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Velvet Assassin

Entwickler: Kein Hersteller
Publisher: Kein Hersteller

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 40 €

Systeme: PC, Xbox 360

Inhalt:
Sam Fisher schleicht erst nächstes Jahr wieder über die Bildschirme – in der Zwischenzeit dürfen Xbox 360- und PC-Besitzer in Velvet Assassin mit einer Kollegin des Spions vorlieb nehmen. Eine, die ihr Handwerk schon im zweiten Weltkrieg ausübte: Violette Summer, die der real existierenden Agentin Violette Szabo nachempfunden wurde. Topware vertreibt bei uns nun endlich das Spiel um diese Agentin, entwickelt von den deutschen Replay Studios und SouthPeak.

Meinung:
Europa befindet sich in den letzten Jahren des zweiten Weltkriegs. Violette Summer liegt in einem Krankenhaus und durchlebt nochmals ihre letzten Missionen. Wie sie dahin kam, wo sie jetzt ist, das erfahren wir nach und nach – von den insgesamt 12 Levels hängen meistens jeweils zwei direkt zusammen (es gibt allerdings auch eine Einzel- und eine Drei-Level-Mission), entscheidend ist letztlich jedoch die Rahmenhandlung. Was zunächst nach wenig Story aussieht, kann auf eine ganz andere Art beeindrucken, doch dazu später mehr.

Da ist was im Busch
Wo Schatten oder Büsche sind, da ist Violette sicher – ob sich das Geschehen nun am Tag oder in der Nacht abspielt. Man könnte meinen, zu nächtlichen Zeiten wäre das Schleichen einfacher, dem ist hier nicht so. Es gibt also keine Anzeige, wie gut man getarnt ist, eine violette Aura um Violette und ihre Lebensenergie-Figur zeigt, dass sie getarnt ist – ähnlich wie in Riddick. Kommt man nicht zu nah an den Feind, bzw. läuft man nicht über Glasscherben oder ballert wild herum, dann kann man sich auf diese Anzeige verlassen. Kriechen kann Violette nur an bestimmten Stellen, auch an Wände lehnen ist nicht möglich. Ein Vorteil ist dagegen, dass man durch die Schlüssellöcher von Türen schauen kann, um zu sehen, ob und wo der Gegner gerade herumläuft. Manche Türen werden von den Soldaten übrigens geöffnet, andere jedoch nicht.

Unfälle geschehen
Da Violette ziemlich ungeschützt gegenüber ballistischen Angriffen ist – von einer selten findbaren Schutzweste mal abgesehen – ist wildes Rumballern ohnehin nicht von Vorteil, auch wenn es in manchen Abschnitten nicht an Munition mangelt. Violette schleicht sich hinter ihre Feinde, der Bildschirm färbt sich rötlich, die Musik verändert sich. Mit einem Druck auf A löst man dann einen Silent Kill aus, durch eine von vielen Zufallsanimationen dargestellt. Soldaten, die eine Handgranate am Gürtel tragen, sollten sich wegen abhanden kommender Sicherungsstifte nicht wundern – ein Druck auf B macht es möglich. Und wenn derjenige dann gerade zu seinen beiden Kameraden läuft; tja, solche Unfälle geschehen eben, wenn Agenten in der Nähe sind. Auch defekte Lampen in Wasserpfützen erhöhen das Unfallrisiko unter den Nazi-Soldaten zumindest wenn sich Violette an den Schaltern zu schaffen macht – aber bitte, meine Herren, wer kann in den vierziger Jahren einer Frau ein absichtlich unsachliches Hantieren mit Elektrizität vorwerfen? Benzinpfützen, sowie explodierende und Giftgas freisetzende Fässer tun ihr übriges.

Soldaten patrouillieren ihre Wege oder stehen einfach Wache, oft auch recht ungünstig. Dazu kommen oft Gruppierungen von zwei oder mehreren Feinden. Violette kann jedoch mit Y pfeifen, um jemanden an eine bestimmte Stelle locken. Soldaten, die miteinander plaudern sind auch weniger aufmerksam als patrouillierende. Im Gegensatz zu Violette sprechen die Gegner übrigens nicht nur in den Untertiteln fließend deutsch. Übrigens verblassen die Untertitel, wenn man sich zu weit von den Diskutierenden entfernt.

Abhängig
Geht gar nichts mehr, kann Violette eine Morphiumspritze – zu Beginn hat man nur einen Slot dafür – einsetzen. Dann gefriert das Geschehen rund um die Agentin ein, und man darf sie im schicken Nachthemdchen ins nächste Versteck oder zum nächsten Gegner bewegen. Man ahnt es schon recht früh: Diese Fähigkeit existiert nur in der komatösen Traumwelt von Violette. Hat man sich im Schrank oder in einem Klohäuschen eine SS-Uniform angezogen, sind Silent Kills unter Morphium aber die einzige Möglichkeit, an bestimmte Stellen zu gelangen. Denn kommt man in dieser Verkleidung einem Soldaten zu nahe, wird dieser misstrauisch - ein Balken zeigt an, ob man noch näher dran darf, oder lieber das Weite sucht. Mordende oder mit der Schusswaffe hantierende, weibliche SS-Offiziere sind aber auch nicht gerade unauffällig. Zuweilen muss man in diesem Spiel schon taktieren, will man z.B. das Achievement mit den 200 Silent Kills erlangen.

Ein ausgeschaltetes Radio oder sabotierte Sicherungen eignen sich auch, um die Aufmerksamkeit der Gegner auf etwas anderes zu lenken. Letztere haben innerhalb Gebäuden den Vorteil, dass es in der näheren Umgebung zappenduster wird. Das hat man manchmal auch bitter nötig, denn die Licht- und Schatteneffekte des Spiels sind hervorragend, besonders wenn es um Lampen, etc. geht. Leider kann man die Lichter nicht ausschießen, an bestimmten Stellen darf man allerdings Kisten vor die Beleuchtungsgeräte schieben. Die lassen sich auch nutzen, um an höher gelegene Stellen zu klettern, oder um verborgene Sammlerstücke zu offenbaren.

Sinnvolles Sammeln
Davon gibt es in den Levels immer einige zu finden. Die Sammlerstücke dienen allerdings nicht dem üblichen Zweck, optionale Inhalte freizuschalten, sondern bringen der Agentin Erfahrungspunkte. Bei jeweils 1000 erhält man einen Fähigkeitsstern. Mit diesen Sternen lassen sich die Fähigkeiten Morphium, Tarnung und Schutz je fünf Mal ausbauen, insgesamt gibt es also 15 Sterne zu holen. Setzt man die Sterne in den Bereich Morphium, so hält die Wirkung länger an, und man darf mehr Spritzen bei sich tragen.

Grafisch wirkt Velvet Assassin zu Beginn etwas altbacken. Das liegt vor allem daran, dass die Vegetation nicht besonders gut aussieht, die man im ersten Level wohl als erstes wahrnimmt. Das Spiel steigert sich jedoch stark, besonders in den Innenräumen mit den schon erwähnten Lichteffekten. Aber auch Außenareale, speziell bei Nacht, werden ansehnlicher. Büsche, Hecken und besonders Bäume sehen aber weiterhin nicht sehr prickelnd aus.

Die Realität ist oft gruseliger als Fiktion
Was den Sound angeht, so bekommt man düstere und beklemmende Kost serviert. Das passt zum Spiel und gibt dem Schleich-Gameplay noch einen weiteren Tick in Richtung Survival Horror. Denn die Schrecken des zweiten Weltkriegs und die Gräueltaten der Nazis gehen einem in diesem Spiel sehr nahe und lassen mehr Grusel aufkommen als jeder NextGen-Zombie. An einer Stelle im späten Spiel kommt es bei der Bildveränderung während des Anschleichens zum Silent Kill noch zu einer sehr schaurigen Szene. Zur Atmosphäre tragen auch die Gespräche und Briefe der Soldaten bei. Manche der Gegner sind morphiumabhängig, andere verrückt, der eine zweifelt, der andere steht voll hinter dem dritten Reich. So wird trotz wenig Haupthandlung ein sehr erschreckendes Bild des zweiten Weltkriegs gezeichnet, das besonders bei der Mission im Warschauer Ghetto zur Geltung kommt.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelVelvet Assassin hat ein paar kleinere Schwächen, ist insgesamt aber ein solides Schleich-Spiel mit Survival-Horror-Anleihen - und das ohne phantastische Elemente. Mir ist bis jetzt noch kein Spiel begegnet, dass den Horror des zweiten Weltkrieges so nah an den Spieler brachte wie dieses.
Wer mit dem Stealth-Genre und dem Setting etwas anfangen kann, sollte also auf alle Fälle zugreifen. Trotz vielen guten Features sollte man jedoch keine Revolution im Gameplay erwarten, zumal man einige Dinge, die man aus anderen Spielen wie Metal Gear Solid oder Splinter Cell kennt, vermissen könnte.
Positiv gilt es noch zu erwähnen, dass Publisher Topware das Spiel mit 40 Euro für einen 360-Vollpreistitel sehr günstig anbietet, das fiel mir auch schon bei Mushroom Men (30 Euro) für die Wii auf. Daran sollten sich andere Publisher mal ein Beispiel nehmen!

Violette Szabo, das reale Vorbild für dieses Spiel, wurde übrigens 1945 im Konzentrationslager Ravensbrück erschossen. Wie Velvet Assassin endet, solltet ihr jedoch selbst sehen.



Velvet Assassin - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.375 Grafik: 8.25
Sound: 8.50
Steuerung: 8.25
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.375
  • Solides und spannendes Schleich-Spiel
  • Der Schrecken der Nazizeit wird gut rüber gebracht
  • Interessante Gameplay-Features, abwechslungsreiche Settings
  • Stellenweise gute Grafik, tolle Licht- und Schatteneffekte
  • Niedriger Preis, unheimliche Sounduntermalung
  • Einige, wenn auch kleine Bugs.
  • Kriechen nur an bestimmten (sehr wenigen) Stellen möglich.
  • Vegetation und diverse Außenelemente wirken altbacken

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Rezension vom: 12.08.2009
Kategorie: Action
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1.33 (3 Stimmen)
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