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Dragon Age: Origins

Entwickler: BioWare
Publisher: Electronic Arts

Genre: Adventure
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45 bis 60 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Es gibt Spiele, denen eilt schon von der ersten Ankündigung an ein Ruf voraus. Im Falle von Dragon Age: Origins versprachen die ersten Infos nicht nur Drachen, Gewalt, Blut und Sex, sondern auch ein episches Fantasy-Erlebnis, für dessen Qualität alleine schon der Name des Entwicklers bürgen sollte: Bioware. Die US-Spieleschmiede, die sich mit Knights Of The Republic und Mass Effect in letzter Zeit eher in den unendlichen Weiten des Alls aufhielt, kehrt damit zu ihren Wurzeln zurück – die Fans erwarteten nichts Geringeres als den geistigen Nachfolger der Baldur’s Gate-Reihe. Während die PC-Version des Spektakels überall sehr gute Noten einheimst, haben wir uns die Xbox 360-Fassung vorgenommen. Kann Dragon Age auch auf den Konsolen überzeugen? Lest unseren Monstertest, um die Antwort zu erfahren.

Meinung:
Finsternis zieht über das Land Ferelden. Ein Erzdämon führt die dunkle Brut in die Schlacht – die Welt der Menschen, Elfen und Zwerge scheint verloren. Als einzige und letzte Verteidigungslinie dienen die grauen Wächter, deren Orden diesen Kampf schon seit Jahrhunderten immer wieder aufs Neue austrägt. Doch zuerst interessiert das euren Hauptcharakter herzlich wenig, denn der hat alle Hände voll mit seinem eigenen Leben zu tun. Was das genau heißen soll? Das entscheidet ihr hier selbst!

Deine Herkunft
Bei Dragon Age: Origins erstellt man sich zu Beginn erst mal einen Charakter: Mensch, Zwerg oder Elf; Krieger, Magier oder Schurke (inklusive jeweils vier Spezialisierungen). Doch das ist noch nicht alles, denn zusätzlich gibt es für jedes Volk zwei verschiedene Herkunftsgeschichten. Als Mensch darf man Adliger oder Magier (an die gleichnamige Klasse gebunden) sein, als Spitzohr Dalish und Stadtelf, und als Zwerg Kastenloser und Adliger. Die sechs Anfänge, die das Spiel bietet, sind somit alle unterschiedlich und führen einen perfekt in die Welt von Dragon Age ein. Und obwohl diese Welt fast einem klassischen Fantasy-Roman entsprungen zu sein scheint, gibt es hier schon die ersten Unterschiede: Stadtelfen werden von den Menschen unterdrückt, Zwerge verachten die Kastenlosen und Magier stehen wegen ihrer angeborenen Verbindung zur Dämonenwelt – dem Nichts - unter ständiger Bewachung durch die Templer der Kirche.

Deine Entscheidungen
Schon zu Beginn wird einem klar, wie in einem Bioware-RPG der Hase läuft: Dialoge und Antwortmöglichkeiten ohne Ende. Eine Gut/Böse-Anzeige gibt es nicht, man muss seine Entscheidungen treffen und mit den Konsequenzen leben – wie in der Realität eben. Was für Antworten man geben kann, hängt übrigens auch von den Fähigkeiten und Werten ab. So kann man nicht nur Lügen und Einschüchtern, sowie Punkte auf Überreden setzen, sondern bekommt z.B. auch mal eine Option, die aus dem hohen Klugheitswert des Charakters resultiert. Solche Dialogoptionen sind mit dem Namen der entsprechenden Fähigkeit in Klammern markiert. Schon alleine durch das Dialogsystem wird kaum ein angefangenes Spiel wie das andere sein, was aber erst später so richtig zum Tragen kommt.

Deine Reise
Denn die Origin-Stories enden zunächst einmal alle gleich: Man wird als neuer Rekrut zu den grauen Wächtern berufen. Hat man das Aufnahmeritual bestanden, so sind schon einige Stunden vergangen, und das Spiel nimmt eine ganz andere Richtung. Die Armee der Wächter erleidet dank dem Verrat eines Verbündeten eine bittere Niederlage, nur wenige überleben. Von nun an versucht man mit Hilfe von alten Verträgen das Land Ferelden zu einen und eine neue Armee gegen das Böse aufzustellen. Zu diesem Zweck lassen sich zahlreiche Orte nach Belieben bereisen. Die vielen Quests und Nebenmissionen sorgen nicht nur für langen Spielspaß, sondern können einen auch die Hauptstory etwas aus den Augen verlieren lassen. Eben ganz anders wie in der Herkunftsgeschichte, die sich im Nachhinein fast wie ein anderes Spiel anfühlt.

Von den Quests, die man von verschiedenen Personen und Gruppierungen erhält, gibt es interessante, aber auch viele langweilige. Das ist schade, weil die Aufgaben ja die Hauptquelle für Erfahrungspunkte darstellen und man mit dem bisherigen Inhalt ohnehin nur bis etwa Level 25 kommt. Zudem tauchen einige NPCs und Monster erst auf, wenn man die dazugehörige Quest angenommen hat. Einen Respawn scheint es nicht zu geben, nur Zufallskämpfe, die bei der Reise von einem Punkt zum anderen auftreten können.

Konsole und PC – die Unterschiede
Im Laufe des Spiels rekrutiert man einige Partymitglieder – drei davon können den Helden zur gleichen Zeit begleiten. Hier zeigt sich der größte Unterschied von der PC- zur Konsolenversion: Am Rechner kann man ganz klassisch herauszoomen, um die Party von oben zu sehen. Somit lässt sich viel einfacher hantieren. Diesen Modus gibt es bei der Konsolenversion nicht, dabei wäre sie ideal gewesen, um einen Zweispielermodus zu integrieren. Charaktere kann man am PC per Mausklick positionieren, im Pausenmenü weist man ihnen Ziele und Befehle zu, während man ganz entspannt den Überblick behält und über die Zahlentasten Fähigkeiten auslöst. Am Controller sieht das leider ganz anders aus.

Man steuert seinen Helden ausschließlich in der Third-Person-Perspektive und hat über die anderen Partymitglieder so überhaupt keinen Überblick. Zwar kann man zwischen den einzelnen Figuren umschalten, doch gerade bei schwierigeren Kämpfen verliert man leicht die Kontrolle. Stellt man das Ringmenü (welches den Kampf pausiert) dazu noch auf „Toggle“, kann man seinen Partymitgliedern nicht mal mehr Befehlsketten erteilen. Die Art, wie man Fähigkeiten während des Kampfes über die Schnelltasten X, Y und B einsetzt, trägt auch nicht gerade zu einem tollen Spielerlebnis bei.

Herr der Ringe?
Da schaltet man beispielsweise schnell auf den Heiler um, weil der Krieger gleich im Staub liegt, und schaut erst mal, auf welchen Button man den passenden Heilzauber gelegt hat. Einen Tooltip gibt es auf der Konsole nicht und während sich die Icons einer Kategorie alle ähnlich sehen, sind manche einfach nichtssagend. Hier wäre es passender gewesen, wenn man mit den drei Buttons das Menü einer bestimmten Kategorie öffnen und dort den Namen der Zauber/Skills lesen könnte. Das würde trotz Echtzeitstress eine Menge bringen. Im Ringmenü kann man zwar alle Fähigkeiten sehen, deren Namen lesen und sie auch einsetzen, doch stört das den Spielfluss im Kampf erheblich. Als praktisch hat sich dort jedoch die Schnellheilung erwiesen, die den besten Verband für den Zustand des Charakters wählt. Zwar kann man auch Taktiken für alle Mitglieder festlegen, es ist jedoch sehr komplex, eigene Taktiksets anzulegen. Das ist ohne Frage ein sehr gutes Feature, aber wohl auch besser auf dem PC aufgehoben.

Doch nicht nur im Kampf könnte das Handling besser sein. Auch das Menü mit Zugriff auf Inventar, Quests, Kodex, Charakterbogen, Fähigkeiten und Skills hätte besser aufgebaut werden können. Das Inventar ist übrigens recht schnell voll, wohl auch, weil viele glitzernde Kisten herumstehen, in denen dann meist aber nur billige Gegenstände drin sind. Gute Ausrüstung findet man bei Bossen und Elite-Gegnern, in speziellen Kisten und beim Händler; da hätte man sich bei den zahlreichen Minikisten auf Geld beschränken können.

Die Präsentation
Was haben The Legend Of Zelda und Dragon Age: Origins gemeinsam? Man hört den eigenen Helden nur im Kampf – was hier dank der zahlreichen Dialogoptionen kein Wunder darstellt. Während Link sich auf Kampflaute beschränkt, meldet unser Avatar aber stets gehorsam „Wird gemacht“ und ähnliches. Das rüttelt ein bisschen am Gesamtbild eines West-RPGs, dass man hier eine selbst ausgesuchte Rolle spielt, und nicht etwa eine Spielfigur steuert. Hinzu kommt, dass die Stimmen, die man am Anfang zur Auswahl hat, so gar nicht zu den dazugehörigen Beschreibungen passen wollen. So hätte man also einfach darauf verzichten sollen. Die anderen Charaktere können schließlich auch reden und das mit einer ordentlichen Synchro. Die Musik setzt noch einen drauf und kann als erstklassig bezeichnet werden.

Durch die Beschränkung auf einzelne Schauplätze hatte ich mehr von der Grafik erwartet. Klar, dass die PC-Version etwas besser aussieht, aber man hat eben auch auf den Konsolen schon weitaus Schöneres gesehen, sowohl auf der PS3 als auch auf der 360. Bei den Gesichtern gab es einen Rückschritt, die sahen in Mass Effect noch besser aus.

Die Brut der dunklen Bugs
Dafür gibt es einige Grafikbugs, die hin und wieder auftreten, die aber in guter Gesellschaft zu sein scheinen. Da steht als Beschreibung „bürgerliche Zwergin“, obwohl man einen männlichen Charakter spielt, oder dass man die Wundverbände selbst hergestellt hat, obwohl es nicht so ist. Die dunkle Brut wird in einem Dokument schon mal dunkle Brust genannt, was bei dem Berg an Texten aber vorkommen kann. Beschreibungen wie „scheitert bei der Prüfung seiner körperlichen Widerstandskraft“ klingen dagegen nicht sehr stimmig und lassen erkennen, dass hier irgendwo noch ein Würfelsystem ähnlich AD&D drin steckt.

Kein Entkommen
Überdies gibt es auch Situationen, bei denen man schon früh in den Kampf gerät, der Gegner aber weit weg untätig herum steht. Schleicht sich nun ein getarnter Schurke in die Reihen der Gegner, bleibt die Party so lange an Ort und Stelle stehen, bis der Kampf eröffnet wird. Bis die anderen Gruppenmitglieder dann eingetroffen sind, ist es um den Schurken eventuell schon geschehen. Ohnehin geht es manchmal pausenlos von Gruppe zu Gruppe, ohne dass sich die Party groß regenerieren kann. Merkt man dann, dass es nicht reicht, sollte man hoffen, dass ein automatischer Speicherstand angelegt wurde (falls man nicht selbst gespeichert hat), denn ein Entkommen aus dem Kampf ist nicht möglich.

Den Schwierigkeitsgrad kann man zwar ständig ändern, doch anscheinend für alle angelegten Spielstände. Startet man beispielsweise ein neues Spiel auf einem höheren Grad, so gilt das auch für alle anderen Charaktere. Gerade für ein Spiel, das durch die verschiedenen Hintergründe und Entscheidungen einen hohen Wiederspielwert erreicht, ist das unpraktisch. Jedoch gibt es keine Erfolge, die mit dem Schwierigkeitsgrad zu tun haben.

Bonus
Das Spiel enthielt zwei Codes für herunterladbare Inhalte: „In Stein gefangen“ mit dem Bonuscharakter Shale hätte normalerweise 1200 MS-Points gekostet, die Blutdrachen-Rüstung ist exklusiv und auch in Mass Effect 2 verwendbar. Zusätzlich gibt es noch für 560 Punkte „Die Wächter-Festung“, in der man u.a. neue Fähigkeiten erlangen kann. Dies war wohl in der Collector‘s Edition enthalten. Mit dem umfangreichen Flashgame Dragon Age Journeys lassen sich noch drei Items freischalten, die bei mir aber für Probleme mit dem Speicherstand gesorgt haben, da alle in einer einzigen Datei auf der Speichereinheit gesichert werden. Ich musste die Datei so oft löschen, bis ich jedes Item einmal heruntergeladen hatte, dann waren alle gespeichert und der Speicherstand konnte auch offline geladen werden.

Sex und Gewalt
Brutaler als bei God Of War sind die Todesstöße bei Dragon Age nicht, doch das Blut spritzt in Strömen und die Charaktere sind damit noch in den folgenden Dialogsequenzen besprenkelt. Die Option „Erhöhte Gewaltdarstellung“ lässt sich jedoch abschalten. Was hier als Sex bezeichnet wird, hätte jedoch nur für eine Freigabe ab 12 gereicht: Hat man durch Geschenke und Gespräche den Vertrauen/Liebes-Balken einer Figur (zwei Frauen und zwei Männer stehen dafür zur Verfügung) hochgetrieben, kommt es wie in Mass Effect kurz vor Schluss zu einer Unterwäsche-Kuschelszene, bei der die Frauen nicht mal den BH (der Zwerg, der den erfunden hat, dürfte sehr reich geworden sein) ausziehen. Stattdessen hätte man eine richtige Liebesgeschichte zwischen zwei NPCs einbauen sollen, sowas kriegt man auch ohne Kitsch und peinliche Szenen hin.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelDragon Age: Origins begeistert die PC-Spieler trotz eines fehlenden Koop-Modus, den es bei Baldur's Gate damals gab. Doch auf der Konsole kommen zu den allgemeinen Schwächen neue hinzu. Die Story (oder sollte man dank der Anfänge und Nebenmissionen von der Mehrzahl reden?) ist zwar packend inszeniert, bietet aber kaum Neues und erinnert in einigen Zügen sogar direkt an Mass Effect. Hier könnte man von Bioware mehr Kreativität und Mut zu Neuerungen erwarten, wie auch beim Kampfsystem.

Das größte Problem, das speziell die Konsolenversion betrifft, ist die Steuerung im Kampf. Star Ocean und Tales Of Vesperia haben vorgemacht, wie ein gutes Echtzeit-Kampfsystem auf der Konsole aussehen kann. Bioware zeigt mit Dragon Age, dass man die Unterschiede von Maus/Tastatur- und Pad-Steuerung nicht verstanden hat. Dennoch macht das Spiel auch auf PS3 und 360 Spaß, auch wenn es für Konsolenpuristen nur ein Lückenfüller bis zum bald erscheinenden Final Fantasy XIII darstellen kann.



Dragon Age: Origins - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.3125 Grafik: 8.00
Sound: 9.25
Steuerung: 7.25
Gameplay: 8.75
Wertung: 8.3125
  • Komplexes Fähigkeiten- und Taktiksystem...
  • Tolle Inszenierung mit erstklassigem Soundtrack
  • Außer den eigenen Antworten sind alle Dialoge komplett vertont
  • Sehr ausgefeilte Charaktere
  • Sechs verschiedene Anfänge, mehrere Enden, zahlreiche Möglichkeiten
  • ...das ein bisschen altbacken und unübersichtlich wirkt
  • Zu viele Crap-Items, die das Inventar verstopfen
  • Nicht viel neues an der Bioware-Front
  • Kampfsteuerung schlecht an die Konsolen angepasst
  • Grafik könnte besser sein, kein Koop-Modus

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Rezension vom: 15.11.2009
Kategorie: Adventure
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
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