Dragonball: Raging Blast
Entwickler:
Bandai Games
Publisher:
Namco Bandai
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
55 €
Systeme:
PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Oh, ein neuer Dragonball-Prügler? Ist denn schon wieder Mittwoch? Fans des erfolgreichen Mangas können sich kaum darüber beklagen, zu wenig Videospiel-Umsetzungen ihrer Lieblingsserie spendiert zu bekommen. Raging Blast möchte nun das Next Generation-Zeitalter einläuten, obwohl es natürlich mit Burst Limit auch schon vorher einen HD-Vertreter gab. Bisher war es so, dass sich die Titel aber - in zugegeben sehr sehr kleinen Schritten - weiterentwickelt haben. Trifft das auch hier zu?
Meinung:
Ich weiss ja nicht, wie es anderen geht, aber dadurch, dass ich so ziemlich jede Dragonball-Versoftung gespielt habe, kann ich mir inzwischen Spannenderes vorstellen, als zum gefühlten hundertsten Mal die Z-Sagas nachzuspielen. Auch in Raging Blast werden wieder einmal Schlüsselmomente aus der Saiyan-, Frieza-, Cyborg- und Boo-Saga nachgekämpft. Allerdings gibt es auch einige Alternativszenarios, die zeigen, was passiert wäre, wenn jemand anderes gewonnen hätte.
Anime in HD Was zuerst ins sprichwörtliche Auge fällt, ist natürlich die Grafik. Seit dem ersten 3D-Prügler im Dragonball-Universum ist viel Zeit vergangen und inzwischen sieht die Grafik um Längen besser aus als die Zeichnungen der bereits Jahrzehnte alten Serie. Vor allem die Charaktermodelle sehen super aus und können mit ordentlichen Animationen aufwarten. Die Hintergründe können allerdings nicht immer überzeugen, da einige doch etwas steril und leer wirken. Dafür wurden alle wichtigen Attacken der Kämpfer sehr schön in Szene gesetzt und die vielen Explosionen sehen ebenfalls sehr gut aus.
Drachenkämpfe Die Dragon Battle Collection stellt das Herzstück des Singleplayers dar. Hier können alle Sagas und auch alle Einzelkämpfe direkt angewählt werden. Wer also an einer Mission scheitert, braucht nicht zu verzagen und kann dennoch weiterspielen. Allerdings empfiehlt es sich aus storytechnischen Gründen natürlich, alle Aufgaben in der richtigen Reihenfolge zu absolvieren. Leider wird die Geschichte absolut lieblos präsentiert. Vor jedem Kampf gibt es eine kurze Texttafel, auf der die bisherigen Ereignisse zusammengefasst werden. Zwar gibt es vor und nach den Kämpfen kleine Szenen in Spielgrafik, in der die Charaktere ein paar Sätze austauschen, aber vieles, was auf den Texttafeln steht, wird nie in animierter Form dargestellt. Wer also nicht die Story sowieso schon kennt, muss sie sich mithilfe langweiliger Texte selbst erarbeiten.
Als nächsten Singleplayer-Modus gibt es die Super Battle Trials, in denen Kämpfe mit unterschiedlichen Aufgaben bestanden werden müssen. Das reicht von endlosen Gegnerhorden bis zu Kämpfen mit knappem Zeitlimit. Für alles gibt es Belohnungen in Form von Geld und Items, die man in neue Fähigkeiten und Werte der eigenen Kämpfer investieren kann, um sie aufzuwerten. Zuletzt gibt es noch den obligatorischen Turniermodus, in dem bis zu 16 Spieler gegeneinander antreten können, wobei die KI alle freien Plätze einnimmt.
Weltweite Schlacht Glücklicherweise gibt es auch einen Onlinemodus, der dank einer ordentlich Auswahl an Optionen gut angepasst werden kann. So können nicht nur verschiedene Kampfbedingungen eingestellt, sondern auch die Suche nach Gegnern aufs eigene Land begrenzt werden. Außerdem kann man einstellen, ob die Standard-Charaktere Verwendung finden sollen oder ob man die individuell gestärkten Figuren und DLC zulassen möchte. Gekämpft werden kann entweder in Einzelkämpfen oder ebenfalls in einem Turnier.
Der wahre Feind Im Kampf gegen andere menschliche Spieler ist alles super, weil jeder mit den gleichen Problemen kämpft. Gegen die KI sieht das aber anders aus. Der erste Feind, den man schnell kennenlernt, ist die Kamera. Selbst steuern kann man sie nicht und viel zu oft verhakt sie sich im Gelände, rutscht in den Boden oder dreht sich einfach nur wild. Häufig sieht man seinen Gegner nicht und hat keinerlei Anzeige, wo sich dieser befinden könnte. Mit Pech sieht man nicht einmal mehr seine eigene Figur, sondern nur noch den blauen Himmel. In der Zwischenzeit wird man von der KI vermöbelt. Leider braucht sie diesen Vorteil gar nicht, denn wenn beide Kämpfer die gleiche Attacke ausführen wollen, kommt es zu einem Zusammenstoss und einem Minispiel, in dem wie wild der Controlstick gedreht werden muss, um zu gewinnen. Das ist zum Einen eine unbequeme Art, so ein Minispiel anzugehen, zum Anderen gibt es keine Warnung für dieses Spiel. Der KI-Gegner weiss natürlich rechtzeitig Bescheid und hat keine Verzögerung, wodurch er einen deutlichen Vorteil bekommt.
Ein weiteres Problem sind die manchmal nicht reagierenden Befehle. Es steckt wahrscheinlich ein unsichtbares System dahinter, aber viele Attacken wurden im Test einfach nicht richtig oder auch gerne überhaupt nicht ausgeführt. Gerade im Nahkampf kommt es hier zu Problemen. Allerdings ist das neue Kampfsystem stärker auf die hübsch anzusehenden Spezialattacken ausgelegt. Während frühere Titel ein ausgewogenes Balancing zwischen Nah-, Fern- und Spezialattacken aufwiesen und dadurch deutlich taktischer abliefen, wird in Raging Blast ein Special nach dem anderen abgefeuert. Sieht zwar hübscher aus, bietet aber nicht so viel Tiefe.
Fazit:
Dragonball: Raging Blast hätte viel Potenzial gehabt. Es gibt viel zu tun: von den Storykämpfen über die Off- und Online-Turniere bis zu den kurzen Trial-Kämpfen. Außerdem macht es Spass, seine Charaktere auszubauen bzw. neues Zeug freizuschalten und auch grafisch überzeugt der Titel dank weicher Animationen und großen Explosionen sowie den Spezialattacken. Leider wird die nur ungenügend vermittelte Story Dragonball-Neulinge abschrecken und die heftigen Probleme mit der Kamera und die geringe strategische Spieltiefe trüben den Spielspass.
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