SingStar Motown
Entwickler:
Sony Computer Entertainment
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
26,95 €
Systeme:
PlayStation 2, PlayStation 3
Inhalt:
Michael Jackson ist tot – und irgendwie versuchen immer noch alle erdenklichen Menschen, aus diesem traurigen Spektakel Profit zu schlagen. Auch bei Sony hat man die Zeichen der Zeit erkannt und das durch den Tod des Superstars initiierte Revival für einen Neuveröffentlichung genutzt. Gleichzeitig ist die Motown-Variante aber auch das virtuelle Pendant zur Geburtstagsfeier des Labels, das in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Und was hat das Ganze nun mit Mr. Jackson zu tun? Nun, die Jackson 5 gehörten seinerzeit zu den wichtigsten Verkaufsargumenten der von Berry Gordy jr. Ins Leben gerufenen Plattenfirma. Dass eine gleichzeitige Veröffentlichung also rein zufällig ist, kann man daher nur schwer glauben.
Meinung:
Auf der anderen Seite spielt es aber eigentlich auch keine Rolle, zu welchem Anlass die Geschichte nun auf den Markt kommt. Fest steht nämlich, dass die 30-teilige Songauswahl nicht nur ein sehr eleganter Querschnitt durch das von zahlreichen Nr.1-Hits verwöhnte Label ist, sondern auch eine intensive Zeitreise durch die Welt der Soul Music. Bands wie The Commodores, besagte Jackson 5, The Supremes, The Temptations und natürlich Solokünstler wie Lionel Richie und Stevie Wonder hat man ins Programm aufgenommen und damit auch gleich ein Fass aufgemacht, dessen Inhalt an sich mit keinem anderen SingStar-Titel vergleichbar ist – bis vielleicht auf die Tatsache, dass es ein sehr themenbezogenes, spezielles Release ist. Doch das birgt ja auch einige Gefahren in sich…
Die leichten Nummern stehen vorne an Eines dieser Risiken besteht natürlich in der Auswahl an sich, denn gerade im Soul-Bereich gibt es haufenweise anspruchsvolle Tracks, die gerade deswegen Weltruhm erlangt haben, weil ihre Performer sich stimmlich in schwindelerregende Höhen gewagt haben. Derartigen Leistungssport muss man in SingStar Motown allerdings nicht befürchten. Das Designerteam hat sich vornehmlich die leichteren Nummern herausgesucht und den Casual Game-Faktor in den Vordergrund gestellt. Das nimmt der neuesten Ausgabe einen Stück ihrer Besonderheit, sorgt aber andererseits auch wieder dafür, dass die vokalen Diskrepanzen während des Spiels nicht zu groß werden. Gerade Gesangsprofis könnten sich sonst nämlich viel zu stark hervorheben.
Ansonsten: Gewohntes Terrain Aus diesen Gründen ist SingStar Motown letzten Endes auch ein ziemlich gewöhnlicher Titel in der prestigereichen Videospiel-Serie. Die Karaoke-Tracks weisen zwar insgesamt das höchste Gesamtalter aller bisherigen Publikationen auf und sprechen auch eine sehr spezielle Zielgruppe an, doch insgesamt lässt sich das für die meisten themenspezifischen Ausgaben dieser Reihe sagen. Auch im technischen Bereich gibt es keine Neuigkeiten mehr zu melden. Die kabellosen Mikros sind längst etabliert, die Sprachsteuerung ist ebenfalls schon fester Bestandteil und auch die Spielereien rund um den Online-Modus sind bekannt und beliebt. Insofern bewegt sich die Motown-Fassung auf gewohntem Terrain, macht dort aber einen sehr soliden, überzeugenden Eindruck.
30 x Soul vom Feinsten Zuletzt sei natürlich noch einmal ein Blick auf die Tracklist gewährt, die einen kleinen, aber eben auch sehr feinen Auszug aus dem Motown-Programm bietet, teilweise auch mit Dopplungen bei den Interpreten. Selbstredend ist die Art und Form der Zusammenstellung Geschmackssache, und gerade Fans werden eventuell einige Songs vermissen. Dennoch, in der Grundkonstellation ist die folgende Auswahl gut und homogen aufeinander abgestimmt:
1. The Isley Brothers - This Old Heart Of Mine (Is Weak For You) 2. David Ruffin - Put A Little Love In Your Heart 3. Diana Ross & The Supremes – Reflections 4. Jimmy Ruffin - What Becomes Of The Broken Hearted 5. Lionel Richie - My Destiny 6. Martha Reeves & The Vandellas - Dancing In The Street 7. Martha Reeves & The Vandellas - Jimmy Mack 8. Martha Reeves & The Vandellas - Nowhere To Run 9. Marvin Gaye - I Heard It Through The Grapevine 10. Marvin Gaye - Let's Get It On 11. Marvin Gaye - What's Going On? 12. Marvin Gaye & Kim Weston - It Takes Two 13. Mary Wells - My Guy 14. Rick James - Super Freak 15. Smokey Robinson - Being With You 16. Smokey Robinson And The Miracles - The Tracks Of My Tears 17. Stevie Wonder - For Once in My Life 18. The Commodores - Brick House 19. The Commodores – Easy 20. The Contours - Do You Love Me 21. The Four Tops - I Can't Help Myself (Sugarpie Honeybunch) 22. The Four Tops - Reach Out I'll Be There 23. The Jackson 5 – ABC 24. The Jackson 5 - I Want You Back 25. The Miracles - Love Machine 26. The Supremes - Stop In The Name Of Love 27. The Supremes - You Can't Hurry Love 28. The Temptations - Get Ready 29. The Temptations - Papa Was A Rollin' Stone 30. The Velvelettes - Needle In A Haystack
Fazit:
SingStar Motown ist eine weitere erlesene Themensammlung in der kontinuierlichen Welt der virtuellen Karaoke und gerade für Fans der Soul-Sounds ein Pflichttitel in der Jahresliste. Einzig die Tatsache, dass es wieder nur 30 Songs auf die Blu-Ray gepackt haben, ist mal wieder ein echtes Ärgernis, zumal das Motown-Label mit einem Nr.1-Hits-Katalog im dreistelligen Bereich aufwarten kann. Sieht man von dieser, schon seit einiger Zeit kritisierten quantitativen Einschränkung ab, gibt es gewohntermaßen keine angebrachte Kritik – warum auch, denn das SingStar-Franchise hat technisch seit jeher die besten Argumente!
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Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes
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