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Line Rider Freestyle

Entwickler: Deep Silver
Publisher: Koch Media

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 30 €

Systeme: DS, PC, Wii

Inhalt:
Wer schon einige Browsergames gespielt hat, ist sicherlich auch schon über Line Rider gestolpert. Mit einfachen Zeichenwerkzeugen zieht man Linien über eine weiße, scrollbare Fläche, und lässt daraufhin den Schlittenfahrer los, der dann mehr oder weniger elegant über die gezeichneten Linien saust, kracht und schlittert, bis er (hoffentlich erst) am Ende der Linie den freien Fall praktiziert. Wer sich noch kein Bild darüber gemacht hat, welche witzigen und auch kunstvollen Strecken man mit Line Rider zeichnen kann, der sollte einfach mal bei Youtube vorbeischauen.

Doch wie überträgt man diese kreative Spielerei in ein reguläres, im Handel erhältliches Videospiel? inXile und Deep Silver wollen es uns mit Line Rider Freestyle zeigen - wir haben die Wii-Version getestet.



Meinung:
Bäumchen wechsel dich: Line Rider Freestyle ist nichts anderes als das vor einem Jahr in den USA erschienene Line Rider 2: Unbound – diese Namensgebung hat sich wohl als wenig sinnvoll erwiesen, da es Teil 1 ja nur als Flashgame gibt.

Line Rider Freestyle besteht aus drei grundsätzlichen Modi: Dem Story-Modus [sic!], dem Puzzle-Modus und dem Freestyle-Modus. Letzterer ist nichts anderes als das Browsergame mit vielen erweiterten Funktionen. Die Palette der Gestaltungsmöglichkeiten reicht da von Linienfarben und –dicken, Stempeln, Speziallinien (Falltür, Trampolin, Trigger, Deko, usw.) bis hin zu mehreren parallax scrollenden Ebenen, die man auch miteinander verbinden kann. Hier kann man sicher die unglaublichsten Dinge anstellen, die die Welt noch nicht gesehen hat – wenn man das nötige Talent mitbringt. Unter uns: Schreiben liegt mir weitaus mehr als zeichnen.

Der Koyote lässt grüßen
Kümmern wir uns also hauptsächlich um die neuen Modi, allen voran der Storymodus. Hier wird in witzigen Zwischensequenzen die Rivalität zwischen Line Rider Bosh und seinem schwarz gekleideten Kontrahenten dargestellt. Der Bösewicht versucht unserem Helden immer wieder Fallen zu stellen, während beide ein Mädchen beeindrucken wollen – witziges Beiwerk, aber mit dem Gameplay hat es so gut wie gar nichts zu tun.

In jedem Akt gibt es mehrere Abschnitte, in jedem sehen wir eine unfertige Line Rider-Strecke mit einzusammelnden Münzen und einer Ziellinie. Um den Level zu schaffen, muss der Schlitten dort hin bugsiert werden,  darf aber auch nicht übers Ziel hinaus schießen. Die Münzen schalten hingegen Extras frei. Damit man den Level nicht kaputt kritzeln bzw. radieren kann, darf man den Level nur auf den grünen Feldern bearbeiten. Da fehlt dann eben ein Stück der Strecke, und um diese zu vervollständigen, hat man bestimmte Werkzeuge.

Zeichnen mit der Wiimote
Zum einen gibt es den normalen Bleistift, der zwar für den Freestyle-Modus in Zusammenarbeit mit dem Analogstick – mit dem man den Level bewegt – sehr gut geeignet ist, für das Lösen der Puzzles allerdings eher ungeeignet ist, zumindest auf der Wii. Denn das Freihandzeichnen auf kleiner Fläche sorgt für Unebenheiten, und die mag der Rider gar nicht. Daher kann man auch gerade Linien ziehen, und diese zu Kurven verformen, ganz so, wie man es aus Grafikprogrammen kennt. Das Problem ist hierbei, dass die Linien zwei Seiten haben – eine schwarze und eine blaue, was man auf TV-Schirm nicht sieht, und was irgendwie auch nirgendwo erklärt wird. Zieht man die Linie von links nach rechts, ist alles kein Problem, macht man es anders herum, so ist die blaue Seite oben, und der Schlitten fällt durch die Linie. Klar, dass man dies auch zum Vorteil nutzen kann, wenn man es weiß; doch wenn man von einem bestimmten Punkt der Strecke aus eine Linie ziehen möchte, und diese zufällig nach links geht, so wundert man sich schon eine Weile, warum der Schlitten da drauf nicht landen kann. Auch an tangierenden Linien kann der Schlitten ins Schleudern geraten, obwohl die Endpunkte vom Spiel selbst gesetzt werden. Das kann oft auch lästig sein, mit Druck auf B erhält man hier jedoch größere Freiheit.

Geduld ist eine Tugend
Neben normalen Linien darf man auch Beschleunigungs-, Brems- und Einweg-Linien zeichnen. Letztere lösen sich auf, wenn man einmal drüber fährt. So bastelt man nicht selten ganz schön lange an einem Level, lässt den Schlitten mal fahren, stoppt dann wieder und bessert aus. Absolut nichts für Casual Gamer, denn hier ist die Freiheit, einen Level zu lösen, einfach viel größer als bei Standard-Puzzlespielen. Geduld ist auf jeden Fall von Vorteil! Das Bearbeiten der Linien, die Auswahl von Stiften und Radierern geht alles über ein anklickbares Menü vonstatten, was insgesamt etwas ausbremst. Insgesamt stelle ich mir die Steuerung auf DS, dem Rechner oder gar einem Tablet-PC um einiges besser vor als hier mit der Wiimote.

Eigene Puzzles, doch wohin damit?
Im Puzzle-Modus kann man schließlich solche Levels selbst erstellen, quasi eine Mischung aus Freestyle- und Storymodus. Auch hier hat man eine große Gestaltungsfreiheit. Das Spiel reserviert dabei 128 Blöcke des Wii-Speichers und stellt 124 davon für Puzzles und Tracks (in der deutschen Version Karten genannt) zur Verfügung. Was uns zum Bereich „Content Sharing“ führt.

Und die Anführungsstriche sind tatsächlich etwas sarkastisch gemeint, denn auch nach einigen Versuchen habe ich immer noch keinen blassen Schimmer, wie das genau funktioniert. Unter diesem Menüpunkt findet man drei Reiter (der Daten-Apokalypse oder so ähnlich). Der erste ist ein Haus, dort findet man die auf seiner Wii gespeicherten Puzzles, Karten und Cliparts. Mit der Weltkugel kann man diese auf den Line Rider-Server hochladen. Laut Beschreibung dient das zum Platz schaffen, denn wie man diese jemand anderem zur Verfügung stellt, konnte ich nicht herausfinden. Der dritte Reiter, ein Stern, ist wohl das größte Mysterium des Spiels. Laut Anleitung sollen sich hier jeweils die Top Ten der Strecken usw. befinden, doch angezeigt wird gar nichts. In der Beschreibung im Spiel heißt es jedoch, dass man hier seine eigenen Favoriten downloaden kann.

Der Besuch auf der Homepage
Beide Wege sollen jedoch über die Homepage www.linerider.com gehen. Dort spricht man übrigens nicht von Freestyle, sondern von dem eingangs schon erwähnten Line Rider 2: Unbound. Bis ich mich dort angemeldet hatte, und der Link „Bought the game? Share Tracks” endlich funktionierte, verging schon eine gewisse Zeit. Danach durfte ich jedoch endlich meine Version bestätigen, und meinen Wii-Code eingeben, der praktischerweise im Spiel angezeigt wird. Es erschien folgende Meldung: „Your Nintendo Wii is now registered to your account! Please visit the Tracks page to start downloading tracks for your Nintendo DS!” [und nochmal ein sic!]

Darüber kann man sich wundern, man kann aber auch versuchen die Tracks herunterzuladen. Diesen Link hat dann tatsächlich jeder eingestellte Track - es passiert nur nichts, wenn man drauf klickt. Zu den Favoriten hinzufügen, das geht - aber es hat keine Auswirkung auf das Content Sharing-Menü im Spiel. Zudem ist auf der Konsole von Karten, Cliparts und Puzzles die Rede, während man auf der Homepage nur Tracks (also wahrscheinlich Karten) und Movies zur Auswahl hat. Dafür, dass das Spiel in den USA schon so lange erhältlich ist, hätte man erwarten können, dass die ganze Geschichte mit dem „User generated content“ auch funktioniert. Zum Geier, es gibt nicht einmal Freundescodes!

Abschließend sollte ich wohl lobend noch die witzigen Soundeffekte und die gelungene Elektronik-Pop-Untermalung erwähnen.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelLine Rider Freestyle ist bestimmt kein Spiel für jedermann. Man muss Kreativität mitbringen, um eigene Puzzles und Strecken erschaffen zu können, die auch nennenswert sind. Der Storymodus weiß aber auch dem Gamer zu gefallen, wenn er genug Geduld und Experimentierfreude mitbringt. Es macht Spaß, diese Puzzles zu lösen – leider gibt es keine Möglichkeit ein Replay anzusehen, oder gar zu speichern, was das Erfolgserlebnis etwas trübt.

Mit dem Content Sharing ist bei diesem Spiel einiges in die Hose gegangen. Zu Beginn dachte ich noch: Hey, das Spiel kommt erst am 31.7. offiziell heraus, warten wir noch ein bisschen. Getan hat sich nichts, das Spiel gibt es ja auch schon länger als US-Version. Die angegebene Homepage, die man für das Teilen der Inhalte brauchen soll, scheint wohl zumindest mit der PAL-Version nicht zu funktionieren – seltsam jedoch, dass dort nur Strecken und keine Puzzles oder Cliparts zu finden sind. Da wäre es sicher besser gewesen, hätte man das Content Sharing komplett ins Spiel integriert, ohne zusätzliche Webseite.

Wer mit dem Spiel also nicht warm werden kann, dem bleibt immer noch Youtube.



Line Rider Freestyle - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.8125 Grafik: 6.50
Sound: 7.50
Steuerung: 6.50
Gameplay: 6.75
Wertung: 6.8125
  • Viel Freiraum beim Lösen der Puzzles
  • Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten für kreative Köpfe
  • Sound und Musik gelungen
  • Der Line Rider ist manchmal zu empfindlich
  • Die Sache mit den zwei Seiten der Linie irritiert
  • Content Sharing funktioniert (noch?) nicht

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Rezension vom: 06.08.2009
Kategorie: Action
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 3 (3 Stimmen)
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