Heroes Over Europe
Entwickler:
Ubisoft
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
63 €
Systeme:
PC, PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Wer ins virtuelle Flugzeug steigen und Missionen in einem WW2-Szenario absolvieren möchte, der kann sich derzeit nicht nur auf die Konsolenfassung von IL2 Sturmovik freuen, sondern auch auf Heroes Over Europe zurückgreifen. Großbritannien, Frankreich und Deutschland sind die Schauplätze dieser actionorientierten Fliegerei von Ubi Soft. Ob ihr euch anschnallen müsst oder eine ruhige Kugel in der Luft schieben könnt, erfahrt ihr in diesem Test.
Meinung:
Der Einzelspielermodus von Heroes Over Europe ist recht merkwürdig aufgeteilt. Es gibt vier Kampagnen, bei denen jeweils ein Pilot im Mittelpunkt steht. Bei der ersten und letzten ist es der Amerikaner Tom Forester, der sich zunächst als Kanadier ausgibt, und in der britischen Royal Airforce dient. In der letzten Kampagne steigt er dagegen für Uncle Sam in die Maschine. Dazwischen darf man noch einen Engländer und in der nur zwei Missionen umfassenden dritten Kampagne einen Neuseeländer steuern.
Nun ist es aber so, dass man sich die Reihenfolge der Kampagnen nicht aussuchen kann. Ebenso wenig kann man sie nacheinander spielen. Das Spiel schreibt da eine ganz seltsame Reihenfolge vor, die auch keiner chronologischen Regel folgt. Hat man eine Mission dann erstmal gespielt, kann man sie jederzeit erneut anwählen. Insgesamt sind es dann leider nur 14 Missionen, die sich aber als abwechslungsreich und spannend entpuppen.
Asse der Lüfte Spielt man eine Mission zum ersten Mal - egal ob man als Schwierigkeitsgrad nun Rekrut, Pilot oder Ass wählt - , so ist die Auswahl der Flugzeuge meistens auf eine bis eine Handvoll beschränkt. Durch das Erfüllen von Bonuszielen und Absolvieren von Missionen erhält man jedoch immer wieder neue Maschinen und Upgrades für diese. Spielt man dann einen Auftrag noch einmal, so hat man auch eine größere Auswahl und kann sogar mit Flugzeugen der Achsenmächte antreten. Der praktische Nebeneffekt: Mann kann Missionen zuerst als Rekrut versuchen, um sich später mit einem besseren Untersatz an die nächstgrößere Herausforderung zu wagen. Hat man also jede Mission einmal gespielt, so muss man für die besseren Erfolge bzw. Trophäen kein neues Spiel starten, sondern kann sich Schritt für Schritt vorarbeiten.
Fliegende Sniper Die Flugzeuge lassen sich mit den beiden Analogsticks perfekt steuern, die Trigger lösen Primär- und Sekundärfeuer aus. Das Gameplay ist sehr actionorientiert, die Ziele sind jedoch nicht so einfach zu treffen – die feindlichen Piloten, besonders die Asse, haben da einige Tricks auf Lager. Fliegt man nah und lange genug hinter einem Gegner her, und steht selbst nicht unter Feuer, so konzentriert sich der Pilot, was man an einer sich aufladenden Anzeige erkennen kann. Sobald diese halb voll ist, färbt sie sich Rot: Man kann nun den Zielschussmodus aktivieren. Die Zeit verlangsamt sich, das feindliche Flugzeug wird heran gezoomt, vitale Stellen sind nun deutlich sichtbar. Bewegt man nun das Fadenkreuz auf eine solche Stelle, färbt es sich orange. Ein Schuss, und der Feind ist erledigt. Bei manchen Stellen kann man jedoch auch Kettenzielschüsse ansetzen um z.B. zwei Triebwerke und einen Schützen nacheinander auszuschalten. Zeit hat man dafür, bis die zuvor aufgeladene Anzeige wieder leer ist.
Heldenhafte Missionen Das sehr spaßige Gameplay wird auch von den abwechslungsreichen Missionen getragen. So beschützt man Englands Küste, eskortiert B17er, kämpft mitten in London, unterstützt einen Gefängnisausbruch in Frankreich oder stiftet mit einer einzigen Maschine in Berlin ordentlich Unruhe. Panzer müssen bombardiert und Minen geräumt werden - gerade für erfahrene Spieler werden hier zahlreiche Herausforderungen geboten.
Grafisch ist Heroes Over Europe kein großer Reißer. Die in der Produktbeschreibung versprochenen selbst modellierbaren Flugzeuge gibt es ebenso wenig wie das Schadensmodell. Wird man zu oft getroffen, brennt man halt einfach. Dafür sieht die Landschaft für ein Spiel dieser Art ziemlich detailliert aus – selbst die Berliner Wahrzeichen wurden nicht vergessen. Beim Sound gibt es kaum etwas zu meckern. Die Musik ist schön dramatisch, die deutsche Synchronisation ungewohnt gut – ich konnte zumindest einen bekannten Synchronsprecher ausfindig machen. Dass in den Missionen ständig Funkverkehr herrscht, gibt dem Spiel eine gewisse Atmosphäre.
Viele Flugzeuge, wenig Drumherum Bei der Auswahl der Flugzeuge kann man nicht meckern. Das war es dann aber auch schon. Die wenigen Missionen sind schnell durchgespielt, interessante Handlung gibt es kaum. Wenigstens zeigt Ubi Soft im Verlauf des Spiels, dass auch als Helden gefeierte Piloten ihr jähes Ende finden können. Ein paar Onlinemodi für bis zu sechzehn Spieler gibt es ebenfalls – leider fand sich auf dem Live-Server kaum jemand zum Spielen.
Fazit:
Heroes Over Europe ist im Prinzip ein spaßiges Spiel. Die Steuerung geht gut vom Pad (PC-Spieler warten leider immer noch auf einen Joystick-Patch), die Grafik ist ok und auch über Sound und Gameplay kann man nicht meckern. Was den Umfang angeht, so könnte man einiges mehr für sein Geld erwarten. 14 Missionen auf acht Karten sind dann doch ein wenig mager. IL2 Sturmovik wird da wahrscheinlich einiges mehr bieten.
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