SingStar: Take That
Entwickler:
Sony Computer Entertainment
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
26,95 €
Systeme:
PlayStation 2, PlayStation 3
Inhalt:
Einmal mehr haben die Sony-Strategen den Markt effizient sondiert und für den aktuellen Ableger der nimmer endenden SingStar-Reihe einen aktuellen Boom genutzt. Gerade erst ist der frische Robbie Williams-Silberling erfolgreich in den Charts eingeschlagen, und auch die Reunion-Shows seiner Ex- und neuen Band Take That nehmen langsam aber sicher konkrete Formen an. Was läge also näher, als die größten Hits des britischen Boyband-Ensembles nun in der neuen Edition zu koppeln und mit Nachdruck den Hype, der derzeit um die New Kids On The Block-Nachfolger betrieben wird, zu nutzen? Also, drei und drei zusammenzählen, und schon landet man in der nächsten bandspezifischen SingStar-Action!
Meinung:
Wie bei jeder spezialisierten Fassung wird man sich man natürlich erst einmal geschmacklich festlegen müssen, inwiefern der jeweilige Release einer neuen Ausgabe für den persönlichen Gebrauch interessant sein könnte. Während Party-Hasen mit den Games zu Abba und vor allem Queen in den letzten Monaten schon reichlich bedient wurden, richtet sich der Frischling in der Serie verstärkt an der weibliche Publikum, und hierbei gezielt an diejenigen, die bereits zu Beginn der 90er ihre Idole kreischend verfolgt haben. Take That – das war vor anderthalb Dekaden Schmerz in jeglicher Hinsicht. Für die Mädels war es die Trennung, für die Jungs die Songs und die Performance. Heutzutage hingegen sind Gary Barlow und seine Mannen längst zu einem Konsensthema geworden. Was man mit anständiger, ernsthafter Musik und reduziertem Herumgehampel so alles erreichen kann…
Viele Klassiker, reichlich Neues Für Fans sollte letzten Endes aber einzig und allein die Tracklist interessant sein, und die beschränkt sich nicht nur auf die alten Klassiker in der Ur-Besetzung, sondern bringt auch reihenweise frisches Material auf die Blu-ray. Neben Chartbreakern wie Never Forget und Back For Good finden sich somit auch neuere Single-Hits wie Patience und Shine ein und komplettieren knapp zwei Jahrzehnte britischer Teenie-Musik. Die Auswahl ist also zufriedenstellend, ganz im Gegensatz zur quantitativen Präsentation. Gerade mal 25 Kompositionen haben es auf die finale Fassung geschafft. Statt also die PS2 diesbezüglich mal aufzuwerten, ist man den umgekehrten Weg gegangen und hat sich im unteren Bereich getroffen. Das ist auch vor dem Hintergrund, dass der Preis heuer ein kleines bisschen niedriger ist, nicht wirklich zufriedenstellend.
Die Tracks:
1. A Million Love Songs 2. Babe 3. Back for Good 4. Beautiful World 5. Could It Be Magic 6. Do What U Like 7. Everything Changes 8. Greatest Day 9. Hold up a Light 10. I'd wait For Life 11. It Only Takes a Minute 12. Love ain't Here Anymore 13. Never Forget 14. Once You've Tasted Love 15. Patience 16. Pray 17. Promises 18. Reach Out 19. Relight My Fire 20. Rule the World 21. Said It All 22. Shine 23. Sure 24. Up All Night 25. Why Can't I Wake Up With You
Technisch nahezu perfekt Die technische Präsentation der Serie ist mittlerweile fast schon perfekt. Die Sprachsteuerung ist etabliert, die kabellosen Mikros Standard in einer jeden SingStar-Sammlung, und die Darbietung von Bild, Sound und Videodesign richtig stark. Allerdings ist dieser Gesamteindruck auch schon seit einigen Editionen manifestiert und kann nicht bloß an der Take That-Auflage festgemacht werden. Wesentliche Neuerungen im Gameplay gibt es nämlich nicht, aber das ist unter Berücksichtigung der guten Fortschritte, die die Serie auch in den letzten Monaten immer noch gemacht hat, überhaupt nicht tragisch. SingStar bleibt nämlich ein Trademark, das für technische Brillanz, anspruchsvolles Design und herausforderndes Gameplay überzeugt – und auch wenn quantitativ abgespeckt wurde, so ist der Rahmen von SingStar: Take That auf alle Fälle noch immer der Fels in der Brandung.
Fazit:
Ein SingStar-Titel zur Reunion des vielleicht wichtigsten Pop-Acts der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Sony hat die entsprechenden Zeichen nun erkannt und Williams und seinen vier Gefährten eine vielleicht sogar überfällige Ehre zukommen lassen. Neben den Toten Hosen sind Take That nun die einzige noch existente Band, die sich in der virtuellen Karaoke-Show behaupten dürfen, und dies auch mit Bravour tun. Lediglich die schmale Tracklist gibt Anlass zur Kritik, denn auch wenn nahezu alle Hits berücksichtigt wurden (wo ist eigentlich How Deep Is Your Love?), sind 25 Nummern weitaus weniger, als es eine Blu-ray hergibt. Als Ausgleich wurde aber der Preis ein wenig reduziert, so dass man dem Publikum wenigstens fair gegenüber tritt. Aber letzten Endes wird sich eh jeder Anhänger mit einem Exemplar versorgen – und das völlig zu Recht!
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Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes
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