1 und 2 und Zwischenspiel
Um es direkt vorweg zu nehmen: Attack of the Saiyans ist sehr kurz und sehr leicht. Zwar ist es eine schöne Abwechslung, nicht immer nur die bekannten Z-Sagas durchzugehen, aber der Hauptteil des Spiels befasst sich mit absoluten Nebensächlichkeiten wie der Hochzeit von Son Goku und Chichi, die zwischen der Originalserie und der Z-Serie angesiedelt ist. Relativ spät kommen die namensgebenden Saiyans auf die Erde und nach dem großen Kampf zwischen Son Goku und Vegeta ist das Spiel auch schon wieder zu Ende.

Absolut Imba
Der Schwierigkeitsgrad trägt seinen Teil zur kurzen Spielzeit bei. Zwar können die zahlreichen Bosskämpfe durchaus etwas anstrengender ausfallen, weil die Bosse härter zuschlagen und mehr Treffer einstecken können, aber in den kleinen und sehr übersichtlichen Dungeons gibt es kaum Probleme. Sollte man doch einmal das Gefühl haben, unterlevelt zu sein, wird einfach neben einem der zahlreichen Speicherpunkte mit den Zufallskämpfen gegrindet. Günstigerweise füllt ein Speicherpunkt nämlich auch sämtliche Energie wieder auf.

Immer der Reihe nach
Dennoch ist Attack of the Saiyans beileibe kein schlechtes Spiel. Entgegen dem üblichen Dragonball-Trend, ein Beat 'em'Up auf die Konsole zu bringen, bekommen wir hier ein waschechtes Rollenspiel. Hauptfiguren sind natürlich Son Goku, und die im Verlauf der Z-Serie immer unwichtiger werdenden Kuririn, Yamchu und Tenshinhan. Anfangs erlebt jeder sein eigenes kleines Abenteuer, bis sie dann später gemeinsam auf Tour gehen. Dabei besteht die aktive Party aus drei Mitgliedern. Weitere Figuren stehen auf Standby und können im Kampf eingetauscht werden, erhalten aber auch nur einen Bruchteil der Erfahrungspunkte, die es nach jedem Kampf gibt.

Die Kämpfe selbst laufen klassisch rundenbasiert ab. Den Figuren werden Aktionen zugewiesen, die dann der Reihe nach ausgeführt werden. Von der Mario&Luigi-Serie hat man sich die Defensivmanöver abgeschaut. Greift ein Gegner an, gibt es immer einen passenden Moment um einen Knopf zu drücken, was den Schaden verringert. Mit Fortschreiten des Kampfes füllt sich bei jedem Charakter die Zornanzeige. Sind mehrere Charaktere zornig, können sie gemeinsam starke Zornattacken ausführen. Aber jede Figur hat auch allein ein ordentliches Repertoire an besonderen Moves. Diese Moves kosten Ki, quasi als Ersatz für Mana, und richten entweder hohen Schaden an oder bewirken Statusveränderungen.

Anpassung
Für jeden erfolgreich bestandenen Kampf gibt es neben Erfahrungspunkten auch Fähigkeitspunkte. Mit diesen können neue Skills oder verstärkte Versionen von bestehenden Angriffen freigeschaltet werden. Außerdem gibt es dafür auch Statusupgrades wie z.B. mehr Lebensenergie zu kaufen. Bei jedem Level Up hingegen steigen sowohl Lebensenergie als auch Ki, sowie alle Attribute an. Pro Level können zwei Punkte auf die Attribute außerdem frei verteilt werden, um sich der eigenen Spielweise und den verschiedenen Fähigkeiten der Charaktere anzupassen.

Die gute, alte Zeit des SNES
Insgesamt fühlt man sich ein wenig in die Zeiten des SNES zurückversetzt. Die Grafik wirkt in den frei begehbaren Gebieten ziemlich altbacken und die Sprites sind ein wenig klein geraten. Dafür sind die Kämpfe schön in Szene gesetzt. Hier gibt es große Sprites mit schönen Animationen und jede Attacke sieht soaus, wie man sie aus der Serie kennt. Die Bildschirmtexte sind komplett deutsch und halten sich gut an die deutschen Übersetzungen der Mangas. Soundschnipsel während den Kämpfen sind allerdings auf Japanisch.

Fazit:
Dragonball Z: Attack of the Saiyans mag zwar recht kurz ausfallen (und wirklich fordernd ist der Titel auch nicht) aber dennoch findet sich hier für Dragonball-Fans eine willkommene Abwechslung zu den tausenden Beat 'em'Ups. Was die Grafik in der Oberwelt zu wünschen übrig lässt, gleicht sie in den Kämpfen wieder aus, auch wenn in der heutigen Zeit alles ein wenig überholt wirkt. Wer von Dragonball nicht genug bekommen kann, darf bedenkenlos zugreifen. Das bessere DB-Rollenspiel ist aber dennoch Dragonball: Origins.