Guitar Hero: Modern Hits
Entwickler:
Activision
Publisher:
Activision
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39,95 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Während die Guitar Hero-Serie auf den Heimgeräten mittlerweile zur Referenzklasse im Arcade-Gaming aufgestiegen ist, tut sich das Äquivalent für den Nintendo-Handheld seit jeher schwer. Zum einen ist die Steuerung mit dem Grip aufgrund der relativ engen Tastenabständen ein gewöhnungsbedürftiges Unterfangen; Und zum anderen ist der Sound und somit auch das Feeling überhaupt nicht mit dem zu vergleichen, was bei den großen Brüdern namens PS2, Wii, Xbox 360 und Playstation 3 machbar ist. Nichtsdestotrotz haben die Designer kürzlich einen neuen Titel kreiert – doch ob nun alles besser wird?
Meinung:
Nun, es darf bezweifelt werden, dass Modern Hits eine Art Revolution im Handheld-Bereich einläuten wird. Mal ganz davon abgesehen, dass sich an den grundlegenden Schwachstellen rein gar nix getan hat, ist es diesmal auch die Songauslese, die Grund zur Kritik gibt. Die 28 neuen Tracks sind größtenteils dem Mainstream zuzuordnen und nicht selten auch aus den Charts gegriffen. Casual Gamer werden sich hierüber womöglich freuen, da ein großer Teil der vermeintlichen Hits bekannt sein dürfte. Doch wenn man mal über den Anspruch der Songs von Avril Lavigne oder den Donnas nachdenkt, ist schon fraglich, wer sich hier überhaupt noch herausgefordert fühlen soll. Und schon hätten wir ein weiteres Problem…
Weniger Rock & Roll Natürlich ist die musikalische Besetzung immer noch Geschmackssache, und da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, kann man über den eigentlichen Inhalt ja noch einmal geflissentlich hinwegsehen. Schließlich weiß man ja letzten Endes schon, worauf man sich einlässt, wenn man in ein Spiel mit dem Titel Modern Hits investiert. Frech hingegen ist die Tatsache, dass manche Songs aus älteren Editionen hier noch einmal übernommen wurden. The Metal von Tenacious D beispielsweise war noch in Legends Of Rock vertreten, und da der Wunsch nach Exklusivität gerade in einem so reichhaltig bevölkerten Game wie Guitar Hero etwas völlig Natürliches ist, sind solche Aspekte absolut nicht in Ordnung. Auch nicht ganz so toll ist der Fakt, dass sich das Trademark weiter dem Popsektor öffnet. Im Nachjahr ist mit Band Hero ein Titel geplant, der sich eher mit dem Familienmarkt auseinandersetzen soll. Warum also nicht lieber das bemühen, wo auch echte Gitarren dahinterstecken? Naja, man muss es wohl so schlucken!
Neuigkeiten? Hat man das neue Ärgernis erst einmal geschluckt, schaut man sich die neuen Möglichkeitenan, die in Modern Hits verpflanzt wurden – und wird leider enttäuscht, denn in Sachen Spielmodi hat man an alten Werten festgehalten. Lediglich die absolvierten Zyklen werden nicht mehr mit einem nahtlosen Übergang gestaltet, soll heißen, sobald man eine Bühne zu Ende gerockt hat, tritt man nicht automatisch auf der nächsten Stage auf. Stattdessen warten einige nette Zwischenaufgaben wie Gitarrenduelle oder spezifische Bassläufe. Auch Features wie eine gewisse Menge an Starpower-Aktivierungen sind enthalten, so dass hier zumindest etwas mehr sinnvolle Abwechslung Einzug hält. Doch generell betrachtet, ist der stumpfe Karrieremodus hier bei weitem nicht so anspruchsvoll und überzeugend gehalten wie auf den Heimkonsolen – dafür ist der Ablauf einfach viel zu gleichförmig.
Der Grip…immer wieder der Grip… Während die Songs rein technisch betrachtet einfacher geworden sind, wollen die Ärgernisse mit der Steuerung kein Ende nehmen. Schnelle Tastenfolgen sind mit etwas fleischigeren Fingern kaum mehr zu meistern, und da der Grip bei heftigerer Belastung auch noch aus dem GBA-Schacht hinausflutscht, traut man sich manchmal gar nicht, zu wild zu rocken. Die Frage ist eigentlich, warum man bei der Konstruktion der Hardware nicht einfach darauf geachtet hat, die Buttons etwas weiter auseinander zu legen. Das hätte sich positiv aufs Spielgefühl und zuletzt auch auf die stattdessen leider schwindende Begeisterung um den DS-Part dieser Serie ausgewirkt. So hingegen ist das Handling ein schwer akzeptables Hindernis, das die Entwicklung von echtem Spielgenuss deutlich beeinträchtigt – heute nicht weniger als in den letzten Editionen!
Fazit:
Wenn der aktuellste Part einer eigentlich recht erfolgreichen Serie damit liebäugelt, die größte Schwachstelle in der gesamten Reihe zu werden, ist das schon ein bitteres Zeugnis. Doch Guitar Hero: Modern Hits gelingt es weder, die alten Problemchen effizient auszuhebeln, noch durch die Entwicklung neuer Ideen etwas mehr Pep ins Spielsystem zu bringen. Erschwerend hinzu kommt in diesem Fall die ziemlich Mainstream-lastig ausgerichtete Tracklist, die sich zudem noch auf einigen bereits verwendeten Stücken stützt. Im Prinzip ist dieses Urteil bedauerlich, aber leider nicht zu ändern: Aber wenn man es mal genauer überdenkt, macht das Guitar Hero-Franchise auf dem DS eigentlich nur wenig Sinn – gerade wenn man die Highlights der Serie kennt!
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Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes
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