bringen, so zäh wird Die Karten des Schicksals dadurch teilweise für den Spieler.

Licht und Schatten

Leider eignet sich die Präsentation des Spiels nicht dazu, von diesen drögen Momenten abzulenken. Denn gerade wenn sich Nicole in der sauberen, hellen Umgebung von Büros oder ihrer Wohnung aufhält, wirkt die Grafik von Die Karten des Schicksals ausgesprochen steril und leblos. Erst wenn die Agentin sich in Hinterhöfen usw. die Schuhe dreckig macht, überzeugt das Spiel auch optisch absolut. Nur in solchen Situationen entfalten die immer sehr detailliert gestalteten Schauplätze des Spiels ihre volle Pracht, die eben auch in ihrer Kargheit liegen kann.

Lieber als Standbild
Aber auch diese kurzen Momente des Glücks in Die Karten des Schicksals halten nicht lange an. Denn leider sind die Animationen der Spielfiguren allesamt erschreckend hölzern und erinnern irgendwie an defekte Kirmesroboter. Gerade Nicoles Bewegungen wiederholen sich, unterbrochen durch überdeutliche Übergänge, sehr schnell. Entsprechend ändert auch die stilvolle Kleidung der Agentin nichts daran, dass sie äußerlich den Charme einer lädierten Maschine versprüht.

Fades Mundwerk
Aber es kommt noch schlimmer. Das Einzige, was die Titelhelden eines Adventures so regelmäßig tun, wie herum zu laufen, ist reden. Und so gibt auch Nicole zu jeder Situation ihren Kommentar ab, wiederholt sich dabei ständig und nervt nach kürzester Zeit. Denn neben einer unangenehm neutralen Synchronisation "besticht" Nicole durch einen öden Humor bzw. einen insgesamt ziemlich flachen Charakter. So ertappt man sich als Spieler schnell dabei, es gar nicht mehr so schlimm zu finden, sollte Nicole im nächsten Augenblick dem Karten-Killer zum Opfer fallen.

Es geht ja doch!
Entsprechend überrascht wird man während des Spielens immer wieder durch die immense Qualität der oftmals sehr düsteren Zwischensequenzen. Schon das Intro zu Die Karten des Schicksals erschafft in wenigen Sekunden mehr Atmosphäre als das eigentliche Spiel in einigen Stunden. Gut geschnitten und auch sonst toll inszeniert, laufen die Phasen von Die Karten des Schicksals, in denen der Spieler keine Interaktionsmöglichkeit hat, dem eigentlichen Spiel damit schnell den Rang ab. Für ein Adventure eine traurige Feststellung, die sich City Interactive mal zu Herzen nehmen sollte. Ich glaube, Animationsfilme boomen gerade...



Fazit:
maxDa aber eben fast alles Spielbare in Die Karten des Schicksals deutliche Makel aufweist, sollten sich wirklich nur absolute Fans der Vorgänger oder Nicoles dazu entschließen, deren dritten Fall lösen zu wollen. Denn besonders die öde Optik und die nervigen Dialoge legen dem Spielspaß schnell Handschellen an, wenn man nicht aufpasst. Die Figur der Nicole ist dabei - wie auch schon in den Vorgängern - keine große Hilfe, und erinnert aus jeder Perspektive eher an eine stocksteife Dorflehrerin als an eine toughe FBI-Agentin. Entsprechend groß sind meiner Meinung nach die Chancen auf einen vierten Fall mit Agent Bonnet.

Die Kunst des Mordens - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.125 Grafik: 7.00
Sound: 5.50
Steuerung: 6.00
Gameplay: 6.00
Wertung: 6.125
  • Tolle Zwischensequenzen
  • Teils sehr schönes Design...
  • Solide Story
  • Protagonistin ohne jeden Reiz
  • ...teils völlig sterile Umgebung
  • Langweilige Synchronisation
  • Eintöniges Spielgeschehen

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Rezension vom: 27.01.2010
Kategorie: Adventure
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